Die Paria – Oliver Fröhlich
Die ehemalige Sicherheitschefin von Wylon Hypertech ist untergetaucht. Celina Bogarde muss ihre Tarnidentität als Cassandra aufgeben, nachdem ausgerechnet Icho Tolot und Monkey erkannt haben, wer sich hinter der Maske verbirgt. Als Konzernchef muss John Wylon seine Angestellte ebenfalls fallen lassen und lässt es somit zu, dass USO und TLD Jagd auf sie machen. Die beiden Geheimdienste verzeichnen Erfolge darin, die unterwanderten Strukturen in ihren Organisationen aufzudecken. Celina Bogarde muss dies erfahren. Trotz tagelanger Beobachtung eines Mitglieds ihres Netzwerks tappt sie in eine Falle, die ihr von den Geheimdiensten gestellt wird. Der USO-Agent, den sie kontaktet und der zu ihrem Netzwerk gehört, hat sich von ihr abgewandt und verrät sie. Nur mit Mühe kann sich Bogarde dem Zugriff der USO entziehen. In ihrer Zeit als Wylon-Sicherheitschefin hat sie mehrere Dutzend Unterschlupfe in der Milchstraße angelegt. Einen davon sucht sie nun auf. Sie fühlt sich betrogen und fallen gelassen. Verstoßen wie eine Paria. Sie nimmt Kontakt zu ihren Hintermännern auf. Die Legaten sind von der Entwicklung nicht sonderlich begeistert.
Mit der ALGOL reist zur gleichen Zeit ein Technikerteam von Wylon zur Relais-Station nGAL-R 63252-B. Die Station ist Teil des galaktischen Kommunikationsnetzwerks GALCOM. Es umfasst Millionen an Relais. Wylon Hypertech betreibt mit 18.000 Stationen nur einen winzigen Anteil. Aber in dem angeflogenen Relais ist es zu Unregelmäßigkeiten gekommen. Eigentlich empfiehlt der Statusbericht keine Maßnahmen. Die Techniker unter der Leitung von Akira McNamara wundern sich deshalb, warum sie dennoch nach dem rechten sehen sollen. Zur Crew gehört auch Hector Amadi, der für einen Kollegen einspringt und ein schlechtes Gefühl bei dem Auftrag hat. Auf sein „Seelenflattern“, wie er es nennt, kann er sich verlassen. Drei Rookies, Rebecca Conti, Nina Labeau und Gregory Hutchinson, ergänzen das Team um McNamara und Amadi, das mit einem Gleiter, der ALGOL-1, an nGAL-R 63252-B andockt. Schon beim Betreten der Station stoßen die Techniker auf Hindernisse. Ausgerechnet die Neue, Nina Labeau, erweist sich als Glücksfall, kann sie doch den alten Hasen noch etwas vormachen.
Nachdem Celina Bogarde mehrmals abgewiesen wurde, ist es ihr nun endlich gelungen, mit John Wylon per verschlüsselten Funk in Kontakt zu treten. Bogarde benötigt die Ressourcen von Wylon Hypertech für ihre Zwecke. Mitten im Gespräch bekommt sie für ihren Unterschlupf einen Eindringlingsalarm. Mehrere Personen dringen in die Relais-Station ein, die sie als Versteck nutzt. Sie kommt zu dem Schluss, dass es wohl keine Agenten sind. So schnell kann aufgrund des Funkgesprächs niemand reagieren. Sie setzt technische Abwehrmaßnahmen in Kraft und muss beunruhigt feststellen, dass eine der Eindringlinge, Nina Labeau, diese schnell überwinden kann. Labeau muss USO-Agentin sein. Bogarde stellt den Eindringlingen eine Falle. Es kommt zur offenen Konfrontation. Amadis Seelenflattern wird bestätigt und eine Agentin will die Seiten wechseln.
Rezension
An und für sich mag ich keine Wiederholungen. Wenn Autoren dennoch gerne zurückliegende Ereignisse noch mal rekapitulieren, überfliege ich das gerne. Hier jedoch bin ich Oliver Fröhlich ganz dankbar, wenn er nochmals die Geschehnisse um die Sicherheitschefin und ihre Enttarnung aufgreift. Die hatte ich nicht mehr im vollen Umfang parat.
Mit den Legaten werden erstmals die Hintermänner hinter Celina Bogarde benannt. Es bleibt allerdings bei dem Namen. Ominös ist die Auskunft, dass die Pläne von Bogarde und auch der Legaten scheitern, wenn John Wylons Pläne scheitern. Mit diesem Scheitern wird wieder eine Gefahr ins Spiel gebracht, die das Ende jeglicher Zivilisation in der Milchstraße voraussagt. So behaupten es zumindest Legat Koms Vorfahren. Das kann einen Perry Rhodan-Leser natürlich nicht erschüttern. Eine unbewohnbare, abgeschottete oder verheerte Milchstraße ist ein wiederkehrendes Motiv der Serie.
Der Autor beginnt seine Geschichte, indem er Celina Bogarde in der Ich-Form ihre Situation beschreiben lässt. Die Killerin konnte einem beinahe leidtun, wie sie da in ihrem Safe Room auf der Matratze hockt, mit fade schmeckenden Tee und einigen Blumen, die schon die Köpfe hängen lassen. Das Bild, das man sich als Leser dabei bildet, räumt der Autor jedoch schnell ab. Ihre Kontaktaufnahme mit dem Agenten Dash Brannigan, die sie in der Rückblende schildert, zeigen sie als eiskalte Killerin.
Später auf dem Relais nGAL-R 63252-B begeht sie jedoch einige unerklärliche Fehler. Dass sie ihren Einsatzanzug nicht an sich nimmt, ist wohl der gravierendste Fehler. Sie kann ihn ausbügeln. Unklar bleibt, welche Unterstützung sie von Wylon erwartet oder benötigt. Die ihr zur Verfügung stehende Transmittertechnologie scheint der galaktischen Technik überlegen. Jedenfalls ist sie sowohl auf der Erde mit einem Transmitter geflohen, als auch darüber an Bord des Relais gelangt. Ein Raumschiff wird nicht erwähnt.
Der Roman war jetzt nicht hochdramatisch, aber kurzweilig und spielte geschickt mit einigen Spannungselementen. Die Spannung bezieht die Story aus zwei kleineren Fragestellungen. Was wird die Technikercrew auf dem Relais erwarten und was hat es mit der Rookie auf sich? Die erste Frage wird zu dem Zeitpunkt geklärt, als die Techniker das Holo-Bild entdecken. Auf die zweite Frage liefert Celina Bogarde die Antwort.