Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3335

Im Herz der Sternspitze – Ben Calvin Hary

Mausbiber Gucky ist mit seinen Mitstreitern, den beiden Yuit-Leun Coyn und Yilad auf dem Weg, um Foersh zu töten. Im Sternwürfel auftretende Gravitationskräfte, von Yilad als entartete Gravitationsgischt bezeichnet, setzen ihrem Schiff, der MOYLAN, zu. Die MOYLAN hat System 2-7-4 verlassen und ist unterwegs zum Hauptquartier der Sternspitze. Gucky erfährt, dass die Stabilität des Sternwürfels von einem GRAVEN-System sichergestellt wird, das aus einem Netzwerk von fünfhundertzwölf Raumstationen besteht, die von 5-5-5 aus kontrolliert werden. Gucky informiert Atlan auf dem PHOENIX per Funk über seine gewonnenen Erkenntnisse zur Superintelligenz LEUN und der sogenannten Korrumpierung. Alle heutigen Leun sind entweder die dadurch wiederverstofflichten Individuen oder deren Nachfahren.

Warum es im Sternwürfel zu derartigen Gravoschwankungen kommt, bleibt unklar. Es gibt Gravitationsbrecher, speziell ausgestattete Raumschiffe in Keilform, die andere Schiffe geleiten können. Als die MOYLAN von den unvermittelt auftretenden Gravitationskräften zerrissen wird, teleportiert sich Gucky mit den beiden Yuit auf ein solches Schiff.

Auf dem PHOENIX macht sich Atlan indes Gedanken, wie er sich und Liam Barstow aus der Geiselhaft von Shrell befreien kann. Die Anführerin der Restauraten ist auf eines ihrer Schiffe zurückgekehrt und überlässt es einigen Leun, um die beiden Galaktiker auf Schritt und Tritt zu überwachen. Besonders ein amöbenhaftes Wesen namens Ümpha-Toyls erweist sich als sehr hartnäckig. Es folgt den beiden Galaktikern sogar in ihre Kabinen und in den Nassbereich. Außerdem wollen Atlan und Liam das Schicksal von Aelor klären. Sie wissen inzwischen, dass der Sichu-Klon tot ist. Doch hat es der Parasit vorher geschafft, seinen Wirt zu wechseln? Die beiden Galaktiker müssen sich zahlreiche Ablenkungsmanöver einfallen lassen, um ihre Untersuchungen bezgl. Aelor voranzutreiben. Doch es finden sich keine Spuren des Parasiten auf dem Schiff.

Auf dem Gravitationsbrecher erfährt Gucky wieder etwas mehr zur Geschichte der Leun. Die Yuit sind die Gründer des Gleichklangs. Sie haben das Brennende Nichts in die Agolei gebracht. Wüko, Kheti, Zha und die anderen sind nur Hilfsvölker, denen die Yuit es gestattet haben ein Teil von LEUN zu werden. Die Zeit vor dem Gleichklang nennen die Yuit die Zerrüttung. Es existierten nur noch 250 von ihnen. Deshalb sahen sie ihre Zukunft in der Entstofflichung. Und seit LEUN sich vor 150 Jahren aufgelöst hat, ist die Population der Yuit auch nicht gewachsen. Gucky ist entsetzt. Mit den beiden Yuit hat er zwar seine Probleme, aber dass sie aussterben, setzt ihm zu. So kommt es auch für ihn überraschend, als Yilad plötzlich Coyn attackiert. Sie hat sein Verhalten schon zuvor merkwürdig gefunden. Nun ist sie offensichtlich dahinter gekommen, das Coyn nicht er selbst ist. Gucky dämmert es. In Coyn steckt Aelor. In dieser Situation werden sie von Soldaten der Sternspitze gefangengenommen. Darunter auch Foersh, die Yilad dazu gratuliert, Gucky und den Conduiten ausgeliefert zu haben!

Auf dem PHOENIX schmieden Atlan und Liam den nächsten Plan. Sie wollen Shrell an Bord locken, um auch sie auf den Parasiten zu überprüfen. Das gelingt auch. Doch Shrell trägt Aelor nicht. Allerdings gelingt es Atlan, Shrell zu sedieren, die Leun-Soldaten an Bord auszuschalten und mit dem PHOENIX den Schiffen der Restauraten zu entkommen. Ihre Flucht führt sie direkt zum Steuermond GRAVEN.1b, während sie von den Restauraten und auch von Schiffen der Hiesigen verfolgt werden.

Gucky und Coyn sind in der Gewalt von Foersh auf dem Steuermond GRAVEN.1b. Yilad hingegen kann sich frei bewegen und auch Tin, auf den Gucky nun trifft. Foersh selbst betrachtet sich als Anführerin der Hiesigen. Reginald Bull sei ihr Gefangener. Gucky erfährt weitere Zusammenhänge. Unter anderem war es Foersh, die den Befehl gab, Rhodan zu töten. Tin schwankt in seiner Loyalität, aufgrund der gehörten Erkenntnisse. Foershs Macht beruht darauf, dass Reginald Bull isoliert ist.

In dieser Situation erscheint der PHOENIX. Er materialisiert so dicht an GRAVEN.1b, dass die Schiffe der Sternspitze nicht feuern können. Atlan stellt Foersh ein Ultimatum. Sie bekommt Shrell und im Gegenzug liefert sie Aelor, Gucky und Yilad. Foersh sieht jedoch das Gleichgewicht der Kräfte in der Agolei gefährdet, wenn sie Gucky und Aelor ziehen lässt, die nun das Wissen haben, das Foersh die alleinige Herrscherin ist. Yilad soll auf ihrem Geheiß hin, Coyn und damit auch Aelor töten. Verzweifelt versucht Gucky das zu verhindern. Der Schutzschirm, der ihn am teleportieren hindert, wirft ihn zurück. Verschwommen erkennt er, dass Tin Coyn erschießt. Gucky glaubt einen Schemen zu sehen, der von Coyn auf Foersh überspringt. Er ist jedoch nicht sicher. Während Gucky weiter gefangen bleibt, muss der PHOENIX fliehen.

Rezension

Die Besatzung des PHOENIX scheint dazu verdammt, permanent getrennt zu sein. Der Ara, Meg und Sichu sind bei den Wycondern. Atlan und Liam auf dem PHOENIX, Gucky in der Gewalt von Foersh und Perry Rhodan im Brennenden Nichts auf dem Weg zu Reginald Bull.

Die im Roman gemachten geschichtlichen Informationen bedürfen noch einer Aufklärung. Demnach hat sich die Superintelligenz LEUN vor gerade mal 150 Jahren aufgelöst. Die Leun, wie sie heute existieren, wurden also körperlich. Nur noch wenige haben den Gleichklang selbst erlebt, die anderen sind Nachfahren. Über die Anzahl der Leun und auf welchen Planeten sie leben, abgesehen von den Welten des Sternwürfels, ist wenig bekannt. In der Geschichte schildert der Autor aber eine Flotte von 70.000 Schiffen, die in der Nähe des Steuermonds GRAVEN.1b vom PHOENIX beobachtet wird. Die Leun wurden also wieder körperlich, doch woher stammen die Schiffe und die anderen Technologien, die sie einsetzen? In 150 Jahren können sie die nicht selbst geschaffen haben. Sind es die Überreste der verschiedenen Leun-Zivilisationen vor der Vergeistigung in eine SI?

Ansonsten ist der Roman des Exposé-Autors Ben Calvin Hary vollgestopft mit Erläuterungen zu den bisherigen Erkenntnissen. Aufgrund der eingangs erwähnten Zersplitterung der Figuren auf verschiedene Handlungsorte ergeben sich auch unterschiedliche Wissensstände der Figuren. Das erlaubt es dem Autor, seine Figuren und somit dem Leser Bekanntes und Neues zu präsentieren und daraus Rückschlüsse ziehen zu lassen. Das ist es, was den Roman letztlich interessant macht. Denn Atlans und Liams „Detektivtätigkeit“ hat mich jetzt nicht so vom Hocker gerissen. Diese Spielchen sind zwar durchaus durchdacht angelegt gewesen. Sie funktionieren aber auch nur, weil Shrell sich dumm und dusselig anstellt. Shrell wirkt zahnlos, wenn sie ein ums andere Mal androht, jemanden zu erschießen. Insgesamt bleibt unklar, was sie eigentlich noch mit dem PHOENIX vorhat. Der Plan war ursprünglich, damit in das System 5-5-5 zu Reginald Bull vorzustoßen. Den musste sie aufgeben. Und nun lässt sie sich von Atlan auch noch überrumpeln.

Guckys Abenteuer, bzw. sein Seelenheil, knüpft an den Roman der Vorwoche an. Der einsamste Ilt des Universums trifft auf andere Mausbiber, die ihm ein ums andere Mal die kalte Schulter zeigen oder sonstwie abblitzen lassen. Und nun erfährt er auch noch, dass sie aussterben. Das wäre doch eine gute Gelegenheit, den Retter des Universums zumindest zeitweise mal aufs Abstellgleis zu schreiben. Gucky bleibt in der Agolei und hilft dabei, die Population der Mausbiber nach oben zu schrauben! 😉


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