Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3165

Die Jahrmillionenkarte – von Michelle Stern

Nach dem Angriff der Arkoniden auf die RAS TSCHUBAI fliegt die THORA mit Sichu Dorksteiger und Icho Tolot an den Ort des Geschehens. Die Ator muss davon ausgehen, dass Perry Rhodan tot ist. Doch Atlan, der an Bord kommt, sorgt für Aufklärung. Um den Schein zu wahren, werden Untersuchungen vorgenommen. Dann fliegt die THORA weiter von M13 in Richtung Milchstraße. Auf dem letzten Drittel der Leerraumstrecke beobachten die Wissenschaftler an Bord ein ungewöhnliches Phänomen, das sich in schweren gravitativen Verwerfungen äußert. Mit dem Beiboot TOMISENKOW, einer 240 Meter durchmessenden Fregatte, untersucht Sichu Dorksteiger die Erscheinung. Mit reduzierter Besatzung und Fluchttransmitter an Bord, will man das Risiko minimieren. Das hyperphysikalische Artefakt verändert sich plötzlich. Die Ator ahnt, dass es ein Chaofaktum sein könnte und befiehlt den Rückzug. Doch zu spät. Icho Tolot auf der THORA muss mit ansehen, wie die TOMISENKOW spurlos verschwindet.

Nur 2 Minuten später, taucht das Schiff wieder auf. Funkanrufe werden nicht beantwortet und der Kugelraumer scheint in Auflösung begriffen. Mit einem Rettungsteam geht der Haluter an Bord. Sie entdecken Chronofelder, die das Schiff durchziehen und alles auflösen. Auch Tolot kommt damit in Berührung.

Sichu Dorksteiger und die Oxtornerin Dodua Silberroth erwachen nach einer Bewusstlosigkeit an Bord der TOMISENKOW. Die Sternkonstellationen lassen vermuten, dass sie einen Zeitsprung in die Zukunft gemacht haben. Einen sehr weiten Sprung. Topsidische Schiffe nähern sich. Eine Topsiderin namens Wyy-Chay stellt sich als Sektorkommandantin der Sternenbrücke Soprophon vor. Die Ortung der TOMISENKOW zeigt diese Brücke als 2000 Sterne, die alle 7,15 Lichtjahre als schnurgerades Band aufgereiht sind. Eine unglaubliche technische Leistung. Wyy-Chay fragt, ob die TOMISENKOW aus der Versiegelten Zone stammt und meint damit die Milchstraße. Die Besatzung der TOMISENKOW will keine Topsider an Bord lassen und wird daraufhin paralysiert. Die Bordpositronik TOM kann Sichu Dorksteiger und Dodua Silberroth vor dem Enterkommando verbergen. Die beiden bekommen über einen Funkspruch mit, dass sich drei topsidische Wissenschaftler mit einem Schiff in der Nähe aufhalten und von Wyy-Chay abgewiesen werden. Dorksteiger und Silberroth suchen dieses Dreigelege auf.

Sie erfahren, dass es weitere Sternenbrücken gibt. Die Milchstraße ist versiegelt. Eine Art künstlicher Ereignishorizont, dessen Natur nicht bestimmt werden kann, umgibt die Galaxis. Im Orbit dieses Kokons patrouillieren die Topsider und die Stasis aus Andromeda. Und es gibt die Ewigkeitspatrouille. Schiffe der Kosmokraten, die nicht eingreifen und nur beobachten. Sichu und Dodua können einen Blick auf eine Sternenkarte werfen, deren Aufzeichnungen über Jahrmillionen erfolgt sind. Darin entdecken sie, dass irgendein kosmokratisches Objekt vor der Einrichtung der Yodor-Sphäre die Milchstraße durchflogen hat. Auf eben jenem Kurs, den in der Gegenwart FENERIK nimmt.

Zusammen mit den Topsidern entdecken die Terraner einen Rückweg in ihre Zeit. Vor den Auswirkungen der Chronofelder, die alles auflösen, soll sie ein Zeittresor schützen. Können sie in die Gegenwart zurückkehren?

Rezension 

Für diese Art von Geschichten, wie sie hier Michelle Stern geschrieben hat, bin ich empfänglich. Ich mag sie einfach. Die Helden der Geschichte werden in eine unermesslich weit entfernte Zeit geschleudert, werden mit unbekannten Phänomen konfrontiert, müssen um ihr Überleben kämpfen und werden Zeuge aufsehenerregender Entwicklungen. Die Geschichte hat mich vereinnahmt und mein Kopfkino war gut beschäftigt. Jetzt aber, als ich hier meine Eindrücke niederschreibe, drängt sich mir natürlich der eine oder andere Gedanke auf, der mir bei der Lektüre noch nicht so wichtig erschien.

Wieder müssen sich die Galaktiker mit einem Chaofaktum auseinandersetzen. Waren es zuletzt Mitstreiter Perry Rhodans in der Vergangenheit, die unbemerkt von der Zukunft, die selbige gerettet haben, sind es nun Perrys Ehefrau und Icho Tolot, die mit einem Zeitphänomen zu tun bekommen. Ist das Zufall? Streut FENERIK auf seinem Kurs diese Chaofakte zu einem bestimmten Zweck aus? Wenn ja, welches Ziel soll erreicht werden, wenn ein Schiff samt Besatzung in die Zukunft geschleudert wird? Konnte FENERIK wissen, dass die THORA den Weg des Chaofaktums kreuzt? Dann könnte das Ziel gewesen sein, Sichu Dorksteiger aus dem Weg zu räumen. So wichtig ist die Ator allerdings nun auch nicht. Oder sollten die Galaktiker Informationen bekommen? Das hätte FENERIK auch einfacher gestalten können.

Wie immer bei Zeitreisen in die Zukunft bleibt natürlich offen, ob die Entwicklungen, die in dieser Geschichte beschrieben werden, auch so eintreffen. Schon in Heft 1136 stellen Maahk-Fundamentalisten Überlegungen an, ob in der geheimnisvollen, schon seit langem unzugänglichen Milchstraße, noch echte Maahks lebten. Auch in späteren Zyklen werden immer mal wieder Szenarien angedeutet, die das Motiv einer abgeschotteten Milchstraße aufgriffen. Beim jetzigen Stand und mit unterschiedlichen Begrifflichkeiten, lässt sich nicht mal spekulieren, ob frühere (oder spätere) Ereignisse im Zusammenhang mit den hier geschilderten Entwicklungen stehen. Es muss auch nicht zwangsläufig ein schlechtes Omen sein. Vielleicht haben Perry und Co einfach die Schnauze voll gehabt und sich abgeschottet.

Nach dem Romanende steht übrigens, dass die Folgen von Dorksteigers Entdeckung noch unabsehbar seien. Aber sie sollten erheblich sein. Gemeint kann ja nur der Weg FENERIKS sein, bzw. dass ein anderer diesen Weg vorgezeichnet hat. Die Zeitreise selbst war aber auch eine interessante Hülle um diese Erkenntnis.

 

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