Der Untergang des Hauses Zoltral – von Alexander Huiskes – Inhalt:
Der Arkonide Crest da Zoltral, dessen Suche nach der Unsterblichkeit inzwischen in Form eines Zellaktivators belohnt wurde, kehrt in die Heimat zurück. Crest erreichen Botschaften aus einer längst vergangenen Zeit und spülen Erinnerungen hoch. Erinnerungen an seinen Vater Varga da Zoltral, an Aizela, mit der er sich einst eine Zukunft hatte vorstellen können und an Yrandi, die ihn wie eine Mutter aufgezogen hatte. Und er wird sich seiner Schuld bewusst, die zum Untergang des Khasurns da Zoltral führte. Crest ergreift die Chance und stellt sich seiner Vergangenheit.
Rezension:
Alexander Huiskes thematisiert die Vergangenheit der Figur Crest in der NEO-Serie. Aber auch als EA-Leser fühle ich mich angesprochen. Crest spielt in den ersten beiden Zyklen eine wichtige Rolle, die sich von jener in NEO unterscheidet. Die im Verborgenen liegende Vergangenheit der Figur in beiden Universen erfährt zumindest auf der einen Schiene eine Aufklärung. Eine, die gut auch in die EA gepasst hätte.
Alleine der Anlass für eine Figur, die Unsterblichkeit zu suchen, wäre ein starkes Thema. Huiskes beleuchtet mit dem Untergang des Hauses Zoltral schicksalsbestimmende Ereignisse seines Protagonisten. Die Kurzgeschichte des Autors ist zugleich eine Hommage an Edgar Allan Poe. Es ist nicht alleine der Titel, der sich an der literarischen Vorlage „Der Untergang des Hauses Usher“ orientiert. Huiskes Verbeugung vor dem Autor und dessen Werk geschieht auch inhaltlich.
Als Crest die positronisch versiegelten Briefe erhält, wühlt ihn das ähnlich auf, wie den Erzähler in Poes Kurzgeschichte. Später dann, als er die Datenkristalle Lafcon da Heskmars abspielt, die ihn auf verschlungenen Pfaden erreichten, werden zahlreiche Parallelen zu Poes Kurzgeschichte gezogen. Der äußere Eindruck, den das Haus auf den Gast ausübt. Der See, in dessen Nähe der Kelch steht. Der Hausherr, der nervlich am Ende ist und anscheinend an einer Geisteskrankheit leidet. Der Besucher, der längere Zeit im Hause verweilen will. Der Tod, das Lebendig begraben sein, die Sturmnacht, und Yrandi, die sich auf den Körper des Bruders wirft. Und schließlich der Untergang.
Zeigten bereits der Prolog und das 1. Kapitel starke Emotionen und melancholische Züge, wechselt der Autor mit dem Abspielen der Briefe Lafcon da Heskmars schließlich auch vollends in den Stil der Schwarzen Romantik. Die Geschehnisse im Hause Zoltral, wie sie der Verfasser schildert, sind düster, schaurig und makaber. Selten hat mich eine Kurzgeschichte aus Perry Rhodan derart in ihren Bann gezogen, wie Alexander Huiskes Untergang des Hauses Zoltral.
Diese Neo-Kurzgeschichte gehört mit zum Besten, was Perry Rhodan zu bieten hat.
Der Arkonide Jemmico, ein Celista des Geheimdienstes, kommt mit einem Auftrag an Bord des Casino-Schiffes LINH-KHAISIL. Er soll dort einen Schlag gegen Vico Lascart führen, einen der führenden Köpfe der aggressiven Handelsorganisation Kanth-Yrrh. Sein Kontaktmann auf dem Casino-Schiff versorgt den Celista mit neuen Information. Offenbar hat Vico Lascart mit seiner Organisation gebrochen. Jemmico plant nun, Lascart als Betrüger darzustellen, um so Kanth-Yrrh als instabil zu diskreditieren.
Jemmico ist der beste Spieler des Geheimdienstes. Ausgestattet mit genügend Geldmitteln tritt er in einem Kartenspiel gegen Lascart an. Und verliert. Er fordert weitere Geldmittel an. Und bekommt überraschend Unterstützung von Celindré, die mehr ist als die Assistentin seines Kontaktmannes.
Aus dem Umfeld Perry Rhodans halten sich auch die beiden Mutanten Ishy Matsu und Iwan Goratschin im Casino auf. Der Zufall will es, dass sie Teilnehmer eines neuen Spiels zwischen Jemmico und Lascart sind. Danach eskaliert die Situation und die beiden Mutanten werden zu unfreiwilligen Helfern des Celista.
Rezension:
Zum dritten Mal verfasste Oliver Plaschka eine Kurzgeschichte zu NEO. Sie unterscheidet sich von seinen anderen NEO-Storys. Das waren klassischen Kurzgeschichten, deren Handlungen und Figuren reduziert waren und die Inhalte zum Nachdenken anregten.
Casino Imperial ist eine Hommage an Ian Flemings Roman Casino Royale. Vico Lascart/Le Chiffre hat einen größeren Geldbetrag verloren und will im Casino den fehlenden Betrag zurückgewinnen. Jemmico/James Bond erhält den Auftrag, gegen Vico Lascart/Le Chiffre zu spielen und ihn so kaltzustellen. Er wird von Celindré/Vesper Lynd unterstützt.
James Bond jettet nach Thantur-Lok. Gut geschriebene und kurzweilige Story.
Sachiko und Shinichi sind junge Leute, die in Tokio studieren. Beide gehen einem Studienjob nach. Shinichi ist ein schüchterner junger Mann. Gerne würde er sich mit Sachiko verabreden, doch er traut sich nicht, sie anzusprechen. Schließlich macht Sachiko den ersten Schritt und möchte mit ihm ein Konzert besuchen. Während des Gesprächs glaubt Shinichi zu halluzinieren. Seine Hand wird durchscheinend. Er führt das aber auf seine Nervosität zurück.
Beim Konzert fühlt sich Sachiko unwohl und bricht zusammen. Dabei macht Shinichi merkwürdige Beobachtungen. Shinichi wird im Krankenhaus von Sachiko um einen Gefallen gebeten. Er soll aus einem alten Botschaftsgebäude ein Instrument für sie besorgen. Auch im Krankenhaus mehren sich die mysteriösen Vorgänge und Shinichi ahnt, dass Sachiko eine Mutantin ist.
Er fährt zum angegebenen Ort und begegnet dort einem Außerirdischen. Einen Fantan, der auf der Erde zurückgelassen wurde. Sachiko war daran nicht ganz unschuldig. Shinichi steckt übergangslos im größten Abenteuer seines Lebens. Er muss mit dem Fatan umgehen und Sachiko retten, die eine Mutantin ist und von der Genesis-Krise erfasst wurde.
Rezension:
Im Rückentext der Story heißt es u.a.: Sie müssen sich beide mit der „neuen Welt“ arrangieren, in die sich die Erde verwandelt. Wie verhält man sich da in einer Gesellschaft, in der Traditionen sehr wichtig sind? Und sie müssen versuchen, die fremdartigen Fähigkeiten zu verstehen, die vorher unbekannt waren. Als ein Außerirdischer in ihrer Nähe strandet, wird die Situation für die Jugendlichen noch seltsamer: Wie gehen sie mit einem Alien um, der ausgesprochen fremdartig erscheint?
Mit den angesprochenen Traditionen füllt Michelle Stern auch das 1. Kapitel. Sie vermittelt etwas von den Wertvorstellungen der japanischen Gesellschaft und von ihren Ritualen. Das von Schüchternheit geprägte Verhältnis von Sachiko und Shinichi wird, kaum dass es begonnen hat, auf eine harte Probe gestellt. Schließlich können die jungen Leute die Probleme meistern.
Eine gut zu lesende Story, die im Rückentext viel verspricht, aber für meinen Geschmack dann nicht ganz erfüllt. Der Prolog und der Epilog haben zu wenig Bindung an die Geschichte. Der Außerirdische ist nur Beiwerk in dieser Story. Eigentlich hätte die Geschichte auch ohne den Fantan funktioniert. Und den Anteil der Genesis-Krise, die auch in der letzten Neo-Story Bestandteil war, hätte man straffen können. Also mehr Tradition im Zusammenhang mit außerirdischen Artefakten und der Überwindung der Lebenskrise, in der die beiden Studenten unversehens geraden sind.