Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2867

PR_2867Zeitsturm – von Michelle Stern – Handlung:

Auf Nova Ceres im System von Janskys Stern beobachten die Hypersturmforscher Alei und Charla Perres ein seltsames Verhalten von Meganen in den Terrarien. Die Tiere reagieren auf den nahen Hypersturm Vayu III. Obwohl der Sturm Janskys Stern nicht bedroht, fallen die Meganen in eine Schockstarre. Auch auf dem Forschungsschiff SUSANDOO wird der Hypersturm beobachtet. Zudem sind zahlreiche Sturmtaucher in dem Gebiet unterwegs, um seltene Hyperkristalle zu bergen, die sich im Sturm bilden. Die Sturminspektorin Moe Xangongo erhält eine alarmierende Nachricht. Eine der Perforationszonen des Zeitrisses steuert genau auf den Hypersturm zu. Wenn sich die beiden Phänomene vereinigen, könnte der Planet der Ceres-Terraner vor dem Untergang stehen. Der Haluter Atno Tevers hat ein Modell erstellt, wonach in 7 Tagen die Kollision bevorsteht. Die Chronotheoretikerin Aichatou Zakara reist mit dem Forschungsraumer WOLFGANG PAULI an. Sie will möglichst viele Daten sammeln. Auch wenn dies Nova Ceres nicht retten wird, könnte in den Daten der Schlüssel zur Rettung des Solsystems liegen, auf das der Zeitriss nach wie vor Kurs hält.

Auf Nova Ceres läuft die Evakuierung an. Doch nicht alle Bewohner wollen gehen. Die Bleiber, wie sie genannt werden, wollen in Bunkern, die ein unbekanntes Volk vor langer Zeit auf dem Planeten angelegt hat, dem Untergang trotzen. Doch für ihr Überleben gibt es keine Garantie. Andere wollen noch nicht einmal die Bunker aufsuchen. Sie sterben lieber, als die Heimat zu verlassen. Auch der Vater von Alei und Charla Perres will den Planeten nicht verlassen.

An Bord der WOLFGANG PAULI untersucht Aichatou Zakara den Hypersturm. Hilfe bekommt sie von Moe Xangongo. Die Perforationszone des Zeitriss ist auf das Sturmgebiet getroffen, darüber hinweggerast und zieht den Sturm wie eine Schleppe in Richtung Janskys Stern. Für einen kurzen Moment kann die andere Seite des Zeitrisses beobachtet werden. Eine gigantische Flotte der Tiuphoren ist zu sehen. Eines der Sterngewerke wird beim Versuch, den Zeitriss zu durchfliegen, zerstört. Ein Funkspruch wird empfangen. Darin fragen die Tiuphoren, ob jenseits des Übergangs der Ruf zur Sammlung erfolgt ist?

Moe Xangongo lädt Aichatou Zakara in das Forschungszentrum HypTech der Hypersturmforscher auf Nova Ceres ein. Mit einem Aerokopter fliegen sie dorthin. Die Chronotheoretikerin hat eine Entscheidung getroffen. Sie will auf Nova Ceres bleiben und mit ihren Forschungen Terra eine Chance geben. Inzwischen hat der Hypersturm seine Geschwindigkeit erhöht und wird früher Nova Ceres erreichen. Auch die Onryonen stellen inzwischen Evakuierungsschiffe bereit, doch viele Bewohner müssen um ihre Plätze an Bord der Schiffe bangen. Alei und Charla Perres und Moe Xangongo haben mit ihren Familien ebenfalls Probleme wegzukommen. Moe kommt schließlich auf einem Raumvater unter und Alei und Charla Perres fahren zu einem Bunker.

In ihrem Aerokopter macht Aichatou Zakara einen Forschungsflug. Die Zeitphänomene, die sie beobachtet, faszinieren und erschrecken sie zugleich. Als sie vom Sturm erfasst wird, scheint ihr Ende gekommen. Da erscheint die MOCKINGBIRD des Atopen Julian Tifflor und nimmt sie an Bord. Julian Tifflor ist hier, um den Zeitriss zu studieren. Wenn es möglich ist, will er den Zeitriss als Instrument gegen den drohenden Weltenbrand einsetzen. Inzwischen rettet der Pensor die Bewohner von Nova Ceres indem er ihnen mit seinen überragenden Parafähigkeiten die einmalige Möglichkeit eines Teleportersprungs an Bord des Atopenschiffs injiziert. Der Plan gelingt. Alle Menschen, die in den Bunkern Schutz gesucht hatten, werden gerettet. Janskys Stern wird zur Nova, die für einem Moment heller leuchtet als die ganze Milchstraße. Julian Tifflor fordert Cai Cheung auf, die Evakuierungsmaßnahmen des Solsystems zu forcieren. Er selbst wird weiter den Zeitriss untersuchen. Alei und Charla Perres und Moe Xangongo sind auf den Weg in ihre neue Heimat Mantlett. Doch noch immer können sie es nicht fassen, dass sie ihre Heimat verloren haben. Von den unfassbar vielen Sternen der Galaxis fehlt für immer Janskys Stern.

 

Rezension:

Obwohl dieser Zyklus längst auf der Zielgeraden ist, werden in beiden großen Handlungsschauplätzen bislang kaum Anstrengungen unternommen, die kleinen und großen Zyklusgeheimnisse zu lüften. Atlan ist keinen Schritt weiter als zu Beginn seiner Reise und in der Milchstraßenebene tut sich bezüglich Zyklushintergrund auch nichts.

Denkbar schlechte Voraussetzungen für Michelle Stern, die sich mit dem Zeitriss beschäftigt und anhand der geschilderten Katastrophe schon mal einen Vorgeschmack darauf abliefert, was dem Solsystem drohen könnte, wenn das eine Ende des Zeitrisses dort eintrifft. Da muss man sich schon ein wenig verwundert die Augen reiben. Für den Zyklus, der thematisch in Band 2700 beginnt, wurden phantastische Szenarien entworfen. Mit dem Atopischen Tribunal wurde eine Macht eingeführt, die den Hohen Mächten ebenbürtig erscheint. Schließlich wurde von verschiedenen Vertretern des Atopischen Tribunals Hinweise gegeben, die das bisherige Kosmologiemodell in neuem Licht erscheinen lassen. Eine nicht mehr zu überblickende Anzahl an kleinen und großen Rätseln wartet darauf, aufgedeckt zu werden. Und ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt wird eine Karte gezogen, die so alt ist, wie das Perryversum selbst. Das Solsystem droht, vernichtet zu werden! Während man als Leser auf eine Aufklärung der verschiedenen Zeitphänomene hofft, endlich wissen möchte, wer der dritte Kardinal-Fraktor oder was genau der Weltenbrand ist, fällt dem Exposé-Gespann nichts weiter ein, als das Solsystem zu bedrohen. Wieder einmal. Das ist enttäuschend!

Ich sprach von schlechten Voraussetzungen für die Geschichte von Michelle Stern. Die Autorin macht das Beste daraus. Sie konzentriert sich auf eine Schar von Nebendarstellern und schafft vielfältige Schauplätze, um vom schwachen Exposé (bezgl. der Zyklushauptstory) abzulenken. Das gelingt ihr gut. Da sind die Geschwister, die Hyperstürme erforschen und deren Vater eine Evakuierung ablehnt. Die Inspektorin, die mit der Chronotheoretikerin zusammenarbeitet und dann letztlich an sich und ihre Familie denkt. Aichatou Zakara selbst, die trotz Familie der Heimat der Menschen eine Chance geben will und ihr Leben aufs Spiel setzt. Ein Haluter, der sie unterstützt. Sturmtaucher, die nach Profit gieren. Und Politiker, die, was überrascht, schnelle und richtige Entscheidungen fällen.

Die Geschichte hatte was. Sie wäre besser geworden, wenn ein wenig von den darin angesprochenen Zyklusthemen vorangebracht worden wären.


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