Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2858

PR_2858Hüter der Stahlquelle – von Christian Montillon – Handlung:

Die Tiuphoren verbreiten weiter Schrecken in der Galaxis. Eines ihrer Angriffsziele ist das Vhezzer-System der Gataser mit dem vierten Planeten Tvynatarr, auf dem riesige Militärwerften stehen. Der Terraner Limas Torranc, der mit Gatasern gerade einen Ausflug ins All unternommen hat erlebt die Angriffe aus erster Hand mit. Das Ausflugsschiff wird getroffen und die wenigen Überlebenden haben sich in eine Glassitkuppel gerettet, die steuerlos Stahlquelle entgegentaumelt, wie Tvynatarr auch genannt wird.

In der Nähe des Systems steht inzwischen die RAS TSCHUBAI, aber angesichts einer Übermacht von 487 Sterngewerken verbietet sich ein direkter Einsatz. Perry Rhodan hegt die Vermutung, dass die Tiuphoren, die sonst nach Angriffen schnell weiterziehen, hier einen anderen Plan verfolgen. Die riesigen Werften werden von ihnen besetzt. Sie könnten die Anlagen nutzen, um dort Sterngewerke zu produzieren. Die Baupläne müssten dazu in die Positroniken der Werften eingespielt werden.

Perry Rhodan will diese Pläne haben. Er selbst, Sichu Dorksteiger, Licco Yukawa, Tatsu Feydursi und zwei weitere Raumlandesoldaten fliegen Stahlquelle mit der getarnten Laurin-Jet DOCTOR GRIFFIN an. Sie benutzen die abstürzende Glassitkuppel eines zerstörten Schiffs, um unbemerkt von den Tiuphoren auf dem Planeten zu landen und retten nebenbei das Leben von Limas Torranc und einigen Gatasern.

In einem der drei Werftkomplexe ist der Blue Oryiri unterwegs, der eingeschlossene Ingenieure befreien konnte. Oryiri ist ein Neorgan-Cyborg. Der Soldat hat sich freiwillig in einem militärischen Programm konditionieren lassen. Im Kampf ist er nun sogar Tiuphoren überlegen. Seine Erfolge bleiben nicht unbemerkt. Der Tiuphore Taccush Maztema verfolgt den ungewöhnlichen Kämpfer, um ihn dem Banner seines Schiffes zuzuführen.

In den gleichen Werftkomplex ist auch Rhodans Team eingedrungen. Sie erbeuten bei zwei Positroniken die fragmentierten Dateien tiuphorischer Baupläne. An der dritten und letzten Positronik kommt es zum Aufeinandertreffen der drei Parteien. Oryiri und das Team Rhodan verbünden sich und besiegen die Tiuphoren. Die haben inzwischen erkannt, dass ihnen die Pläne ihrer Sterngewerke abhandengekommen sind und zerstören die Werft. Das Team Rhodan kann mit den Plänen entkommen.

Zurück auf der RAS TSCHUBAI rüstet sich das Schiff für den Test des ParaFrakt-Schirms. Man lockt ein Sterngewerk in einen abgelegenen Sektor. Die Tiuphoren greifen die RAS TSCHUBAI sofort an. Tatsächlich werden alle abgefeuerten Indoktrinatoren unschädlich gemacht. Per Aagenfelt-Blitz reißt die RAS TSCHUBAI das Sterngewerk aus der Hyperstenz und vernichtet es. Man hat nun Mittel, um den Tiuphoren zu begegnen. Perry Rhodan will die Onryonen und die Tefroder zu einer Konferenz einladen.

 

Rezension:

Solide und unauffällig, so mein erster Eindruck des Romans von Christian Montillon, den ich in einem Rutsch durchgelesen habe. Es war immer was los, der Autor fackelt nicht lange und kommt schnell zur Sache und er kann das Tempo bis zum Ende hochhalten. Dennoch lohnt ein Blick auf das eine oder andere Detail.

Christian Montillon macht keine Experimente und wählt für seinen Roman einen konventionellen Aufbau. Zunächst verschafft er dem Leser eine Innenansicht des Handlungsorts, gepaart mit Hoffnungslosigkeit. Dann schwenkt er zu Perry Rhodan, der den Part einnimmt, der anfangs geschilderten Aussichtslosigkeit vielleicht doch noch zu begegnen. Und der Autor geht noch einen Schritt weiter. Er gibt seiner Figur Rhodan noch einen Plan mit. Der dritte Handlungsstrang bringt die Gefährdung dieses Plans mit sich. Es sind nicht etwa die Tiuphoren, die den Helden gefährlich werden, es ist der Neorgan-Cyborg. Der will den Tiuphoren auf keinen Fall die Werft überlassen und sie lieber vernichten. Dann wären auch die Pläne der Sterngewerke für Rhodan nicht mehr zu erbeuten. Die vierte Partei sind die Tiuphoren, die, wie es sich für artige Gegner kurz vor Zyklusende so gehört, sich ziemlich dumm anstellen. Aufgrund dieses Aufbaus wusste man daher nach wenigen Seiten, in welche Richtung die Geschichte gehen würde.

Über den Figureneinsatz lohnt es sich ebenfalls mal nachzudenken. Perry und Sichu sind das Superteam des 51. Jahrhunderts. Doch die beiden Superhelden übersehen etwas oder vielmehr der Autor übersieht etwas. Perry Rhodan im Einsatz ist ein „Muss“, doch wenn man der Geschichte ein wenig mehr Plausibilität verleihen möchte, wäre Sichu längst in Richtung Terra abgeflogen, denn der Zeitriss, wie erinnern uns, ist ja nach wie vor da und bedroht mal wieder die Heimat der Menschheit.

Nächste Woche gibt es also eine Konferenz. Der Handlungsblock Milchstraße erscheint momentan etwas ideenlos. Zwar schreitet auch hier die Zyklushandlung voran, doch die Schritte die sie macht, bieten keine Überraschungen. Den Weg, den die Autoren Perry Rhodan beschreiten lassen, fehlt es an Esprit. Atlan hat eindeutig den interessanteren Part in diesem Zyklus.

Für die Rhodan-Ebene erhoffe ich mir noch eine direktere Auseinandersetzung mit dem Atopischen Tribunal. Dieser Konflikt soll nicht durch die Tiuphorenproblematik in den Hintergrund gedrängt oder gar vollständig verdrängt werden. Der Schwerpunkt darf ruhig bei Atlan liegen aber auch den Aktivitäten in der Milchstraße stände ein Erfolg gegen die Ordo ganz gut zu Gesicht.

 


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