Die Meute Jochzor – von Susan Schwartz
In der Saumzone des Chaoporters FENERIK sind die Raumschiffe der Munuam verankert, die jeweils aus drei Würfeln bestehen. Auf einem dieser Trikuben, der DUTMUTEV, ist Jochzor stationiert. Der Munuam ist der fähigste Jäger. Als er zum Kommandanten beordert wird, bekommt er erstaunliches zu hören. FENERIK ist gestrandet und als ob das nicht ausreichen würde, erfährt er von drei Abtrünnigen, die in eine nahegelegene Galaxis, namens Milchstraße, geflohen sind. Jochzor und seine Meute sollen sie zurückholen. Die DUTMUTEV bringt sie über eine Kluft ins Zielgebiet. Die Munuam sammeln zunächst Informationen. Die Milchstraßenvölker machen es ihnen diesbezüglich leicht. Und die hochstehende Technik der DUTMUTEV ist auch vom Vorteil. Ein abgelegener Außenposten, der von einer altersschwachen Mehandor-Walze angesteuert wird, dient der Meute als erster Anlaufpunkt.
Die LUPPASH XVI steht unter dem Kommando des Patriarchen Sharluppash LXXXVII. Auf dieses Schiff haben es die Munuam abgesehen. Die Sippe betreibt Handel mit dem Solsystem und die Terraner gehören zu den bedeutendsten Völkern der Milchstraße. Jochzor und seinen Mitstreitern stehen mit den Mento-Monturen Anzüge zur Verfügung, mit denen andere Gestalten imitiert werden können. Damit gelingt ihnen die Infiltration des Mehandor-Schiffes. Nur die junge Mehandor Aoshana durchschaut die Tarnung. Allerdings kann sie niemanden warnen, denn sie leidet an einer komplizierten Gefäßerkrankung des Gehirns. Das Diskrepanz-Syndrom behindert sie im Umgang mit ihrer Außenwelt. Und so nimmt die Meute Jochzor Kurs auf das Solsystem.
Rezension
Die Meute Jochzor, so der Titel des 100. Beitrags von Susan Schwartz zur Perry Rhodan-Serie, weckte bestimmte Erwartungen bei mir. Schon alleine das Wort „Meute“ hat etwas mit Jagd zu tun. Und der Begriff „Jochzor“ schien das noch zu unterstreichen. Die Zahl der Gegner in der Serie ist Legion. Und die Zahl der auf die Jagd spezialisierten Gegner ebenso. Ich erwartete daher eine felsenharte und hartherzige Geschichte. Die Jäger würden das Solsystem infiltrieren, die Beute aufspüren und ohne nennenswerten Widerstand der Terraner ihre Ziele erreichen.
Der Roman der Autorin schildert zunächst etwas anderes. Susan Schwartz beschreibt die Vorbereitungen von FENERIKS Eingreiftruppe und geht dabei auch auf den Chaoporter ein. Neben den Munuam wird mit den Audh noch ein weiteres Volk erwähnt, das den Herren von FENERIK dient. Einem Mitglied dieses Volkes ist Vetris-Molaud bei seinem Andromeda-Vorhaben (Heft 3058) begegnet. Das könnte bedeuten, dass die Havarie des Chaoporters schon länger zurückliegt, was aber ein wenig den Schilderungen in diesem Roman wiedersprechen würde. Allerdings sind Zeitabläufe im Perryversum nicht immer synchron.
Die Vertreter der Munuam erweisen sich als würdige Chaotarchendiener. Die Fähigkeiten, die ihnen von Susan Schwartz zugeschrieben werden, machen sie zu höchst unliebsamen Aliens der Art, denen man lieber nicht begegnen möchte. Und die Munuam selbst, zumindest Jochzor, haben keine guten Gefühle gegenüber den Audh. Na das sind ja schon mal tolle Hilfsvölker, die sich da FENERIK einverleibt hat.
In den weiteren Schilderungen erweist sich die Eingreiftruppe zwar als hocheffizient aber keinesfalls so hartherzig, wie ich erwartet habe. Die Betrachtungen der Milchstraßenbewohner aus Sicht der Meute waren zuweilen sogar humorvoll. Und die Vorgehensweise der Munuam enthielt auch Mitgefühl. Die Mehandor werden nicht getötet, sondern ausgesetzt. Sogar Ausrüstung überlässt man ihnen. Das war schon ein wenig seltsam zu lesen. Aber wenn man sich darauf eingelassen hatte, war die Geschichte nicht nur kurzweilig sondern auch vergnüglich und sehr unterhaltsam. Man merkt dem Roman an, dass die Autorin viel Spaß dabei hatte, die Geschichte genau so zu schreiben. Ein klasse Roman von Susan Schwartz, den ich in einem Rutsch durchgelesen habe. Das ist immer ein gutes Zeichen dafür, dass ich in eine Geschichte eintauchen konnte.