Horis Erinnerungen – von Susan Schwartz
Am letzten Tag des Jahres 2071 NGZ macht sich Sichu Dorksteiger auf dem Weg zu den Cheborparnern. Die Residentin der Liga, die auf dem Flaggschiff THORA anreist, ist nicht die einzige hochrangige Vertreterin eines Sternenreichs, die nach Pspopta eilt. Abgesandte aller großen Völker und Sternenreiche folgen der Einladung zu einer Konferenz, die vom Sternenreich Chebor-Popta organisiert wurde und auf der Hauptwelt stattfinden wird. Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass durch FENERIK eine ungeheuerliche Bedrohung für die Völker der Milchstraße entstanden ist. Nur Dorksteiger und Atlan, der ebenfalls gekommen ist, kennen allerdings die letzten beunruhigenden Neuigkeiten, die von der Siganesin Farkunda Washington übermittelt wurden.
Auf Pspopta findet die Konferenz auf einer völlig von der Außenwelt isolierten Insel statt. Die Residentin hat besondere Begleiter dabei. Iwán/Iwa Mulholland und die Überläuferin Hori von FENERIK begleiten sie. Zu gegebener Zeit soll Hori den Delegierten einen Eindruck schildern, was FENERIK für alle bedeuten kann. Mit der Kastellanin Gera Vorr mischt sich eine ungeladene Besucherin ein. Später stoßen auch noch die Yodoren dazu. Deren Bau einer kosmischen Fluchtburg wird mit Besorgnis beobachtet. Denn dieses Vorhaben steht nicht im Zusammenhang mit dem Chaoporter. Dorksteiger hat den Eindruck, dass es weder den Yodoren noch den Kastellanen vordergründig um FENERIK geht. Es gibt offensichtlich noch ein anderes, akutes Problem.
Die Konferenz fängt gut an. Die Anwesenden erfahren nun vom Sturz des Chaoporters Richtung Milchstraße. Als Hori ihre Erinnerungen einer Strafaktion FENERIKS an die Delegierten mit Mulhollands Hilfe übermittelt, bricht anschließend Tumult aus. Einem unbekannten Attentäter ist es nach Dorksteigers und Atlans Ermittlungen zufolge gelungen, ein halluzinogenes Gas auszubringen. Es bleibt nicht der einzige Anschlag. Wer ist der Angreifer und welche Motive hat er? Kann die Konferenz fortgesetzt und kann der Attentäter aufgehalten werden?
Rezension
Das Besondere an diesem Roman von Susan Schwartz ist wohl, dass es nicht den kleinsten Hinweis darauf gibt, wer der Attentäter sein könnte. Da nächste Woche Arndt Ellmer ein persönliches Jubiläum feiert, werden alle Auflösungen wohl in seinem Roman erfolgen. Na ja, „alle“ sicherlich nicht.
Zurück zu diesem Roman. Es wird mal wieder an einem Galaktikum gebastelt. Das wievielte ist das jetzt? Das dritte, vierte? Eigentlich egal. Es herrscht mal wieder Druck im Kessel. Von daher müssen sich die Völker wieder zusammenraufen. Das Zerschlagen besorgen die Autoren dann im nächsten, spätestens übernächsten Zyklus. Das Projekt von San wird erwähnt. Diese großartige (?) Idee des Titelhelden. Auch hier muss man davon ausgehen, dass die Erwähnung nur deshalb vorgenommen wurde, um Leserfragen alá „was ist eigentlich mit dem Projekt xyz“ oder „wann kommt abc“ vorzubeugen. Das Projekt von San wird es nicht geben. Wie erwähnt, werden entsprechende Bemühungen in diese Richtung in der Regel zeitnah durch kosmische Katastrophen verhindert. Abgesehen davon, müsste man zunächst in einer Phase des Friedens ein solches Projekt angehen, um präventiv Bedrohungen zu begegnen. Phasen des Friedens werden in der Serie nicht geschildert. Die finden, wenn überhaupt, nur in der Austastlücke zwischen den Romanen xx99 und xx00 statt. Und präventiv? Dann müssten die Helden, resp. die Autoren mächtig umdenken. Bisher ist das schriftstellerische Mittel immer das, eine Bedrohung aufzubauen und ihr sukzessive zu begegnen. Anders ausgedrückt, anders herum können die Autoren die Serie gar nicht schreiben.
Zurück zu diesem Roman. Der Geschichte tat es gut, dass von den Big Five nur Atlan vor Ort war. Wobei Tolot zuletzt auch an der Seite der Ator unterwegs war. Überhaupt sind mindestens zwei Handlungsfäden zur Erforschung der Yodor-Sphäre zuletzt vorangebracht worden. Ohne aber viel Erkenntnisse gewonnen zu haben. Atlans Bemühungen wurden durch Truppen FENERIKS gestoppt, die ihn am Flug zur Sphäre aufgehalten hatten. Und Sichu Dorksteiger scheint ihre Bemühungen in diese Richtung auch gestoppt zu haben. Irgendwie fehlt mir zwischen dem Roman „Die Dunklen Gestade“ und diesem hier ein Verbindungsglied.
Zurück zu diesem Roman. Obwohl eigentlich gar nicht viel passiert, hat Susan Schwartz eine dichte Story gewoben. Die Geschichte war abwechslungsreich, die Schauplätze hatten ihren Reiz und die Figuren waren sympathisch und passten zur Story. Den Delegierten wird eindrucksvoll die Bedrohung FENERIKS durch Horis Erinnerungen vor Augen geführt. Danach beginnt das Detektivspiel. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.