Apps, Spiele, Sonstiges
Ich habe das Spiel zu Ende gespielt. Nach Aussage von Autor Kai Hirdt hält der interaktive Roman mindestens drei verschiedene Enden bereit, die erreicht werden können. In der von mir zu Ende gespielten Version übernimmt der Agent das Schiff, schickt die Krieger mit einer List von Bord und kann anschließend den Zeitriss kollabieren lassen. Dann aktiviert er die Selbstzerstörung des Schiffes und entkommt mit einer Fluchtkapsel. Letzter Gruß des Agenten: Bis dahin, alter Stratege!
Zumindest geht’s danach nicht weiter, es kommt kein Ende oder ein Hinweis, dass man „durch“ sei.
Das Spiel oder vielmehr der Roman zeigte sich nach meiner ersten vorläufigen Bilanz vom 24.12. doch noch etwas robuster. Der Agent hat ein energischeres Auftreten als noch zu Beginn. Allerdings trage ich als Spieler nach wie vor recht wenig zum Spielverlauf bei. Die Idee eines interaktiven Romans finde ich nach wie vor sehr gut. Ich könnte mir daher vorstellen, dass der Anteil des Spiels, in dem der Agent stets einen „vorläufigen“ Tod findet, einfach zugunsten einer komplexeren und auch anspruchsvolleren Story aufgegeben werden kann.
Die Figur, die man dann steuert, ist abhängiger vom Spieler und anstatt zu sterben, kommt sie einfach nicht weiter und man hat die Möglichkeit sie selbst zu einem bestimmten Punkt zurückgehen zu lassen, um dort eine andere Richtung zu beschreiten.
Eine solche App wäre weniger Spiel, sondern mehr Roman! Mein Vorschlag: Ein Glücksritter begibt sich im Stardust-System auf die Suche nach einem der von ES ausgelobten Zellaktivatoren. Erreicht der Spieler sein Ziel und findet den Aktivator, darf er aus einer vom Autor vorgeschlagenen Liste von Serienfiguren diejenige Figur benennen, die in der Hauptserie dann tatsächlich einen Aktivator erhält. Spielen entsprechend viele Leser die App, können sie Einfluss auf die Serie nehmen.
Inzwischen ist die Version 1.0.11 erhältlich. In den Einstellungen lässt sich darin der Abstand der Textfelder zum Rand vergrößern, bzw. verkleinern. Nun sind die Texte gut lesbar.
Mein Agent lebt immer noch oder schon wieder, je nachdem wie man das betrachtet. In der Wissenschaftsstation hat es ihn das erste Mal erwischt. Glücklicherweise werden Zwischenstände gespeichert und der Agent lebt ein paar Textnachrichten zurück wieder auf und das Spiel kann fortgesetzt werden.
Nach längerem Spiel kann ich nun auch ein bisschen bilanzieren. Schön ist, dass das Spiel passend zur aktuellen Zyklusthematik angelegt wurde. Auch die Idee der Steuerung, d.h. aus zwei möglichen Anweisungen für den Agenten zu wählen und das in Realzeit abzuwickeln, kommt bei mir gut an. Ich bin kein Gamer und die Einfachheit der Spielidee sagt mir zu.
Nüchtern betrachtet muss ich allerdings feststellen, dass die Wahl der zur Verfügung stehenden Anweisungen für den Agenten häufig keine echte „Auswahl“ zulässt. Die Anweisungen sind ähnlich und führen in der Folge zur gleichen Aktion des Agenten. Ein wenig zu häufig sind die Auswahlmöglichkeiten auch als Fragen ausgeführt. Die führen das eine oder andere Mal dazu, dass der Agent durch die Fragen angeregt wird, auch eigene Überlegungen anzustellen. Mehr direkte Anweisungen zum weiteren Vorgehen, nachdem die Lage erörtert wurde, würden mir besser gefallen.
Vielleicht bin ich noch nicht weit genug gekommen, aber es scheint keine echte Alternative zum Vorgehen zu geben. Entweder die Entscheidung war falsch, dann wird der Agent getötet oder sie war richtig, dann geht das Spiel weiter. Es gibt wie es scheint, keine alternative Route oder Vorgehensweise.
Interessant wäre für ein weiteres Spiel dieser Art ein etwas robusteres Szenario. Das aktuelle Spiel ist für Rhodan den Zauderer gedacht. Entsprechen vorsichtig geht’s voran. Ein neues Spiel könnte vielleicht für Atlan gedacht sein, der für ein selbstbewussteres, stärkeres Auftreten steht.