Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3218

Nomaden der Zeit – Susan Schwartz

Die MAGELLAN hält sich im Ortungsschutz von Vater Indigo, einem blauen Überriesen am Rande von Morschaztas, auf. Sonden des Tenders sind seine Augen und Ohren. Zwei dieser Sonden entwickeln überraschend ein Eigenleben und entfernen sich. Ein offensichtlich gut getarntes Schiff will sich die Technologie einverleiben. Sichu Dorksteiger hat eine Ahnung, um wem es sich bei den Fremden handeln könnte. Sie sucht den Kontakt und fliegt mit einer ZALTERTEPE-Jet los. Die Ator wird von Laetitia Gnadt und Bartolome Gast begleitet. Avrodike Cha ergänzt als Pilotin das Team.

Die Kontaktaufnahme geschieht zögerlich. Es sind Juclas, nomadisierende Cappins vom Clan der Ercourras. Sichu wird mit Laetitia und Bartolome an Bord eingeladen. Achtundvierzig typische Ei-Raumer der Cappins umfasst der Verbund. Die Besucher werden herumgeführt. Schnell stellt sich heraus, dass dieser Clan sich nicht an den genetischen Programmen zur Verlängerung der Lebenszeit beteiligt. Die kurzlebigen Clan-Mitglieder haben etwas anderes für sich entdeckt. Ein Pilz beschleunigt ihre neurologischen Prozesse um das elffache. Zusätzlich haben sie ihre Muskeln und Knochen verstärkt. Lebewesen außerhalb ihres Zeitrahmens begegnen sie misstrauisch. Alle, die nicht sind wie sie bewegen sich im Sirup. Sichu sieht eine Chance, sich mit den Juclas zu verständigen. Als Wissenschaftlerin ist sie an dem Ortungsschutz des Verbunds interessiert. Außerdem könnte der Clan die Koordinaten des ES-Refugiums besitzen. Die Nomaden erhoffen sich ebenfalls einen Technologietransfer. Allerdings nicht so, wie es die Galaktiker erwarten. Die werden plötzlich von den Juclas angegriffen und bedroht. Die 11-fache Geschwindigkeit verschafft den Angreifern einen Vorteil. Allerdings beißen sie sich an dem Oxtorner Bartolome Gast die Zähne aus. Die Ator kann schließlich die Gegenpartei zur Räson rufen.

Die Galaktiker erfahren nun etwas mehr vom Schicksal des Verbunds, der Jahre zuvor von den Panjasen angegriffen wurde. Tausende Tote waren zu beklagen. Nun kommt auch Perry Rhodan an Bord. Er bietet dem Clan einen Deal an. Er will im Gegenzug zu den Koordinaten von Aschvalum einen Relativ-Positions-Responder anbieten. Diesen könnten die Nomaden nachbauen und mittelfristig die Möglichkeit erhalten, Morschaztas zu verlassen. Nun gilt es, einen zurückgezogen lebenden Wissenschaftler der Juclas zu überzeugen. Um das zu bewerkstelligen lassen sich Perry und Sichu darauf ein, an den Zeitablauf der Nomaden angepasst zu werden. Auch wollen die 50 Faravanua zum Clan übersiedeln, was den Galaktikern entgegenkommt. Man wird sich handelseinig.

Perry Rhodan beschleicht dennoch ein ungutes Gefühl. Die Posbi Marat enthüllt, dass die Ercourraner an einem Racheplan arbeiten. Der Zusammenstoß mit den Panjasen hat offene Wunden hinterlassen. Die Galaktiker laufen Gefahr, in ein apokalyptisches Szenario gerissen zu werden, in dem auch dem ES-Refugium die Vernichtung droht.

Rezension

Susan Schwartz hat einen dieser Romane geliefert, die dazu dienen, ein paar Dinge aufzuräumen und die Helden trotz unterschiedlich langer Vorlaufzeit am gewünschten Zielpunkt zu vereinen. Während Atlan ein paar „Romane“ benötigte, um nach Aschvalum vorzustoßen, schafft Perry dies in nur einer Geschichte. Zugegebenermaßen wissen wir allerdings noch nicht, ob sich das Objekt der Begierde tatsächlich auf dem Tabu-Planeten befindet. Nebenbei wird man schon mal die Faravanua los. Gut so, später ist dann vielleicht zu wenig Zeit und der Leser, allen voran ich, meckert, weil man das schon viel früher hätte erledigen können.

Die Autorin beginnt ihrer Geschichte mit dem persönlichen Log des Titelhelden. Der weist einmal mehr darauf hin, die Bewusstseinsfragmente von ES finden zu müssen. Möglichst schnell sogar, denn es drohe eine große Gefahr, die rechtzeitig abgewendet werden muss.

Es droht Gefahr? Na ja, daran hat man sich bereits gewöhnt. Doch welche Gefahr meint hier Perry Rhodan? Habe ich was überlesen? Die Galaktiker sind aufgebrochen, um den Mentor der Milchstraße zu helfen. Klar ist, im Hintergrund gab es das Bauprojekt der Kosmokraten. In der Yodor-Sphäre wurde an der Kosmozitadelle Simuel gearbeitet, die als Zuflucht der Milchstraßenvölker gedacht war. Vor welcher Gefahr die Völker Zuflucht suchen sollten, blieb offen. Nach meinem Wissensstand ruhen die Bauarbeiten nach dem Zusammenstoß mit dem Chaoporter. In welchen Zeiträumen die Kosmokraten denken, wissen wir aus früheren Begebenheiten. Da gehen schon mal ein paar Jahrtausende ins Land. Meint Rhodan diese Gefahr oder eine andere?

Egal, zunächst schickt sich seine Frau an, dem Geheimnis der Nomaden auf den Grund zu gehen. Die Geschichte empfand ich nur am Anfang ansprechend. Es folgten Passagen, die sehr zähflüssig wirkten. Wie Sirup eben. Und manche Begebenheit fand ich einfach nur albern. Wie das Gekicher von Sichu und Perry, als er eine Kuh umrennt. Andere Textstellen, man möge mir verzeihen, habe ich nur überflogen. Im letzten Drittel holt die Autorin dann nochmals das Trauma der Juclas in Erinnerung und konstruiert einen Big-Bang. Die Planetenbombe riss mich jetzt allerdings auch nicht aus dem Sofa. Auf dem Weg zu diesem Finale hat mich die Autorin unterwegs verloren.

Ein nur mäßig unterhaltender Roman.


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