Ansichten zu NEO-Story 15 – Der Untergang des Hauses Zoltral

Der Untergang des Hauses Zoltral – von Alexander Huiskes

Der Arkonide Crest da Zoltral, dessen Suche nach der Unsterblichkeit inzwischen in Form eines Zellaktivators belohnt wurde, kehrt in die Heimat zurück. Crest erreichen Botschaften aus einer längst vergangenen Zeit und spülen Erinnerungen hoch. Erinnerungen an seinen Vater Varga da Zoltral, an Aizela, mit der er sich einst eine Zukunft hatte vorstellen können und an Yrandi, die ihn wie eine Mutter aufgezogen hatte. Und er wird sich seiner Schuld bewusst, die zum Untergang des Khasurns da Zoltral führte. Crest ergreift die Chance und stellt sich seiner Vergangenheit.

Rezension

Alexander Huiskes thematisiert die Vergangenheit der Figur Crest in der NEO-Serie. Aber auch als EA-Leser fühle ich mich angesprochen. Crest spielt in den ersten beiden Zyklen eine wichtige Rolle, die sich von jener in NEO unterscheidet. Die im Verborgenen liegende Vergangenheit der Figur in beiden Universen erfährt zumindest auf der einen Schiene eine Aufklärung. Eine, die gut auch in die EA gepasst hätte.

Alleine der Anlass für eine Figur, die Unsterblichkeit zu suchen, wäre ein starkes Thema. Huiskes beleuchtet mit dem Untergang des Hauses Zoltral schicksalsbestimmende Ereignisse seines Protagonisten. Die Kurzgeschichte des Autors ist zugleich eine Hommage an Edgar Allan Poe. Es ist nicht alleine der Titel, der sich an der literarischen Vorlage „Der Untergang des Hauses Usher“ orientiert. Huiskes Verbeugung vor dem Autor und dessen Werk geschieht auch inhaltlich.

Als Crest die positronisch versiegelten Briefe erhält, wühlt ihn das ähnlich auf, wie den Erzähler in Poes Kurzgeschichte. Später dann, als er die Datenkristalle Lafcon da Heskmars abspielt, die ihn auf verschlungenen Pfaden erreichten, werden zahlreiche Parallelen zu Poes Kurzgeschichte gezogen. Der äußere Eindruck, den das Haus auf den Gast ausübt. Der See, in dessen Nähe der Kelch steht. Der Hausherr, der nervlich am Ende ist und anscheinend an einer Geisteskrankheit leidet. Der Besucher, der längere Zeit im Hause verweilen will. Der Tod, das Lebendig begraben sein, die Sturmnacht, und Yrandi, die sich auf den Körper des Bruders wirft. Und schließlich der Untergang.

Zeigten bereits der Prolog und das 1. Kapitel starke Emotionen und melancholische Züge, wechselt der Autor mit dem Abspielen der Briefe Lafcon da Heskmars schließlich auch vollends in den Stil der Schwarzen Romantik. Die Geschehnisse im Hause Zoltral, wie sie der Verfasser schildert, sind düster, schaurig und makaber. Selten hat mich eine Kurzgeschichte aus Perry Rhodan derart in ihren Bann gezogen, wie Alexander Huiskes Untergang des Hauses Zoltral.

Diese Neo-Kurzgeschichte gehört mit zum Besten, was Perry Rhodan zu bieten hat.


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