Ansichten zu PR 2639

Die grüne Sonne – von Hubert Haensel – Handlung:
Die PARTOGA, ein Raumfrachter der Xylthen mit fünf Besatzungsmitgliedern gerät bei einem Linearflug in Schwierigkeiten. Die Außenhülle bricht in dem Bereich der Laderäume auf, wo hochwertige Hyperkristalle gelagert sind. Als der Xylthe Jeketi die Zentrale des Schiffes verlässt, um nach dem Rechten zu sehen, kommt es zu einer Zeitverschiebung. Er sieht sich selbst wie er aufsteht, um die Zentrale zu verlassen. In diesem Augenblick stürzt die PARTOGA aus dem Linearraum. Jeketi wird bewusstlos und als er wieder zu sich kommt, ist sein Doppelgänger verschwunden und die Datumsanzeigen spielen verrückt. Im Laderaum angekommen sieht er in der Hülle eine Öffnung, als sei die Wand mit einem Desintegrator aufgeschnitten worden. Ein fremder Humanoide macht sich an den Kristallen zu schaffen. Als der Fremde nicht auf seine Fragen reagiert und nach einem fremden Gerät greift, schießt der Xylthe mit einem Nadler auf den Fremden und verletzt ihn schwer. Unterdessen gerät die PARTOGA zwischen die Fronten eines Schwarzen Lochs und eines Viibad-Riffs. Der Fremde im Laderaum verschwindet auf geheimnisvolle Weise und Jeketi kann ein kleines fremdes Schiff an der Außenhülle entdecken. Dann taucht der Fremde wieder auf. Jeketi schießt erneut auf ihn und wieder scheint sich der Zeitablauf zu wiederholen.
Perry Rhodan, Gucky und Mondra Diamond sehen nach Ramoz. Der Mediker beschreibt seinen Zustand nach wie vor als instabil. Für einen kurzen Moment hatte Ramoz einen klaren Gedanken und nach Mondra verlangt. Noch während des Besuchs stellt Mikru gepulste Hypersignale fest, die von Ramoz´ Dorn ausgehen. Da Ramoz zunächst keine Auskünfte geben kann, informiert Rhodan auf einer Konferenz die führenden Besatzungsmitglieder über seine Erlebnisse. Er will zunächst einen festen Stützpunkt einrichten. Ennerhahl unterstützt Rhodan und gibt ihm Koordinaten geeigneter Sonnensysteme. Mehrere LUNA-Kreuzer gehen daraufhin auf Erkundung. Von Ramoz gibt es Neues. Der Humanoide spricht im Delirium von einer grünen Sonne, die er unbedingt aufsuchen muss. Erneut sendet und empfängt sein Augendorn Hypersignale. Nemo Partijan kann die Signale in verschiedene Richtungen und über mehrere tausend Lichtjahre verfolgen. Diese Daten werden mit der Suche nach einer Sonne im grünen Wellenlängenbereich kombiniert. Die Quelle der Hyperstrahlung liegt bei einer grünen Sonne in knapp 8000 Lichtjahren Entfernung. Die MIKRU-JON und die Lichtzelle Ennerhahls brechen dorthin auf. Die KADURA und die SICHOU-1 folgen langsamer nach.
Unterwegs empfängt Mikru einen Notruf. Ein xylthisches Schiff wird von der Schwerkraft eines Schwarzen Lochs angezogen. Ennerhahl behauptet, das Schiff wäre uralt. Rhodan startet dennoch einen Rettungsversuch. Da bemerkt er neben einem Leck des havarierten Schiffes schemenhaft den Bugteil der MIKRU-JON. Pararealitäten scheinen sich zu manifestieren. Mit dem Traktorstrahl wird der Raumfrachter aus der Gefahrenzone gezogen. Dann erreichen die beiden Schiffe die grüne Zielsonne. Einige Hundert Millionen Kilometer von der Sonne entfernt entdeckt Quistus eine 85 Millionen Kilometer durchmessende Verwerfung der Raum-Zeit-Struktur. Mit Hilfe der Technik wird das Phänomen sichtbar gemacht und zeigt sich als ein Gewirr feiner Fäden, die ein Gespinst bilden. Die MIKRU-JON fliegt in das Gebilde ein während Ennerhahl den Flug überwacht und Daten sammelt. Der erste Versuch misslingt, weil ständig in Flugrichtung Fäden auftauchen. Ennerhahl betrachtet das Gespinst als ein Versteck, möglichweise im Psionischen Netz. Quistus und Rhodan übernehmen bei einem 2. Versuch gemeinsam die Steuerung.
Die MIKRU-JON erreicht einen Raum, der mit einer gewaltigen Wolke aus Hyperkristallen angefüllt ist. Zwischen den Staubschwaden aus blauen Chanda-Kristallen werden schemenhafte Reflexe tausender Schiffe entdeckt. Im Angesicht dieser Entdeckung äußert Ramoz, diese Schiffe seien seine Flotte. Ramoz lenkt sie zu einem bestimmten Schiff. Rhodan und Ramoz gehen an Bord. In Rhodans Kopf erklingt eine Stimme, die sie als Berechtigte bezeichnet. Die Schiffe würden zu Diensten stehen, wenn man sie bemannen könnte. Als Rhodan sich bedankt, wird er schroff unterbrochen und als Kretin bezeichnet. Als die mentale Stimme erneut erklingt, richtet sie sich an Ramoz. „Du bist Ramoz! Erkläre dich und wir stehen zu deiner Verfügung.“

Rezension:
Hubert Haensel gelingt ein guter Einstieg in seinen Roman. Zwar mussten mal wieder die besonderen Verhältnisse in Chanda herhalten, um die Figuren in Schwierigkeiten zu bringen, allerdings treibt es der Autor nicht auf die Spitze. Die Schilderungen rund um die Probleme des xylthischen Raumfrachters und seiner Crew gelangen dem Autor recht gut und er brachte immerhin ein paar spannende Elemente in die Story ein. Da waren der Doppelgänger in der Zentrale, aufgrund des durcheinandergeratenen Zeitablaufs und das Auftauchen des Fremden im Laderaum.
Auch das folgende Kapitel um die Dreiecksbeziehung Rhodan – Ramoz – Mondra war akzeptabel geschrieben. Danach holt der Autor erst mal Luft, soll heißen, es folgt das übliche Innehalten, Revue passieren lassen, Ordnung schaffen. Alle wichtigen und unwichtigen Besatzungsmitglieder treffen sich zu einem „Wo sind wir, wer sind wir und was wollen wir“-Meeting. Zuerst empfand ich es als wohltuend, denn es hatte den Anschein, als würde Hubert Haensel dieses Kapitel erfreulich kurz gestalten. Ein bisschen Geplänkel zwischen Rhodan und Ennerhahl und schließlich die Feststellung von Rhodan, dass die Aufzeichnungen seines SERUNS jedem zur Verfügung ständen.
Damit schien der Wiederholungsteil beendet und ich spürte Vorfreude auf die kommenden Ereignisse. Doch weit gefehlt. Es begann der nächste Abschnitt mit einem Geplänkel zwischen Rhodan und Gucky. Der Mausbiber bringt es auf den Punkt, als er bemerkt, dass Rhodan aus achtundsechzig Tagen berichten müsse und man morgen noch zusammensitzen würde. Und dann käme erst der Diavortrag! (O-Ton Roman, nicht von mir!) Es fällt schwer, aus diesen Textpassagen etwas Positives zu ziehen. Wenn überhaupt, dann die Absicht des Autors, die Wiederholungen wenigstens humorvoll zu verpacken. Lachen konnte ich trotzdem nicht!
Wer nun geglaubt hat, dass dann endlich die Rhodanebene Fahrt aufnehmen würde, lag völlig daneben. Denn jetzt legt Hubert Haensel erst richtig los mit seinen Wiederholungen. Auf den nächsten Seiten schwingt sich Hubert Haensel zum ungekrönten Wiederholungsweltmeister auf. Ich habe daher diese Seiten übersprungen. Sie brachten weder die Romanhandlung noch den Zyklus voran.
Die Episode an Bord des Raumfrachters war da deutlich interessanter, wenngleich abzusehen war, dass diese Ereignisse keine größere Bedeutung entwickeln würden. Zwar sträubt sich in mir alles gegen die geschilderten Zeitabläufe aber besser als die Rhodan-berichtet-aus-den-letzten-achtundsechzig-Tagen-Ebene war das allemal. Ach ja, die Rhodan-Ebene. Das Überspringen hat leider nicht viel gebracht. Die (unergiebige) Konferenz des Rückblicks lag im nächsten Kapitel zwar in der Vergangenheit aber als nächstes lässt der Autor den Unsterblichen eine Bestandsaufnahme der zur Verfügung stehenden Ressourcen vornehmen. Rhodan macht Inventur wie ein Buchhalter. Also habe ich erneut einen Sprung über die nächsten Seiten durchgeführt.
Endlich geht es dann doch zur Halbzeit des Romans mit so etwas wie einer Handlung weiter. Den Flug der MIKRU-JON garniert der Autor dann noch mit ersten Vorbereitungen für das Entsorgen der MIKRU-JON am Zyklus-Ende. Quistus wäre nach Mikrus Ansicht der ideale Pilot. Ansonsten steht idealerweise am Ende der Romans eine Raumflotte zur Verfügung, gerade wo man eine solche nach der mageren Bestandsaufnahme Rhodans im ersten Romandrittel doch dringend benötigt hat.
Nach einem bescheidenen Viererblock aus Zyklussicht und schwachen Einzel-Romanen von Montillon, Ellmer, Herren und Haensel geht es nächste Woche zur Saedelaere-Ebene. Ende November 2011 hatten wir zuletzt vom Maskenträger gelesen. Das schreit förmlich nach Wiederholungen, nicht wahr lieber Christian? 😉

 


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