Ansichten zu Perry Rhodan Arkon Heft 1

Der Impuls – von Marc A. Herren

Im Sommer 1402 NGZ wird Perry Rhodan nach Tahun, einem der wichtigsten Medostützpunkte der Milchstraße, gerufen. Zusammen mit Gucky besucht der Unsterbliche an Bord seiner Privatjacht MANCHESTER den Planeten. Die Medikerin Sal Bassa informiert die beiden über eine besondere Patientin. Sahira ist vor 12 Jahren in einem Kyrosarg in einem unbekannten Raumschiff auf Tahun eingetroffen und liegt seitdem in einem stasisähnlichen Medofeld. Sahira erscheint äußerlich als Jugendliche im Alter von etwa 13 bis 16 Jahren. Laut ihrer Krankenakte ist sie jedoch wesentlich älter. Im Alter von 115 Jahren hat ihr Alterungsprozess nicht nur ausgesetzt, er ist von diesem Zeitpunkt an rückwärts gelaufen. Mit jedem Tag wird die Patientin genau einen Tag jünger. Dem Matar-Heiler Aspartamin ist es nicht gelungen den Prozess der Verjüngung aufzuhalten. Allerdings stoppt das Medofeld den Vorgang. Vier Tage zuvor ist Sahira kurz erwacht und hat Perry Rhodan sprechen wollen. Sie spricht von Thantur-Lok und Dunklen Befehlen.

Aspartamin hat anhand verschiedener Messungen herausgefunden, dass Sahira die Tochter eines Zellaktivatorträgers sein muss. Eventuell ist auch die Mutter eine Unsterbliche. In der MANCHESTER besprechen sich Perry und der Ilt. Gucky hat ein paar Gedanken aufgefangen. Der Vater des Mädchens ist Alaska Saedelaere. Rhodan stellt Nachforschungen an. Zur Zeit des kurzen Erwachens gab es einen ungewöhnlich starken Hyperimpuls, dessen Ursprung in Thantur-Lok liegen könnte. Und genau zu dem Kugelsternhaufen soll Rhodan einige Tage später zu einer Konferenz reisen. Der Unsterbliche glaubt nicht an Zufälle. Entgegen dem Widerstand von Aspartamin nehmen Perry und Gucky das Mädchen in seinem Medotank an Bord und fliegen nach Zalit.

Die Konferenz findet an Bord der Raumstation VOGAS STOLZ statt. Kaum ist die MANCHESTER gelandet, macht Rhodan mit Gucky einen geheimen Ausflug runter auf den Planeten. Dort ist es Tage zuvor in einer Forschungseinrichtung zu einem Unfall gekommen. Die beiden Unsterblichen treffen in der Anlage auf Zaliter, die teils völlig verwirrt sind und davon sprechen, dass sie ein Raumschiff betreten sollen, um damit Arkon anzugreifen.

Zurück auf VOGAS STOLZ ist der Ausflug doch nicht unbemerkt geblieben. Rhodan kann den Herrscher von Zalit jedoch beruhigen und einen Eklat vermeiden. Auf der Station sind auch die anderen Konferenzteilnehmer eingetroffen. Der Zarlt Hernam da Zalit, der Lordmediker Oclu-Gnas und der Zentrumspatriarch von Archetz, der Mehandor Polktor. Als letzter trifft Gaumarol da Bostich an Bord der GOS’TUSSAN ein.

Die Umstände, die das Auftreten des Vorsitzenden des Galaktikums begleiten, machen Perry Rhodan sofort misstrauisch. Der Arkonide lässt Kralasenen aufmarschieren und kündigt an, alle Welten wieder in das Göttliche Imperium aufzunehmen, die derzeit von fremden Mächten beansprucht werden. Rhodan glaubt sich verhört zu haben, denn auch die Erde, bzw. Larsaf III als arkonidische Kolonie will Bostich zurückerobern. Bostich stellt die Konferenzteilnehmer unter Arrest. Oclu-Gnas und Polktor leisten Widerstand und Rhodan und Gucky gelingt die Flucht von VOGAS STOLZ. Mit der MANCHESTER bringen sie ein paar Lichtjahre Abstand zu Zalit. Gucky berichtet, dass Bostich unter fremden Einfluss steht.

Rezension

Die Geschichte ist zeitlich zwischen Heft 2499 und 2500 angesiedelt. Autor Marc A. Herren, der auch die Exposés der auf 12 Hefte konzipierten Mini-Serie schreibt, hält sich nicht lange mit Vorgeplänkel auf. Perry Rhodan und Gucky, deren Schiff gerade erst an einer Raumstation über Zalit eingetroffen ist, machen unmittelbar nach ihrer Ankunft den ersten Erkundungstrip auf die älteste Kolonie der Arkoniden. Hier kommen die beiden Unsterblichen gleich in Kontakt mit Zalitern, die von irgendetwas beeinflusst werden. Der ominöse Impuls wird erwähnt und die bevorstehende Konferenz mit diesem Thema verknüpft.

Nach dem temporeichen Einstieg macht der Autor eine Rückblende. Fünf Tage zuvor sind Perry Rhodan und Gucky auf Sahira gestoßen. Auch in dieser Rückblende kommt Marc Herren schnell auf dem Punkt. Wir erfahren nicht nur etwas über die ungewöhnliche Krankheit des Mädchens, sondern auch wer ihr Vater ist und dass sie einen Impuls wahrgenommen hat. Auch hier macht der Autor keine Verrenkungen. Seine Figuren recherchieren, planen und handeln.

Der Roman war angenehm zu lesen. Etwaige Befürchtungen von mir, die in solchen Auftaktbänden nicht selten vorkommenden glossarähnlichen Textpassagen lesen zu müssen, zerstreuten sich schnell. Die wenigen äußerst knappen Beschreibungen, die der Autor nutzt, um seine wichtigsten Protagonisten und deren aktuellen Lebensumstände einzuführen, sind geschickt in die Handlung eingebaut und verschaffen dem Leser einen schnellen Zugang zu den Geschehnissen. Das Zusammenspiel von Perry Rhodan und Gucky ist locker und unbeschwert. Eben jenes zwischen langjährigen Freunden.

Die eigentliche Überraschung dieses Romans ist die Tochter des Maskenträgers. Es gab mal einen Roman vor einigen Jahren, in dem Marc Herren bereits den Namen Sahira erwähnt hat und in dem er Perry Rhodan über die Kinder der Unsterblichen hat nachdenken lassen. Dass diese Tochter eine wichtige Rolle spielen würde, hatte ich so nicht erwartet.

Der ominöse Impuls kommt neben dieser überraschenden Entwicklung beinahe etwas zu kurz. Man erfährt noch, dass er eine Komponente enthält, die an die Schockwellen erinnert, die vor 20.000 Jahren durch Thantur-Lok liefen und die Archaischen Perioden ausgelöst haben. Schlag auf Schlag geht es dann mit Bostichs Ankunft. Der Impuls scheint seine Opfer gefunden zu haben und Rhodan weiß relativ schnell, welche Auswirkungen dieser Impuls hat.

Der Auftakt war gut zu lesen. Es wird sich zeigen, ob die etwas simpel erscheinende Story in den nächsten Heften mehr Tiefe bekommt.


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