Ansichten zu Perry Rhodan Atlantis 2 – Heft 02

Sperrzone Arkonspitze – Olaf Brill

Tyler Rhodan ist immer noch fassungslos, in welche Situation ihn sein Freund Dante gebracht hat. Während der Rest der Jugendgang mit Hilfe des Ilts in Sicherheit teleportiert ist, hat Dante einen hohen Würdenträger der Kol Mani beim Besuch der Arkonspitze mit einem Paralysator betäubt und ihn dann mit Tyler entführt. Doch den beiden Jugendlichen fehlt es nun an einem Plan, wie es weitergehen soll. Tyler vermutet, dass es Hintermänner gibt, die Dante unterstützt haben, woher soll sonst die Waffe stammen? Aber Dante scheint von den Ereignissen selbst überrollt worden zu sein. Tyler übernimmt das Kommando. Er will sich, den Gefangenen und Dante in ein Versteck der Druufonsav bringen, von dem er durch Rowena weiß. Schließlich ist seine Mutter die Leiterin der Savs, die die beiden Kids jetzt jagen. Als Tyler ihn und den Kol Mani gar nach Hause zu Rowena bringen will, kann Dante es nicht fassen. Doch plötzlich werden die beiden Jungen selbst nur zum Spielball ihres Gefangenen.

Der erhebt sich nämlich plötzlich und überwältigt Tyler und Dante. Ihr Gefangener ist nicht irgendein Kol Mani. Es ist Koomal Dom. Seines Zeichens ein Ritter der Tiefe! Koomal Dom konnte auch deshalb seine Entführer überwältigen, weil just in dem Augenblick, als Tyler nach dem Paralysator greifen wollte, der Junge wieder eine Erscheinung hatte. Schon an der Arkonspitze hatte Cayseys Sohn Eindrücke eines fremdem Kugelraumschiffes wahrgenommen. Nur er konnte es sehen. Koomal Dom schaltet schnell. Er glaubt zu wissen, was Tyler passiert ist. Er legt eine falsche Fährte und nimmt die Jugendlichen mit sich.

Inzwischen ist Perry Rhodan zur Erde zurückgekehrt. Er musste Sichu und Atlan überstürzt verlassen, weil ihn ein Memo der Superintelligenz Seth-Apophis erreichte. Koomal Dom war in Schwierigkeiten. Rhodan wäre aber auch so zur Erde zurückgekehrt. Es ist sein Interesse, den Ritter von Atlantis fernzuhalten. Mit Tonom, dem Stellvertreter Rowenas, sieht sich der Unsterbliche die Aufzeichnungen der Entführung an. Er erschrickt, als er Tyler erkennt. Dann erreicht sie der Hilferuf des Richters. Nichtsahnend, dass sie von der Arkonspitze weggelockt werden, machen sich Perry Rhodan und Tonom auf, um den Ritter aus den Fängen der Terroristen zu befreien. Der Terraner holt sich zudem Unterstützung von Rowena. Obwohl es zwischen beiden kriselt ist die Arkonidin sofort bereit, bei der Befreiung von Tyler mitzuwirken. Der Ritter kehrt unterdessen zur Arkonspitze zurück. Tief unter der Erde liegt ein altes Raumschiff der Horden von Garbesch. Die ZIBORAL ist in dieser Zeitlinie ein Heiligtum. Koomal Dom ist sich sicher, dass Tyler, wenn er das Schiff berührt, wieder eine Erscheinung haben wird.

Rhodan und Rowena haben entdeckt, dass sie der Ritter genarrt hat. Rhodan ist sich sicher, dass sie ihn und die beiden Jugendlichen an der Arkonspitze im Heiligtum finden werden und beide begeben sich dorthin. Als Tyler von Koomal Dom in Richtung der ZIBORAL gestoßen wird, werden Tyler, Perry und Rowena in eine Überlappungszone versetzt. Was hat es mit den Interferenzen auf sich?

Rezension

Olaf Brill setzt da an, wo Band 1 aufhörte. Die Jugendlichen haben einen Kol Mani entführt und keinen Plan, was sie eigentlich mit ihrer Geisel nun machen sollen. Perry Rhodan kehrt zur Erde zurück, nachdem er von der Entführung erfahren hat. Das erklärt seinen überhasteten Aufbruch, als er Atlan und Sichu stehen ließ. Begründet aber nicht, warum Rhodan in 15 Jahren keine Zeit gefunden hat, mit den Weggefährten klärende Gespräche zu führen. Der Autor holt gleich noch mal aus, dass Rhodan auch mit Rowena mal sprechen müsse. Das wirkt aufgesetzt. Die Absicht dahinter ist klar. Hätte Rhodan klärende Gespräche mit den anderen Zeitreisenden geführt, wären alle auf einem Wissenslevel. Das gilt es wohl, zumindest zu Beginn der Serie, zu vermeiden. Es schafft Distanz und generiert Konflikte innerhalb der Gruppe. An diesen Problemen können sich die Figuren reiben und sich entwickeln. Es passt halt nur nicht unbedingt zu aufgeklärten Figuren wie Rhodan und Dorksteiger. Die Figur Rowena bringt es auf den Punkt, wenn sie sagt: „Lass mich raten. Du kannst mir nicht mehr verraten und ich soll dir einfach vertrauen.“ Mit diesem Strickmuster müssen auch wir Leser leben. Überraschenderweise lenkt der Autor am Ende der Geschichte dann doch ein. Zumindest mit Rowena erzielt Rhodan ein Übereinkommen. Er will ihr (fast) alles erzählen, was er weiß. Und Caysey ist dann auch noch mit von der Partie. Ich hoffe, der Bund, den die drei schließen, ist nicht nur gebildet worden, um Tyler zu helfen, sondern ist auch ein Bund, der schließlich Sichu und vielleicht auch Atlan einschließt, so dass man gemeinsam den Geheimnissen der Tangente auf die Pelle rückt.

Zu erklären ist, was genau die Interferenzen, wie Rhodan die Berührungen mit der anderen Zeitlinie nennt, bewirkt. Und warum sie nicht immer in der gleichen Art und Weise ablaufen. Im Auftaktroman gab es bei Perry und Sichu keine Ortswechsel, d.h. Sichu auf Arkon III und Rhodan auf der Erde haben sich genau dort befunden, wo sich auf ihrer Zeitlinie jeweils der neue Planet Arkon III und auf der Erde Terrania City befindet. In dieser Geschichte hier sind die Figuren an der Arkonspitze und am abgestürzten Garbeschianer-Raumschiff. Das Schiff, das sie in der anderen Zeitlinie erreichen, schwebt jedoch über der Erde. Die ZIBORAL gehört beiden Zeitlinien an (siehe Atlantis 10). Möglicherweise ist hier der Hebel, an dem die Figuren ansetzen müssen.

Der Ritter der Tiefe Koomal Dom bleibt undurchsichtig. Er kennt ebenfalls die Interferenzen und führt Tyler gezielt zur ZIBORAL. Welche Rolle die Nebengeschichte um die Terroristen spielt, ist auch noch unklar. Ich denke nicht, dass sie von Olaf Brill lediglich dazu angelegt wurde, um Rowenas Karriere in der Tangente zu erzählen. Andererseits hat die Serie mit einem „neuen Utopia“ begonnen. Zumindest Atlantis scheint kein Hotspot von Anschlägen zu sein. Aber Dantes Misstrauen hat natürlich einen Ursprung. Der zweite Band war vom Stil und dem Aufbau her dem ersten sehr ähnlich. Auch Olaf Brill springt durch die Zeiten. Gegenwart für die Helden, die dem Geheimnis der Interferenz auf die Spur kommen wollen und 12 Jahre zurück, um die Entwicklungen der Figuren in der Tangente zu beleuchten. Auch der zweite Teil hat mich gut unterhalten.


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