Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2985

Die Kupferfarbene Kreatur – von Hubert Haensel – Handlung:
Der Gataser Tryopos Jünjyz ist einer der Überlebenden des Untergangs der BELLÖRCY. Der zweite Offizier wusste nichts von den Plänen seines Kommandanten. Nun befindet er sich an Bord der GALBRAITH DEIGHTON VII. Für den Jülziish ist die Begegnung mit Terranern neu. Die radikale Bewegung Ys’Terra Tös’syrn – Von Terra alles Übel, die ihn erst in diese Lage gebracht hat, ist ihm ein Begriff. Aber er gehört dieser Bewegung nicht an. Und nun, da er längere Zeit an Bord ist, sieht er die Terraner mit anderen Augen. Jünjyz war für die Navigation verantwortlich. Er erinnert sich, dass die Positronik der BELLÖRCY einen eigenen Kurs verfolgte. Einen Kurs, den auch der Kommandant offenbar nicht kannte. Sein Wissen gibt er an Perry Rhodan weiter.
Der Terraner vermutet mehr dahinter, zumal die Onryonen in der Nähe der BELLÖRCY ein riesiges Objekt ausgemacht haben, das den Halo der Galaxis in Richtung Leerraum verließ. Die onryonischen Linearraumdetektoren haben allerdings die Spur inzwischen verloren. Auf Rhodans Veranlassung werden Anstrengungen unternommen, das Objekt aufgrund der letzten Kursvektoren aufzuspüren. Tryopos Jünjyz, der sich um die Versorgung der geretteten Besatzungsmitglieder der BELLÖRCY kümmert, genießt inzwischen Rhodans Vertrauen. Obwohl der Gataser seine Verletzungen weitgehend überwunden hat, leidet er plötzlich unter sehr intensiven Gefühlsreizungen. Brennende Schmerzen überfallen ihn. Die Hypersensibilisierung kann es nicht sein, denn die Schiffe stehen weit abseits der Sterne. Jünjyz schiebt sein Befinden auf Einbildung zurück.
Abgelenkt wird er von der erneuten Entdeckung des fremden Objekts. Die BOX-11211, die SOOZORD der Onryonen und die GALBRAITH DEIGHTON VII nähern sich dem riesigen Gebilde, das antriebslos im Leerraum treibt. Ein etwa 30 Kilometer langer Zylinder von 1,5 km Durchmesser verbindet zwei große Disken, die Bug und Heck bilden. Sonden werden losgeschickt, da das Schiff auf Funk nicht reagiert. Die Sonden entdecken, dass das Schiff aus Pedgondit besteht. Letzte Zweifel werden ausgeräumt, als Sonden in das Objekt eindringen und von Balkenrobotern zerstört werden. Die Thoogondu haben das Objekt geschaffen. Der Heckbereich ist durch die Strahlung von Hooris-Kristallen verseucht. Ob sich noch eine Besatzung an Bord befindet, soll ein Team unter der Leitung von Perry Rhodan herausfinden. Mit Raumlandesoldaten und TARAS geht der Unsterbliche an Bord der Riesenhantel. Er wird von dem Posbi Sallnech, dem Mattenwilly Shlynder und Tryopos Jünjyz begleitet.
Kaum haben sie sich Zugang zum Schiff der Thoogondu verschafft, wird der Einsatztrupp von Balkenrobotern angegriffen. Die TARAS wehren die Angreifer ab. Anschließend wird das Schiff erkundet. Zerstörungen weisen auf einen Kampf an Bord hin. Das Schiff entpuppt sich als Trägerschiff für thoogondische Pentasphären, die damit den Abgrund zwischen den Galaxien überwunden haben. Thoogondu werden nicht an Bord angetroffen. Aber plötzlich zeigt sich den Galaktikern ein fremder Roboter, der die Gestalt eines Jülziish nachahmt und der Tryopos Jünjyz mit Namen anspricht. Er bezeichnet sich als die Kupferfarbene Kreatur des Zufalls. Jünjyz, der einmal mehr an Hitzewallungen leidet, ist von der Begegnung fasziniert, da vieles, was er in letzter Zeit erlebt hat, von Zufällen begleitet war.
Das Schiff der Thoogondu trägt den Namen PARRASTURD. Gesteuert wird es von der Neurotronik KERRUSGOND. Bei der Havarie des Schiffes ist das Triebwerk beschädigt worden und die Neurotronik hat ebenfalls Schaden erlitten. Sie hat die Funksprüche der BELLÖRCY abgehört und hält sich nun für die Kupferfarbene Kreatur des Zufalls. Die Beobachtung von Tryopos Jünjyz, der von einer Manipulation der Positronik seines Schiffes sprach, erweist sich als richtig. KERRUSGOND hat die BELLÖRCY beeinflusst. Inzwischen läuft aber die Selbstzerstörung der PARRASTURD an. Rhodan will vorher so viele Daten wie möglich sichern und gibt sich als Gäone aus. Während Sallnech in Kontakt mit der Neurotronik steht, müssen die anderen das Schiff mit dem Fluchttransmitter verlassen. Dann explodiert der Hantelraumer. Sallnech, Shlynder und Tryopos Jünjyz sterben dabei.
Das Angriffsziel des Giganten kann herausgefunden werden. Es ist die Hundertsonnenwelt der Posbis. Die drei Schiffe fliegen dorthin. Parallel lässt Rhodan Botschaften an Monkey versenden. Er will, dass Puorengir und Moothusach zur Hundertsonnenwelt gebracht werden.

 

Rezension:
Hubert Haensel schildert die Geschehnisse seines Romans aus Sicht des 2. Offiziers der BELLÖRCY. Die Gedankenwelt von Tryopos Jünjyz versprach Abwechslung. Den Gataser trieb es zwar in den Weltraum aber aus dem Lebensbereich seines Volkes ist er nie herausgekommen. Die Begegnung mit Terranern ist Neuland für ihn. Der Autor stellt seine Leser mit den Innenperspektiven seines Protagonisten allerdings vor keine großen Herausforderungen. Er ruft die üblichen Kreaturen ab und erzählt pflichtbewusst vom Ultraschallbereich der Sprache. Eine harmlose Rückblende auf die Nestwärme des Gatasers beschließt den Ausflug in die Fremdartigkeit des Alien. Alles andere hätte auch ein Terraner so gedacht oder so behandelt. Der Roman bot in der ersten Romanhälfte wenig Substanz. Hubert Haensel geht folglich nochmal zurück an Bord der BELLÖRCY und schildert deren Untergang nochmals mit Jünjyzs Erlebnissen. Dessen Orientierung an Bord des terranischen Schiffs vertreibt uns die Zeit bis zur Romanmitte. Und da Jünjyz, wie erwähnt, erstmals unter Terranern weilt, nutzt der Autor die Gelegenheit und baut viele inhaltliche Wiederholungen ein, um seinen Protagonisten (und den Lesern) die Welt zu erklären, wie sie gerade ist.
Auch die Gedanken, die Tryopos Jünjyz unaufhörlich wälzt, sind von einigen Wiederholungen geprägt. Und der Autor zeigt Liebe (oder Flucht) zum Detail. Einige Beschreibungen gerieten dabei unfreiwillig komisch, etwa wenn der Autor beschreibt, wie Perry Rhodan die Arme bewegt und welcher Finger welcher Hand an welchem anderen Körperteil reibt, klopft oder was auch immer macht.
Die zweite Romanhälfte versprach da mehr Spannung, da es nun an die Erkundung des fremden Schiffs ging. Große Überraschungen blieben allerdings aus. Die Geschichte mit der durchgedrehten Neurotronik, die die Identität des Zufalls angenommen hat, sprach mich nicht an. Wie der Autor schreibt, gibt es wohl nichts, was sich nicht auf einen Zufall reduzieren ließe und sei dieser noch so absurd. Das kann man jetzt für diesen Roman als einen genialen Schachzug empfinden oder wie ich als das Überstrapazieren der Kupferfarbenen Kreatur des Zufalls. Ungeklärt bleiben die Hitzewallungen von Tryopos Jünjyz. Ist es eine neue Stufe des Weltenbrands?

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