Ansichten zur Miniserie Wega Heft 10

Finale auf Tramp – von Lucy Guth

Die beiden Unsterblichen, die es in die Vergangenheit von Tramp verschlagen hat, gehen unterschiedliche Wege. Reginald Bull fliegt in den Norden. Dort hat er eine ungewöhnliche Kristallformation entdeckt. Er wird von Mink begleitet. Gucky hingegen folgt mit Ghiafir den Wächtern, wie die Iltin sie nennt. Die Roboter verlassen in großer Zahl die Kavernen und streben einem gemeinsamen Ziel entgegen. Angeführt werden die Maschinenwesen von Siebenbruch. Der Roboter ist eindeutig zu identifizieren. Sein siebtes Bein hält er wie eine Klaue hoch. Die Karawanen der Roboter führen auch die Kysela mit sich. Die in den Eiern der Cludana gesammelte Psi-Energie der Ilts ist es auch, die Gucky zu schaffen macht. Seine Parakräfte leiden in ihrer Nähe.

Die Kristallfläche, die Bull unterdessen erreicht hat, entpuppt sich als sehr gefährlich. In der Masse, die sich weiter ausbreitet, scheint eine Intelligenz am Werden zu sein. In der Nähe macht Bull eine verblüffende Entdeckung. Ein Roboter, der sich als Bote von ES ausgibt, liefert wertvolle Hinweise.

Auch Gucky ist in seinem Bemühen unterdessen vorangekommen. Er fasst den Entschluss, die Roboter, die sich alle an einem Ort versammelt haben, mit einem Schlag zu vernichten. Doch Siebenbruch gibt sich nicht so leicht geschlagen. Dann entwickeln sich die Dinge ganz anders, als es sich Gucky vorgestellt hatte. Er ist gezwungen mit dem Feind der Ilts zu kooperieren. Und auch Bull ist wieder auf die Hilfe Guckys angewiesen. Werden die beiden Streithähne zusammenfinden?

Rezension 

Lucy Guth schließt die Tramp-Ebene ab. An einer Stelle ihrer Geschichte lässt sie Bull äußern, die Dinge nicht zu verstehen. Der Unsterbliche dachte, er sei nach Tramp versetzt worden, um Antworten auf die Fragen des neuen Galaktischen Rätsels zu finden. Stattdessen soll er nun für ES eine andere Aufgabe erledigen. Ich teile die Empfindungen der Figur Bull seit Beginn der Miniserie. Inzwischen bezweifle ich, dass es so etwas wie ein „neues Galaktische Rätsel“ überhaupt gibt. Sowohl Rhodan als auch Bull räumen lediglich ein wenig in den Hinterlassenschaften der Superintelligenz auf und bringen ein paar Dinge wieder ins rechte Lot. Diese Eindrücke drängen sich mir beim Stand des zehnten von zwölf Romanen auf.

Die Zusammenhänge zwischen der Handlungsebene Tramp und dem Wegasystem treten auch nicht gerade überdeutlich hervor. Die Maschinenwesen von Tramp und die Maccani teilen zumindest eine Leidenschaft. Sie wollen „lebendig“ sein. Ansonsten tue ich mir in der „Beurteilung“ der Aufgabe, die Bull lösen soll, schwer. Ein angeblich fehlgeschlagenes Experiment von ES bedroht einen wichtigen Kulminationspunkt der Superintelligenz. Die schickt einen Roboter von Homunk-Typ, der jedoch versagt. Stattdessen soll ein Beauftragter von ES durch die Zeit reisen, um einen Pflock in das fehlgeschlagene Experiment treiben. Super intelligent ist das nicht.

Der Roman führt die Streithähne Bully und Gucky wieder zusammen. Der Part von Reginald war der interessantere Teil. Er erkundet das Nemat, trifft auf Wertiglos, einem künstlichen Geschöpf von ES und wird in seine eigentliche Aufgabe eingewiesen. Guckys Part ist der emotionalere Part. Er will sein Volk retten und seine Möglichkeiten dazu sind begrenzt. Der Mutant ist geschwächt und die Scharmützel, die er mit den Maschinenwesen austrägt, sind seit gefühlt drei Romanen dieser Handlungsebene stets die gleichen. Lucy Guth bereitet den Leser auf die Zusammenführung der beiden Handlungsstränge vor. Indem sie den beiden Unsterblichen die teils gleichen verwunderten Äußerungen in den Mund legt, wird der Zwist der beiden Aktivatorträger über den ganzen Roman schon mal entschärft. Dadurch bedarf es keiner großen Versöhnung mehr, als beide zusammenwirken müssen.

Die Story des Romans ist einfach. Das Vokabular der Bedrohung, das Aussehen und Auftreten der Gefahr und alles darum herum, ist simpel gestrickt. Insgesamt fehlt es dem Geschehen an Finesse. Dafür passen aber die Figuren. Auch hier sind die Emotionen und Handlungen etwas prunklos aber insgesamt stimmig.


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