Ansichten zu Perry Rhodan Story 02 Der Goldene Frieden

Der Goldene Frieden – von Thomas Rabenstein

Band 2 aus der Reihe „Die verlorenen Jahrhunderte“ bringt eine Geschichte von Thomas Rabenstein. Meines Wissens die erste kommerzielle Arbeit des Autors für den Perry Rhodan-Kosmos. Die Geschichte beleuchtet das Zweite Solare Imperium der Menschheit ca. 200 Jahre nach den Geschehnissen um die Gedächtnismanipulationen der Thoogondu und dem Bekanntwerden dieses Zweigs der Menschheit durch den Besuch Perry Rhodans.

Im Mittelpunkt der Handlung im Jahre 1750 NGZ stehen die Geschwister Sefra Baitan und ihr drei Jahre älterer Bruder Krenev. Die beiden Gäonen stehen sich nach dem Tod der Eltern sehr nahe. Ihre Generation kämpft mit inneren Konflikten. Die Gäonen sind in ihren Augen antriebslos geworden. Das ZSI begnügt sich mit dem Erreichten. Forschungen finden nicht statt, obwohl Sevcooris vor der Haustüre liegt und die Ressourcen im Orionsland knapp sind.

In dieser Situation wird Sefra durch den Bruder in ein neues Spiel eingeführt. Mittels einer illegalen Droge, einem Neuroserum, nehmen die Probanden an Simulationen teil. Ihre virtuellen Charaktere spielen vor allem Kriegssimulationen, in denen Thoogondu die Gegner sind. Die Simulationen sind das perfekte Mittel um die Lethargie der Gäonen zu durchbrechen. Die Betreiber des Spiels bleiben anonym. Und die Spieler ahnen nicht, dass sie von dem Neuroserum abhängig werden. Bald ist Sefra nicht mehr in der Lage, zwischen realer und virtueller Welt zu unterscheiden. Als der jährliche Besuch des Botschafters aus Sevcooris ansteht, droht aus den Kriegssimulationen schreckliche Realität zu werden.

Rezension 

Auch im zweiten Teil dieser Reihe bekommt der Leser keine Aufklärung darüber, wie sich die Milchstraße verändert hat und was mit ihren Bewohnern geschehen ist. Beabsichtigt oder unbeabsichtigt hat Thomas Rabenstein aber eine Geschichte verfasst, die sich durchaus mit dem Thema „Verlorene Jahrhunderte“ befasst. Denn die aktuelle junge Generation der Gäonen in Orionsland sieht die vergangene Zeit als vertan an. Die Älteren sind mit dem erreichten zufrieden. Die junge Generation nennt dies den Goldenen Frieden. Ein schöner Begriff.

In der Heranführung an diesen Begriff greift der Autor viele bekannte SF-Elemente auf und treibt sie genre-typisch voran. Die Konflikte erscheinen allzu bekannt und der Fortgang geriet mir zu vorhersehbar. Nicht etwa, weil immer klar zu erkennen war, in welcher Welt sich Sefra bewegt. Vorhersehbar deshalb, weil die Handlungselemente, die die Geschichte vorantrieben auch so gesetzt wurden, wie ich es erwartete. Das unkritische Eintauchen in etwas Neuem, der Verlust der Kontrolle, der Therapeut, dem nicht getraut wird, das Erwachen, der Terroranschlag, die Lösung.

Als Leser hätte ich mir gewünscht, dass dieser Band zumindest ein wenig an Schicksale anknüpft, die im Genesis-Zyklus begründet wurden. Dies hoffte ich am Ende zu erfahren, als die Botschafterin der Thoogondu eintrifft. Sie wird jedoch als Tochter des Gondu vorgestellt. Die Gonda Puorengir wird nicht erwähnt, trotz des bekannten Vitalenergiespeichers.

Während sich der Exposé-Autor Christian Montillon im ersten Teil einer bekannten Figur annahm und sie weiterentwickelte, war er wohl der Ansicht, im zweiten Teil eine solche Verknüpfung für Thomas Rabenstein nicht auch noch einbauen zu müssen. Zumindest keine zu Figuren. Der Goldene Frieden greift vielmehr das Motiv der Gedächtnismanipulationen wieder auf. Die Figur Sefra wird vom Autor glaubhaft gezeichnet und macht eine nachvollziehbare Entwicklung. Etwas mehr Subtilität hätte der Geschichte gut getan. Ich lese gerne zwischen den Zeilen. Der Autor transportiert zu viel „mit“ den Zeilen. Insgesamt ein kurzweiliger Lesehappen zum Feierabend.

 

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