Articles for the Month of Juli 2017

Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2919

Die Enklaven von Wanderer – von Wim Vandemaan – Handlung:

Mit der NEÈFOR, einem ferronischen Kugelraumer reisen TLD-Agent Opiter Quint, Ernst Ellert und die Chronotheoretikerin Aichatou Zakara im Juli 1551 NGZ ins Wega-System. Auch die USO-Agentin Mahnaz Wynter und ihr seltsamer Begleiter Zau sind dabei. Die NEÈFOR legt einen Zwischenstopp auf Ferrol ein. TLD- und USO-Agenten versuchen dort vergeblich, den an Bord vermuteten Adam von Aures zu stellen, den Opiter Quint für einen Gestaltwandler hält. Der Flug geht weiter nach Siskul. In der Atmosphäre des 40. Planeten, eines Gasriesen, befindet sich seit einiger Zeit die Kunstwelt Wanderer. Sie erschien zur gleichen Zeit, wie Ernst Ellert auf Terra.

Die 8000 km durchmessende Scheibe wird von einem Schirm überspannt, den Schwarzschirm. Auf einen Funkanruf erhält die NEÈFOR eine Antwort. Ernst Ellert möge sich ausweisen. Der Angesprochene berührt sein Amulett, das sich daraufhin in ein Penrose-Dreieck verwandelt, eine unmögliche Figur. Daraufhin öffnet sich eine Lücke im Schwarzschirm und Quint und die anderen können mit einem kleinen Beiboot Wanderer anfliegen. Die positronischen Systeme werden gestört und das Beiboot stürzt ab, wobei der ferronische Pilot Gonre Kaplatranc ums Leben kommt. Die Verbindung zur NEÈFOR bricht ab.

Einfache Menschen mit Zugkarren nähern sich den Gestrandeten und nehmen sie mit zum nächsten Dorf. Es scheint die Merowingerzeit zu sein. Allerdings sprechen die Leute Interkosmo und stören sich nicht an Raumschiffswracks oder an den SERUNS der Neuankömmlinge. Von ES oder Wanderer können sie nichts berichten. In der Nacht erscheint am Himmel die Milchstraße, so wie man sie aus Hunderttausenden Lichtjahren Entfernung sieht. Und ein Mond ist zu sehen. Jedoch nicht Luna, sondern Enceladus, ein Saturnmond. Einer der Ochsenkarren transportiert einen Sarkophag. Als Opiter Quint einen Blick darauf werfen will, wird er von Merowech, der den Karren führt, verletzt. Zau überwältigt den Mann und mit Ernst Ellerts Hilfe kann der Sarg geöffnet werden. Im inneren liegt Homunk, bzw. der Torso von ihm, denn Kopf und Gliedmaßen fehlen.

Merowech spricht davon, dass ES auf die andere Seite gegangen ist, um eine Garantie einzulösen. Zuvor hat ES seinen Diener geteilt. Seine Teile sind die Nägel, die Wanderer auf dieser Seite der Scherung befestigen und verhindern, dass Wanderer mitgerissen wird. Opiter Quint will die fehlenden Teile Homunks finden. Mit ihren SERUNS machen sie sich auf den Weg, überfliegen Wanderer und gelangen an allerlei eigentümliche Orte. Die Kunstwelt scheint in Enklaven eingeteilt zu sein, die ohne Kontakt zueinander sind. Sie gelangen nach Berlin in das Jahr 1927 alter Zeitrechnung. Und doch ein ganz anderes Berlin. Denn in der Stadt tummeln sich auch Topsider, die mit Menschen zusammenarbeiten. Auch der Stadtkommandant von Berlin ist ein Topsider, der sich die seltsame Geschichte der vermeintlichen Zeitreisenden anhört. Er selbst gibt bereitwillig Auskunft. 1920 haben die Fantan die Erde angegriffen und Nordostamerika zerstört. Topsider kamen der Erde zu Hilfe und vertrieben die Fantan.

Opiter Quint und seine Leute können sich in der Stadt frei bewegen und beziehen ein Hotel. Aichatou Zakara hat die Vermutung, dass ES mit den Enklaven zeigen will, dass es schon mehrere dys-chrone Scherungen gegeben hat. Ellert scheint von allen Mitgliedern der Gruppe am wenigsten beeindruckt. Er bewegt sich wie selbstverständlich in dieser verstörenden Welt. Sie besuchen eine Revue. Ein Mann namens Friedrich Adam von Opel gesellt sich zu ihnen. Eine Topsiderin tanzt auf der Bühne. Sie trägt künstliche Extremitäten, genauer gesagt, Homunks Arme und Beine. Friedrich Adam von Opel zerlegt sich in einen Nanogentenschwarm und attackiert die Topsiderin. Er will die Teile von Homunk und er bekommt sie. Niemand kann ihn daran hindern. Opiter Quint glaubt, dass Pazuzu der Vater und Shanda Sarmotte die Mutter von Adam sind.

Ernst Ellert gibt das nächste Ziel vor. Er glaubt, dass der Kopf von Homunk auf Enceladus zu finden ist. Gesagt, getan. Die Gruppe bricht zum Mond auf. Wieder erweist sich Ellerts Amulett als Wegbereiter. Es wird ein Durchgang geöffnet, den Ellert, Quint und Zau nutzen können. Der seltsame Begleiter der USO-Agentin behauptet, dass sie über eine Dakkarspur transportiert wurden. Auf dem Mond treffen die drei auf Perry Rhodan. Der Mittfünfziger ist auf der Suche nach einem havarierten Raumschiff und die drei Besucher schließen sich der Expedition an. Es ist der 29. April des Jahres 1991 alter Zeit.

Quint und seine Begleiter entdecken ein alt-arkonidisches Schiff mit 500 m Durchmesser und schweren Beschussschäden. In der Zentrale finden sie den toten Crest, der den Kopf von Homunk bei sich trägt. Auf dem Rückflug gibt Homunk ein paar Informationen preis. Er benötigt alle Körperteile, um Ellert unbegrenzt dienen zu können. ES ist abwesend und Wanderer existiert doppelt, auf beiden Seiten der Scherung. Zu einem geeigneten Zeitpunkt hat ES die Kunstwelt und Ellert gedoppelt und die Kopie an einem interuniversellen, außerzeitlichen Ort gelagert. Er wollte vorbereitet sein, da er mit den Fauthen einen Vertrag geschlossen hatte. ES muss auf die Seite von Thez, um dessen Existenz sicherzustellen. Auch die Eiris floss ab, bis auf wenige Reste. Diese Hinterlassenschaften gilt es zu finden.

Ellert soll diese Relikte finden, vor fremden Zugriff schützen und im Sinne der Menschheit oder der Mächtigkeitsballung insgesamt einsetzen. Homunk führt sie zum Dolan JASON, mit dem sie Wanderer verlassen. Außerhalb sind mehrere Monate vergangen. Es ist der 3. November 1551 NGZ. Der Dolan schleust in die NEÈFOR ein. Auf Vorschlag des Androiden geht der Flug in das Madurantsystem und dem Planeten Thoo in der Canis-Major-Galaxie, 23.228 Lichtjahre von Sol entfernt. Dort will man nach Hinterlassenschaften von ES suchen. Opiter Quint will sich während der Reise von Mahnaz Wynter erzählen lassen, wer ihr merkwürdiger Begleiter Zau ist.

 

Rezension:

Ich schreibe seit über 8 Jahren Zusammenfassungen der Perry Rhodan-Hefte und gebe meine Ansichten dazu kund. Würde jede Woche ein solcher Roman erscheinen, wie der vorliegende von Wim Vandemaan, hätte ich sicherlich längst die Segel gestrichen. Allerdings nicht aus Frust, sondern aus Respekt. Denn jede Zusammenfassung, egal wie sie ausfiele, wird solchen Romanen des Exposé-Autors nicht gerecht. Die Geschichte lebt von ihrer Vielfalt und ja, auch von ihrer Absurdität. Jeder Versuch den Kern der Geschichte herauszustellen, muss zwangsläufig zu Fehlern führen. Insofern kann die vorangestellte Zusammenfassung einen falschen Eindruck vermitteln.

Viel Neues erfährt man nicht in diesem Roman. Dass ES auf die andere Seite der Scherung wechselt, ist hinlänglich bekannt. Und die Eiris mitnimmt, ebenso. Neu ist, dass Reste zurückbleiben, die Ellert nutzen soll. Der ist selbst nur eine Zeitkopie. Und wurde von ES vorsorglich gelagert. Warum hat ES eigentlich nicht auch sich selbst kopiert und eingelagert?

Adam von Aures erweist sich zusehends als Feind, als Gegner. In Band 2909 wirkte er noch eher neugierig als gefährlich. Trotz seines Kampfes mit dem TLD-Agenten. Im vorliegenden Roman scheint er doch sehr zielstrebig eigene, dunkle Ziele zu verfolgen.

Die dys-chrone Scherung ist aus meiner Sicht nicht die beste Idee der Autoren gewesen. Zu verwirrend ist die Umsetzung der damit einhergehenden Phänomene und Auswirkungen geraten. Wenn Wim Vandemaan das Thema nun erneut aufgreift und gar von mehreren dys-chronen Scherungen spricht, sieht das für mich so aus, als würde der Exposé-Autor eine Vorwärtsverteidigung starten. 1 dys-chrone Scherung? Weit gefehlt. Es gibt gleich mehrere! Und damit sind der Vielfalt an Möglichkeiten keine Grenzen mehr gesetzt. Die Enklaven zeigen das deutlich. Ich sehe darin eine Gefahr. Denn was soll ich als Leser eigentlich noch glauben? Ich kann nur hoffen, dass den in diesem Roman aufgezeigten Handlungsmöglichkeiten auch Grenzen gesetzt werden. Sonst werden wir uns an Szenen, wie in den Enklaven, gewöhnen müssen.

Trotz dieser Gefahr, die ich sehe, schätze ich dennoch den Stil von Wim Vandemaans Roman. In jedem Satz erwartete mich eine Überraschung. Es wird natürlich nicht immer ein Rätsel platziert und noch viel seltener gar eines gelöst. Dennoch entfalten auch alltägliche Handlungen und Situationen ihren Reiz. Das sind keine bloßen Beschreibungen, über die man hinweglesen kann. Alles beschäftigt mich.

Während andere Autoren exotische Beschreibungen liefern, die mich in fremde Welten versetzen, macht Wim Vandemaan dies auch für gewöhnliche, althergebrachte Szenerien. Häufig gibt er den Elementen etwas „Lebendiges“. Nicht Besucher melden sich, sondern Türen melden Besucher. Wolken, durch die ein Flugkörper stößt, werden nicht einfach nur verwirbelt. Sie weichen vor dem Schiff zurück. Sie weichen vor dem Schiff widerwillig zurück. Die Lichtbahnen von Scheinwerfern werden zu Fingern eines Schiffbrüchigen.

Diese Art, wie Wim Vandemaan seine Geschichten erzählt, macht sie so reizvoll. Gerne mehr davon. Auch wenn ich dann wieder über die Zusammenfassung stöhnen muss.

 

Ansichten zu Perry Rhodan Terminus Heft 8

Finale für Arcane 2 – von Olaf Brill – Handlung:

Während sich Perry Rhodan mit seinen Begleitern noch auf Arcane 2 befindet, hat die CART RUDO eine Flotte von Diskusraumern entdeckt, die den zweiten Planeten anfliegt. Rhodan kann nicht mehr gewarnt werden. Und gegen die 210 Raumschiffe der Gaatanyi kann der terranische Schlachtkreuzer unter Kommandant Jason Perez trotz technischer Überlegenheit nichts ausrichten. Doch andere können es. 50 Kugelschiffe, allesamt terranische Nachbauten, darunter sogar fünf Superschlachtschiffe der IMPERIUMS-Klasse erscheinen und greifen die Gaatanyi-Flotte an. Zweierlei geschieht. Während einige Diskusraumer bereits nach Arcane 2 vorgestoßen sind und offensichtlich Bodentruppen absetzen, sind die Kugelraumer im Gegenzug dabei, nicht nur die Flotte anzugreifen, sondern ebenfalls mit einigen Schiffen auf dem zweiten Planeten zu landen. Sie sollen wohl die Werftarbeiter evakuieren.

Der Hyperphysiker Bievre entdeckt ein 51. Schiff bei den Neuankömmlingen. Ein schwarzer Diskusraumer, 400 m Durchmesser, bei 50 m Höhe. Es scheint das Kommandoschiff zu sein. Rund um Arcane 2 entbrennt eine Raumschlacht. Miranda Carter und die Taktiker sollen einen Plan erarbeiten, wie die CART RUDO möglichst unentdeckt, Arcane 2 anfliegen kann, um das Einsatzteam zu bergen. Ein kleineres Diskusschiff hat das Kommandoschiff verlassen und ist an ein Kugelschiff angedockt, auf Arcane 2 gelandet.

Derweil bombardieren Diskusraumer die Geisterstadt, in deren zentralen Turm Perry Rhodan die Daten des Hyperinmestrons entdeckt hat. Gucky teleportiert sich und Rhodan in den Shift zurück und Takayo Sukurai steuert das Gefährt in wilder Fahrt durch die Stadt. Endlich drehen die Angreifer ab, ohne das terranische Fahrzeug entdeckt zu haben. Rhodan will den Arbeitern folgen, die die Stadt bereits verlassen haben und zu einem Sammelpunkt streben. Dort erhofft er sich weitere Informationen. Auf dem Weg dorthin, zieht sich Zitarra um und legt zur Tarnung einen der typischen Schutzanzüge an, wie sie die Werftarbeiter getragen haben. Er lässt sich von Rhodan die Wirkungsweise eines Hyperinmestrons erklären und ist entsetzt über diese Weltuntergangsmaschine.

An Bord des Diskusschiffes sind drei Gestaltwandler nach Arcane 2 gelangt. Caruso, Pavarotti und Lanza. Zum einen soll das Material geborgen werden, wie die Cynos des Freiheitsbundes die Werftarbeiter despektierlich bezeichnen, zum anderen suchen sie eine Geheimstation auf. Die drei Cynos steigen in den Untergrund des Kommandobunkers und aktivieren mit ihren Parakräften eine Maschine, die den Planeten in 150 Minuten zerstören wird.

Auf dem Weg zum Sammelpunkt wird der Shift erneut angegriffen. Und Rhodan empfängt per Rafferspruch einen Rendezvouspunkt von der CART RUDO. Gucky teleportiert Rhodan und seine Leibwächterin aus den Shift und in Sicherheit. Noch bevor er Zitarra holen kann, explodiert der Flugpanzer unter dem Beschuss der Diskusraumer. Was die drei nicht sehen, Zitarra hat überlebt. Er glaubte, dass Rhodan die entführten Dabrifaner und andere in Stich lassen will. Er hat mit einem Raketenrucksack den Shift verlassen und sich zu einer Magnetschwebebahn durchgeschlagen, die den Sammelpunkt anfährt.

Perry Rhodan will nun endlich wissen, warum Gucky die Gedanken der Arbeiter nicht lesen kann, ob sie unter fremden Einfluss stehen und wohin sie gebracht werden. Sie teleportieren zum Sammelpunkt. Rhodan mischt sich unter die wartenden Planetarier, die mit großer Gleichgültigkeit die Evakuierung abwarten. Er erfährt nur, was er eh schon wusste. Die Anlagen sind abgebaut worden, der Planet wird aufgegeben. Seine Begleiter haben indes Darren Zitarra entdeckt und Rhodan schnappt sich den Abtrünnigen. Da wird der Sammelpunkt von Bodentruppen der Gaatanyi angegriffen. Nach einigen Kämpfen müssen sich Rhodan und seine Begleiter zurückziehen. Sie wollen zum Rendezvouspunkt mit der CART RUDO. Der Schlachtkreuzer hat sich auf dem Weg gemacht und ist mit einem gewagten Linearraummanöver dicht an Arcane 2 gesprungen. Gucky teleportiert das Team an Bord und in Sicherheit.

Als Caruso mit seinen Brüdern die Kommandostation verlässt, fällt ihm auf einem der Monitore der zerstörte Shift auf. Ein „terranischer“ Shift, kein Nachbau. Er kann Darren Zitarra mit den Überwachungsmöglichkeiten bis zum Sammelpunkt verfolgen und erkennt dort Perry Rhodan. Das Solare Imperium ist also nicht untergegangen.

Die CART RUDO beobachtet nach der Flucht von Arcane 2 die Situation aus sicherer Distanz. Das kleine Diskusboot hat den zweiten Planeten verlassen und ist zum Mutterschiff zurückgekehrt. Plötzlich schlagen die Orter aus. Die Planetenoberfläche von Arcane 2 blitzt auf und im nächsten Moment ist der Planet eine leblose Kugel im Raum. Bievre analysiert den Vorgang und kommt zum Schluss, dass ein kleines Hyperinmestron zum Einsatz kam.

An Bord des Mutterschiffs erfährt Caruso, dass ein terranischer Kugelraumer vor der Zerstörung zu Arcane 2 vorgestoßen ist. Er hat wohl Perry Rhodan abgeholt. Der Terraner ist eine Gefahr. Doch der Tag der Ankunft ist nah. Was jetzt zählt, ist nur noch Terminus.

 

Rezension:

Mit Olaf Brill steigt der letzte „Neuling“ in das Autorenteam von Terminus ein. Den Autor kenne ich von seinen Geschichten, die er zu den Perry-Comics der Alligatorfarm beigesteuert hat. Die waren immer herrlich schräg und mir haben sie gefallen. Nun also ein erster Roman von Olaf Brill. Ich hatte ihn in Osnabrück beim PRFZ-Con gesehen und seinen Worten beim Terminus-Panel gelauscht. Selbst ins Gespräch kam ich leider nicht mit ihm. Wir hatten lediglich ein paar Worte beim Autogrammgeben tauschen können.

Der Autor war nicht in die Planung der Serie involviert, wie er in Osnabrück mitteilte und stieß als letzter Autor hinzu, als die Serie schon gestartet war. Chapeau! Das beindruckt mich, unter diesen Voraussetzungen und dem engen Zeitfenster, dann den ersten Roman zu schreiben.

Zum Roman. Wie auch die anderen Geschichten zuvor, ist auch dieser 8. Band der Terminus-Serie recht simpel gestrickt. Perry Rhodan und sein Team sind auf Arcane 2 zugange, um etwas über die verschwundenen Menschen in Erfahrung zu bringen. Endlich, wie ich bemerken möchte. Denn in den Vorgängerromanen sind Motive und Ziele der Handlung nicht immer zu erkennen gewesen. In diesem Roman wird meines Erachtens deutlich, dass dies nicht alleine den Autoren anzulasten ist. Die Zyklusaufteilung und die Verteilung der Schwerpunkte und Inhalte ließen keine andere Entwicklung der Handlung zu. Im letzten Roman vermisste ich die Auseinandersetzung der Figur Rhodan mit der Frage nach den Verschwundenen. Und in diesem Roman macht Olaf Brill genau das. Er lässt Rhodan und eben auch Zitarra gezielt den Vorgängen nachgehen. Allerdings sind die Erkenntnisse mau und das liegt eben an den Vorgaben des Zyklus. Bernhard Kempen hatte ich dafür gescholten. Aber er hatte kaum eine Möglichkeit, das Thema adäquat anzugehen.

Auch die Inhalte des achten Romans sind nicht so überragend, wie ich es als Leser gerne hätte. Und die Bedrohungslage, klammert man mal den Untergang von Arcane 2 aus, hielt sich in Grenzen. Klar, als EA-Leser sind zusammenstürzenden Galaxien und Bedrohungen des Multiversums der Stand der Dinge. In Terminus flieht Rhodan im Shift vor den Impulskanonen der Tellerköpfe. Alles eine Spur kleiner. Sehr viel kleiner. Na ja, winzig eigentlich.

Aber Olaf Brill schlägt sich tapfer unter diesen Gegebenheiten. Der Roman hat mir gefallen. Die Beschreibungen der Figuren und das Herstellen von Beziehungen zu den bereits bekannten Fakten wirkten zwar einige Male noch etwas statisch, etwas leblos. Aber es war auch viel Potential zu erkennen, dass der Autor mitbringt. Mit dem typischen Perry Rhodan-Vokabular kann der Autor gut umgehen und leistet sich nur kleinere Schwächen. Der Anflug der CART RUDO auf den Planeten und dem Verlassen des Linearraums in dieser geschilderten kurzen Distanz kann m.E. nicht gutgehen. Und natürlich frage ich mich, warum man mit dem Shift zur Sammelstelle aufgebrochen ist. Dorthin zu teleportieren, wäre logischer gewesen.

Endlich zeigt sich Zitarra etwas rebellischer. Der Alleingang des Agenten hat mir gut gefallen. Das war für mich das Highlight des Romans. Als sehr gut gelungen empfand ich die Szene, als Zitarra es endlich in den Magnetzug geschafft hat und Olaf Brill diesen Moment der Ruhe, der Stille, gekonnt vermittelt. Gelungen auch das Aufeinandertreffen der beiden Streithähne Rhodan und Zitarra am Sammelpunkt. Der Unsterbliche mischt sich mit zwei Bechern Kaffee in die Unterhaltung des Agenten ein. Zu dessen Verblüffung. Hat mir auch gut gefallen.

Mit dem Auftreten der Cynos, ihren Diskusschiffen, ihrem Vorgehen, knüpft der Autor an den ersten Roman zu diesem Thema an. Heft 519 war das, als Vertreter des Heimlichen Imperiums erstmals offen auftraten. Die Szenen hier, wie sie Olaf Brill beschreibt, könnte man auch als Reminiszenz an diesen Band von William Voltz verstehen.

Perry Rhodan Comic 5 von Cross Cult

Kampf um die SOL Teil 2

Sechs Monate nach Erscheinen des 4. Comics liegt nun auch der fünfte Band und damit der 2.Teil des Kampfs um die SOL vor. Der dritte und letzte Teil der Trilogie wird auf der letzten Heftseite für den Dezember 2017 angekündigt. Die Abstände sind sehr groß. Entsprechend schwer tat ich mir, in die Handlung einzutauchen, das Geschehen einzuordnen und die Geschichte hinter den Panels zu entdecken. Perry Rhodan und sein insektoider Begleiter suchen ein Siegel, das irgendwie mit ES zu tun hat. Sie treffen auf Atlan, der aus einer anderen Zeitebene kommt. Auch der Arkonide benötigt das Siegel, um Feinde zu bekämpfen, die die Milchstraße und andere Galaxien bedrohen. An Bord der SOL rührt sich Widerstand gegen die Schiffsführung, die nach Meinung einiger Besatzungsmitglieder die „Ameisen“ zu sehr unterstützen.

Zeichnerisch unterscheidet sich der aktuelle Band nicht von seinen Vorgängern. Blaue und braune Farbtöne herrschen vor. Der Stil berauscht mich nicht, stößt mich aber auch nicht ab. Zur Geschichte habe ich schon etwas gesagt. War zuletzt Homunk das Überraschungselement, ist es nun Atlan. Die Comics sind zeitlich nach dem Aufbruch der SOL von der Erde im Mahlstrom angesiedelt. Der Flug zurück in die heimatliche Milchstraße sollte 40 Jahre dauern. Atlan kam während der Reise nicht vor. Der Arkonide war bei der Flucht der Erde in der Milchstraße zurückgeblieben und hatte das NEI gegründet. Die Hereinnahme der Figur Atlan soll wohl die magere Geschichte aufpeppen. Geholfen hat es nicht.