Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2896

Maschinenträume – von Michael Marcus Thurner – Handlung:

Perry Rhodan und sein Team kehren durch die Katopore zurück in die Steuerzentrale. Sie haben ihr Ziel erreicht. Die Botschaft, die der Schnitter ausstrahlt, manifestiert sich in jedem Bewusstsein. Nur Mentalstabilisierte werden nicht erreicht. Die Gyanli der Station stehen noch unter dem Eindruck der Botschaft, doch ihre Roboter eröffnen das Feuer. Gucky teleportiert das Einsatzteam zum Kran und nachdem einige Gyanli desertierend die Station verlassen, kann das Team durch eine Strukturlücke zurück auf die LAURIN und danach zur RAS TSCHUBAI gelangen. Die Botschaft ist auch hier vernommen worden und sie wird wiederholt. Galaxisweit wird sie empfangen.

In der Gevack-Diktatur empfängt Cavastim vom Cavast-Stamm die Botschaft Rhodans. Er erfährt von den Lügen der Gyanli, die sein Volk unterdrückt, an der Ausbreitung gehindert haben und nun die Vernichtung Orpleyds anstreben. Cavastim trifft eine folgenschwere Entscheidung. Er will das neue Gelege seines Stammes töten. Die neue Brut soll nicht in dem Bewusstsein heranwachsen, von den Gyanli missbraucht zu werden.

Auf der Welt der Strommer empfängt Sunderstromme die Botschaft. Vor über tausend Jahren sind die Gyanli auf seine Welt gekommen. Die Strommer sind die Baumeister vieler positronischer Systeme an Bord der Gyanli-Raumer. Nachdem er die Botschaft verinnerlicht hat, will Sunderstromme die Pläne der Gyanli vereiteln. Die positronischen Systeme bieten einen Angriffspunkt.

In der Steuerzentrale des Schnitters empfängt der Gyanli Kamavtaud die Botschaft. Er gehört zu den Soldaten, die Perry Rhodan und dessen Team jagen. Zwar kennt er die Bedeutung des Katoraums, aber dass eine unheimliche Macht hinter der Erschaffung einer Materiesenke steht, belastet ihn sehr. Er flieht vom Ort des Verrats.

Auf dem Planeten des Selenats ist Ondine wieder in den Trümmern der einstmals mächtigen Stadt unterwegs. Ungeachtet der patrouillierenden OrthOps sucht sie nach Nahrungsmitteln. Sie muss sich weniger vor den Gyanli in Acht nehmen, die sie kaum beachten, als vielmehr vor den Seagulen. Diese Raubtiere sind unbarmherzig. Als die Botschaft zu hören ist, werden derart beeinflusste Gyanli von Seagulen angegriffen. Ondine freut es.

Auf dem Planeten der Shaur’s mündet die Botschaft sofort in einen Aufstand gegen die Gyanli.

Auf der RAS TSCHUBAI erfährt Perry Rhodan von der Vernichtung Sochuyos. Die Protomaterie der künstlichen Welt hat unerwartet heftig auf den Beschuss reagiert. Und er erfährt vom Gesprächsangebot des Erkenntnis-Operators Shydaurd. Der Unsterbliche geht darauf ein und vereinbart ein Treffen mit Shydaurd.

Bayvtaud vom Verborgenen Clan erfährt von Nunadai, dass aufgrund der Zerstörung Sochuyos nicht alle Regionen Orpleyds die Botschaft empfangen. Der Staubgürtel wird nicht bestrahlt. Der Pashukan manipuliert seinerseits die Maschine und strahlt eine suggestive Botschaft aus, die die Nachricht Rhodans als Lüge darstellt.

Die Wirkung ist verheerend. Dem reinen Inhalt der mentalen Sendung haftet etwas an, das alle Lebewesen sofort als wahr und vertraut empfinden. Auch die Besatzung der RAS TSCHUBAI wird beeinflusst. Nur mit Psychopharmaka kann verhindert werden, dass die Besatzung der Beeinflussung erliegt. Doch auch ANANSI vernimmt die Botschaft und wendet sich gegen das Schiff. Nur mit Mühe kann Rhodan gegensteuern. Ein Störsender sorgt dafür, dass die Impulse des Schnitters nicht mehr empfangen werden.

Auf den Welten Orpleyds wendet sich alles. Cavastim, der eben noch seine Brut tötete, fühlt eine große Schuld. Auf der Welt der Strommer werden die Gyanli nun als Erretter und Erlöser gefeiert. Der Gyanli Kamavtaud schämt sich für seine Flucht und kehrt zurück. Ondine, die gerade dabei ist, die Seagulen zu bändigen, ehemalige Haustiere, wird nun von ihnen getötet. Und auf dem Planeten der Shaur’s ist der Aufstand schnell vorbei und die Aufständischen bekämpfen sich selbst.

Perry Rhodan ist nun auf dem Weg zum Treffen mit Shydaurd. Unterwegs empfängt das Schiff eine Nachricht, derentwegen wohl Shydaurd den Kontakt sucht. Der unbekannte Sender fordert die Tiuphoren auf, zum Lichtfahnensystem zu fliegen, wo die Bewusstseine des Catiuphats für das wiedererstandene Pavvat benötigt werden. Beim Treffen mit Shydaurd zeigt der Gyanli Zweifel an seiner Mission. Perry Rhodan will ein Gespräch zwischen Tiuphoren und Gyanli vermitteln.

 

Rezension:

Ein intensiver Roman, den Michael Marcus Thurner da abgeliefert hat. Nicht nur, dass er Rhodan und seine Leute recht zügig zur RAS TSCHUBAI zurückkehren lässt und nicht weniger als fünf verschiedene Blicke auf Welten in Orpleyd wirft, die von Rhodans Botschaft bestrahlt werden. Nein, innerhalb des Romans dreht der Autor auch noch die Geschichte und lässt die Gyanli zu einem Gegenschlag ausholen, der Rhodans Manipulationen entgegenwirkt.

Dennoch muss am Anfang einfach die Frage stehen, warum sich die Gyanli, die Maschinisten und letztlich KOSH derart abgemüht haben, die Zivilisationen Orpleyds zu unterjochen, wenn es mit ein paar suggestive Befehlen, die galaxisweit ausgestrahlt werden, doch sehr viel einfacher gewesen wäre?

Und es stellt sich noch eine zweite Frage. Die nach der Moral. Perry Rhodan verbreitet eine Botschaft an „alle“ Intelligenzen einer Galaxis, ohne sich auch nur annähernd über die möglichen Konsequenzen bewusst zu sein.

Thurner stellt sich die erste Frage gar nicht. Und der zweiten Frage geht er insofern aus dem Weg, als er ausschließlich von Gyanli unterdrückte Zivilisationen in seinen Schlaglichtern wählt. Gewiss, die mentale „Enthauptung“ für das Ziel einer Materiesenke trifft alle. Alleine die Chance, sie zu warnen, ist ein mächtiges Argument. Und doch hätte über das Maß der Verantwortung, die Perry Rhodan hier übernimmt, ein Disput der Geschichte gut getan. So gar nicht über die Auswirkungen zu reflektieren, finde ich nicht gut.

In den Schlaglichtern zeigt der Autor Qualitäten als Kurzgeschichtenerzähler. Wobei ich in der ersten Episode mit dem gequirlten Dotter Böses ahnte und befürchtete, dass Masse statt Klasse die Schlaglichter beherrschen würde. Doch der Feinsinn blieb keinesfalls auf der Strecke. Der Autor entwirft in kurzen Sätzen sehr exotische Wesen, vermag die Lebensumstände, in denen sie sich befinden, ebenso kurz zu skizzieren und beraubt uns ebenso schnell wieder der Illusion, Rhodans Botschaft könnte etwas bewirkt haben. Kurz vor Zyklusende kann der Autor den unterdrückten Völkern Orpleyds endlich auch ein Gesicht geben.

 


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