Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3339

Letzte Rettung 4774 – Michelle Stern

Zehn Tage sind vergangen, seit Perry Rhodan Meg Ontares, Zhobotter und Sichu Dorksteiger auf der OBJEKTIV-Station 4774 zurückgelassen hat. In diesen zehn Tagen haben die Ärztin und Zhobotter mithilfe der Novizin Kavron Fortschritte darin gemacht, die Folgen des Unfalls von Sichu Dorksteiger besser zu verstehen. Die Novizin versorgt sie mit allem was sie brauchen und Terrybor tut das ihre, um die Fremden im medizinischem Labor vor der Stationsbesatzung zu verbergen. Allerdings kann die Oberste Architektin nicht ewig auf der Station bleiben. Deren Kommandantin Inathol wundert sich schon, warum Terrybor noch an Bord ist und drängt sie dazu, aufzubrechen.

Während Meg Ontares auf die Ergebnisse einer Analyse wartet, schweifen ihre Gedanken in die Vergangenheit. Sie ist in Luna-City groß geworden. Im Alter von 2 Jahren starb ihre Mutter bei einem Unfall. Als sie 10 Jahre alt ist, gibt es erneut einen Unfall. Ihr älterer Bruder und ihr Vater werden bei einem Unglück unter der Mondoberfläche verschüttet. Beide überleben, der Vater ist schwer verletzt. Sie lernt den Arzt Egor Gregorshyn kennen und später in der Klinik den Arzt Lomasur, der ihren Vater behandelt. In Meg entsteht der Wunsch, selbst Ärztin zu werden. Als Erwachsene beginnt sie schließlich ein medizinisches Studium. Sie wird Ärztin, lebt in Terrania und macht Erfahrungen, die ihr Leben prägen. Als sie später erneut auf Lomasur trifft, der selbst erkrankt ist, setzt sie alles daran, ihn zu heilen. Doch das gelingt ihr nicht. Sie muss sich mit dem Tod auseinandersetzen. Als das Brennende Nichts auf Luna gezündet wird, verliert sie Vater und Bruder. Zurück in der Realität von OBJEKTIV 4774 hört Meg das Trippeln von Schritten in den Wartungsschächten. Sie denkt, es sind Retetten, harmlose Nager, die Kavron erwähnt hat. Sie ahnt nicht, dass die heilige Station der Wissenshüter in großer Gefahr ist.

Auf Basis der letzten Analyseergebnisse wird deutlich, dass ein Teil von Sichu dimensional mit einer Komponente hinter dem Brennenden Nichts verbunden ist und die Schwankungen zwischen diesem Dahinter und dem Einstein-Kontinuum bewirken. Mit speziell programmierten Nanorobotern, die von Zhobotter erstellt werden, soll dieser Einfluss minimiert werden. Die Therapie für Sichu Dorksteiger wird eingeleitet und zeigt auch erste Erfolge.

Inzwischen erfährt Terrybor, dass Inathol die Station in diesen unruhigen Zeiten verlassen will und nur eine Notbesatzung zurücklassen möchte. Datenhirtin Feraklur, die Nachfolgerin von Botabar, soll die Station leiten. Das passt der Obersten Architektin gar nicht. Sie drängt die Fremden, denen sie Unterschlupf gewährt, zum Verlassen der Station. Dorksteiger sollen sie aufgeben. Da auch Kavron die Station verlässt, wird es eng für die drei Galaktiker. Denn Feraklur hat längst den Verdacht, dass Terrybor etwas verbirgt. Als Sichu gerade aus dem Transmitter geholt wird, um erneut Nanoroboter gespritzt zu bekommen, dringt die Datenhirtin mit Soldaten in das medizinische Labor ein und überrascht Terrybor mit den Fremden.

Es kommt zu einer Auseinandersetzung, die jedoch abrupt unterbrochen wird, als ein kleiner Roboter in den Raum eindringt. Der Roboter läuft auf sechs Beinen und verursacht die Geräusche, die Meg Ontares gehört hatte. Der Miniaturroboter beginnt damit Materie aufzulösen. An der Stelle, wo dies geschieht, bleibt ein Loch in Form eines neunzackigen Sterns zurück. Mehr noch, die geschockten Wyconder und die Galaktiker beobachten eine exponentielle Vermehrung. Alle zwei Minuten werden aus einem Roboter zwei seiner Art. Die Station wird überschwemmt werden. Alle fliehen. Feraklur lässt Terrybor nicht an Bord ihres Fluchtschiffes. Auf einen kleinen Modulraumer schaffen es Terrybor, Meg, Sichu und Zhobotter doch noch von der Station. Die wertvolle Ausrüstung, insbesondere die Transmittertechnologie für Sichu Dorksteigers Heilung, konnte nicht gerettet werden.

Rezension

Ich hatte mich schon gefragt, wann es mit Meg, Zhobotter und Sichu weitergehen würde. Der direkte Vorgänger dieses Romans ist die Nummer 3322 und die liegt bereits vier Monate zurück. Für die Figuren sind erst 10 Tage vergangen, seit Perry Rhodan aufgebrochen ist. Botabar hatte bei dem letzten Abenteuer den Tod gefunden. Und nun sehen wir mit den sich reproduzierenden Robotern die Folgen dieses Ereignisses. In der Milchstraße nennt man die Miniaturroboter „Fressmetall“ und sie scheinen nur eine Aufgabe zu haben: Sie reproduzieren sich. Über 200 Millionen Lichtjahre liegen zwischen der Agolei und der Milchstraße. Ich bin gespannt, wie das zusammenhängt.

Doch zunächst setzt Michelle Stern die Figur Meg Ontares ins Licht. Von allen Figuren, die Perry Rhodan begleiten, kennen wir bereits die Vorgeschichte. Nur über die Ärztin sind bislang nur wenige Details bekannt. Die Autorin holt die Lebensgeschichte der Figur nun nach und schildert Meg Ontares in ihrem Werdegang. Das persönliche Log offenbart dabei einen sehr intensiven Einblick in die Figur. Die Ereignisse, die prägend für die Figur sind, werden von der Autorin nachhaltig beschrieben. Die Geschichte ist sehr eng gewoben mit vielen Details, ohne allerdings überfrachtet zu wirken. Die geschilderte Gefühlswelt macht einem die Figur sehr sympathisch. Allenfalls die Anzahl der persönlichen Schicksale, die von der Autorin der Figur aufgeladen werden, sind etwas erdrückend. Aber die Autorin findet daraus aber auch Auswege, um die Figur eben nicht zu brechen, sondern ihre charakterliche Entwicklung mit diesen Erfahrungen noch zu fördern. Meg Ontares ist der Gegenpol zu Cameron Rioz in diesem Zyklus. Schon als Kind ist sie dem Trividder Lichtjahre weit voraus.

Eine starke Figur in einem starken Roman!


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