Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2506

Solo für Mondra Diamond – Michael Marcus Thurner

Mondra, die in einen Hinterhalt geraten und gefangen genommen wurde, gelingt, wenn auch verletzt, die Flucht. Rhodan und Tolot geraten zwischenzeitlich mit dem Marktleiter Ulocco Lo’tus, einem Troyken, aneinander. Es wird eine Art Waffenstillstand vereinbart. Rhodan möchte Mondra Diamond zurück und lässt den Troyken in dem Glauben, dass dieser an der Technik des Polyporthofes partizipieren könnte. Die Troyken, Rhodan und Tolot folgen gemeinsam der Spur Mondras, geleitet von Ramoz. Die Gefährtin Rhodans ist mittlerweile tief in das innere des Hofes vorgedrungen. Sie bekommt mit dem Controller Zugang zur Steuereinheit PERISTERAs. Mit deren Hilfe lässt sie die MIKRU-JON in den Hof einschleusen.

Bei der Zusammenkunft von Rhodans Gruppe mit Mondra unternimmt Ulocco Lo’tus einen letzten Versuch, die Fremden zu überrumpeln. Dank Tolot bleibt der Anschlag ohne Auswirkungen. Mit den Controllern hat Rhodan nunmehr beschränkten Zugriff auf das Polyport-Netz. Eine direkte Rückkehr in die Milchstraße ist jedoch nicht möglich. Rhodan beschließt eine wenig frequentierte Station namens OROLOGION in der benachbarten Galaxis Diktyon anzusteuern. Für den Transfer wird die MIKRU-JON genommen, die sich für die Reise in 3 Teile zerlegt. Vor der Abreise warnt Rhodan Ulocco Lo’tus nochmals eindringlich vor der Frequenz-Monarchie. Wie es scheint, bleiben die Warnungen ungehört.

Rezension

Michael Marcus Thurner setzt in Heft 2506 die Geschehnisse auf dem Polyport-Markt fort. Standen im 1. Teil des Doppelbandes überwiegend Beschreibungen des bizarren Handelsplatzes im Vordergrund, sind es im Teil 2 die Handlungen der Akteure und der Titel des Romans „Solo für Mondra Diamond“ ist ausnahmsweise mal zu Recht so gewählt worden. Die Flucht aus dem Gefängnis und Mondras Erlebnisse nehmen einen Großteil der Handlung ein. Zu Beginn erfahren wir zudem, wie Mondra überhaupt in Gefangenschaft geriet. Dazwischen streut der Autor die Erlebnisse von Rhodan und Tolot aus der Perspektive des Haluters ein und verwendet dabei die Ich-Form. Eine schöne Idee, die hoffentlich in weiteren Romanen ihre Fortsetzung findet. Zum Ende hin wird es etwas hektisch. Der Zugriff auf die Systeme des Polyport-Hofs und die Abreise nach Diktyon sind für meinen Geschmack etwas zu glatt über die Bühne gegangen.

Auch für den zweiten Teil des Doppelbandes wäre ein gut bis sehr gut von meiner Warte aus drin gewesen. Leider setzt der Autor, wie zuvor in 2505 auch, zum Teil auf tumbe Gewaltdarstellung. Die Autoren scheinen es momentan auszureizen, wie viel tumbe Gewalt der gesunde Leserverstand verträgt. Es ist unverständlich, dass diese billige Effekthascherei angesichts des derzeit entwickelten und absehbaren Plots von den Autoren eingesetzt wird. Noch einmal sei gesagt, dass ich grundsätzlich nichts gegen Gewalt in Perry Rhodan habe. Warum nicht? Es gibt immer tumbe Idioten, die nur die Gewalt als Möglichkeit kennen sich zu wehren oder über andere Macht auszuüben. Ich kritisiere hier aber die Zurschaustellung der Gewalt.

Dabei zeigt der Autor ansatzweise ein Repertoire wie es auch anders geht, eine spannende Story zu schreiben und Interesse beim Leser zu wecken. Zumindest lässt Thurner diese Methoden in seinem Roman teilweise anklingen. Damit meine ich beispielsweise die eher gewiefte Taktik mit der Perry Rhodan vorgeht und ein zumindest zeitweise „überlegter“ Einsatz der verschiedenen Charaktere mit ihren jeweiligen Fertigkeiten und Verwendungen. Leider schafft es der Autor nicht die anfangs stimmige Atmosphäre des Polyport-Marktes in den 2. Teil seines Romans mitzunehmen. Für den Spannungsaufbau fehlt es schlussendlich an einer packenden Inszenierung. Der Plot gibt eigentlich alles her. Drei interessante Charaktere werden an einen unbekannten Ort mit unbekannten Völkern verschlagen, müssen eine ihnen unbekannte Technologie in den Griff bekommen und haben zudem einen Feind im Nacken. Dazu ein tierischer Begleiter und ein seltsames Schiff.

Statt mit diesen Elementen einen Spannungsbogen aufzubauen, lässt der Autor seine Akteure, explizit Mondra Diamond, geradezu stümperhaft agieren und verlustiert sich in Baller- und Gewaltorgien. Und wieder richte ich den Blick nach vorne und hoffe auf Besserung!


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