Ansichten zu Perry Rhodan Arkon Heft 6

Unternehmen Archetz – von Dennis Mathiak / Marc A. Herren

Eine Flotte arkonidischer Raumschiffe greift die Springerhauptwelt Archetz an. Die Verteidigungsanlagen werden von den Arkoniden schnell überwunden. Raumlandesoldaten dringen in die unterirdischen Städte der Mehandor ein. Seit den Verheerungen eines Druufangriffs vor 3000 Jahren ist die Oberfläche von Archetz noch immer zu großen Teilen eine lebensfeindliche Trümmerwüste. Trotz der Kämpfe an der Oberfläche geht das Leben der Mehandor seinen gewohnten Gang. In Titon ist der Paria Sverlon in eine missliche Lage geraten. Der Mehandor hat sich Feinde gemacht. Eine Gruppe von Cheborparnern ist ihm auf den Fersen. Hilfe bekommt Sverlon von seinem Mentor Kevtescz, der ihm eine sichere Zuflucht bietet und im Gegenzug Unterstützung bei einem Geschäft verlangt.

Inzwischen ist Ronald Tekener mit seiner Leka-Disk TIGA’ZHYM von Tynoon entkommen und schmiedet einen Plan. Er will Gaumarol da Bostich in die Hände bekommen, um den Beweis zu erbringen, dass der Wille des Imperators, bzw. dessen Extrasinn von einem unbekannten Gegner übernommen wurde. Tekener erfährt vom Angriff auf Ariga und weiß nun, dass auch Atlan beeinflusst wird. Der Unsterbliche rätselt darüber, warum ausgerechnet dieser Planet von der ARK-SUMMIA-Bewegung als Ziel gewählt wurde. Er setzt einen Bericht nach Quinto-Center ab. Über eine Relaisstation empfängt Tekener im Gegenzug einen Bericht des USO-Agenten Korrt Moody. Der Agent berichtet vom Angriff auf Archetz und dass Imperator Bostich höchstpersönlich dort im Einsatz ist. Als Ziel wird die Kontrolle über die Zentral-Bank der Springer auf Archetz vermutet. Moody sieht noch einen anderen Grund für den Einsatz auf Archetz, den er jedoch noch prüfen muss. Tekener entscheidet sich für den Flug nach Archetz. Obwohl der Planet von arkonidischen Gwalon-Kelchen abgeriegelt wird, kann der Terraner im SERUN die TIGA’ZHYM verlassen und auf dem Planeten landen, während sich die Leka-Disk positronisch gesteuert zurückzieht.

Kevtescz informiert Sverlon inzwischen über das Geschäft. Vor einiger Zeit hatte sich der Arkonide Saprest da Pental an ihm gewandt. Er war auf der Suche nach einem alten Relikt. Die Spuren führten in die Trümmerwüste. Kevtescz hat Kontakte zu den Trümmerhändlern hergestellt, die in der lebensfeindlichen Umgebung leben und die Ruinen nach allem durchsuchen, was sich verkaufen lässt. Saprest da Pental ist verschwunden, aber nun sind drei Arkoniden aufgetaucht, die nach ihm suchen. Kevtescz und Sverlon wollen den drei Arkoniden ihre Dienste anbieten. Wenn er genug Geld bekäme, könnte Sverlon den Planeten verlassen. Die drei Arkoniden sind Sverlon nicht geheuer. Dennoch kommt es zum Deal. Er soll den Kontakt zu den Trümmerhändlern herstellen und bekommt dafür ein Kleinraumschiff und eine stattliche Summe, die bei einem Treuhändler hinterlegt wird. Sverlon führt die Gruppe in die Trümmerwüste. Der Anführer, der Eins genannt werden will und sehr dominant auftritt, verbirgt sein Gesicht hinter einem Spiegelfeld, das ein Allerweltsgesicht zeigt.

Indessen läuft die Invasion der Arkoniden weiter. Die Usurpatoren haben die Zentral-Bank erreicht. Der Positronikspezialist Ro’ol setzt Virenprogramme ein, um die Verteidigungssysteme zu überwinden und um sich in die einzelnen positronischen Systeme der Bank zu hacken. Während seine Helferlein am Werk sind, spielt Ro’ol ein Partie Garrabo. Tekener trifft Moody. Der Smiler erfährt von dem Relikt, bei dem es sich um eine Geode handeln soll, die von den ersten Siedlern, den Raumnomaden von Iprasa, nach Archetz gebracht wurde. Moody verfolgt die Artefaktgeschichte und Tekener fliegt zur Zentralbank. Der Unsterbliche gerät jedoch in die Gefangenschaft von Ro’ol. Bei einer Partie Garrabo kann er das Positronikgenie überlisten. Er erfährt, dass Bostich in der Trümmerwüste unterwegs ist und folgt ihm.

Sverlon und Eins werden indessen von der Trümmerhändlerin Haika empfangen, die beide schließlich zum Relikt führt, das in einer alten Kaverne der Raumnomaden liegt. Unterwegs finden sie die Leiche von Saprest da Pental und einiger Trümmerhändler. In der Umgebung des Artefakts kommt es zu massiven mentalen Angriffen. Die Betroffenen meinen, auf einem fremden Planeten mit elefantenähnlichen Tieren zu stehen und Nomaden. Nur Eins scheint unbeeinflusst. Andere Trümmerhändler sind der Gruppe gefolgt und es kommt zu einem Kampf. Dabei verliert Eins sein Spiegelfeld und Sverlon, der schwer verletzt wird, erkennt in seinem Begleiter Bostich.

Tekener und Moody treffen ebenfalls ein. Der Unsterbliche erkennt in den Halluzinationen, die ihn kaum beeinflussen, Szenen vom Planeten Iprasa in ferner Vergangenheit. Er beobachtet, wie ein schwer verletzter Arkonide die Geode berührt und plötzlich verschwindet. Die Geode war ein Portal, das nun von den Trümmerhändlern unter Feuer genommen wird und explodiert. Tekener, der Bostich beinahe erreicht hatte, wird von der Druckwelle erfasst. Er spürt, dass die Geode nicht einfach zerstört worden war, sondern gestorben ist. Eine Leka-Disk birgt den bewusstlosen Bostich und verschwindet. Tekener sieht in Iprasa, der ältesten Prüfungswelt der ARK SUMMIA, den Schlüssel, um das Rätsel des Impulses zu lösen.

Rezension

Dennis Mathiak und Marc A. Herren haben diesen Roman gemeinsam verfasst. Welche Romanteile von wem stammen, kann ich nicht identifizieren. Dennis Mathiak kenne ich von seinen beiden Beiträgen zum Stardust-Kurzzyklus, die sehr ausladende, blumige Beschreibungen enthielten. Marc Herren fasst sich meist kürzer, was nicht heißt, dass seine Texte weniger anschaulich wären. Im Gegenteil, sie entfalten nicht selten eine große Aussagekraft und der Schweizer kann mit seinen Ideen auch Faszination entfachen. In der Hauptserie waren seine Geschichten über den Unsteten Turm und dem Pensor beeindruckende Romane zuletzt.

Wie soll ich diesen Roman hier charakterisieren? Unaufgeregt, Solide und Routiniert sind die Begriffe, die mir spontan zum „Unternehmen Archetz“ einfallen. Als Leser behielt man zu jeder Zeit den Überblick. Nur am Romanende wird es mal kurz unklar. Der verletzte Springer, der sich in die Geode stürzt, kann eigentlich nur Sverlon gewesen sein.

Während in der Erstauflage gerne mal 100 oder 150 Romane vergehen, ohne dass der Bedrohung ein Gesicht gegeben wird, ist man in der Arkon-Serie näher dran. Die Bedrohung ist nicht so aufgebauscht und in der Szene, als Tekeners Lexa-Disk kurz vorm Abschuss durch ein arkonidische Schiff steht, äußert der Smiler sein Verständnis für die Arkoniden, die durch einige wenige Beeinflusste zu Handlungen gezwungen werden, die sie normalerweise nicht ausführen würden.

Wie schon im fünften Roman der Arkon-Serie wird auch diesmal der Einsatz des Smilers ein wenig in den Hintergrund gedrängt. Die Artefaktgeschichte hat eindeutig den größeren Rahmen bekommen und Tekeners Einsatz in der Zentralbank bot zwar ein paar Actionsequenzen und eine Partie Garrabo, aber der Schwerpunkt lag eben bei der Suche nach dem Relikt.

Die Ideen waren nicht neu. Aus Sicht eines kleinen Ganoven wird das Geschehen um die Hinterlassenschaft der Raumnomaden vorangetrieben. Sverlon war gefällig charakterisiert. Als überflüssig und wenig originell empfand ich die Figur des Korrt Moody. Die Szene, in der er Tekener mit halb heruntergestreiften Kampfanzug und Zigarette empfängt, erinnerte an Szenen aus Hollywood-Streifen von der Machart der Expendables.

Ansonsten lässt sich den beiden Autoren attestieren, dass sie eine Geschichte mit etablierten Handlungsformen auf die Beine gestellt haben. Von den Mustern, die diese Handlungsformen prägen, weichen die beiden Autoren nicht ab. Eine Originalität stellt sich dadurch nicht ein. Unterhaltsam war die Geschichte dennoch.


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