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Die Guerillas von Terrania – von Verena Themsen – Handlung:
Der Fagesy Chossom fordert vom Sayporaner Marrghiz mehr Härte gegen die Terraner. Immer wieder verschwinden Mitglieder seines Volks, während sie auf Patrouille sind. Marrghiz will jedoch keine Gewalt anwenden. Er hat andere Pläne. Sorge bereitet ihm allerdings, dass ein Transitparkett unautorisiert benutzt wurde. Der Sayporaner beauftragt Fydor Riordan, der nun den TLD führt, mit der Untersuchung.
Barisch Chada übernimmt eine Führungsrolle im Widerstand. Zusammen mit der Ex-TLD-Agentin Sharoun Beffegor, den beiden Studenten Eudo Misper und Xanno Piegasch sowie Bhacc, einem Robotdesigner und Snacco, einem Mattenwilly, plant er einen Anschlag auf die Besetzer. Beffegor setzt auf Unterstützung durch den Topsider Chakt-Vachtor, ebenfalls ein ehemaliger TLD-Agent und ihr früherer Ausbilder.
Der Topsider, der ein Antiquitätengeschäft führt, besorgt der Gruppe Materialien für Waffen. In der Wohnung von Barisch Chada lassen sich die Widerständler von Beffegor ausbilden. Fydor Riordan sucht wegen seiner Sammelleidenschaft für alte terranische Münzen Chakt-Vachtors Laden auf. Er wird von seiner Assistentin Kekolor, genannt „die Stille Ve“, begleitet. Die Halbferronin ist Mutantin und erkennt in den Gedanken des Topsiders den Namen von Beffegor, die bei Chakt-Vachtor Waffen gekauft hat.
Die Widerstandsgruppe hat als Anschlagsort eine Freizeitplattform zwischen den Zwillingstürmen des Terrania Silberbridge gewählt. Eine Gruppe Fagesy wird angegriffen, die den Luftraum von Terrania mit ihren Rüstgeleiten durchkreuzen. Beim folgenden Gefecht werden zwar mehrere Fagesy getötet aber auch Xanno und Bhacc sterben. Ein Fagesy wird gefangengenommen. Die Flucht gelingt nur, weil ein geheimnisvoller Schatten in das Geschehen eingreift. Fydor Riordan untersucht den Vorfall, kann aber über den Schatten nichts herausfinden.
Barisch Chada kann sich nach einiger Zeit mit dem gefangenen Fagesy, der sich Oachono nennt, unterhalten. Er wird mit dem Vorwurf konfrontiert die Terraner hätten den Leichnam von ALLDAR gestohlen. Oachono kommen im Laufe des Gesprächs ebenfalls Zweifel. Er berichtet von Ungereimtheiten, dass die Allgemeine Nachhut die Fagesy täuschen würde und dass sich eine Widerstandsgruppe, die Glückswaisen, gebildet hätte. Sharoun Beffegor erfährt vom Tod des Topsiders Chakt-Vachtor und will daraufhin den Gefangenen töten. Sie kann von dem Vorhaben abgebracht werden.
Die Gruppe will Oachono im Tausch gegen ein entführtes Kind freilassen. Minister Urs von Strattkowitz soll den Tausch arrangieren. Im Zoo von Terrania soll der Austausch stattfinden. Fydor Riordan, der von dem Treffen erfahren hat, stellt der Widerstandsgruppe eine Falle. Wieder greift der Schatten ein, trotzdem stirbt der Minister. Barisch Chada wird von Oachono durch ein Loch im Zaun des Affenreservats gezerrt. Der ehemalige Gefangene begleitet ihn auf der Flucht.
Riordan bekommt etwas mehr Informationen über den Schatten. Ein Bruchteil einer Nanomaschine konnte sichergestellt werden. Es entspricht keinem auf Terra bekannten Bauprinzip. Er wird vom Sayporaner Marrghiz darüber informiert, dass in elf Tagen die ersten Jugendlichen zurückkämen. Sie würden allerdings nicht in ihre Familien zurückkehren. Diese Bindungen hätten keine Bedeutung mehr. Vielmehr würden die Jugendlichen die Führung der Terraner übernehmen.

Rezension:
Verena Themsen setzt die Geschichte von Terras neuen Herren fort. Da diesmal nur 10 Wochen seit Hubert Haensels letzten Zeilen des Invasionsplots vergangen sind, gelang die Wiederaufnahme dieser Handlungsebene relativ problemlos. Verena Themsen hat zudem großen Wert darauf gelegt, den Einstieg für die Leser verträglich zu gestalten. Das erste Kapitel knüpft auf seinen knapp eineinhalb Seiten direkt an das letzte Kapitel von Hubert Haensel an und beschäftigt sich mit den beiden Machthabern Marrghiz und Chossom und den Meldungen über verschwundene Fagesy. Danach bringt die Autorin auf zwei Seiten den ebenfalls bereits bekannten Fydor Riordan ins Spiel bevor sie sich schließlich den Mitgliedern der Widerstandsgruppe zuwendet und damit das Hauptthema angeht.
Was kann man von einem Roman erwarten, der in den ersten Tagen nach der x-ten Besetzung Terras in der Serie spielt? Das ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Wesentlicher Faktor ist, wann im Zyklusverlauf die Besetzung stattfindet. Da die Okkupation zum Ende des ersten Drittels stattfand, werden wir wohl noch 40 bis 60 Hefte mit diesem Szenario auskommen müssen. Dieser Umstand diktiert also die Geschwindigkeit, mit der gegen die Besetzer vorgegangen wird. Der Roman von Verena Themsen konnte also eines mit Sicherheit nicht erfüllen: Einen Fortschritt in der Handlung!
Nach dem gelungenen Einstieg stellt uns Verena Themsen die Mitglieder des Widerstands vor. Hier hatte ich Probleme, mir zum einen die Namen und zum anderen die Lebensläufe der Figuren zu merken. Irgendwie konnte mich keine der Figuren in besonderer Weise ansprechen. Sie blieben relativ blass. Die Motive waren, wen wundert’s, natürlich immer gleich. Der „Ausflug“ in das Topsiderviertel hätte einem Reiseführer entstammen können und nicht einer Gruppe von Widerständlern, die gerade planen, Anschläge gegen die Besetzer auszuführen. So detailliert diese Schilderungen auch waren, sie passten einfach nicht ins Geschehen.
Danach schien es mir so, als würde gerade die Detailverliebtheit im Topsiderviertel ihren Tribut zollen, denn die weitere Planung des Anschlags wird recht zügig übergangen und wir befinden uns dann schon unmittelbar vor der Ausführung. Die folgenden Ereignisse, die mit dem Tod zweier Mitglieder der Gruppe enden, waren flott geschrieben aber irgendwie fehlte auch hier das Salz in der Suppe. Mitfiebern konnte ich mit den schwachen Figuren leider nicht. Wesentliches Problem an diesem Roman war leider auch die Vorhersehbarkeit der Ereignisse.
Leider bringt der Roman auch zu wenig Licht ins Dunkel der Aktivitäten der Sayporaner und Fagesy. Die etwas konfusen Dialoge aus Hubert Haensels Roman 2634 zwischen Marrghiz und Chossom werden insgesamt neu geordnet und bewertet. Viel ist es allerdings nicht, was uns die Autorin zur Zyklusfortentwicklung darreicht. Auch die Sayporaner wissen nicht, wer für die Versetzung des Sol-Systems verantwortlich ist. Interessanterweise scheint dieser Vorgang, ebenso wie der Diebstahl ALLDARS und die Verdunkelung der Sonne sie in ihren Plänen überhaupt nicht zu stören. Von daher könnten die Sayporaner trotz der Nutzung der Transittechnologie ein von den bisher bekannten Machtkonstellationen unabhängiger Faktor sein.
Soweit mein kurzer Ausflug in das Reich der Spekulation. Das Problem bei diesem Zyklus ist leider, dass selbst zum Spekulieren zu wenige Informationen vorhanden sind.

 


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