Ansichten zu Augmented Reality – Perry Rhodans Raumschiff in 3D

Die RAS TSCHUBAI in 3D
„Erlebe die RAS TSCHUBAI in Augmented Reality“, werde ich als Leser im Innenteil von Heft 3100 gelockt. Auf der nächsten Seite ist ein QR-Code abgebildet. Der öffnet einen Link auf eine Website. Zwei Mausklicks später kann man die RAS TSCHUBAI im Raum schweben lassen. Eine Kamera ist notwendig, von daher macht es Sinn, dies mit einem Smartphone oder Tablet durchzuführen. Ich war neugierig. Zunächst scannte ich mit meinem Smartphone den Code. Das installierte Android 10 machte keine Probleme. Da der Bildschirm aber recht klein ist, griff ich zu meinem Tablet, ebenfalls mit Android 10.
Während ich technisch also keine Hürden zu bewältigen hatte, machte ich mir allerdings Gedanken zum Datenschutz. Die Funktion kann nur genutzt werden, wenn ich es „Google“ gestatte, Fotos und Videos „aufzunehmen.“ Diese Aufforderung stand so auf meinem Tablet. Lehnt man hier ab, passiert nichts. Stimmt man zu, wird im zweiten Schritt dann der übliche Hinweis mit dem Zugriff auf Fotos und Videos des Tablets gemacht. Diese Abfrage ist mir klar. Eine Kamera-App muss zwangsläufig auf diese Daten zugreifen. Doch auf was lasse ich mich ein, wenn ich den ersten Schritt zulasse? Welche Daten gebe ich preis, wenn ich Google gestatte, Fotos und Videos „aufzunehmen?“ Werden Daten von meinem Smartphone abgegriffen? Und von Wem? Hat sich dazu Wer Gedanken gemacht?
Funktionalitäten, die sich mit umfangreichen Datenauskunfts- oder Datenzugriffsrechten bei mir melden begegne ich erstmal mit der gebotenen Vorsicht. Da scheine ich zwar zu einer Minderheit zu gehören, aber ich würde es doch gerne etwas genauer wissen. Da ich im Netz dazu nicht fündig wurde, wandte ich mich an die Perry Rhodan-Redaktion. Janina Zimmer, die zuletzt beim PR-Online-Abend ein wenig zu Augmented Reality erzählt hatte, nahm meine Fragen zum Datenschutz ernst und stellte einen Kontakt zur viality AG her.
 
Herr Timon Lorenz Thöne von der viality AG teilte mir folgendes mit:
Bei RAS TSCHUBAI AR handelt es sich um eine webbasierte Augmented Reality Anwendung und nicht um eine klassische App. Die Website, die der Nutzer durch den QR-Code ansteuert hat einen Programm-Code hinterlegt, der eine Software im Betriebssystem des Smartphones anspricht. Bei Apple heißt diese Software AR Kit, bei Android AR Core.
(Ohne diese im Smartphone hinterlegte Software ist die Nutzung nicht möglich.)
Diese Software im Smartphone verarbeitet die Daten auf unserer Website, konkret die 3D Daten der RAS TSCHUBAI. Um das Raumschiff dreidimensional im Raum zu platzieren muss auf Sensorik zurückgegriffen werden. Je nach Ausstattung des Smartphones kommen hier Kamera und evtl. weitere Sensoren (bei iPhone 12 z.B. der LiDAR Sensor) zum Einsatz. Die Sensoren ermöglichen dem Smartphone sich im Raum zu orientieren und folglich das Objekt zu platzieren. Dieser gesamte Prozess spielt sich lokal im Smartphone des Nutzers ab, keine Daten gelangen nach außen. Die Nutzung der Kamera durch die Software muss der Nutzer ausdrücklich erlauben, was mit den Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen zu tun hat. Denn jeder Nutzer hat das Recht einzustellen welche Software auf welche Sensoren und Daten zugreifen darf und welche nicht.
Die einzigen Daten, die wir bei viality erfassen, sind die Aufrufzahlen der Website, die durchschnittliche Verweildauer der Nutzer und ob die Nutzer die Anwendung startet (Start in AR drückt), sowie aus welchem Land die Zugriffe kommen. Die IP Adressen der Nutzer sind – DSGVO konform – anonymisiert. Die Daten erfassen wir einerseits, um die Serverauslastung zu kontrollieren, womit wir die Funktionalität gewährleisten, andererseits um einen Überblick zum Interesse an der Aktion zu bekommen. Die Daten werden von uns (viality AG) mit der Perry Rhodan Redaktion geteilt, um den Erfolg der Aktion datenbasiert zu bewerten. viality ist hier als Dienstleister für die Perry Rhodan Redaktion tätig.
Unser Werkzeug zur Datenerfassung ist Google Analytics, was in der Datenschutzerklärung der viality AG erklärt wird. Die Website, auf der die RAS TSCHUBAI für die AR Nutzung hinterlegt ist, ist eine Subdomain (also Unterseite) der viality AG Website. Somit gilt die Datenschutzerklärung der viality AG.
Die Datenschutzerklärung finden Sie hier: https://www.viality.de/Datenschutz/
Kleine Ergänzung warum Google nach einem Zugriff fragt: AR Core, die vorinstallierte Software auf dem Smartphone, die mit Android Betriebssystemen kommt, ist natürlich eine Software von Google, so wie Android ja auch von Google ist. AR Kit, das Pendant von Apple, ist entsprechend aus dem Hause Apple. viality macht sich diese vorinstallierte Software zur Gestaltung von webbasierten AR Anwendungen zu Nutze, indem wir mit viality AR Daten bereitstellen, die AR Kit bzw. AR Core verarbeiten kann – was schlussendlich in einem App-Freiem AR Erlebnis für den Nutzer mündet.
 
Mit dieser Auskunft wurden meine Bedenken ausgeräumt und ich habe die RAS TSCHUBAI auch mal fliegen lassen. Das heimische Wohnzimmer schien mir jedoch nicht der ideale Ort zu sein, um darin einen Kugelraumer zu bewegen. Obwohl sich das Wetter in der Region in den letzten Tagen wolkenverhangen, verregnet und diesig präsentierte, machte ich ein paar Schritte zum NOK. Die Fähren im Hintergrund, bewegte ich die RAS TSCHUBAI über das Wasser. Die Bedienung ist einfach. Mit dem Finger kann das Objekt verschoben werden. Mit zwei Fingern lässt sich das Objekt vergrößern oder verkleinern. Letzterem sind Grenzen gesetzt. Ist das Objekt zu groß, dann nimmt es das ganze Bild ein und der Hintergrund wird bedeutungslos. Eine Space-Jet wäre von den Größenverhältnissen wohl idealer gewesen, als ein fiktiver 3500-Meter-Raumer. Die RAS TSCHUBAI ist da etwas fehldimensioniert. Dennoch macht der 3D-Effekt Eindruck. Inklusive Schattenwurf. Hier ein paar Bilder von mir. Tatsächlich ändert sich auch die Tönung der Schiffshülle.

Perry Rhodan App Der Jahrmillionen-Feind (Update 3)

Ich habe das Spiel zu Ende gespielt. Nach Aussage von Autor Kai Hirdt hält der interaktive Roman mindestens drei verschiedene Enden bereit, die erreicht werden können. In der von mir zu Ende gespielten Version übernimmt der Agent das Schiff, schickt die Krieger mit einer List von Bord und kann anschließend den Zeitriss kollabieren lassen. Dann aktiviert er die Selbstzerstörung des Schiffes und entkommt mit einer Fluchtkapsel. Letzter Gruß des Agenten: Bis dahin, alter Stratege!

Zumindest geht’s danach nicht weiter, es kommt kein Ende oder ein Hinweis, dass man „durch“ sei.

Das Spiel oder vielmehr der Roman zeigte sich nach meiner ersten vorläufigen Bilanz vom 24.12. doch noch etwas robuster. Der Agent hat ein energischeres Auftreten als noch zu Beginn. Allerdings trage ich als Spieler nach wie vor recht wenig zum Spielverlauf bei. Die Idee eines interaktiven Romans finde ich nach wie vor sehr gut. Ich könnte mir daher vorstellen, dass der Anteil des Spiels, in dem der Agent stets einen „vorläufigen“ Tod findet, einfach zugunsten einer komplexeren und auch anspruchsvolleren Story aufgegeben werden kann.

Die Figur, die man dann steuert, ist abhängiger vom Spieler und anstatt zu sterben, kommt sie einfach nicht weiter und man hat die Möglichkeit sie selbst zu einem bestimmten Punkt zurückgehen zu lassen, um dort eine andere Richtung zu beschreiten.

Eine solche App wäre weniger Spiel, sondern mehr Roman! Mein Vorschlag: Ein Glücksritter begibt sich im Stardust-System auf die Suche nach einem der von ES ausgelobten Zellaktivatoren. Erreicht der Spieler sein Ziel und findet den Aktivator, darf er aus einer vom Autor vorgeschlagenen Liste von Serienfiguren diejenige Figur benennen, die in der Hauptserie dann tatsächlich einen Aktivator erhält. Spielen entsprechend viele Leser die App, können sie Einfluss auf die Serie nehmen.

 

Perry Rhodan App Der Jahrmillionen-Feind (Update 2)

Inzwischen ist die Version 1.0.11 erhältlich. In den Einstellungen lässt sich darin der Abstand der Textfelder zum Rand vergrößern, bzw. verkleinern. Nun sind die Texte gut lesbar.

Mein Agent lebt immer noch oder schon wieder, je nachdem wie man das betrachtet. In der Wissenschaftsstation hat es ihn das erste Mal erwischt. Glücklicherweise werden Zwischenstände gespeichert und der Agent lebt ein paar Textnachrichten zurück wieder auf und das Spiel kann fortgesetzt werden.

Nach längerem Spiel kann ich nun auch ein bisschen bilanzieren. Schön ist, dass das Spiel passend zur aktuellen Zyklusthematik angelegt wurde. Auch die Idee der Steuerung, d.h. aus zwei möglichen Anweisungen für den Agenten zu wählen und das in Realzeit abzuwickeln, kommt bei mir gut an. Ich bin kein Gamer und die Einfachheit der Spielidee sagt mir zu.

Nüchtern betrachtet muss ich allerdings feststellen, dass die Wahl der zur Verfügung stehenden Anweisungen für den Agenten häufig keine echte „Auswahl“ zulässt. Die Anweisungen sind ähnlich und führen in der Folge zur gleichen Aktion des Agenten. Ein wenig zu häufig sind die Auswahlmöglichkeiten auch als Fragen ausgeführt. Die führen das eine oder andere Mal dazu, dass der Agent durch die Fragen angeregt wird, auch eigene Überlegungen anzustellen. Mehr direkte Anweisungen zum weiteren Vorgehen, nachdem die Lage erörtert wurde, würden mir besser gefallen.

Vielleicht bin ich noch nicht weit genug gekommen, aber es scheint keine echte Alternative zum Vorgehen zu geben. Entweder die Entscheidung war falsch, dann wird der Agent getötet oder sie war richtig, dann geht das Spiel weiter. Es gibt wie es scheint, keine alternative Route oder Vorgehensweise.

Interessant wäre für ein weiteres Spiel dieser Art ein etwas robusteres Szenario. Das aktuelle Spiel ist für Rhodan den Zauderer gedacht. Entsprechen vorsichtig geht’s voran. Ein neues Spiel könnte vielleicht für Atlan gedacht sein, der für ein selbstbewussteres, stärkeres Auftreten steht.