Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3202

Zerstört die MAGELLAN! – von Oliver Fröhlich / Christian Montillon

Sichu Dorksteiger ist von der Pedotransfererin befreit worden. Rhodans Team hat Kontakt zum Widerstand auf der MAGELLAN gefunden und Atlan befindet sich weiterhin in der Gefangenschaft der Panjasen. Noch weiß man zu wenig über dieses Volk, das die Herrschaft über die Cappins erlangt hat.

Die Streber nach Vollkommenheit setzen nicht auf militärische Gewalt. Ihre Methoden sind subtiler, wie das Volk der Tamolkonoren schon vor längerer Zeit erfahren musste. Auch die Tamolkonoren sind ein Cappin-Volk. Sie sind genetisch mutiert. Ihre äußerliche vernarbte Erscheinung lässt die Panjasen dennoch nicht ruhen, um auch diesem Volk ihre Doktrin nach äußerlicher Vollkommenheit aufzudrücken.

Atlans auffälliges Verhalten ist auch den beiden Anführern Yahorosch und Devvasch nicht entgangen. Sie vermuten, dass der Arkonide Kontakt zum Widerstand hat. Der Unsterbliche wird engmaschig überwacht. Doch zunächst ist Atlan von den anderen abgeschnitten, da die Posbi Marat den Kontakt zu ihren Modulen verloren hat. Yahorosch und Devvasch versuchen aber auch auf anderen Wegen, den Widerstand auf der MAGELLAN zu brechen. Terranische Besatzungsmitglieder dienen als Köder für Perry Rhodan und seine Begleiter. Obwohl Rhodan an eine Falle glaubt, bricht er zur Rettung der Terraner auf. Beinahe schnappt die Falle zu.

Doch Rhodan hat schon längst einen neuen Plan. Da inzwischen fast alle der ehemaligen Besatzungsmitglieder des Tenders an einen unbekannten Ort in Morschaztas verschleppt wurden, will der Terraner die Panjasen dazu bringen, auch die MAGELLAN in die Kleingalaxis zu verlegen. Das Schiff von Yahorosch und Devvasch soll gekapert werden. Der Widerstand lässt an die Anführer der Panjasen zudem die Info durchsickern, dass die MAGELLAN ein Geheimnis enthält, und man das Schiff daher lieber zerstören würde. So will Rhodan die Panjasen dazu bringen, die MAGELLAN zu verlegen. Wird sein Plan aufgehen?

Rezension 

Der Roman brachte die Erkenntnis, dass nicht nur die Panjasen nach Idealen streben. Der Tamolkonore, aus dessen Perspektive zum Teil in dieser Geschichte erzählt wird, strebt nach innerer Vollkommenheit, während die Panjasen zu äußerer Vollkommenheit hinzielen. Sollte das ES-Fragment hier einen Einfluss ausüben, werden unsere Helden wohl noch mit so manch anderem Ideal konfrontiert werden. Andererseits muss das eigene Verhalten, wenn man sich einer Norm unterwirft, nicht gleich mit einer generellen Beeinflussung von außen begründet werden. Es können auch gesellschaftliche Zwänge sein, die einem dazu verleiten, das eigene Leben in der täglichen Praxis einer Leitlinie zu unterwerfen. Von daher bleibt es Spekulation, ob die Autoren mit der Inneren Vollkommenheit der Tamolkonoren einen weiteren Einfluss der ES-Fragmente schildern oder lediglich ein Kontra zu den Panjasen geschaffen haben.

Letzte Woche schrieb ich, dass mir seitens der Protagonisten zu wenig über die Ereignisse nachgedacht wird, die zu der ES-Fragmentierung führten. Auch in diesem Roman gibt es weitere, aber eher zaghafte, Ansätze dazu, hier ein wenig mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Wie gesagt, so richtig voran geht’s da nicht. Die beiden Autoren lassen wichtig klingende Begriffe wie „polydimensional“ oder „polykausal“ fallen, um die Ereignisse zu beschreiben, die nach Meinung von „Experten“ die Fragmentierung ausgelöst haben. Wir werden es in 3299 erfahren, wenn ES defragmentiert wurde. Obwohl, es muss ja nicht auf eine Defragmentierung hinauslaufen. Wer hier an Festplatten denkt, die dadurch schneller werden, könnte sich auf dem Holzweg befinden. Vielleicht erweist sich ja die Fragmentierung als Segen.

Gut gefallen hat mir die Schilderung des Tamolkonoren in der Ich-Perspektive. Nüchtern, beinahe schon fatalistisch, beobachtet er das Wirken der Panjasen. Seine „Ratschläge“ an Artgenossen schlagen in die gleiche Kerbe. Am Ende führt ihn sein Weg dennoch zur zwischenzeitlich erlebten Lebenseinstellung und zu seiner eigenen angestrebten Vollkommenheit.

 

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