Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3104

Der herrliche Diktator – von Susan Schwartz

Nach der Flucht des Zyu folgt die BJO BREISKOLL der Spur des Agenten in ein 190 Lichtjahre entferntes Dreisonnensystem. Darin umkreist der marsgroße Trabant Fajem einen riesigen Gasplaneten. Die Bewohner von Fajem nennen sich Fajemiden. Sie haben noch keine überlichtschnelle Raumfahrt. Die fledermausähnlichen friedlichen Geschöpfe laden jedoch per Funk jeden Raumfahrer ein, ihre Welt zu besuchen. Sie wollen Hyperkristalle gegen ein Triebwerk oder die Baupläne für ein Triebwerk tauschen.

Vom Zyu oder dem Chaoporter findet sich keine Spur. Aber Perry Rhodan und die Besatzung des Schlachtkreuzers sind wachsam. Überall könnten sich Agenten des Chaoporters aufhalten, wie die Ereignisse auf der Welt der Bhanlamurer gezeigt haben.

Die Werbefunksprüche der Fajemiden haben auch andere Besucher angelockt. Als die BJO BREISKOLL auf dem Raumhafen der einzigen größeren Metropole von Fajem landet, sind dort auch Schiffe der Gaids, Tefroder, Yats und anderer Völker vertreten. Die BJO BREISKOLL täuscht nach außen ein altersschwaches Schiff vor, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. Der Plan gelingt und Perry Rhodan sieht sich mit Donn Yaradua, Kroko und dem Kosmopsychologen Anesti Mandanda auf dem Raumhafen und in der Stadt ein wenig um. Sie suchen nach dem Zyu und erhoffen sich Hinweise zum Chaoporter von den zahlreichen Fremdwesen, die den Planeten besuchen.

Nach der BJO BREISKOLL ist noch ein mit Ornamenten verzierter 1600 Meter durchmessender Kugelraumer gelandet. Das Schiff hat einen Schutz gegen Mutanten, denn Yaradua kann es nicht mit seinen besonderen Fähigkeiten ausspionieren. Zwei Tage später landet ein weiteres Schiff. Zu Rhodans Überraschung ist es ein terranischer Kugelraumer. Und plötzlich zeigt sich auch die Besatzung des Ornamentraumers. Die Gharsen, so nennen sich die Fremden unter ihrem herrlichen Imperator Khosen, halten für die Besucher des Planeten eine besondere Überraschung parat.

Rezension 

Ganz schön viel los in dem Roman der Autorin Susan Schwartz! Doch der Reihe nach. Nach einem sprachlich holprigen Einstieg mit der Kurzzusammenfassung der letzten Ereignisse, die „man“ erlebt hat, legt die Autorin los. Rhodans Gedanke zu Sonnentransmittern endet etwas jäh, denn Susan Schwartz entführt ihre Leser auf die schöne Welt Fajem. Die Bewohner betreiben eine offensive Werbestrategie. Sie wollen unbedingt ein überlichtschnelles Antriebssystem erwerben. Bezahlen wollen sie mit Hyperkristallen, die sie selbst ernten und die, wie Rhodan herausfindet, von hoher Güte sind. Entsprechend groß ist der Andrang. Alleine schon beim Anflug der BJO BREISKOLL tobt sich die Autorin, ich kann es nicht anders benennen, mal so richtig aus. Positiv gemeint, natürlich. Sie bringt neue frische Figuren ins Spiel, forciert das Tempo und überflutet den Leser beständig mit neuen Reizen.

Dabei kann ich über den einen oder anderen Widerspruch hinwegsehen. Ich glaube nämlich nicht, dass sich bei den bisherigen Schilderungen von Cassiopeia Prospektoren oder Händler auf den weiten Weg von Andromeda in diese rohstoffarme Region aufmachen, um hier Geschäfte zu machen und dann zurückfliegen. 2 x 600.000 Lichtjahre, nö. Aber egal, das Lokalorit, das die Geschichte versprüht, wird über unzählige verschiedene Lebensformen und die schön geschilderte Kultur der Fajemiden hergestellt.

In dieses Milieu lässt die Autorin ihre Leser über die Erlebnisse mehrerer Figuren tief eintauchen. Es gibt Romane, da würde ich über den Figureneinsatz schreiben, dass weniger mehr wäre. Hier ist es nicht so. Die Autorin hat ihre Figuren im Griff. Sie erhalten wohl dosierte Aufmerksamkeit. Und in den Fällen, wie beispielsweise der der beiden jungen Mutanten, ist es das in Stellung bringen für den Folgeroman. Neben der Episode von Donn Yaradua und seinem Okrill, die es mit sehr beharrlich auftretenden Sammlern zu tun bekommen, gefiel mir auch der vergnügliche Auftritt des Kosmopsychologen. Überhaupt fällt auf, dass die Einsätze der Besatzungsmitglieder erfreulicherweise solo erfolgen. Niemand hängt an Rhodans Rockzipfel. Die Terraner, vielmehr Galaktiker, wenn ich da an Kroko denke, ziehen auch mal alleine los und sammeln Informationen und Erfahrung.

Mit der Landung eines Schiffes des Trojanischen Imperiums wird eine weitere Facette der Geschichte der Menschheit, die es in weit entfernte Regionen des Kosmos verschlagen hat, aufgemacht. Die Anklänge an das Solare Imperium fügen sich in das Bild, das der Zyklus mit den bisherigen Romanen vermittelt. Ein wenig Retro aber im modernen Gewand. So kann es weitergehen.

 


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