Ansichten zu Perry Rhodan Androiden – Heft 06

Adams Ruf – Olaf Brill

Mit der Silberarche der Androiden ist Perry Rhodan in die Milchstraße zurückgekehrt. Ein Jahr nach ihrem Aufbruch, zeigen sich seine Begleiter Marlynn Kane, Kor Chappal, der Chenno Auquun und die beiden Raumsoldaten Calvin Domiro und Tom Marg entsetzt über die Vorgänge in der Heimat. Die Androiden haben zahlreiche Welten überrannt und Milliarden Lebewesen sind auf der Flucht. Der Ruf, der von Adam von Aures initiiert wurde und zum Verhalten der Androiden geführt hat, muss unbedingt ausgeschaltet werden. Sie fliegen Wanderer an. Die Scheibenwelt ist zu Rhodans Überraschung noch immer in ein Chaotemporales Gezeitenfeld gehüllt. Ohne in andere Zeiten geschleudert zu werden, kommen sie da nicht durch. Ein kleines Objekt wird entdeckt. Es enthält eine Botschaft für Perry Rhodan. Dem Terraner wird ein Kurs durch das Gezeitenfeld übermittelt. Einmal durch, wird die Silberarche in Fremdsteuerung genommen und wird an einem Turm der Maschinenstadt verankert. Homunk meldet sich und erwartet seine Besucher am Tor zum Physiotron.

Homunk will helfen, die Signalquelle zu finden. Er benennt einen gläsernen Gebäudekomplex, um dort die Suche aufzunehmen. Doch plötzlich ändert der Androide sein Verhalten. Er will die Signalquelle selber abschalten. Die Mitwirkung der Besucher ist nicht mehr erwünscht. Rhodan interveniert. Er erreicht zwar, dass sie bleiben dürfen. Allerdings müssen sie die Signalquelle von Adams Ruf nun selber finden. Homunk zieht sich zurück.

Die Gruppe nimmt die Suche bei dem gläsernen Gebäudekomplex auf, den Homunk vor seiner Meinungsänderung benannt hatte. Das Gebäude enthält eine stets aktuelle Simulation von Ambur-Karbush. Bei der Suche in Datenterminals erkennen sie auch einen Zeitumformer. Rhodan lehnt es jedoch ab, in der Zeit zurück zu reisen, um Adams Ruf zu verhindern. Kor Chappal gelingt es schließlich, die Signalquelle aufzuspüren. Ein doppelkegelfömiges Gebäude, dass sie aufsuchen. Dort können sie nichts ausrichten und kehren zur Maschinenstadt-Simulation zurück. Als Kor Chappal den Doppelkegel in der Simulation berührt, fährt ein Blitz in ihn und es bleibt nur ein Haufen Asche zurück. Marlynn Kane ist verzweifelt und wendet sich von Rhodan ab.

Der Techniker Kor Chappal findet sich indes in einem Gefangenenlager auf Lepso, seiner Heimatwelt wieder. Er will von dort fliehen, da er sich einst mit einem Syndikatsboss angelegt hatte. Er ist jedoch nicht alleine in dem Lager. Neben ihm ist auch Lilja Ryksdottir inhaftiert. Später entdeckt er sogar Marlynn Kane. Die hat zuvor die Zeitmaschine auf Wanderer betreten und wollte zurückreisen, um Chappals Leben zu retten. Doch sie findet sich in ihrem Körper als Achtjährige wieder und schließlich im Gefängnis.

Perry Rhodan schmiedet indessen einen Meisterplan. Er hat von Homunk erfahren, dass das Physiotron nur dann Vitalenergie zur Lebensverlängerung abgeben kann, wenn anderem Leben auf Wanderer Lebensenergie entzogen wird. Er will Adam von Aures wieder erstehen lassen. Der Nanogent wurde mit der Vitalenergie eines Zellaktivators vernichtet. Nun soll der Abzug von Lebensenergie Adam wieder erstehen lassen. Der Chenno Auquun ist bereit, sich ins Physiotron zu begeben. Das holt nun seine Energie aus dem Bereich des Doppelkegels, wo sich die Partikel Adam von Aures verteilt hatten. Tatsächlich entsteht Adam wieder, zumindest ein Teil von ihm.

Inzwischen wird auch klar, wo sich Kor Chappal und Marlynn Kane aufgehalten haben. Sie waren in einer Enklave Wanderers gefangen. Dies ist auch Rhodans Plan. Er will des Rest von Adam von Aures in einer solchen Enklave wegsperren. Denn nur, wenn er lebt, ist das Signal abgeschaltet. Doch Adam von Aures ist immer noch ein mächtiger Gegner. Letztlich kann Perry Rhodan mit einer Planänderung Adam besiegen und der Ruf geht nicht mehr an die Androiden. Die Mission auf Wanderer ist erfolgreich. Nun soll ein Programm, das Rhodan von der Welt der Androgynen mitgenommen hat, die Androiden in der Milchstraße umprogrammieren. Homunk prophezeit, dass dies alleine nicht ausreichen wird.

Rezension

Ich hatte mich schon gefragt, wann die „bodenständige“ Miniserie anfängt, kosmisch zu werden. Band 6 ist es also. Wanderer und Homunk werden ausgepackt. Der Nachteil zeigt sich gleich. Der Autor muss viel erklären. Nicht nur dem Chenno, sondern auch dem Leser. Als Altleser übersprang ich manche Passagen.

Auf Seite 20 war die Miniserie eigentlich beendet. Homunk erklärte sich bereit, Adams Ruf abzuschalten. Die Androidenangriffe wären dadurch beendet worden. Doch Rhodan war dagegen. Warum eigentlich? Zumal die Auswirkungen der Androidenangriffe ein beispielloses Fiasko aufzeigten. Ertrus, Epsal, Olymp, Plophos und andere Welten sind ausgelöscht. Ja, ja, das hat der Autor tatsächlich so geschrieben. Er schreibt, dass die Androiden über diese Welten hergefallen sind. Und in allen Fällen seien die Androiden siegreich gewesen. Da sie angetreten sind, menschliches Leben auszulöschen, müssen also die genannten Welten entvölkert worden sein. Ziemlicher Tobak, den Olaf Brill da schildert. Ob er es auch so meinte?

Mit Homunks Darstellung, sowohl die seiner Interaktionen mit den Besuchern, als auch seine Beschreibung in den Zwischenspielen, konnte ich mich nicht so richtig anfreunden. Ich fand die Figurendarstellung nicht immer plausibel, bzw. konnte ich den Begründungen nicht immer folgen. Andererseits, wann war Homunk jemals einleuchtend? Eine Namensgebung erzeugte unerwünschte Assoziationen bei mir. Olaf Brill benennt eine der Figuren in der Lepso-Enklave, die sich zu einem Widersacher von Kor Chappal entwickelt, nach einem Widersacher Kirks aus Star Trek. Finnegan ist ein fieser Typ. Sorry, manchmal „funktionieren“ solche Namen einfach nicht. Die Figur hätte auch Darth Vader heißen können. Ich räume hier ein, dass das vielleicht auch nur mir so beim Lesen ging.

Insgesamt eine unterhaltende Geschichte. Wenngleich mich die Abstecher, die Miniserien an bedeutungsschwere oder mystische Handlungsorte der Hauptserie machen, immer etwas zusammenzucken lassen. So als würden die Autoren dieses Ablegers an etwas rühren, das ihnen nicht zusteht.


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