Ansichten zu PR 2602

Die Todringer von Orontes – von Michael Marcus Thurner – Handlung:
Die Besatzung der CHISHOLM ist nach wie vor mit den Reparaturen am Schiff beschäftigt, die vom Blue Bylyi Hüfenyr koordiniert werden. Perry und Mondra warten auf die Rückkehr des Einsatzteams. Die Ertruserin Sinaid Velderbilt, der Báalol Rynol Cog-Láar und Mausbiber Gucky erkunden die Unterwelt von Orontes. Die Gruppe kommt in dem Labyrinth nur langsam voran. Auf die Technik der SERUNS ist nur bedingt Verlass und der Kontakt zur CHISHOLM ist eingeschränkt, da das Gestein hyperisolierende Eigenschaften besitzt. Zudem wird das Team gezwungen, den zahlreichen Magmaströmen auszuweichen. In vielen Kavernen gibt es Reste einer ehemaligen Biosphäre. Auch verrottete Geräte und andere Utensilien der ehemaligen Bewohner werden entdeckt.
In der Unterwelt rüsten sich die Bewohner Orontes gegen die Eindringlinge. Die raupenartigen Wesen, die sich als Todringer bezeichnen und in vielen untereinander verfeindeten Klans unter der Oberfläche ihrer Welt leben, wollen die Eindringlinge angreifen und vernichten. Die Klans stellen 200 hochbegabte Todringer auf. Bis auf weiteres herrscht zwischen den Klans Waffenfrieden. Auch der junge hochbegabte Todringer Awkurow wird mit einer Gruppe von neun Todringern seines Klans gegen die Fremden geschickt. Wie viele andere Todringer auch, besitzt Awkurow eine verschmähte Gabe. Er kann seiner Umgebung Wärme entziehen und Gegenstände und Wesen zu Eis gefrieren lassen. Andere Mitglieder seiner Gruppe können Gedanken lesen oder Materie zusammenballen oder Telekinese einsetzen.
An der Oberfläche laufen derweil Bestrebungen, mehr über die kosmische Umgebung und über das Schicksal der BASIS herauszufinden. Dazu werden Sonden gestartet. Da die Sonden die Atmosphäre jedoch nicht durchdringen können, startet Rhodan mit der MIKRU-JON und schleust weitere der PERIAN-Sonden im freien Weltraum aus. Von den Sonden werden zahlreiche Informationen über eine bemerkenswert hohe Anzahl an raumfahrenden Völkern im Bereich der Materiebrücke gesammelt. Die Völker bekriegen einander. Die Dosanthi sind allen Zivilisationen der Region ein Begriff, sie werden von allen gehasst. Gleichwohl scheint niemand etwas genaues über dieses Volk zu wissen. Rhodan kehrt mit dem Schiff nach Orontes zurück, während die Sonden weiter Informationen sammeln.
Auch an Bord der CHISHOLM läuft nicht alles glatt. Der Springer Tongger Feszak hetzt Passagiere gegen die Schiffsführung und Rhodan auf. Die TLD-Agentin Heatha Neroverde kann jedoch die Situation beruhigen. Nach wie vor leiden Besatzungsmitglieder unter dem Paraflimmern und müssen medizinisch betreut werden. Nemo Partijan untersucht Ramoz. Das luchsartige Wesen ist fast vollständig von den Trieben, die aus seinen Manschetten wachsen, überzogen. Aus seinem trüben Auge wächst ein zwölf Zentimeter langer Dorn.
Unter der Oberfläche trifft die Gruppe der Todringer um Awkurow auf das Trio von der CHISHOLM. Es kommt zu einer Auseinandersetzung. Zur Verblüffung der Todringer verfügen die Fremden ebenfalls über verbotene Gaben. Gucky kann im Zusammenspiel mit Rynol Cog-Láar, der mit seinem Instrument und seinen Anti-Fähigkeiten die Todringer beeinflusst, den Angriff der Raupenartigen zurückschlagen. Anschließend gelingt ihm die Kontaktaufnahme zu den Höhlenbewohnern. Gucky wird zur Klanmutter gebracht und bittet diese um Asyl für die Galaktiker. Die Aggression der Todringer hat ihren Ursprung in deren Angst vor einem Ereignis, das als Weltengeißel bezeichnet wird, von dem aber niemand mehr sagen kann, was es eigentlich ist. Die Klanmutter Syb erwirkt, dass die anderen Gruppen von Todringern zurückgezogen werden und gewährt den Fremden vorläufig Asyl. Als Vermittler geht Awkurow an Bord des BASIS-Tenders.
Die Sonden, die sich auf dem Weg zum letzten Standort der BASIS gemacht haben, fallen nach und nach aus. Es werden aber Notrufe zweier Korvetten, der HARL DEPHIN und der SENCO AHRAT, aus einigen hundert Lichtjahren Entfernung empfangen.

Rezension:
Der Roman von Michael Marcus Thurner hat einen etwas holprigen Beginn. Viele Aktionen und Dialoge werden vom Autor mit unnötigen Erklärungen versehen. Ein Rhodan, der aus Standardvorschriften der LFT zitiert, ein Einsatzteam, das dem Pflichtbewusstsein der Flotte huldigt und so fort.
Mit dem Schwenk auf die Bewohner von Orontes wurde die Geschichte besser. Nach dem rasanten Zyklusauftakt folgt die Geschichte der Serien-Doktrin „Orientieren und sondieren“, soll heißen, es ist eine Episode, die gefällig geschrieben ist, die aber die Handlung nicht wesentlich voranbringt. Nichtsdestotrotz waren die Darstellungen der Bewohner des Planeten gelungen und auch einige der Schiffsgeflüster-Kapitel konnten gefallen.
Manche Fakten des Romans wollen nicht so recht zu Uwe Antons Zyklusauftakt passen. War in 2600 noch davon die Rede, dass Perry und Mondra in den vergangenen 6 Jahren viel zusammen unternommen haben und das Polyport-Netz bereist haben, wird das Verhältnis der beiden von Thurner nun anders dargestellt. Demnach erlaubt ihnen ihre Lebensweise keine engere Beziehung und auch ihre beruflichen Aktivitäten verhindern, dass sie viel Zeit miteinander verbringen. Nun ja, 6 Jahre für Unsterbliche sind vielleicht gar nicht so viel?


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