Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2511

Schatten im Paradies – Hubert Haensel

Ende des Jahres 1462 NGZ ist Timber F. Whistler seit nunmehr 2 Legislaturperioden wieder Administrator der Stardust-Union. Seit der Entdeckung des Polyport-Hofes ist es der Stardust-Menschheit bisher nicht gelungen, die Technik des Hofes für sich nutzbar zu machen. Nur die Funkanlagen konnten aktiviert werden und es kam zu einem Kontakt mit den Halbspur-Changeuren. Über den Polyport-Hof NEO-OLYMP werden nun aber Notrufe empfangen. Aus den Funksprüchen erfährt man über die Bedrohung durch die Frequenz-Monarchie. Da man befürchten muss, dass der Feind auch nach NEO-OLYMP greift, werden Abwehrmaßnahmen ergriffen. Es werden Raumsoldaten und Roboter nach NEO-OLYMP verlegt und Einheiten der Stardust-Flotte bewachen den Hof.

Währenddessen kommt es auf Katarakt zu einem Ereignis anderer Art. Eine der immateriellen Städte, die Amethyst-Stadt, beginnt sich zu materialisieren. Anhänger der „Bewegung der Propheten“ beobachten zwischen den Türmen der Stadt schwebende insektenförmige Raumschiffe, die dabei sind die Stadt zu verlassen. Am Boden scheint sich zudem eine Armee aus 2,5 m großen fremden Gestalten zu formieren. Eine unsichtbare Sperre verhindert jedoch die endgültige Materialisation der Stadt. Legrange und Whistler vermuten einen Zusammenhang zwischen den immateriellen Städten und dem Polyport-Netz. Man beschließt, einen Notruf über den Polyport-Funk abzusetzen. Zudem wird über den Funk eine Nachricht von Reginald Bull an Perry Rhodan mitgehört.

Während einer Lagebesprechung erhält Whistler die Nachricht, dass auf den 4 Hauptwelten des Stardust-Systems vier Nebelkuppeln mit einem Durchmesser von 2650 km und einer Höhe von rund 100 km erschienen sind. In der „Halle der tausend Aufgaben“ empfängt der Siganese Corma eine mentale Botschaft: Die Tore der vier Himmel wurden geöffnet!

Zur gleichen Zeit materialisiert sich erneut ein ehemaliges Mitglied des Mutantenkorps. Es scheint sich um Ras Tschubai zu handeln. Die Person hält sich jedoch selbst für Fellmer Lloyd. Anders als zuvor scheint die Materialisation diesmal von Dauer zu sein. Er verlangt Perry Rhodan zu sprechen. Am Rande von Far Away wird inzwischen festgestellt, dass die Schleier-Barriere zusammengebrochen ist. Die Rokinger scheinen diesen Vorgang wahrzunehmen, denn sie sprechen davon dass er zusammenbricht und sie sich entdeckt fühlen. Parallel zu diesen Vorgängen machen Prospektoren auf einen Planetoiden ca. 55 LJ vom Stardust-System entfernt eine beunruhigende Entdeckung. Ebenfalls zeitgleich werden die Transferkamine NEO-OLYMPs aktiv. Die MIKRU-JON mit Perry Rhodan erreicht das Stardust-System.

Rezension

Hubert Haensel beendet mit dem 2. Teil seines Doppelromans den ersten Viererblock um das Stardust-System. Die Entwicklung der Stardust-Menschheit der letzten 116 Jahre wurde geschildert und die Zeitlinie und Handlungslinie mit der von Perry Rhodans Gruppe zusammengeführt.

Am Ende des Viererblocks um das Stardust-System lässt es Hubert Haensel noch einmal richtig krachen. Keine Angst, gemeint sind hier keine gewalttätigen Auseinandersetzungen, sondern eine Vielzahl an Ereignissen, die alle an einem Tag stattfinden und als Höhepunkt und zum Abschluss hin lässt der Autor Perry Rhodan das Stardust-System erreichen. In klassischer Cliffhanger-Manier wird die Auflösung der anderen Ereignisse vom Autoren auf spätere Hefte „verschoben“, was hier besonders schmerzt, denn im folgenden Heft, der Nr. 2512, geht’s erstmal wieder zum Schauplatz Milchstraße zurück.

Zum ersten Teil von Huberts Doppelband hatte ich in der Vorwoche geschrieben, dass es m.E. ruhig so weitergehen kann. Tatsächlich setzt der Autor noch mal eins oben drauf. Die Hefte von 2508 bis 2511 haben sich qualitätsmäßig kontinuierlich gesteigert. Die drastischste Steigerung blieb allerdings Hubert Haensel vorbehalten, dessen Doppelband ziemlich gut meinen Geschmack nach Adventure traf.

Dieser Roman hat mich vom Schreibstil und vom Inhalt her überzeugt. Die Storyline selbst ist m.E. noch der Knackpunkt in diesem Zyklus. Nach 116 Jahren übergibt die Stardust-Menschheit also ein gut geschnürtes Bündel an Rätseln und Geheimnissen an Perry Rhodan. Zur Lösung der selbigen stehen zudem eine gut entwickelte Infrastruktur und eine schlagkräftige Raumflotte zur Verfügung. Das sind ideale Voraussetzungen, auf die hier Perry Rhodan trifft. Da passt es auch, dass Perry Rhodan auf einen Administrator der „gemäßigten“ Arbeitsgemeinschaft Lokaler Friede (= ALF, woran erinnert mich das bloß) trifft. So vollendet sich die Situation für Perry Rhodan darbietet, so unwahrscheinlich ist sie auch. Auch dem Autoren Hubert Haensel ist die Entwicklung z.B. der Raumflotte nicht ganz geheuer. Geradezu widerwillig gibt er auf Seite 5 seines Romans eine Beschreibung des aktuellen Umfangs der Flotte. Die Erklärungen ziehen jedoch nicht richtig. Schade auch, dass die Stardust-Menschheit, außer dem Helden Perry Rhodan das notwendige Interieur für die nächsten Abenteuer zur Verfügung zu stellen, selbst keines der Rätsel gelöst hat. Schleier-Barriere, untergegangene Zivilisationen, immaterielle Städte, Insel im Nebel, Konzepte, Halle der tausend Aufgaben, alles Fehlanzeige. Momentan ist mir das alles etwas zu sehr auf die Person Perry Rhodan zugeschnitten. Mal sehen was der Handlungsschauplatz Milchstraße bringt und auch nach Andromeda soll es lt. Zyklusvorschau demnächst gehen.

Besondere Textpassage (Seite 20):

Amethyst-Stadt bot eine atemberaubende Kulisse, das flimmernde, unwirklich verschwommene Bild einer materiellen Nicht-Existenz.

 


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