Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2908

Das Gesetz der Gemeni – von Kai Hirdt – Handlung:

Neben den beiden TLD-Agenten, die in Begleitung der Familie Carell an Bord des Sprosses YETO gegangen sind, haben sich vier weitere Agenten im Auftrag des Residenten und von Maurits Vingaden aufgemacht, das Geheimnis der Gemeni zu lüften.

Das Quartett gelangt im Zuge der ersten Öffnung des Schiffes für die Applikanten an Bord. Anführerin ist die Oxtornerin Maiwenn Parillaud, die von ihrem Okrill Cucull begleitet wird. Peguy Burns, ein Informationsspezialist und Bontin Whistler, ein Positronikexperte kennen sich von früher. Vierter im Bunde ist der Exobiologe Jonathan Bolajetta.

Wie auch andere Besucher werden den vier Agenten Kabinen zugewiesen. Sie beginnen sogleich mit der Untersuchung. Die Warnung der Gemeni, wer die Wunde schlägt, muss sie heilen, veranlasst Parillaud dem Exobiologen zu verbieten, eine Probe des Schiffes zu nehmen. Für die Oxtornerin steht auch die Bewerbung auf einen Aktivator nicht zur Debatte. Zuerst kommt die Mission. Bolajetta würde ebenfalls einen Zellaktivator ausschlagen. Doch Burns und Whistler zeigen sich nicht abgeneigt. Maiwenn Parillaud sieht Schwierigkeiten auf ihr Team zukommen. Das Team nimmt an der Veranstaltung teil, in der Bhal Haddhunis die Bedingungen für die Zellaktivatorvergabe erläutert. Die Agenten halten die Vorstellung der Gemeni für eine Farce. In den nächsten drei Tagen sammeln die Agenten Informationen. Das Schiff scheint bis auf wenige Ausnahmen durchgehend biologisch. Es gibt Bereiche, in denen Gemen verschwinden und wieder auftauchen und die von den Besuchern nicht betreten werden können.

Burns und Whistler machen eine beunruhigende Entdeckung. Ein Mädchen vermisst seine Mutter. Dass sie von Bord gegangen sein könnte, wird ausgeschlossen. Die Saenkaris machen nur undurchsichtige Bemerkungen. Die Verschwundene sei Liquor, sagen sie. Auch Parillaud bekommt es mit einem merkwürdigen Phänomen zu tun. Die Oxtornerin verfügt über zwei schwache Parafähigkeiten. Mit der einen beeinflusst sie ihren Okrill, sie zu mögen. Mit der anderen kann sie Prä-Felder erkennen, die dem Einsatz von Mutantenfähigkeiten vorausgehen. In der Nähe der Saenkaris ist Parillaud öfters verwirrt.

Als nach drei Tagen der Modus gewechselt wird und jeder sich auf einen ZA bewerben kann, droht dem Team der Rauswurf. Sie gehen den Sanudh, die Blutproben einsammeln, aus dem Weg. Burns und Whistler können nach längerer Observierung endlich in einen der nichtöffentlichen Schiffsbereiche eindringen. Sie beobachten Seltsames. Aus Knospen des Schiffes wird ein Gemen geboren. Den beiden Agenten gelingt das Sammeln von Zellproben. In einer weiteren Knospe entdecken sie einen eiförmigen Gegenstand. Whistler will den vermeintlichen Zellaktivator bergen, doch nun zeigt sich, dass Burns nur scheinbar ebenfalls Interesse an dem Gerät hat. Burns hindert Whistler an seinem Vorhaben und beide kehren zu den anderen zurück.

Parillaud und Bolajetta haben inzwischen eine andere Entdeckung gemacht. Sie konnten ihrem Sanudh nicht ausweichen und haben eine Blutprobe abgeben müssen. Sie beobachten einen Terraner, der aus Wut, dass er keinen ZA erhalten soll, eine Schiffswand beschädigt. Nun erfahren die Agenten aus erster Hand, was die Warnung der Gemeni bedeutet. Der Terraner wird vom Schiff absorbiert. Die Oxtornerin informiert Hekéner Sharoun, der eine Evakuierung des Schiffes erwägt.

Das Team ist bei der Vergabe der ersten Zellaktivatoren zugegen. Als Parillaud von ihrem Sanudh zum Bewerbungsgespräch aufgefordert wird, erlebt sie eine Überraschung. Sie wird angenommen. Ebenso ergeht es ihren drei Teammitgliedern. Whistler will das Gerät an seine todkranke Frau weitergeben, doch die Gemen behaupten, dass das Gerät auf ihn geeicht würde. Eine Weitergabe sei nicht möglich.

Das TLD-Team kommt dank Parillauds Fähigkeit etwas weiter. Das Schiff hält sich selbst mittels Telekinese in der Schwebe. Das Psi-Potential des Schiffes wächst. So, als ob eine Batterie geladen würde. Mit diesen Informationen stellt Terras Regierung den Gemeni ein Ultimatum und informiert die Bevölkerung. Erste Besucher verlassen das Schiff, doch dann wird der Ausgang geschlossen und der Spross schwebt in den Weltraum mit Kurs auf Merkur. Die Liga-Flotte gibt Warnschüsse ab. Doch plötzlich teleportiert der Spross YETO und nimmt ca. 200.000 Galaktiker an Bord mit sich.

 

Rezension:

Es gibt eine „Unart“ in den Perry Rhodan-Romanen. Im Bemühen, möglichst lange die Spannung aufrecht zu erhalten und nichts oder nur wenig zu verraten, werden Romanfiguren nicht immer plausibel in ihren Dialogen eingesetzt. Sie fragen zu wenig, das falsche oder gehen Fragen einfach aus dem Weg. Machen sie ungewöhnliche Beobachtungen zeigt sich ein ähnliches Bild. Sie forschen zu wenig nach, setzten falsche Schwerpunkte oder verschieben das Ganze auch mal gerne ohne Begründung nach hinten.

Kai Hirdt geht mit seinem zweiten Beitrag als Team-Autor zum aktuellen Zyklus einen anderen Weg. Nicht nur, dass er vier unverbrauchte und interessante Charaktere in die Handlung einführt. Er lässt sie auch anders agieren. Die vier Hauptfiguren werden vom Autor überaus lebendig geschildert. Sie setzen sich mit ihren Problemen sehr intensiv auseinander. Naheliegende Gedanken werden diskutiert, Beobachtungen mit anderen Beobachtungen und Forschungen verifiziert. Die Protagonisten verfolgen gemeinsam ein Ziel und zeigen bei Rückschlägen Hartnäckigkeit. Das Zusammenspiel der Figuren ist dabei keineswegs harmonisch. Tatsächlich reiben sich die Charaktere sehr häufig aneinander.

Die Konstellationen, wer mit wem, kann Kai Hirdt erfolgreich verschleiern und erst nach und nach enttarnen. Interessant gestaltete sich auch die Konfrontation mit dem besonderen Reiz dieser Mission. Alle Figuren müssen sich zwangsläufig mit dem Geschenk der Gemeni auseinandersetzen. Der Unsterblichkeit. Die Regierung der LFG steht vor einem Problem der besonderen Art. Jeder, wirklich jeder, der an Bord des Sprosses geht, könnte abtrünnig werden. Und tatsächlich muss sich auch das TLD-Team genau damit auseinandersetzen. Völlig unklar bleibt das Ergebnis. Denn inzwischen haben alle sechs Agenten, die zwei von letzter Woche und die vier von dieser Woche einen Aktivator versprochen bekommen.

Trotz der zwischenmenschlichen Probleme können sich die Agenten stets aufs Neue für die Mission motivieren. Sie setzen sich immer zeitnah mit den Gedanken auseinander, die mir auch als Leser durch den Kopf gehen, wenn eine neue Beobachtung gemacht wurde. Dadurch wirkt das Geschehen sehr präsent und über die tollen Figuren ist man dichter an der Story. Da stört es auch nicht, wenn die Aufklärung der Gemeni-Geheimnisse nicht ganz so umfangreich ausfällt, wie ich es mir als Leser wünsche.

Kai Hirdt bringt mit den vier TLD-Agenten frischen Wind in die Geschichte, die letzte Woche einen kleinen Durchhänger hatte.

 


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