Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3240

Ewig lebe der Ganjo! – Robert Corvus

Smyronosch, der große Kontrahent der Ewigen Ganja hat ihr eine Falle gestellt. Viyesch und Atlan werden jedoch von Alschoran gerade rechtzeitig aus dem Schiff geholt, bevor der Baschganjo es vernichten lässt. Die Galaktiker können Atlan und den Kastellan mit einem militärischen Einsatz retten. Und auch Viyesch wird von ihr treu ergebenen Panjasen gerettet. Sie klärt die Panjasen per Funk darüber auf, dass sie entgegen der Behauptungen Smyronoschs noch lebt und das Amt weiter beansprucht. Zwei Lager bilden sich und ein Bürgerkrieg unter den Panjasen bricht aus.

Die Kontakte der Galaktiker zu Viyesch bleiben erhalten, auch weil deren sorgorische Kammerzofe an Bord der MAGELLAN kommt. Atlan und Alschoran, deren Verhältnis zuweilen angespannt war, beschließen enger zusammenzuwirken. Alschoran soll sich in den Konflikt einmischen. Er soll der neue Ganjo werden. Der Ase geht in die Offensive und verspricht den Völkern Gruelfins Frieden.

Der Bürgerkrieg bei den Panjasen weitet sich aus. Pedotransferer nehmen auch die Besatzung der MAGELLAN ins Visier und stiften Unruhe. Der Vater von Spenursch kommt an Bord und bietet seine Unterstützung an. Schließlich verlagert sich der Bürgerkrieg zum Planeten Aschvalum. Das ES-Fragment ist gefährdet.

Die Galaktiker greifen mit den Blaugoldraumern in die Schlacht um Aschvalum ein. Stoßtrupps platzieren Transmitter im Fragment-Refugium. Während Alschoran das Flaggschiff Smyronoschs entert, dringt Atlan ins Fragment-Refugium vor. Der Baschganjo kann ebenfalls zum ES-Fragment vorstoßen. Panjasische Roboter gefährden das ES-Fragment. Dort taucht auch Viyesch auf und duelliert sich mit ihrem Kontrahenten. Die Ganja unterliegt und wird getötet. Damar Feyerlant kann die Schutzfunktionen des Fragment-Refugiums aktivieren und den Bewusstseinspool schützen. Außerdem lenkt er die Roboter gegen Smyronosch, der ebenfalls getötet wird.

Der Bürgerkrieg ist beendet und Alschoran kann in sein neues Amt eingeführt werden. Ein Teil des ES-Fragments bleibt zurück, um das Ganjat am Leben zu erhalten, so wie es Ras Tschubai gefordert hat. Der größere Teil wird auf die Blaugoldraumer transferiert. Mit Atlan und Sichu Dorksteiger an Bord, macht sich eine kleine Flotte der Blaugoldraumer auf den einjährigen Flug zurück in die Milchstraße. Die MAGELLAN bricht ebenfalls auf, wird aber 10 Jahre benötigen.

Rezension

„Was ist eigentlich aus … geworden?“ Jeder Leser hat sich diese Frage schon mal gestellt. Figuren werden eingeführt und dann liest man nichts mehr von ihnen. Robert Corvus hat ein Erbarmen mit den verlorenen Seelen, den vergessenen Figuren, den Nebendarstellern, den einfachen Soldaten, den Sex-Gespielinnen, den Feinden von gestern. In der Geschichte des Autors geben sich alle Figuren der Gruelfin-Handlungsebene die Türklinke in die Hand. Jeder darf mal, jede wird erwähnt. „Wer war das gleich nochmal?, hat die nicht mit dem …?, ist das nicht der, der die …?“ Solche und andere Gedanken schossen mir beim Lesen durch den Kopf.

Für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten, zumindest in der ersten Romanhälfte. Wobei, zugegeben, der Autor gibt jeder und wirklich jeder Figur eine Aufgabe, einen Zweck. Dennoch sollten Figurenlinien nicht „alle“ in einem Roman enden.

In der zweiten Romanhälfte konzentriert sich der Autor verstärkt auf die „Lösung“ des Konflikts. Überraschungen bleiben dabei aus. Das bisherige Zyklusgeschehen wird konsequent zu einem Finale geführt. Der Bürgerkrieg gipfelt im Duell der Ganja gegen ihren Herausforderer. Als letzter Kastellan bekommt nun auch Alschoran eine neue Aufgabe. Der wendet sich per Funk an die Bürger Gruelfins und sagt artig guten Tag und er sei der Neue. 99,999999% der Cappins dürften, wenn sie denn den Funkspruch überhaupt Beachtung schenken, zum ersten Mal von Alschoran gehört haben. Woher das Vertrauen für ihn kommen soll, hat sich mir nach der Geschichte nicht erschlossen. Aber wie gesagt, es war eine gute Gelegenheit, den Kastellan loszuwerden. Diese Eingreifgruppe, im vorangegangenen Zyklus geboren, gehört nicht zu den besten Ideen der Serie.

Die Dramaturgie bestimmt auch die weitere Lösung. Oder anders ausgedrückt: Dramatische Handlungen und Effekte werden gegenüber einer komplexeren Lösung bevorzugt. Am Ende bleibt ein kleiner Teil des ES-Fragments zurück. Und es werden Andeutungen gemacht. Was bedeutet das merkwürdige Verhalten Damars? Hat der Mutant sich nur zu lange und zu häufig mit „kalten“ positronischen Befehlsströmen beschäftigt, oder steckt was anderes hinter seinem Verhalten? Dass Sichu die Blaugoldraumer verdächtigt, vielleicht eine Invasionsarmee zu sein, wird uns vielleicht auch noch beschäftigen. Eine Invasion der Milchstraße hatten wir schon lange nicht mehr! 😉

Der Abschluss der Handlungsebene überzeugt mich nicht in allen Punkten. Der Roman war dennoch kurzweilig und unterhaltsam.


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