Ansichten zu PR 2629

Die Weltengeißel – von Christian Montillon – Handlung:
Die CHANDORY, ein Schiff des Verzweifelten Widerstands, fliegt mit Perry Rhodan und Regius an Bord zum Crunal-System. Dort soll die Weltengeißel eingesetzt werden. Ist die Waffe QIN SHIs aktiviert, nimmt sie exakt 37 Stunden lang Leben und Energie in sich auf. Mehr erfährt der Terraner zunächst nicht. Auch nicht über die Waffe, die der Widerstand gegen die Weltengeißel erstmals einsetzen will. Der Unsterbliche ist in seinen Bewegungen an Bord eingeschränkt. Erst nach mehreren Tagen Flugzeit wird ihm gestattet, die Zentrale zu betreten. Unvermittelt meldet sich der Anzug der Universen bei Perry Rhodan. Ein Stimme wispert seinen Namen. Doch Rhodan kann sich zunächst nicht mit dem seltsamen Kleidungsstück beschäftigen. Beim Einflug in das Crunal-System stürzt sich eine Übermacht an Raumschiffen der Xylthen auf die CHANDORY. Nur mit Mühe kann sich das Schiff in den Linearraum retten. Mit einer solchen Präsenz feindlicher Schiffe hatte der Widerstand nicht gerechnet.
Auf Cruny, jener Welt, die von der Weltengeißel QIN SHIs bedroht wird, läuft das Leben derweil noch unbeschwert. In alten Mythen wird aber vor einer Katastrophe gewarnt, die über Cruny hereinbrechen wird. Zumindest die jungen Cruny sind das Gerede der Alten leid, die von einer Totenpanik sprechen. Die insektoiden Cruny bilden eine Schwarmintelligenz. Allerdings können sie sich auch als Individuen bewegen. Der junge Cruny Szimon Corosh’tha verlässt häufig seinen Stock, um seine Gedanken nicht mit den anderen Cruny teilen zu müssen. Denn im Kollektiv gab es keine Geheimnisse und Szimon, der von sich glaubt, dass er anders sei, will sein Geheimnis bewahren. Trotzdem kehrt er immer wieder in den Stock zurück. Als er sich wieder einmal mit dem Kollektiv vereinigt, geschieht etwas Furchtbares. Die jüngste Tochter der Königin wird ermordet. Der Mörder, ein alter Cruny, behauptet von sich mit der Tat ein Zeichen setzen zu wollen. Der Tod käme auf die Welt. Der Mörder wird zum Tode verurteilt. Am Hinrichtungsplatz kommt es plötzlich zu einer Panik. Die Cruny fliehen.
An Bord der RADONJU kann sich der Dosanthi Tion Yulder einmal mehr erfolgreich einer Gefahrensituation entziehen. Doch bald muss er erneut in den Einsatz. Mit tausenden anderer Dosanthi landet der Widerständler auf dem Planeten Cruny. Die Panikstrahlung, die er und seiner Artgenossen verbreiten, soll der Weltengeißel die Aufnahme der Lebensenergie der Cruny erleichtern. Tion Yulder kann sich nicht widersetzen. Er trifft auf Szimon, den er um Verzeihung bittet. Währenddessen nähert sich die mondgroße Weltengeißel dem Planeten.
Rhodan hat endlich Kontakt zum Anzug der Universen. Das Kleidungsstück schlägt ihm vor, die im SERUN gespeicherten Informationen Ennerhahls zur Modifizierung der Schiffstarnung an die Techniker der CHANDORY zu geben, was Rhodan dann auch tut. Er erfährt nun mehr über die Waffe des Widerstands. Sonden bilden ein hyperenergetisches Feld um den Zielplaneten der Weltengeißel. Dadurch werden die mentalen Energien der Bewohner verschleiert und somit unsichtbar für die Weltengeißel. Die Sonden und Beiboote werden mit Rhodans Modifikation ausgerüstet und ins Crunal-System gesteuert. Bei der CHANDORY dauert die Umrüstung länger. Der Coup gelingt. Als die Weltengeißel aktiviert wird, sind die Cruny sicher. Allerdings beginnen die Xylthen sofort mit der Ursachenanalyse. Kaowen lässt das gesamte System durchforsten. Nach der Umrüstung kann sich nun auch die CHANDORY ins Crunal-System wagen ohne entdeckt zu werden. Rhodans Ur-Controller spricht an, so als wäre die Weltengeißel ein mögliches Ziel. Allerdings kann der Unsterbliche keine weiteren Informationen erhalten. Die Xylthen haben unterdessen trotz der verbesserten Tarnvorrichtung die Sonden entdeckt und schießen sie nach und nach ab. In den letzten Stunden der Aktivierung kann die Weltengeißel doch noch millionenfachen Tod über Cruny bringen. Nächster Einsatzort der Waffe soll das Pytico-System sein. Die Xylthen fliegen dorthin und die CHANDORY folgt ihnen.

Rezension:
Die Fortsetzung des Romans der Vorwoche beginnt Christian Montillon ambitioniert. Der Autor versucht sich an der Darstellung einer Spezies, deren Mitglieder sowohl als Individuen agieren, sich aber auch bei bestimmten Anlässen oder im Schlaf zu einer Schwarmintelligenz zusammenfinden.
Einige Eigenarten der Cruny hat der Autor dabei sehr überzeugend dargestellt. Aus den Überlieferungen und Mythen in der Cruny-Geschichte konnte der Leser es natürlich recht bald erahnen, welches Schicksal den Insektenwesen drohte. Trotzdem gefiel die Darstellung, insbesondere die individuelle Sicht des jungen Cruny Szimon. Das Bild, das der Autor von der Schwarmintelligenz zeichnet war hingegen nicht ganz schlüssig. Der Autor ist in der Unterscheidung zwischen Individuum und Kollektiv etwas unentschlossen und deshalb unterlaufen ihm hier auch Fehler. Das Kollektiv kennt keine Individuen, es gibt nur ein Wir und kein Ich und Du. Einzig Szimon würde das Kollektiv anders empfinden. So beschreibt der Autor das Kollektiv aus Sicht seiner Haupt-Figur als Gefängnis, das keine eigenen Gedanken zulässt. Dennoch produziert seine Figur auch im Kollektiv unablässig eigene Gedanken. Die Figur Szimon äußert im Kollektiv gar die Furcht, die anderen könnten bestimmte Gedanken von ihm empfangen. Der Figur ist seine gedankliche Darstellung einer andern Cruny sogar peinlich, da sie das Abbild ebenfalls sehen könnte. Wenn es für die anderen Cruny allerdings kein Ich und Du im Kollektiv gibt, wie der Autor schreibt, dann wäre die Furcht Szimons unbegründet, da die anderen Cruny keine individuelle Verarbeitung der Ereignisse im Kollektiv anstellen könnten. Die Darstellung des Kollektivs ist nicht so recht gelungen.
Christian Montillon führt auch die Nebenhandlung um den Widerständler Tion Yulder fort. Wie schon in der letzten Woche sind die ständigen Auf und Abs dieser Figur nicht so mein Geschmack. Überraschenderweise sind bei diesem Doppelband mal ausnahmsweise die zyklusrelevanten Informationen weitgehend im ersten Teil eingebaut worden. Außer der Anzug der Universen Episode, die ich letzte Woche noch vermisst habe, hat Christian Montillon noch die Weltengeißel eingeführt. Der Informationshunger seiner Figur Rhodan ist aber eher schwach ausgeprägt. Der Terraner lässt sich zu keiner Zeit darauf ein, näheres über die Waffe der SI zu erfahren. Und auch die kurzen und letztlich unergiebigen Versuche, die der Autor seine Figur mit dem Controller ausführen lässt, dienten wohl eher dazu den Leser zu peinigen. Es war offensichtlich, dass der Autor keine Absicht hatte, noch weitere Informationen in den Roman einfließen zu lassen.


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