Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2892

Der programmierte Planet – von Michelle Stern – Handlung:

Am 27. September 1522 erreicht die RAS TSCHUBAI das Trallyomsystem. Erste Ortungen zeigen massive Flottenkonzentrationen der Gyanli. Nach außen hin macht das System einen normalen Eindruck. Obwohl hier die Heimat der Gyanli ist, wurden Monde und Planeten kaum erschlossen und auch nicht terraformt, bzw. gyanisiert.

Die RAS TSCHUBAI geht in den Ortungsschutz einer 13 Lichtjahre entfernten Sonne. Mit LAURIN-Jets fliegen Perry Rhodan, Sichu Dorksteiger, Gucky, Pey-Ceyan, Attilar Leccore und Gholdorodyn in das Herz der Macht. Sie wollen in erster Linie Farye Sepheroa und die anderen verschleppten Terraner befreien. Der Kran des Keloskers ist dabei und eine Armada neu entwickelter Spürdrohnen, die GH-SD-7. Diese können nicht nur verdeckt Aufklärung betreiben, sondern anderen Wesen einen Mikroempfänger applizieren, der auf paramechanische Befehle reagiert. Im Trallyomsystem wimmelt es von Schwarzen Löchern. Bald entdecken sie auch das Gitterschiff. Gucky kommt in Kontakt zum Neuronium und erfährt so, dass die Verschleppten nach Gyan gebracht wurden.

Die Gefangenen, die auf einer Insel untergebracht sind, schmieden indes Fluchtpläne. Rhodans Enkelin kann sich dabei jedoch nur auf wenige aus der Gruppe, wie Shaker Garofalo und Tanya Luoto, verlassen. Die anderen Terraner stehen unter dem Einfluss der Gyanli. Rogelio Ma und Certic Janes sind von den anderen nach wie vor getrennt. Farye will ein Tauchboot stehlen, um damit später zum Raumhafen zu gelangen. Ein Versteck hat sie auch schon entdeckt. Eine nahegelegene Insel bietet Platz in einer Unterwasserhöhle. Dort entdeckt Farye ein Rohr, von dem sie vermutet, dass es was mit Energieversorgung zu tun hat.

Der Kontakt-Operator Thamogand ist eine ständige Bedrohung. Er und Farye liefern sich ein Katz- und Maus-Spiel. Beim Verhör von Rogelio Ma erhält Thamogand die Information, dass ein Telepath das Neuronium ausgehorcht hat. Der Gyanli stellt eine Falle.

Mit Hilfe des Krans versetzen sich Perry Rhodan, Sichu Dorksteiger, Gucky, Pey-Ceyan, Attilar Leccore und Gholdorodyn nach Gyan. Der Kelosker stellt eine besorgniserregende Fehlfunktion beim Kran fest und muss mit dem Fiktivtransmitter sofort zurückreisen. Die anderen sind auf sich gestellt. Während die Spürdrohnen ausschwärmen, espert Gucky die Gedanken von Terranern. Mit Perry Rhodan springt der Ilt in eine Halle, wo sie Rogelio Ma und Certic Janes finden. Plötzlich bauen sich Schirmfelder auf und ein Sprengsatz detoniert, bei dem Janes getötet wird. Gucky entkommt mit Perry Rhodan durch eine Schmerzteleportation. Die anderen Begleiter von Rhodan werden gefangengenommen.

Über Thamogand erhält Farye die Information von drei Gefangenen, nämlich Sichu, Pey-Ceyan und Attilar Leccore. Wenn die Larin lebt, dann auch Perry Rhodan! Sie schöpft neue Kraft.

Die Ator wird verhört, kann aber dank einer Spürdrohne fliehen. Auch Leccore und die Larin befreien sich, während Perry Rhodan endlich Kontakt zu seiner Enkelin aufnehmen kann. Der Unsterbliche und seine Begleiter können alle gefangenen Terraner befreien. Bevor die Laurin-Jets sie abholen, erkundet Sichu mit Guckys Hilfe den riesigen Maschinenkern des seltsamen Planeten. Mit zwei Laurin-Jets wird das System verlassen, wobei Faryes Flugkünste den Ausschlag geben. Allerdings wird die zweite Space-Jet von einer seltsamen Energielohe getroffen und schweigt daraufhin. Perry Rhodan verweigert die Einschleusung dieses Beibootes in die RAS TSCHUBAI. Die Erkenntnisse der Mission werden andiskutiert. Das Trallyomsystem ist künstlich und besteht wahrscheinlich aus Protomaterie, die möglicherweise dem Katoraum entstammt. Die Frage ist, warum schafft man ein künstliches System, das wie ein echtes wirken soll und was ist aus dem ursprünglichen Trallyomsystem geworden?

 

Rezension:

Ich bin ein bisschen schwer in den Roman hineingekommen. Michelle Stern beginnt mit einer Innenperspektive Gholdorodyns. Aber daran lag es nicht, auch wenn der Kelosker sich in dieser Beschreibung kaum noch von einem Menschen unterscheidet. Mir fielen in der Folge ein paar ungewöhnliche Satzkonstruktionen auf, über die ich stolperte und länger nachdachte. Etwa dieser: „Rhodan konnte dem Piloten aufs Holo blicken.“ Was die Autorin meint, ist schon klar. Rhodan konnte dem Mann über ein Holo ins Gesicht schauen. Oder Rhodan konnte den Piloten über ein Holo beobachten. Aber es ist nun mal passiert und ich bin an diesem Satz hängengeblieben. Und mir fielen weitere merkwürdige Sätze auf. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich wieder von der Geschichte angesprochen wurde und mich vertiefen konnte.

Die Zyklushandlung schreitet schnell voran. Im JZL-Zyklus wären 60 bis 80 Romane nötig gewesen, um nach Gyan zu gelangen, wenn überhaupt. Und auch Gruppierungen, wie sie hier geschildert werden, Verschleppte und Retter, kommen nach wenigen Romanen wieder zusammen. Die Zusammenstellung des Einsatzteams versprach zunächst Langeweile. Perry Rhodan nahm Attilar Leccore und Pey-Ceyan mit. Dieses Team hatten wir schon öfter in diesem Zyklus.

Obwohl Attilar Leccore dabei ist, setzt Michele Stern weniger die gestaltwandlerischen Fähigkeiten des TLD-Chefs ein, als vielmehr die neuen Spürdrohnen. SERT-Technologie gibt es in der Serie seit 2500 Romanen. Es ist schön, dass nun endlich mal eine Weiterentwicklung für andere Einsatzzwecke gezeigt wird und das alles auch noch ohne Kinderkrankheiten. Auch die berühmt-berüchtigten Einschränkungen, die neue Technologien im Perryversum (zumindest auf Seiten der Terraner) mitbringen, fehlten. Hier hat mal alles funktioniert.

Auch Pey-Ceyan hat eine Rolle, wenn auch nur eine klitzekleine. Sie dient in der Geschichte dazu, das Wiedersehen zwischen Perry Rhodan und Farye Sepheroa sozusagen vorzubereiten. Rhodans Enkelin erfährt zunächst von der Larin. Daraus schöpft sie die Hoffnung, dass auch ihr Großvater noch lebt.

Der Schmerzteleportation von Gucky vermag Michelle Stern ebenfalls mal wieder ein paar neue Impulse zu geben. Kleinere Ungereimtheiten verzeihe ich dabei. Von den Gefangenen sticht wie zuletzt, wieder Farye Sepheroa heraus. Die im Vorgängerroman zu Tage getretenen Konflikte zwischen den Gefangenen spielen dankenswerterweise kaum noch eine Rolle, da die Terraner mehrheitlich unter der Beeinflussung der Gyanli stehen.

Die Darstellung der Gyanli in diesem Zyklus unterliegt starken Schwankungen. Einerseits mag ich differenzierte Beschreibungen von Fremdvölkern, andererseits vermisse ich Erläuterungen, warum die Despoten Orpleyds mal stark, mal schwach gezeigt werden. Wenn es hier nur daran gelegen haben sollte, um den Terranern mal wieder einen kleinen Triumph zu gönnen, dann passt das nicht.

Von kleineren Einstiegsschwierigkeiten abgesehen, die aber auch an mir liegen konnten, bot der Roman aber eine abwechslungsreiche und flotte Handlung.

 


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