Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3174

Die Telepathische Allianz – von Michael Marcus Thurner

In 4601 Lichtjahren Entfernung zu Sol liegt die terranische Kolonie Frenshaun. Eine der ältesten Kolonien Terras. Adomeit Schott, der hier lebt, hat eine ungewöhnliche Begabung. Der Inselbegabte kann mit den Bäumen von Frenshaun in einem telepathieähnlichen Kontakt treten. Zusammen mit dem Goldstaynsystem und dem Sankt-Blasioussystem bildet Frenshaun ein Dreieck, in dessen Zentrum eine Aberrationszone liegt. Hier entstehen merkwürdige, kaum erfassbare, hyperenergetische Phänomene. Mit dem Storchennest hat die LFG dort eine Station vor Ort, die seit Jahrzehnten die Aberrationszone erforscht. Einige Wissenschaftler vermuten, dass die Zone wie eine Linse funktioniert. Sie bündelt und verteilt telepathische Impulse. Auf Laroche im Sankt-Blasioussystem gibt es einen Giga-Pilz und auf dem Planeten Neu-Montana im Goldstaynsystem ein Korallenriff. Mit dem Frenshaun-Wald bilden diese Biotope die Telepathische Allianz.

Die Wissenschaftler des Storchennests erhoffen sich neue Erkenntnisse und laden Adomeit Schott auf die Station ein. Über einen Ableger des Frenshaun-Waldes soll er Kontakt zur Telepathischen Allianz suchen und Informationen liefern. Stattdessen wird Adomeit Schott von der Allianz vor einer Bedrohung gewarnt. Da ihm niemand glaubt, verhilft ihm sein Begleiter, der Posbi Rivel, zu einem Kontakt zur Residentin der Liga. Sichu Dorksteiger nimmt ihn ernst und erscheint mit der THORA und einer kleinen Flotte. Und mit der RIBALD CORRELO kommt auch Perry Rhodan zur Aberrationszone. Er selbst und auch das Schiff treten unter Tarnung auf, da sie als tot gelten. Mit ihm reist Gillian Wetherby. Die Frau aus vergangener Zeit ist Kommandantin der Beibootflotte.

In der Nähe der Aberrationszone erscheint alsbald ein unbekanntes Objekt. Aufgrund der zahlreichen Stachel und der roten Farbe wird es als Roter Stern bezeichnet. Nachdem erste Kontaktversuche scheitern, übermittelt der Rote Stern später einfache Bilder, die den versammelten Schiffen nahelegen, sich nicht dem Sternschiff oder der Aberrationszone zu nähern.

Die Telepathische Allianz schickt erneut eine Warnung vor einer drohenden Gefahr. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Die Aberrationszone vergrößert sich und die darin unkontrolliert entstehenden Energien scheint der Rote Stern für einen Angriff auf die Schiffe der Flotte zu nutzen. Gillian Wetherby geht in einen riskanten Einsatz. Wer oder was ist der Rote Stern?

Rezension  

Autor Michael Marcus Thurner knüpft mit dieser Geschichte etwa bei Heft 3163 an. Danach kamen zwar noch andere Romane, die in der Milchstraße spielten, aber allen gemein ist, dass sie sich nicht direkt mit FENERIK auseinandersetzen. Sie schildern ungewöhnliche Begebenheiten im „Umfeld“ des Chaoporters. Dabei kann man den Eindruck gewinnen, dass der Kern des Zyklus aus dem Blickfeld gerät. Es wird schon viel „Drumherum“ geschrieben. Das meine ich jetzt nicht negativ. Eine Zeitreise, die Fellmer Lloyd ins Geschehen rückte, eine andere Zeitreise, die die Milchstraße in ferner Zukunft beschreibt. Dazu Reginald Bulls Kampf gegen seinen Plagegeist und das Ende einer Kastellanin. Das waren interessante Romane.

Nun also der Rote Stern. Er steht unzweifelhaft in Verbindung zu FENERIK, bereitet dem Chaoporter den Weg durch die Milchstraße. Der Rote Stern warnt zunächst die vor Ort befindlichen Schiffe unmissverständlich. Später greift er sie gezielt an, obwohl sie sich im Rückzug befinden. Der nächste Roman wird zu diesem Verhalten vielleicht Klarheit bringen.

Mit Gillian Wetherby holt der Autor eine Figur aus der Mini-Serie Wega in die Hauptserie. An der Seite Perry Rhodans hat die Frau, die es von den Anfängen der Dritten Macht in die Zukunft verschlagen hat, im Wegasystem zahlreiche Abenteuer bestanden. Ich habe sie als keck und nicht auf den Mund gefallen in Erinnerung. Und sie hatte Schwierigkeiten, sich an die neuen Verhältnisse zu gewöhnen. Ihre Darstellung in diesem Roman knüpft daran an. Allerdings schreibt der Autor ihr auch eine gehörige Portion Arroganz an. Zumindest kam das so bei mir rüber.

Die Geschichte hat einen ordentlichen Spannungsverlauf. Von der Einführung von Adomeit Schott bis zum energiegeladenen Finale steigert sich die Geschichte kontinuierlich. Einige zeitliche Abläufe, bspw. das Erscheinen der Liga-Schiffe und der CORELLO werden arg strapaziert. Für die Fähigkeiten der Biotope müssen Hyperkristalle herhalten. Das fand ich etwas einfallslos. Die großartig komplex, fremdartig und langwierig geschilderten Kontakte des Inselbegabten mit der Allianz wurden im Finale vom Autor über den Haufen geschmissen. Sonst hätte die benötigte Problemlösung nicht funktioniert. Adomeit Schott steuert nun mit Hilfe der Allianz die Bewegungen der terranischen Schiffe. Das war reichlich übertrieben.

Mein Gesamteindruck von diesem Roman ist dennoch positiv.


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