Ansichten zu PR 2663

Der Anker-Planet – von Christian Montillon – Handlung:
Protektor Kaowen hat an Bord seines Flaggschiffs RADONJU den Oberbefehl über die Schutzflotte von Shikaqin übernommen. Seit das Tarnfeld erloschen ist, zeigt sich die Oberfläche des sonnenlosen kleinen Planeten in ständiger Bewegung. Riesige knöcherne Gesichter entstehen und vergehen wieder. Von Shikaqin geht eine mentale Präsenz aus, die an Bord der Xylthenschiffe für Verwirrung sorgt.
Am Standort der Flotte im Kalten Raum läuft die Energieversorgung der alten Flotte der Oraccameo durch das BASIS-Versorgungselement aus dem Ruder. Um die Gefahr einer Überladung zu verhindern, greift eine Sicherheitsschaltung der Oraccameo, die die Strukturschleuse schließen will, um damit den Energiefluss zu unterbrechen. Doch Ramoz will sich das nicht bieten lassen, nicht jetzt, wo er wieder als Seele der Flotte agieren kann und sich von den Oraccameo nichts mehr befehlen lassen will. Er lässt weiter Energie in den Kalten Raum und in die Flotte fließen. In der Folge kollabiert der Kalte Raum und die Flotte stürzt in das Normaluniversum zurück. Zehntausende Schiffe werden vernichtet oder schwer beschädigt.
MIKRU-JON und die anderen Schiffe können sich rechtzeitig absetzen. An Bord der ZASA, wie Ramoz sein Schiff mittlerweile getauft hat, treffen sich die Mitglieder des Verzweifelten Widerstands zu einer Besprechung. Wie zuletzt auch, kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen Högborn Trumeri vom Volk der Oracca und Ramoz. Der Oracca weist Zusammenhänge zwischen seinem Volk und den Oraccameo von sich. Mit Ramoz entwickelt sich der eine oder andere heftige Disput. Gucky überwacht Högborn Trumeri, der etwas zu verbergen scheint. Welche Pläne der Oracca verfolgt, kann der Ilt aber vorerst nicht espern. Bis auf weiteres stehen 100.000 Schiffe voll funktionsfähig zur Verfügung. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Rückfall der Flotte nicht unbemerkt geblieben ist, müsste bei einer Nutzung der Schiffe ein Teil der Flotte zurückbleiben, um die anderen Schiffe solange zu schützen, bis deren Reparaturen abgeschlossen sind.
An Bord der Lichtzelle ist Nemo Partijan nach wie vor dabei, den Sternsaphir, der aus den Überresten Anarees geborgen wurde, zu untersuchen. Partijan entdeckt Sollbruchstellen in dem Kristall. Wird der Sternsaphir an einen Ort gebracht, der bestimmte charakteristische Strahlenwerte aufweist, setzt der Kristall die ihm innewohnende Energie frei.
Unter dem Einfluss der mentalen Präsenz, die ein Abdruck von Qin SHIS Macht darstellt, lässt Kaowen die Rebellenschiffe bei Shikaqin vernichten. Doch schon bald bekommt der Protektor weitere Probleme. Der Abgang von QIN SHI ist nicht unbemerkt geblieben. Die unterdrückten Völker Chandas entsenden Flotten nach Shikaqin. Der Zusammenschluss dieser Verbände ist zwar unorganisiert, dennoch wächst das Bedrohungspotential für die Xylthen.
Der Flottenaufmarsch bleibt auch dem Verzweifelten Widerstand am Standort der Oraccameo-Flotte nicht verborgen. Man vermutet, dass es sich bei Shikaqin um den Ankerplaneten der Superintelligenz handelt. Die Lichtzelle und die MIKRU-JON fliegen zur Erkundung nach Shikaqin. Dort eingetroffen, sind bereits die ersten Gefechte ausgebrochen. Im allgemeinen Tumult eines Angriffs der Quolnäer Keretzen können die beiden Schiffe dicht an Shikaqin heranfliegen. Gucky erkennt, dass die mentalen Stimmen, die vom Planeten ausgehen, Bewusstseinsfragmente von Wesen sind, die der Weltengeißel zum Opfer fielen. Sie bitten Gucky darum, sterben zu dürfen.
Nemo platziert den Sternsaphir in einer Sonde, die auf dem Planeten abgefeuert wird. Beim Aufschlag setzt der Kristall, wie vom Wissenschaftler vorhergesagt, seine Energie frei, die letztlich zur Vernichtung des Ankerplaneten führt. Kaowen versucht alles, um die Lichtzelle und die MIKRU-JON zu vernichten. Die beiden Schiffe können jedoch entkommen. An Bord der MIKRU-JON debattieren Rhodan, Diamond, Partijan und die anderen den Erfolg. Alles könnte ein lang vorbereiteter Plan Samburi Yuras gewesen sein und sie selbst waren nur die Erfüllungsgehilfen.

Rezension:
Die Handlung von Christian Montillons Roman wies Ähnlichkeiten zum Roman der Vorwoche von Arndt Ellmer auf. Nicht nur die Handlungsorte und die Figuren waren identisch, auch einige Szenarien wiederholten sich. Den Disput zwischen Ramoz und Oracca hatten wir letzte Woche, die Gefechte am Standort von Shikaqin wiederholten sich ebenfalls. Waren es letzte Woche die Rebellen, griffen diese Woche die unterdrückten Völker der Galaxis in das Geschehen ein.
Christian Montillon erledigte diese Aufgabe deutlich besser als zuletzt Arndt Ellmer. Die Anzahl der Ungereimtheiten ging auf ein erträgliches Maß zurück. Das könnte natürlich noch besser werden aber vom Vielschreiber Montillon, der neben Perry Rhodan und Perry Rhodan NEO auch noch andere Projekte verfolgt (Die drei Fragezeichen) wird man aufgrund der Masse wohl auch keine qualitativ höherwertige Romane mehr zu lesen bekommen.
Die Erzählweise ist routiniert, Spannungsbogen gab es keinen, so wie es auch keine überraschenden Wendungen gab. Die Figuren folgen brav den Vorgaben aus dem Exposé, dynamische Entwicklungen der Charaktere gab es nicht. Die wenigen Dialoge blieben zumeist hölzern. Insbesondere meine ich die Zusammenkunft an Bord der ZASA. Gut, dass die Figuren keine Sitzgelegenheiten angeboten bekamen, die wären sicherlich eingeschlafen. In dieser Versammlung war, abgesehen von dem letztendlich harmlosen Disput zwischen Ramoz und dem Oracca, kein Leben. Ein Ergebnisprotokoll wäre aufregender gewesen.
Ein paar Textpassagen konnte ich nicht nachvollziehen. MIKRU-JON ist in der Lichtzelle eingeschleust und Rhodan steuert beide Schiffe als Pilot. Wieso dann MIKRU-JON überhaupt in Gefahr gerät, die Lichtzelle aber nicht, erschließt sich mir nicht. Auch nicht, dass die Flugmanöver Rhodan das Material des Obeliskraumers zum „Ächzen“ bringen. Wohlgemerkt, eingeschleust in der Lichtzelle.
Die Erläuterungen zum Sternsaphir und dem vermeintlichen Plan Samburi Yuras finde ich vor dem Hintergrund, wie das Juwel in Rhodans Hände gelangt ist, nach wie vor als unbefriedigend. In den Erläuterungen durch den Autor wird erneut darauf eingegangen, dass Anaree den Sternsaphir vor Zeiten an sich gebracht hat. Doch genau dieser Sternsaphir wurde zerstört. Der Kristall, den Rhodan von Anaree erhielt wurde ihr von DAN gegeben. Der Bordrechner der LEUCHTKRAFT bezeichnete sich als Gefangenen. Zwar könnte man spekulieren, dass die Enthonin auch DAN einen Sternsaphir unterjubelte aber aus den Romanen geht das nicht hervor. In diesem Erzählstrang steckt der Wurm drin.
Fazit: Durchschnittliche Kost.


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