Moon River – von Marc A. Herren – Handlung:
Die Geschichte gibt einen Einblick in die Kindheit von Pri Sipiera und dem Verhältnis zu ihren Vater Antonin im Jahr 1518 NGZ. Für die Fünfjährige ist Golo zu dieser Zeit der Lieblingsvater und Antonin Sipiera hat alle Mühe von seiner Tochter anerkannt zu werden. Er macht mit der kleinen Pri einen Ausflug und spielt ihr das Lied Moon River, gesungen von Andy Williams vor. Er versucht ihr die Inhalte des Liedes zu erklären und einen Bezug zu den Flüssen in Luna City herzustellen, die nach diesem Lied benannt wurden.
Seine Tochter hört ihm kaum zu. In der Nähe eines Weinbergs trifft sich Sipiera mit dem Wissenschaftler Antoine Marous, der ihm eine Grube mit einem Spross des Technogeflechts zeigt. Unmittelbar darauf kommt es zu einem Mondbeben. Die beiden Männer stürzen in die Grube und Pri läuft in Panik weg und versteckt sich zwischen den Reben des Weinbergs. Dort wird sie von einer Onryonin aufgegriffen. Pri hat furchtbare Angst und blendet die Frau mit einer hellen Lichtquelle, die sie von Golo geschenkt bekommen hat.
Nun kommen auch ihr Vater und der Wissenschaftler Antoine hinzu. Statt wie erhofft sich in die Arme ihres Vaters zu stürzen lässt sich Pri jedoch von Antoine Marous trösten.
Rezension:
Marc A. Herren erweitert mit dieser Kurzgeschichte eine Facette seines Romans um das positronische Phantom. Der Wissenschaftler Antoine Marous spielt auch im Roman 2702 eine Rolle. Er ist im Widerstand und sein Sohn opfert sein Leben, damit die Widerständler zusammen mit Rhodan fliehen können, als das Versteck im Lunafanten auffliegt. In Moon River erlebt Pri ein Mondbeben, dass sie sehr verängstigt. Die Begegnung mit einer Onryonin setzt der Kleinen zusätzlich zu. Statt sich in die Arme des Vaters Antonin zu flüchten, lässt sich Pri von Antoine trösten. Ein schwerer Schlag für den leiblichen Vater!
Die Geschichte hatte Charme und wirkte authentisch. Lediglich der Bezug zum Roman empfand ich als nicht so gut gelungen. Im Roman ist Antoine Marous zwar im Widerstand, sein Verhältnis zu Pri ist aber der eines Untergebenen zu seiner Vorgesetzten. In einer Szene salutiert er sogar vor Pri, bevor er ihre Anweisungen ausführt.
Der Autor hätte, damit die Szene aus der Kurzgeschichte zu einem Aha-Erlebnis geworden wäre, die beiden Figuren im Band 2702 etwas anders schildern müssen. Beispielsweise hätte Rhodan eine emotionale Bindung zwischen dem Wissenschaftler und Pri erkennen können, für die es zunächst keine Erklärung gab. Erst mit dieser Story hätte man diese Beobachtung deuten können. Insgesamt betrachtet konnte die Story aber überzeugen.
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