Inmitten der Lichtfülle – von Arndt Ellmer
Die THORA und ihre drei Begleitschiffe KARYA, BALANOS und SYKE sind von den schweren Hyperstörungen betroffen, die das Erscheinen des Sternenrads der Cairaner ausgelöst hat. An Bord der SYKE halten sich auch der Hyperphysiker Lionel Obioma und die Astrophysikerin Chione McCathey auf. Das Gebilde, das im Normalraum nahe der Bleisphäre materialisiert ist, identifizieren beide als Weißes Loch. Und die Cairaner scheinen es zu beherrschen. Es ist kleiner als die Beobachtung des Objekts im Leerraum vor der Milchstraße gezeigt hat. Offensichtlich kann die Größe variiert werden. Zwei Sonnen, zwischen denen das Weiße Loch platziert ist und die von mehreren Planeten umkreist werden. Aus dem Weißen Loch werden von zwei gegenüberliegenden Polen riesige Energiemengen ausgestoßen, die das System in einen weißen Schirm hüllen.
Die FONAGUR ist von den Cairanern aufgebracht worden und wird nun zum Sternenrad geschleppt. Auf der SYKE entsteht der Plan, an Bord zu gehen und damit in das Innere des Cairanischen Machtinstruments zu gelangen. Der TARA-PSI, der sich an Bord der FONAGUR aufhält, benötigt Salkrit. Lionel Obioma und die Astrophysikerin Chione McCathey können sich mit einem Beiboot dem Naatraumer so weit nähern, dass sie vom TARA-Psi per Teleportation abgeholt werden können, bevor die Cairaner das Beiboot vernichten. Sie werden von Dancer und Schlafner in Empfang genommen. Der Weiße Schirm wird durchflogen und das Schiff zum Planeten Ecaitan gebracht. Diese Welt wird nicht nur von Cairanern bewohnt. Dort steht auch die Stadt Kosmopolis, in der mehr als 1 Million Terraner leben, sowie Vertreter anderer Völker der Milchstraße.
Die cairanische Kosmopsychologin und Agentin Dupa Emuladsu soll sich um die FONAGUR kümmern. Sie soll herausfinden, was mit der Besatzung geschehen ist. Dabei kommt die Cairanerin dem Einsatzteam auf die Schliche, die inzwischen nach Kosmopolis vorgedrungen sind. Während die Terraner versuchen an Informationen zu gelangen, macht Dupa Emuladsu Jagd auf die Eindringlinge.
Rezension
Nach über sechs Jahren Pause hat der dienstälteste Perry Rhodan-Autor Arndt Ellmer wieder einen Roman zur größten SF-Serie der Welt beigesteuert.
Der Autor pflegt einen besonderen Stil. Typisch für Arndt Ellmer ist, dass er bekannten Begriffen und sattsam bekannten Szenarien andere Namen gibt und andere Abläufe konstruiert. Das lockert nicht nur das rhodansche Vokabular auf, sondern gibt den bekannten Mustern einen anderen Anstrich. Mechanische Katapultschlitten, die Space-Jets ins All befördern hatten wir schon ein paar Jahrtausende nicht mehr. Manche Beschreibung führt auch in Sackgassen. Beispielsweise in den Darstellungen der Auswirkungen, als das Sternenrad erscheint und die Schiffe der Galaktiker durcheinanderwirbelt und der Autor das Verursacherprinzip auf dem Kopf gestellt sieht. Oder wenn eine Wissenschaftlerin den Begriff lunar verwendet und damit auf astrophysikalische Besonderheiten in der Frühzeit des Universums verweisen möchte. Auch die Figuren sind außergewöhnlich. Designerkinder wechseln sich ab mit cairanischen Abnormitäten und mit eitlen Legaten. Wege, die der Autor seine Figuren zurücklegen lässt, sind nur selten geradlinig. Und auch mancher Gedanke ist vielfach verschlungen und lässt nicht immer schlussfolgern, in welche Richtung der Autor seine Geschichte entwickelt. So manchem Gegenstand wird ein geheimnisvolles Eigenleben angedichtet. Jeder gewöhnliche Raum wie ein Irrgarten verschachtelt.
Die Geschichte entwickelte dadurch eine Skurrilität. Eine, wenn sie nicht zu häufig verwendet wird, durchaus unterhaltend ist. Nur allzu oft will ich diese Art nicht lesen wollen.
Einige der von Arndt Ellmer eingesetzten Charaktere fand ich gut. Enttäuschend sind die Figuren des Einsatzteams. Obwohl Atlan vor Ort ist, wird er nicht als Protagonist eingesetzt. Erneut bestimmen Nebenfiguren die Handlung. Natürlich hätte der Arkonide die Handlung forciert. Und es erscheint einleuchtend, dass dies zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus Autorensicht nicht gewünscht war, eine starke Figur einzusetzen. An Atlan hat man als Leser eben gewisse Erwartungen. Die vorerst aber wohl nicht erfüllt werden sollen. Das ändert leider nichts daran, dass Dancer und Schlafner ziemliche Langweiler sind. Letzte Woche schrieb ich zum Vorgängerroman, dass die beiden Mutanten keine Impulse in die Handlung bringen. Das ist in diesem Roman nicht anders. Dann vielleicht Lionel Obioma und Chione McCathey? Mit den beiden Wissenschaftlern wird das Geschehen etwas bunter. Das Quartett kann jedoch nicht überzeugen. Obwohl sie aktiv tätig sind, verströmen die Figuren Passivität. Als Leser sind mir die vier Figuren völlig unbekannt geblieben. Die vier sind problemlos austauschbar.
Ansonsten unverkennbar ein Arndt Ellmer-Roman!
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