Articles for this day of 22. September 2014

Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2770

Die Para-Paladine – von Christian Montillon – Handlung:

Nach längerer Abwesenheit kehrt Vetris-Molaud mit seinem Flaggschiff VOHRATA nach Tefor zurück. Im Schlepptau befindet sich auch ein Schiff der Sternbaronie Phan, das Niaben da Thoctar nach Tefor bringt, wo der Vertrag der Zugehörigkeit der Phanarkoniden zum Tamanium unterzeichnet werden soll. Die Landung verläuft nicht ohne Zwischenfälle. Ein Attentat überschattet die Ankunft des Maghan. Rebellen der Phanarkoniden sind dafür verantwortlich. Doch sie können die Unterzeichnung des Beitritts nicht verhindern.

Während das ganze Volk dem inszenierten Spektakel zujubelt, geht eine kleine Gruppe von Menschen auf einer Insel der subplanetaren Stadt Bylunet anderen Beschäftigungen nach. Die Tefroder sind Schüler der Mutantenschule von Apashem. Yaalon Tua ist schwacher Telekinet, es sei denn er hat einen tauben Tag, dann kann er seine Kräfte nicht einsetzen. Balgen Orgudd ist ein Kurzdistanz-Teleporter. Bis zu 9 Meter kann der Tefroder überwinden. Ejery Vyndor ist eine Hypno und Traumschlafinduktorin und Dienbacer ist Positronikleser, der die Befehle einer Positronik lesen und in die Steuerung eingreifen kann. Eine unbekannte Größe ist Assan-Assoul. Er kann die Fähigkeiten anderer Mutanten adaptieren, sie zu seinen machen. Wenn er dies tut, sind die anderen geschwächt. Aber die Leiterin der Mutantenschule, Shanu Starcuut, die in der Lage ist zu erkennen, ob andere Tefroder Parafähigkeiten haben, vermutet, das Assan-Assoul noch mehr kann. Auch der Maghan ist sehr an den neuen Mutanten interessiert. Er schickt Lan Meota zu einer Inspektion und die Schüler dürfen dem Schmerzteleporter ihre Fähigkeiten demonstrieren. Eine der Frauen des Tamaron, Amyon Kial hat für die Mutanten den Begriff Para-Paladine geprägt. Meota gefällt dieser Begriff sehr gut und er wendet ihn bei seinem Besuch der Schule an.

Auch anderenorts ist man an der Mutantenschule interessiert. Der Terraner Guy Granduciel ist ein Starkoch auf Tefor. Doch insgeheim gehört er zum TLD, ebenso wie sein Manager Ossos-B4, ein Barniter. Die beiden werden von Meires-Pharrem, einem Hotel-Manager enttarnt. Der gibt sich als Geheimdienstler Vrithams zu erkennen. Das Sternenreich ist noch unabhängig und möchte nicht in das Tamanium eingegliedert werden. Meires-Pharrem gibt den beiden TLD-Agenten alle Informationen zur Mutantenschule. Und so plant Granduciel seinen nächsten Auftritt in Bylunet.

Auf Tefor läuft auch seit einem Monat die Ordo-Konferenz zur Aufteilung der Galaxis in Domänen. Da die meisten Milchstraßenvölker die Konferenz boykottieren, sind kaum Ergebnisse erzielt worden. Nur wenige Vertreter kleiner Sternenreiche sind angereist, weil sie sich Vorteile durch die Domänenbildung erhoffen, wie beispielsweise die Asporcos, die Aufnahme beim Tamanium suchen, um nicht der Domäne der Arkoniden zugeschlagen zu werden. Der Tesquire Dhayqe, der die Konferenz leitet, überrascht Vetris-Molaud mit der Aussage, das demnächst die Umsiedlung der Onryonen in eine eigene Domäne beginnen soll. In Larhatoon und anderswo stehen Transporter bereit, um die Onryonen in die Alten Sternenlande, der Southside der Galaxis zu bringen.

Die beiden TLD-Agenten beschatten Yaalon Tua, der eine Wohnung in Bylunet hat. Bei einer Begegnung verhält sich der Mutant sehr seltsam. Die TLD-Agenten entdecken, dass ein Jaj die Identität von Tua angenommen hat. Sie geben der Gläsernen Insel einen anonymen Hinweis, in der Hoffnung, dass der Tipp ihnen später vielleicht mal einen Vorteil verschafft. In der Schule hat Shanu Starcuut den Jaj bereits durchschaut und der Gestaltwandler wird von den Para-Paladinen angegriffen. Gemeinsam können sie den Jaj überwinden. Die unbekannte Fähigkeit erlaubt es Assan-Assoul, in die Physiologie des Jaj einzugreifen und den Angreifer in seine Ursprungsgestalt zu zwingen.

Vetris-Molaud ist über die Aktion des Atopischen Tribunals nicht erfreut und lässt Dhayqe das auch deutlich wissen. Den Einsatz hat Richter Matan Addaru Jabarim befohlen. Der Jaj sollte die Schule angeblich gegen einen Angriff schützen. Der Maghan hat nun einen ersten Auftrag für die Para-Paladine. Er schickt Lan Meota und die Schüler ins Torbusystem, 1000 LJ von Arkon entfernt. In den Trümmern einer vor 50.000 Jahren zerstörten Welt soll eine weitere Meisterstatue von Zeno Kortin gefunden und geborgen werden. Es soll mehrere dieser Statuen geben. Der Tamaron benötigt sie alle, damit sie ihr Geheimnis freigeben.

Die beiden TLD-Agenten erstatten Attilar Leccore Bericht. Der Chef des TLD will die Mutanten und insbesondere Assan-Assoul im Auge behalten.

 

Rezension:

Bereits zum 11. Mal kommt ein Roman in diesem Zyklus aus dem Computer von Christian Montillon. Damit schreibt der Autor so viel wie kein anderer Team-Autor und ist zudem Exposé-Autor. Hinzu kommen weitere Arbeiten, wie z.B. für NEO und die drei ??? Kids. Zeichnen sich Romane von Vielschreiber Montillon deshalb häufig durch Wiederholungen aus, die den Roman strecken sollen und die besser in einem Glossar aufgehoben wären, als in der eigentlichen Geschichte, hält sich der Autor im aktuellen Roman erfreulicherweise zurück. Es gibt diese allseits bekannten Erläuterungen, sie fallen aber kurz aus.

Zum wiederholten Male widmet sich der Autor auch der Figur Vetris-Molaud. Die Gastautoren Kinkel mit Band 2757 und Haefs mit Band 2758 hatten eine beeindruckende Biographie dieser Figur abgeliefert. Schon der Folgeband 2759 von Montillon konnte zu dieser Figur keine neuen Akzente setzen. Und auch im aktuellen Roman sind die Kapitel, die der Autor dem neuen Bösewicht der Galaxis widmet, wenig erquickend. Das (unvermeidliche) Attentat wirkte beinahe schon wie eine Karikatur. Und auf den ersten 20 Seiten glorifiziert der Autor wenn schon nicht das Regime, dann doch seine Methoden. Das Schaulaufen, die Präsentationen, die massenmedialen Inszenierungen, das Buhlen um die Anerkennung des Diktators und anderes schien dem Autor wichtiger zu sein, als seine Geschichte voranzutreiben. Selbst in den Momenten, die der Autor der Figur Vetris-Molaud alleine widmet, weicht der Autor nicht von dieser Darstellung ab. Nur kurz wird mit dem Blick auf die Berichterstattung einer terranischen Reporterin auch die andere Seite reflektiert, dann zeigt der Autor seine Figur wieder als treusorgender Ehemann, so als könne diese Szene die Gräueltaten des Massenmörders abmildern. Montillons Darstellung der Figur konnte erneut nicht an die Beiträge der Gastautoren heranreichen. Und auch die subtilere Beschreibung Vetris-Molauds und seines Regimes durch Uwe Anton konnte mehr überzeugen.

Die Kapitel, die Christian Montillon den Para-Paladinen und den TLD-Agenten widmet, gerieten besser. Mit der Hereinahme des Jaj gelang dem Autor zudem eine gut gelungene Anknüpfung an den Psi-Hunger des Richters, der sich nun offensichtlich für die Mutanten der Tefroder zu interessieren beginnt. Das birgt Konfliktpotential unter den Verbündeten und macht den scheinbar unaufhaltsamen Durchmarsch der Tefroder für den Leser wieder etwas erträglicher.

 

Ansichten zu Perry Rhodan Stardust Heft 7

Die Pahl-Hegemonie – von Rüdiger Schäfer – Handlung:

Perry Rhodan, Eritrea Kush und Kerat Tinga sind mit Hilfe der Meergrün-Stadt ca. 185.000 Jahre in die Vergangenheit gereist, um mehr über die Pahl-Hegemonie zu erfahren. Ihr Spindelschiff NEARBY bringt sie nach Far Away. Kaum angekommen, werden sie Zeuge einer Raumschlacht und kleine Amöbenschiffe kesseln das Schiff ein. Ein Jaroc meldet sich und fordert Zutritt an Bord. Da gibt es erneut Ortungsalarm und mehrere große Amöbenschiffe erscheinen, die zur Überraschung von Rhodan nicht nur die NEARBY, sondern auch die kleineren Amöbenschiffe angreifen.

Obwohl die Machtverhältnisse unklar sind, ergreift die NEARBY zugunsten der kleineren Schiffe ein und kann den Angriff abwehren. Dar Togas, der Anführer der kleinen Amöbenschiffe bedankt sich. Er ist ein Rebell und die Angreifer sind die Schiffe des Generex gewesen. Dar Togas schlägt einen Treffpunkt in der Nähe vor und dort erfahren die Zeitreisenden die Geschichte der Hegemonie von Pahl. Dieses Sternenreich ist zum Zeitpunkt der Geschehnisse, also 184.982 Jahre in der Vergangenheit, schon etliche tausend Jahre alt. Entwickelt hat sich der Völkerbund im Kugelsternhaufen Pahl, der wie Far Away zu Anthuresta gehört. Die Jaroc wurden zur führenden Zivilisation. Sie stießen auch nach Far Away vor, zu jener Zeit Sarc genannt, und fanden den Kugelsternhaufen entvölkert vor. Gleichzeitig wurde auch ein anderes Reich auf Sarc aufmerksam. Die Enklave von Tau provozierte die Hegemonie von Pahl mehrmals, bis es schließlich zum Krieg kam. Ein Feldherr der Jaroc, Las Quar, erlangte schnell einen legendären Ruf. Doch nach einiger Zeit blieben die Erfolge aus. Las Quar gab die Schuld der Regierung und führte einen Putsch durch. Gerade als er sich in seiner Rede als zukünftiger Herrscher Generex an alle Bürger der Hegemonie wendet, wird ein Anschlag auf ihn ausgeführt.

Dar Togas unterbricht seine Geschichte, da er eine wichtige Mission ausführen muss. Er bittet Tinga, Rhodan und Kush, ihn zu begleiten. Die Absicht ist klar. Er erhofft sich Hilfe von der NEARBY, deren technischen Mittel ihn beim Angriff der Schiffe des Generex beeindruckt haben. Während des weiteren Fluges berichtet der Jaroc weiter von den Ereignissen. Las Quar hat den Anschlag schwer verletzt überlebt. Seine Lebenserwartung ist trotz intensiver medizinischer Betreuung gering. Die Bürger der Hegemonie werden über den Gesundheitszustand des Herrschers getäuscht, der unbarmherzig nicht nur gegen die Enklave von Tau sondern auch gegen die eigenen Bürger vorgeht. Insgeheim verfolgt der Generex einen Plan. Wissenschaftler haben einen Virus geschaffen. Der HMI-Virus soll die Enklave von Tau besiegen. Aber nicht nur das, es soll auch die Hegemonie von Pahl auslöschen. Auf Jaroca, der zu dieser Zeit Delm hieß, gab es eine Pflanze, deren Wirkung eine Immunität herbeiführte. Ausgewählte Jaroc wurden immunisiert und sollten im Kälteschlaf die Zeit überdauern, bis alles Leben in Pahl und Sarc ausgelöscht war. Außerdem wurden auf dem Nachbarplaneten von Delm, Tark, Amöbenschiffe und Material eingelagert.

Der Generex setzt das HMI-Virus frei und Billionen Wesen sterben. Während der Todeskampf andauert verbindet sich der Generex mit der Positronik Sirio, die ihm als Partner dient. Sirio eröffnet dem Generex, dass er sterben wird. Er verabreicht sich selbst das HMI-Virus, das ihn seinem Körper mutiert, ihn aber am Leben lässt.

Schließlich erfahren die Zeitreisenden vom Plan Dar Togas. Der Jaroc möchte Delm vernichten. Während Kush darauf drängt in die Gegenwart zurückzukehren, da man ja weiß, dass der Plan Togas fehlgeschlagen ist, denn in der Zukunft existiert Delm/Jaroca noch, folgt Rhodan seinem Instinkt. Sie landen auf Delm, wo tatsächlich einen Offensive der Enklave von Tau dazu führt, dass die Rebellenschiffe von Togas vernichtet werden. Zuvor bekommt Rhodan jedoch noch einen Datenträger von dem Jaroc mit der Geschichte des Generex. Kerat kann einige Blumen ernten, die Rhodan als Tagaris erkennt, jene Blume, mit der einen Immunität zum HMI-Virus erlangt werden kann. Dieser Erfolg ist auch nötig, denn Rhodan ahnt, was in der Phiole gewesen ist, die Anthur im Schrein auf Jaroca an sich nahm.

Zurück an Bord der NEARBY wird eine letzte Datei zur Geschichte des Generex freigeschaltet. Das Flaggschiff des Generex, die MOKRA hat sich selbst infiziert und verändert sich. Sirio versetzt das Schiff und den Generex in einen Tiefschlaf. Die weitere Entwicklung ist unbekannt. Die NEARBY erreicht wieder die Meergrün-Stadt, um mit ihr in die Gegenwart zu gelangen.

 

Rezension:

Wie schon der Vorgängerroman ist der Storyaufbau der Fortsetzung geradlinig. Rüdiger Schäfer bietet den Zeitreisenden, bzw. seinen Lesern einen Einblick in die Geschichte der Hegemonie von Pahl. Die Rückblicke sind in drei Abschnitte geteilt. Zuerst berichtet Togas seinen Zuhörern direkt, später per Funk und am Ende wird dann noch eine Datei, die Whistler im Bordrechner der NEARBY hinterlegt hat, freigeschaltet. Unterbrechungen erfährt die Geschichte lediglich durch ein paar Dialoge zwischen diesen Abschnitten und einer klitzekleinen Planetenexkursion am Ende. Der Autor entschloss sich zudem, die Pausen zwischen den Geschichtsexkursionen mit dem Gefühlsleben der drei Besatzungsmitglieder der NEARBY zu füllen. Die Empfindungen von Rhodan und Kush wirkten z.T. aufgesetzt oder künstlich, da sie augenscheinlich nur als Füllmaterial dienten.

Glichen im Vorgängerheft die beschriebenen Emotionen der Figur Whistler noch einer Achterbahnfahrt, so trifft diese Beschreibung nun auch auf Rhodan zu. Die Figur wird sehr unstet beschrieben. Allerdings sind die Probleme, die der Autor mit dieser Figur hat, zum Teil hausgemacht. Rhodan ist die meiste Zeit nämlich nur Beobachter oder Zuhörer, es bietet sich kaum eine Gelegenheit zum Handeln. Wie schon erwähnt versucht der Autor die Geschichte des Generex etwas aufzulockern, indem er die Figur Rhodan einige Gemütsbewegungen durchleben lässt. Leider mit wenig Erfolg. Die wenigen Gedanken, die Schäfer seine Hauptfigur anstellen lässt, passen häufig nicht. Der Autor kann zu keiner Zeit die beschriebenen Aufregungen schlüssig herleiten. Infolgedessen lässt er die Figur selbst das eine oder andere Mal darüber sinnieren, woher die plötzlichen Gefühlsschwankungen herkämen. Anfangs drückt der Autor dem Serienhelden den Stempel des ständig nörgelnden und Nerv tötenden Warners auf, worunter insbesondere Kerat Tinga zu leiden hat. Dann folgen die Phase des Zauderers und schließlich die Phase des kleinen bockigen Kindes. Tinga zeigt etwas mehr Selbstbewusstsein und scheint die Rolle des treuherzigen Paladins ablegen zu wollen. Und Eritrea ist lediglich Stichwortgeberin. Zwar ist es grundsätzlich eine gute Idee, den Geschichtsvortrag hin- und wieder zu unterbrechen aber diese Pausenfüller konnten nicht überzeugen.

Wichtige Themen vernachlässigt der Autor stattdessen. Beispielsweise die Gefahr, dass Rhodan und Co. absichtlich oder unabsichtlich die Zeitlinie ändern. Alleine das Eingreifen zugunsten der Rebellen hätte der Autor nutzen können, um sich stärker als er das in seinem Roman tat mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Spätestens als Rhodan seinen Instinkt nachgeht und auf Delm landet, wird die Gefahr einer Veränderung der Vergangenheit akut. Im Vorfeld der Landung sind nebenbei erwähnt die Streitereien zwischen Rhodan und Kush deutlich überzeichnet.

Fazit: Ein Roman mit einer simplen Story, die man so oder so ähnlich schon häufiger lesen konnte. Dem Autor ist es nicht gelungen, diesen an sich vertrauten Inhalten eigene neue Impulse zu geben.