Galileo City – von Kai Hirdt/Hubert Haensel
Chayton Rhodan hält sich noch immer in der Faktorei MERLIN versteckt. Mit seinem Vorrat an Tau-acht kann er einen Mitarbeiter der Waffenkammer ködern. Für eine Brise der Droge erhält er einen Schutzanzug und eine schwere Waffe. Zurück in seinem Versteck erhält er die lange erhoffte Nachricht. Pao Ghyss, die Frau, die ihn von Tau-acht abhängig gemacht hat, ist auf MERLIN zurückgekehrt. Er will sich an ihr rächen. Mit seinen Kenntnissen über Positroniken findet Chayton schnell das Quartier der Frau und verschafft sich Zugang. Als Pao Ghyss eintritt, ist sie jedoch nicht allein. Chayton, der sich versteckt hält, wird Zeuge eines Gesprächs zwischen ihr und Onezime Breaux, dem Chef der SteDat. Chayton bekommt den Eindruck, dass es Pao Leid täte, ihn abhängig gemacht zu haben, weil er Kinder hat. Er versucht sie zu überreden, mit ihm gemeinsam Oread Quantrill zu töten, der für die Verbreitung von Tau-acht sorgt. Doch Pao hintergeht ihn und flüchtet. Chayton jagt sie durch die Station.
An Bord der CHARLES DARWIN II, einem Schiff der SATURN-Klasse, reisen Perry Rhodan, Mondra Diamond und Reginald Bull zum Ganymed. Offiziell nehmen sie an der 3000-Jahr-Feier von Galileo City teil. Inoffiziell wollen sie die seltsamen Vorgänge in Los Angeles und die Verbindungen zum Syndikat der Kristallfischer untersuchen. Und da ist auch noch das Artefakt, dessen Altersdatierung zeigt, dass es immer jünger wird. Begleitet werden die drei von zwei Journalisten und drei Personenschützern vom TLD. Am Ganymed angekommen, bleibt der Großraumer im Orbit, während Perry Rhodan und seine Begleiter mit zwei Micro-Jets auf dem Raumhafen von Galileo City landen. Eine Ganymedanerin bringt die Besucher ins Zentrum der Metropole, die unter einer 250 Kilometer durchmessenden Kuppel liegt. Eine Tour durch die Stadt schließt sich an. Schließlich wird Rhodan von der Bürgermeisterin Kaci Sofaer empfangen. Auch hier schließt sich eine weitere Führung durch Galileo City an. Schließlich findet die Feier anlässlich des Jubiläums statt und die Eröffnungsreden werden gehalten. Nach dem offiziellen Akt gehen die Feiern in vielen Stadtteilen weiter. Die Journalisten sammeln Eindrücke der Bevölkerung, während Perry und Mondra, begleitet von den TLD-Agenten, durch die Stadt flanieren.
Reginald Bull schnappt sich einen Gleiter und fliegt alleine zum Artefakt. In der Nähe angekommen, wird er mit einer beunruhigenden Nachricht konfrontiert. Angeblich ist seit zwei Tagen niemand mehr zurückgekommen, der zum Artefakt aufgebrochen ist. Reginald Bull sucht die drei Wissenschaftler, die von der Liga zum Artefakt geschickt wurden. Die drei Forscher findet er am Artefakt, alle in sich gekehrt. Einer der Hyperphysiker behauptet, das Artefakt spreche mit ihm, es mache ihn glücklicher. Bull erkennt, dass alle Personen im Umkreis des Artefakts beeinflusst sind. Er selbst scheint nicht betroffen.
Perry und Mondra machen seltsame Beobachtungen. Möglicherweise sind Parakräfte im Spiel. Rhodan hört das erste Mal von Lebewesen in der Jupiteratmosphäre. Und die Station MERLIN, auf der Chayton verschwunden ist, gerät immer mehr ins Blickfeld des Unsterblichen. Perry und Mondra haben ein Treffen mit Starbatty, dem Ersten Syndikatssenator des Syndikats der Kristallfischer. Anwesend ist auch Tianna Bondoc, die Urenkelin des Syndikatsgründers. Sie will Rhodan und Diamond vom Besuch der Station abhalten.
Mit einer Micro-Jet steuern Perry, Mondra und die TLD-Agenten die Jupiteratmosphäre an, um sich dort umzusehen. MERLIN ist nicht mehr auf seiner Position. Zur gleichen Zeit kommt es zu Schwerkraftanomalien in der Nähe des Artefakts auf Ganymed. Die Funkverbindung zu Reginald Bull, der sich merkwürdig verhält, bricht zusammen. Das kleine Schiff von Rhodan wird von einer unbekannten Energie getroffen und stürzt Richtung Jupiter.
Rezension
Der dritte Teil der Jupiter-Serie wurde ebenso wie Band 2 von Hubert Haensel und Kai Hirdt verfasst. Anders als in Band 2 wird Kai Hirdt im dritten Heft zuerst genannt. Das deutet darauf hin, dass seine Anteile an dem Roman größer sind, als die von Hubert Haensel.
Die Beschreibungen von Galileo City machen gefühlte 95 Prozent des Romans aus. Leider wird nur wenig Flair erzeugt. Alles wirkte irgendwie nüchtern und distanziert. Obwohl ein Jubiläum anstand wurde kein Bogen geschlagen über 3000 Jahre. Am Anfang stand eben die Gründung und schwupps sind 3000 Jahre vergangen. Es wird nur sehr wenig auf die Entwicklung und die Lebensweise der Ganymedaner eingegangen. Allenfalls anatomische Unterschiede werden angeführt und die Bewahrung der Natur. Allerdings wurden viele architektonische Vergleiche zu Terrania oder zu Gebäuden früherer Epochen der Erde gezogen. Dennoch wollen die Ganymedaner ein unabhängiges Völkchen sein. Warum dann diese Anlehnung an Terra? Abgesehen von wirtschaftlicher Unabhängigkeit drückt sich die angestrebte Emanzipation sonst kaum aus. Die Geschichte plätschert ein wenig dahin. Sie ist nicht wirklich uninteressant aber sie vermag auch nicht zu fesseln. Richtig Spannung kommt nur in den letzten 2-3 Seiten auf, als Chayton von Pao reingelegt wird, Perry und Mondra Richtung Jupiter düsen, Bully in Gefahr gerät und MERLIN verschwindet.
Die Figuren machen allerhand merkwürdige Beobachtungen. Doch das Gesehene, so bizarr es auch war, wird kaum diskutiert. Die Figuren setzen sich nicht wirklich mit ihren Erlebnissen auseinander. Dadurch wird eine gewisse Distanz zu den Geschehnissen aufgebaut, wodurch auch der Leser nicht in die Geschichte eintauchen kann.
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