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Requiem für das Solsystem – von Christian Montillon – Handlung:
Die Alt-Mutanten und die Funkenleute sind nach wie vor dabei ihre parapsychischen Kraftströme zu kanalisieren und zur Superintelligenz ES zu schicken. Um sie zu unterstützen, hat sich auch Gucky für einige Zeit dem Parablock angeschlossen.
Atlan benötigt den Mausbiber jedoch dringend und ruft ihn zu sich. An Bord der ATLANTIS informiert ihn der Arkonide über die Ankunft zweier Schiffe der Stardust-Flotte, der KATARAKT mit Stuart Lexa an Bord und der ACHILLES. Die beiden Schiffe haben mit Zusatzaggregaten ausgestattet, den Nebeldom durchqueren können und Talanis erreicht. Stuart Lexa informiert die Unsterblichen über den Stand der Operationen im Stardust-System und die Lage in Anthuresta. Gucky geht an Bord der ACHILLES und reist ins Solsystem.
Dort ist die Lage prekär. Das Feuerauge nähert sich nach wie vor der Sonne. Seit dem Eindringen der Psi-Materie in das System ist der Kristallschirm undurchdringlich geworden. Am Morgen des 9. Mai eskaliert die Situation erneut. Es kommt zu massiven Energieausbrüchen. Das Feuerauge scheint nach Meinung der Wissenschaftlerin Lana Sonejy aktiviert worden zu sein. Das Feuerauge beginnt sich aufzublähen. Von ursprünglich 1000 km Durchmesser wächst es auf 4000 km. Auch die überall im System versammelten Globisten bekommen die Auswirkungen zu spüren. Ehe das Feuerauge das erste Mal in den Kristallschirm einschlug haben sich auch die 2535 Schohaaken zusammengefunden, einen Kreis gebildet und in Trance versetzt. Nun beobachten Bull und Sonejy, dass die Schohaaken plötzlich verschwunden sind. In unmittelbarer Nähe zum Feuerauge tauchen sie im freien Weltraum wieder auf. Sie scheinen in Kontakt zum Korpus der SI ARCHETIM zu sein und von dort Energie zu zapfen. Die Schohaaken versuchen den schädlichen Einfluss des Feuerauges zu neutralisieren und tatsächlich schrumpft das Gebilde auf die ursprüngliche Größe von 1000 km. Unterstützt von der Wissenschaftlerin Lana Sonejy erörtert Reginald Bull mit der inzwischen eingetroffenen Ersten Terranerin Henrike Ybarri die Lage.
Vom Chefwissenschaftler der JULES VERNE-1, dem Siganesen Uturan Kook, kommt der Vorschlag mit modifizierten Salkrit-Resonatoren gegen das Feuerauge vorzugehen. Dazu benötigt der Wissenschaftler das Element CV-Embinium, eine dem PW-Metall ähnliche Substanz, mit der die Salkrit-Resonatoren angereichert werden. CV-Embinium ist im Solsystem sehr selten. Ybarri und Bull unterstützen den Vorschlag des Wissenschaftlers. Dann stößt auch Gucky dazu und unterrichtet die Verantwortlichen über den Stand der Dinge in Anthuresta. Bully ist bestürzt über die Verluste unter den ehemaligen Weggefährten.
Während Gucky nach einem Abstecher zu den Globisten wieder nach Talanis zurückkehrt, bricht die JULES VERNE-1 mit Reginald Bull an Bord auf, um das Vorhaben Uturan Kooks umzusetzen. Eine unbemannte Korvette wurde mit den modifizierten Salkrit-Resonatoren ausgerüstet und verlässt in Fernsteuerung die VERNE mit Kurs auf das Feuerauge. Die Korvette explodiert. Doch die Meta-Orter der JULES VERNE können aufzeigen, dass die Resonatoren, bevor sie zerstört wurden, Wirkung erzielt haben. Sie haben mit den Schohaaken interagiert und einen winzigen Teil der Psi-Materie des Feuerauges neutralisiert. Uturan Kook kommt zu dem Schluss, mit mehr Resonatoren und mehr CV-Embinium, einen größeren Erfolg zu erzielen.
Atlan und Gucky wagen unterdessen einen ganzen anderen Vorstoß. Sie wollen via Wanderer und dem dortigen Transferdeck nach TZA’HANATH vordringen. Dort erhoffen sie sich ein Steuergerät für Feueraugen zu erbeuten, um das Solsystem zu retten. Begleitet werden die beiden Aktivatorträger von einem Konzept aus Altmutanten. Kitai Ishibashi, Tako Kakuta, Ralf Marten, André Noir, Son Okura, Wuriu Sengu und Tama Yokida verschmelzen miteinander und koppeln sich an den Arkoniden und an den Mausbiber. Auf dem Transferdeck von Wanderer gelingt ihnen eine Passage ins Forschungszentrum der Vatrox. Sie kommen auf einem der 8 Handelssterne heraus. Um TZA’HANATH wird nach wie vor gekämpft. Deshalb bleiben die Eindringlinge lange Zeit unentdeckt. Von Sichu Dorksteiger haben sie Informationen zu den Labors bekommen und machen sich auf dem Weg dorthin. Dann greift auch VATROX-VAMU ein. Der Block der Altmutanten schützt die beiden Aktivatorträger. Son Okura stirbt. Mit einigen Schwierigkeiten gelingt es dem Team, einige Steuergeräte zu erbeuten und nach Talanis zurückzukehren. Die Altmutanten bleiben auf eigenen Wunsch in TZA’HANATH zurück, um noch etwas zu erledigen, wie sie es ausdrücken.
Gucky begibt sich so schnell wie möglich ins Solsystem. Er hat die 4 erbeuteten Steuergeräte dabei. Als Gucky mit Hilfe des ersten Steuergeräts einen Entschärfungsbefehl an das Feuerauge gibt, passiert nichts. Auch die anderen Geräte versagen. Von Terra kommt eine bestürzende Nachricht. Alle Globisten sind verschwunden. Gucky liefert die Erklärung. Er hatte einen kurzen Kontakt. ES hat 100 Millionen Globisten zwangsweise in sich aufgenommen, um seinen Tod noch einmal hinauszuzögern …

Rezension:
Im Heft der Vorwoche hatte MMT 20 Seiten zur Beschreibung des Status quo benötigt, Christian Montillon setzt in seinem Roman noch eins oben drauf. Es dauert bis Seite 26, bis sich auch Montillon dazu aufraffen kann, eine Situation zu beschreiben, die noch nicht in einem der Vorgängerromane beschrieben wurde (Schohaaken auf Rettungsmission) und erst auf Seite 45 brechen seine Protagonisten nach TZA’HANATH auf, um eine dem Leser noch nicht bekanntes Abenteuer zu erleben.
Bis zur Seite 26 und auch noch in einigen Kapiteln danach strapaziert der Autor meine Geduld mit Nerv tötenden Wiederholungen. Gucky informiert Atlan über die Geschehnisse im Parablock, Atlan informiert Gucky über Stuart Lexas Ankunft. Der hat Aufzeichnungen über seinen Flug gemacht und Gucky und Atlan lassen sich darüber informieren. Dann tritt Lexa persönlich auf und informiert Atlan und Gucky zusammen. Dann kommt Kitai Ishibashi und informiert nochmal über den Parablock. Gucky fliegt los und informiert Bully. Dann fliegt Gucky zurück und informiert Atlan. Hab ich was vergessen?
Dabei hatte der Roman durchaus das eine oder andere Kapitel, das mir gefiel. Da waren die Einschübe mit den Gedanken der Globisten oder von nahestehenden Menschen. Das war recht gut geschrieben. Interessanterweise verwendet der Autor für die Gedanken und Gefühle dieser Menschen mehr Zeit und Papier, als für die alten Weggefährten der Unsterblichen. Lord Zwiebus, Ribald Corello, Balten Wyt und andere werden von Christian Montillon auch beschrieben aber deutlich oberflächlicher. Der Autor reduziert diese alten Seriencharaktere zumeist auf ihr Aussehen, ihre Fähigkeiten, ihre Herkunft. Schön wäre es gewesen, wenn sich Bully oder Gucky vielleicht an das eine oder andere persönliche Erlebnis mit den Verstorbenen erinnert hätten, die eine oder andere Begebenheit, gemeinsam erlebte Stunden, die uns die Figur ein letztes Mal näher gebracht hätte. Davon war leider nichts zu lesen. Schade!
Dass die Ereignisse in TZA’HANATH im Roman dann auch zu kurz kamen und zwar so kurz, dass noch nicht mal beschrieben wurde, wo und unter welchen Umständen die Steuergeräte erbeutet wurden und wie der Rückzug gelang, war angesichts der verschwenderischen Wiederholungen zu Beginn des Romans beinahe schon abzusehen.


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