Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3338

Der Usurpator – Oliver Fröhlich

Von Anzu Gotjian hat Perry Rhodan inzwischen erfahren, wie sich die Junior-Quintarchin und Reginald Bull auf die Seite Shrells stellten und auch FENERIK in den Plan einspannten, die Superintelligenz LEUN wieder erstehen zu lassen. Auf der Suche nach seinem Freund durchstreift Perry Rhodan mit Anzu Gotjian die Station, erwehrt sich angreifender Roboter und erfährt nun auch den letzten Teil der Geschichte.

Im Jahr 2192 NGZ sind Shrell, Reginald und Anzu auf dem brandneuen Flaggschiff ELDA-RON der Sternspitze am Zyklonwall zugange. Am System 5-5-5 tobt eine Raumschlacht zwischen die Restauraten und den Hiesigen. FENERIK kann seine Überlegenheit nicht ausspielen, da Shrell die Verluste so gering wie möglich halten will. Jedes Bewusstsein weniger, könnte das Ziel, wieder den Gleichklang zu erleben, gefährden. Shrell will die Hiesigen vom Gleichklang überzeugen, statt sie mit Gewalt zu integrieren. Denn auf Seiten der Hiesigen existieren noch etliche Schattenhandträger, die in der Lage wären, Bewusstseine aus dem Brennenden Nichts wieder hervorzuholen und somit LEUN verhindern können. Doch es läuft schlecht für Shrell. Die Hiesigen haben eine riesige Raumflotte zusammengestellt. Im Gegensatz zu den Restauraten haben sie keine Skrupel, die Schiffe Shrells zu zerstören. Foersh, die Anführerin der Hiesigen, hat nur ein Ziel. Die Löschung des Brennenden Nichts und die Übernahme von System 5-5-5, um den Sternwürfel aufzulösen, der benötigt wird, um LEUN wieder zu erstellen.

Sechs der sieben Schattenhandträger auf Seiten der Hiesigen sind bei dem Versuch gestorben, in den Zyklonwall einzudringen. Foersh hat nur noch eine Chance, den letzten Schattenhandträger ins Ziel zu bringen. Auf Seiten der Restauraten beobachtet Reginald Bull besorgt, dass sich Shrell im Laufe der Zeit, die sie nun gemeinsam handeln, verändert. Sie musste erleben, dass sich ihr Sohn Thryff den Hiesigen zugewandt hat. Außerdem verliert sie nach und nach das Vertrauen in die Personen, die sie umgeben. Zu häufig wurde Verrat geübt. Zu vertrauen, heißt, verraten zu werden, lautet das Motto von Shrell. Anzu ist dabei, als im Beisein Shrells eine Schattenhandträgerin getötet wird.

Shrell zeigt immer mehr einen Fanatismus. Über Foersh und ihren letzten Schattenhandträger Ilutaar führt für sie der Weg zum Erfolg. Und sie ist unbarmherzig geworden. Nunmehr lässt sie Schiffe der Hiesigen gnadenlos vernichten. Ein paar Tausend Bewusstseine mehr oder weniger, da stimmt sie mit Farbaud überein, sind nicht entscheidend. Sie schafft Vorsorge, falls es den Hiesigen dennoch gelingen könnte, das Brennende Nichts zu löschen. Mit Unterstützung von Bull erntet Shrell mit ihrer Schattenhand 5 Keime aus dem Zyklonwall und sichert sie in Ovoidcontainern. Beim sechsten geht etwas schief. Sie wird verletzt und Bull muss die Schattenhand übernehmen. Shrell verliert ihren Unterarm. Als Bull die Schattenhand übernimmt, hört er im Geiste ein Wort: Geardal.

Während Bull noch mit Shrell zugange ist, geraten Anzu, Foersh und der Schattenhandträger Ilutaar in das Brennende Nichts. Ilutaar, vollgestopft mit Vitalenergie, lässt die Anomalie schrumpfen. Shrell, die aufgrund ihrer Verletzung nicht eingreifen kann, bittet Bull, nach 5-5-5 zu gehen und Ilutaar aufzuhalten. Danach soll er die Schaltung reaktivieren, um über Großmentatrone den Gleichklang zu errichten. Ihre Radikalität erschreckt Bull. Er dringt in die Kontaktkammer von System 5-5-5 vor. Dort findet er Ilutaar, der es letztlich nicht schafft, die Anomalie vollständig aufzulösen. Er stirbt, die Schattenhand vergeht mit ihm und der Zyklonwall wächst wieder auf die ursprüngliche Größe. Bull holt Anzu mit seiner Schattenhand aus dem Brennenden Nichts. Sie stoßen in 5-5-5 auf alte Aufzeichnungen. Sie erkennen, dass die Korrumpierung LEUNS eine Entscheidung der SI war, sich den Hohen Mächten zu entziehen. LEUN löste sich selbst auf, indem sie ihre Bewusstseine wieder ins Universum entließ. Bull will nun LEUN verhindern. Aber als ZA-Träger kann er das Brennende Nichts nicht löschen. Er holt Foersh aus der Anomalie. Der Plan entsteht, Shrell zu verbannen. Über FENERIK macht Bull die Absichten Shrells, alle zwangsweise in LEUN zu rekrutieren, öffentlich. Shrell verliert die meisten ihrer Anhänger.

Bull ist jedoch an Bord von 5-5-5 gefangen. Denn es könnte Conduiten geben, die im Sinne Shrells in die Station eindringen und Schaltungen modifizieren. Farbaud kommt das gelegen. Er entlässt Bull als Quintarch. Anzu geht mit auf FENERIK. Sie ist nun deshalb zurückgekehrt, um eine weitere Zelldusche zu erhalten. Doch sie und Perry stoßen auf das zerstörte Physiotron aus der YDUA, das Bull in 5-5-5 installiert hatte. Und schließlich stoßen Anzu und Perry auf Reginald Bull.

Rezension

Nach dem Doppel von Christian Montillon ist es nun an Oliver Fröhlich, die Handlungsebene am Sternwürfel fortzusetzen. Die Geschehnisse, die sich seit Bulls und Gotjians Aufbruch mit FENERIK zutrugen, führt der Autor zeitlich mit Perry Rhodan zusammen. Die beiden Autoren haben schon in der Vergangenheit des Öfteren zusammengewirkt und ihren Schreibstil aneinander angepasst. Aber drei Romane in Folge mit dem gleichem Aufbau ist schon etwas ermüdend. Hier hätte ich mir im dritten Band etwas Abwechslung gewünscht.

Seis drum. Das Zerwürfnis zwischen Shrell und Bull wird geschildert. Dass Shrell mit der ELDA-RON und den Ovoidcontainern mit Keimen hat entkommen können, ist, wenn man es genau betrachtet, ein grober Fehler in Bulls Plan. Als Shrell noch verletzt in der Medostation liegt und Bull die Macht über 5-5-5 schon innehatte, ohne das Shrell von dessen Gesinnungswandel erfuhr, wäre es mit FENERIKS Mitteln ein Leichtes gewesen, , die Keime an sich zu bringen.

Meine Befürchtung, dass in diesem Zyklus einmal mehr die Hohen Mächte zu sehr in den Vordergrund treten, scheinen zumindest zum Stand dieses Romans unbegründet. Es sind Verknüpfungen vorhanden, ohne Frage. Die Motive der handelnden Figuren werden jedoch von etwas anderem beherrscht. Die Hiesigen, insbesondere diejenigen, die nach der Entlassung aus LEUN in neuen Generationen heranwachsen, verteidigen ihre Körperlichkeit. Shrell, als eine Leun, die den Gleichklang noch erlebt hat, wandelt sich hingegen zu einer Fanatikerin, die ihre Ziele gegen jeden Widerstand durchsetzen will.

Damit wäre man fast schon am Zyklusende. Jetzt gilt es noch, Shrell endgültig aufzuhalten, die Anomalien auf Terra und Luna zu löschen und noch etwas Licht in die Herkunft der Anomalien und Schattenhände zu bringen. Stichworte Aelor und Geardal. Und dann sind natürlich noch einige Figurenschicksale zu klären. Reginald, Anzu und Sichu. Mit letzterer geht es nächste Woche weiter.

Insgesamt las sich der dritte Roman um die Historie der Ereignisse in der Agolei und FENERIK etwas zäh. Das lag am gleichen Stil wie die beiden Romane zuvor, der sich etwas totgelaufen hatte. Und es lag daran, dass viel aufzuklären war. Die Beweggründe der Figuren, die sich in diesem einen Roman wandelten, mussten alle verfolgt werden. Dazu die Zufälle, die zu manchem Ereignis führten, wie Anzus Ausflug mit dem Raumjäger, der Unfall, zuvor die Ernte der Keime als Vorsorge, und und und. Da kam jede Menge zusammen. Rückblickend hätte etwas weniger FENERIK in den drei Romanen der Übersichtlichkeit der Story gutgetan. Denn der mächtige Chaoporter mit seinem verschwenderischen Potential, musste ein ums andere Mal zurückhaltend geschrieben werden. Das passte, trotz der häufig zitierten Neutralität, einfach nicht so richtig ins Geschehen.


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