Ansichten zu Perry Rhodan Jupiter Heft 04

Syndikat der Kristallfischer – von Christian Montillon

Auf MERLIN, einer Faktorei des Syndikats der Kristallfischer, entwickeln immer mehr Menschen nach der Einnahme von Tau-acht für kurze Zeit absonderliche Psi-Kräfte. So wie Deshum Hiacu. Er durchdringt unkontrolliert feste Materie. Für seine Partnerin Errinna ist seine Fähigkeit tödlich, als er sie durchquert. Und auch für Deshum Hiacu endet die Drogeneinnahme tödlich. Er fällt durch mehrere Decks und die Außenhülle und driftet in die Jupiteratmosphäre.

In dieser Zone ist auch die Micro-Jet mit Perry Rhodan, Mondra Diamond und den drei TLD-Agenten Gili Saradon, Porcius Amurri und Dion Matthau unterwegs. Das Schiff wird von unbekannten Kräften bedroht. Für einen Augenblick glaubt Perry Rhodan eine schwebende Kreatur in der Jupiteratmosphäre zu sehen. Nur mit Mühe kann er Kurs auf MERLIN nehmen. Die Station ist an einem anderen Ort. Da die Funkanlage ausgefallen ist, kann Rhodan die Besatzung von MERLIN nicht kontaktieren. Er schafft mit Waffenfeuer einen Strukturriss im Schutzschirm der Station und fliegt hindurch. MERLIN ist auf der Hälfte einer Kugelzelle eines alten Großraumschiffs der Galaxis-Klasse aufgebaut. Der Unsterbliche steuert die Micro-Jet in einen Hangar. Dort werden sie von Onezime Breaux, dem Chef der Stelle für Datenbeschaffung, inhaftiert. Er und seine SteDat-Leute führen Rhodan und seine Begleiter zu einer Gefängniszelle. Unterwegs kommt es zu einem Zwischenfall. Ein Junge, offensichtlich ein Ganymedaner ruft der Gruppe das Wort „Wegbereiter“ zu. Breaux macht das sehr nervös. Er lässt den Jungen verfolgen, der urplötzlich verschwindet. In der Gefängniszelle lässt sich Perry Rhodan die Aufzeichnung seines SERUNS abspielen. Der Junge hat noch mehr gesagt. Er nennt seinen Namen Firmion Guidry, warnt vor Tau-acht und sagt, dass die Atmo-Schweber nicht vom Jupiter seien.

Bevor Perry Rhodan mit seinen Begleitern die Aufzeichnung analysieren kann, werden sie von Anatolie von Pranck aus dem Gewahrsam entlassen. Die Chefwissenschaftlerin des Syndikats gewährt ihnen zunächst freie Bewegung auf MERLIN. Sie würden allerdings überwacht. Den meisten Fragen, beispielsweise zu Tau-acht, weicht die Ganymedanerin aus. Sie führt die Besucher in das Casino und animiert sie zum Spielen. Auch hier treffen sie auf Menschen mit Psi-Fähigkeiten, die nur halb entwickelt sind. Eine Arkonidin, die Visionen hat, ein Roulettespieler mit schwachen telekinetischen Kräften. Gewinnen kann man Tau-acht. Anatolie von Pranck spricht von Honovin, von Homo novus insomnus, dem neuen schlaflosen Mensch. Perry Rhodan möchte endlich zu Oread Quantrill gebracht werden und Anatolie von Pranck arrangiert ein Treffen, an dem nur Perry Rhodan teilnehmen darf.

Unter den Tau-acht-Süchtigen auf der Station kommt es zu weiteren Todesfällen. Ein Mitarbeiter der SteDat wird zu einem Teleporter. Allerdings kann er seine Fähigkeit nicht kontrollieren und stirbt, als Teile seines Körpers weiter teleportieren als andere Teile. Eine Frau wird zu einem Erinnerungsjunkie. Ihre schlimmsten Erinnerungen verblassen nicht und führen schließlich zu ihrem Tod.

Während Perry Rhodan zum Treffen mit dem Chef der Faktorei geht, bilden seine Begleiter zwei Teams, die sich in den Laboren MERLINS umsehen wollen. Die beiden Frauen Mondra und Gili und die Männer Porcius und Dion müssen zunächst Onezime Breaux austricksen. Perry Rhodan trifft indessen Oread Quantrill und ist geschockt. Der Leiter der Faktorei sieht aus wie Thomas Cardiff, Rhodans erster Sohn! Schnell klärt sich, dass Quantrill die Fähigkeit eines Erinnerungstäuschers hat. Seinem Gegenüber lässt er dessen Erinnerungen sehen. Quantrill verfolgt den Plan einer schlaflosen Menschheit. Er will den Menschen mehr Zeit verschaffen. Jupiter wird zu etwas Neuem, der ersten Schwarzen Festung der Menschheit. Als Rhodan nicht auf Quantrills Vorschläge eingeht, wird der Unsterbliche erneut verhaftet. Per Funk warnt er seine Bergleiter. Mondra und Gili sind inzwischen in die Labore eingedrungen und entdecken dort Tanks mit merkwürdigen Lebewesen. Porcius und Dion konnten sich in die Lüftungsschächte retten. Dort treffen sie Chayton, der jedoch seine eigenen Pläne verfolgt.

Mondra und Gili werden vom SteDat-Chef überrascht und bluffen. Sie wollen die Labore sprengen. Tatsächlich zieht sich Onezime Breaux zunächst zurück und kontaktet Oread Quantrill. Der Chef der Faktorei will Mondra und ihren Begleitern ein Angebot unterbreiten, das diese nicht ablehnen können.

Rezension

Der vierte Teil der Jupiter-Reihe nimmt wieder Fahrt auf. Legte der letzte Band den Schwerpunkt auf Beschreibungen, verfolgt Autor Christian Montillon in diesem Roman gleich mehrere actionbetonte Handlungen. Zunächst der Ritt durch die Jupiteratmosphäre und dann an Bord der Faktorei die Trennung von Rhodans Begleitern in zwei Teams, die sich mit den SteDat-Leuten ein Katz-und-Maus-Spiel liefern. Unterbrochen wird die Hauptgeschichte von Kapiteln, die mit „Splitter“ überschrieben sind. In ihnen erzählt der Autor verschiedene Schicksale von Tau-acht-Süchtigen, die zumeist mit dem Tode enden oder den nahen Tod prophezeien.

Anders als zuletzt werden die Beobachtungen, die Rhodan und seine Begleiter machen, auch diskutiert. Die Figuren stellen Fragen und hinterfragen die Antworten, die sie bekommen. Weil sich die Figuren mit ihren Erlebnissen auseinandersetzen wirkt die Story gefälliger und als Leser kann man in die Geschichte eintauchen.

Perry Rhodan bleibt diesmal nur ein kleiner Part. Auf MERLIN wird der Terraner gleich zweimal inhaftiert. Seine Begleiter hingegen befinden sich noch in Freiheit. Von Mondra Diamond, die es auch auf das Titelbild geschafft hat, hätte ich mir ein klein wenig mehr Charakterzeichnung gewünscht. Insgesamt werden ein paar Fragen geklärt aber sogleich wieder neue Geheimnisse platziert. Was genau geschieht mit Jupiter, was ist die Schwarze Festung, wer ist Firmion Guidry und welche Rolle spielt er?

Die Splitter hatten es in sich. Christian Montillon zeigt darin die schonungslose Darstellung der Folgen des Tau-acht-Konsums, bzw. was die dadurch ausgelösten Parafähigkeiten letztendlich bewirken. Bei einigen Kapiteln hätten für die darin gemachten Beschreibungen beinahe auch ein „Splatter“ statt „Splitter“ als Überschrift stehen können. Allerdings bleibt trotz der übersteigerten Darstellung von Gewalt und Blut eines immer klar. Es ist die Droge, die die Menschen zu Opfern macht. Ein guter Roman von Christian Montillon. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.


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