Ansichten zu Perry Rhodan Mission SOL Heft 1

Das Raumschiffgrab – von Kai Hirdt

Im Tal der Gestrandeten reichen die Aufzeichnungen mehr als 150 Jahre in die Vergangenheit. Mahlia Meyun, die Heilerin, kann sich nicht entsinnen, dass jemals ein Fremder an diesen Ort gelangt ist. Umso überraschter ist sie, als in ihrem Kräutergarten ein bewusstloser Mensch liegt. Sie bringt den Fremden zu sich nach Hause. Gegen den Widerstand ihres Mannes, der sich um ihr Wohlergehen und dass der gemeinsamen Kinder sorgt. Perry Rhodan ist durch den Shod-Spiegel getreten. Als er die Augen wieder öffnet, befindet er sich im Haus der Heilerin. Die Erinnerungen an den Weltenbrand und die Pläne, die Katastrophe zu bekämpfen, verblassen bei Rhodan. Im Hier und Jetzt wird er mit Menschen konfrontiert, die in einem tiefen und langem Tal leben, das von zwei riesigen halbkugelförmigen Bergen begrenzt wird. Dem Tempel der Bescheidenen Diener Senns auf der einen Seite und auf der anderen Seite dem verbotenen Tempel. Die Gemeinschaft lebt auf niedrigem Niveau. Die Bewohner schürfen Erz, das von den Mönchen im Tempel der Bescheidenen Diener zur Energieversorgung verwendet wird. Damit werden Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände erzeugt, die wiederum den Bewohnern des Tals zur Verfügung gestellt werden. Aber die Solidargemeinschaft hat Schattenseiten. Die Mönche teilen ihr überlegenes Wissen nicht mit den anderen und die Strafen bei Nichterfüllung des Tributs sind drakonisch.

Perry Rhodan erkennt aus den Beschreibungen von Mahlia Meyun schnell, das er es hier mit Gestrandeten eines terranischen Raumschiffs zu tun haben muss. Er will sein Wissen nutzen, um den Menschen im Tal zu helfen. Bei den Mönchen stößt der Unsterbliche auf Widerstand. Doch der Terraner ist hochmotiviert, die Menschen im Tal zu befreien. Denn Rhodan hat beim Vorstoß in den Sternentempel der Diener etwas Unglaubliches entdeckt. Unter der Kuppel des halbkugelförmigen Berges verbirgt sich kein geringeres Schiff als die SOL-Zelle 1 des legendären Fernraumschiffs der Menschheit!

Rezension 

Mehr will ich an der Stelle nicht verraten. Der Auftaktband zur neuen 12-bändigen Miniserie Mission SOL geht in der Handlung noch ein erhebliches Stück weiter. Konzipiert wurde die Serie von Kai Hirdt. Der Perry Rhodan-Autor schreibt nicht nur die Exposés, er steuert auch gleich den ersten Band bei. Ich kann mir vorstellen, dass Kai Hirdt viel Zeit darauf verwendet hat, wo und wann er seine Hauptfigur auf die SOL stoßen lässt. Man hätte sicherlich mit der Heilerin und ihrer Arbeit beginnen können. Und erst später die Begegnung mit Rhodan und seiner Entdeckung. Kai Hirdt hat sich entschieden, den Roman nicht streng chronologisch fortlaufend aufzubauen. Insbesondere der Prolog, der späteren Ereignissen vorgreift, enthält bereits eine Schlüsselszene. Eine gute Entscheidung, wie ich finde. Und sie schmälert keineswegs Rhodans eigene Entdeckung. Denn der Autor schafft es, dieses Ereignis, das auch seine Hauptfigur emotional berührt, mit den passenden Worten einzufangen.

Als Leser bekomme ich also schnell einige Fakten geliefert. Das hat mir gut gefallen, da sich dieser Roman dadurch auch etwas von der Hauptserie abhebt. Andere Elemente erscheinen zunächst bekannt und nicht unbedingt neu. Wer gedanklich angesichts des kurzen Handlungsabrisses Vergleiche zu den Betschiden zieht, muss, so mein Empfinden, nichts befürchten. Das Format der Miniserie und die bereits in Band 1 beschriebenen Handlungen zeigen ganz sicherlich einen anderen Weg.

Die Figuren, neben dem Protagonisten Perry Rhodan, sind von Kai Hirdt allesamt sehr agil und einsatzfreudig angelegt worden. Die Handlung ist flott. Sie ist nicht unbedingt herausfordernd oder anspruchsvoll, zeigt aber ein, zwei Wendungen und viele Fortschritte. Zumindest in diesem Band haben wir es mit umgekehrter Science Fiction zu tun, wenn es das überhaupt gibt. Aber SF greift in der Regel heutige Ereignisse oder Technologien auf und beschreibt, wie sich das zukünftig ändern wird. Kai Hirdt wirft in seinem Roman einen Blick zurück. Was passiert, wenn Menschen ihr Erbe vergessen und mit der Technik nichts mehr anfangen können. Und dieses Szenario hat er spannend eingefangen. Natürlich wird der Blick ganz schnell wieder in die Zukunft gerichtet. Und Perry Rhodans Aktionen zeigen dies auch.

Mir hat der Auftakt gut gefallen.

Für Abonnenten lag dem ersten Heft auch eine 14-seitige Broschüre bei. Unterlegt mit farbigen Illustrationen kann man als Leser die wichtigsten Stationen in der Historie der SOL Revue passieren lassen.


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