Ansichten zur Fan Edition 21 Sternen-Gambit

Sternen-Gambit – von Michael Mühlehner

Die Geschichte ist in den Dunklen Jahrhunderten angesiedelt, als die Milchstraße durch Wälle abgeschottet ist und sich alle Intelligenzwesen im Griff der Monos-Diktatur und der Cantaro befinden. Auf der Randwelt Pitcairn lebt Finn mit seinem Onkel Barsmann Calm abseits von Tara, der einzigen Stadt auf dem Planeten. Pitcairn ist isoliert. Der Stützpunkt der Hanse ist seit langem aufgegeben. Noch nicht mal ein Hyperfunksender existiert. Die Bewohner sind auf Nachrichten angewiesen, die von den wenigen Raumschiffen, die hier Halt machen, mitgebracht werden. Als nach sieben Jahren mit dem Raumschiff GAMASCH endlich wieder ein Schiff auf Pitcairn landet, werden Ereignisse angestoßen, die das Leben von Finn vollständig verändern. Dem Schiff entsteigt ein Cyborg, der ein Interesse an Finn zu haben scheint. Der junge Mann muss mit seiner Freundin Emer fliehen. Sein sehnlichster Wunsch, die Galaxis kennenzulernen und andere Welten zu besuchen, wird plötzlich Realität. Aber er muss dafür Opfer bringen. Auf seiner Flucht trifft er einen geheimnisvollen Springer-Patriarch und muss sich seiner Vergangenheit stellen.

Rezension

Sternen-Gambit ist inzwischen die 21. Ausgabe der Fan Edition der Perry Rhodan-Fanzentrale. Ins Leben gerufen wurde dieses Projekt von der Perry Rhodan-Redaktion. Junge Talente der Science Fiction-Szene sollen damit gefördert werden. Es dient als Plattform für Autoren und Zeichner gleichermaßen. Das Titelbild des Heftes stammt von Andreas Schwietzke und zeigt eine Szene aus dem Roman. Im Wilden Wald muss Finn seine Verfolger abschütteln und sich gegen die bestialischen Kreaturen wehren, die darin hausen.

Michael Mühlehners Fan-Fiction führt den Leser zurück in eine grausame Zeit. Zwischen Heft 1399 und 1400 gibt es einen Zeitsprung von fast 700 Jahren. Der verstrichene Zeitraum wird als die Dunklen Jahrhunderte bezeichnet. Monos und die Cantaro beherrschten die Milchstraße. Vor diesem Hintergrund schildert der Autor Ereignisse, die das Leben eines jungen Mannes gründlich durcheinanderwirbeln. Michael Mühlehners Roman ist von Anfang an schnörkellos erzählt. Der Autor wirft seine Leser mitten ins Geschehen und verzichtet auf langatmige Erläuterungen. Die braucht man auch nicht. Das Geschehen ist flott geschrieben und auch für Leser ohne den Background des Cantaro-Zyklus leicht zu verstehen. Für den Rhodan-Kenner der Materie wartet die Geschichte mit bekannten Namen und Figuren auf. Galbraith Deighton spielt eine Rolle und man wird mit Namen wie Mossek angefüttert.

Wie erwähnt verzichtet der Autor auf historische Abrisse. Die Handlung ist so erzählt, dass mir als Leser genügend Raum blieb, das nicht Erzählte zu deuten und die Geschichte zu füllen. Etwas blass blieb manche Nebenfigur. Emer, die Freundin des Protagonisten, die sich ihm notgedrungen anschließen muss, wird leider gar nicht charakterisiert. Wir erfahren nichts über sie. Das Fehlen ihrer Wesenszüge ist insbesondere in den Szenen auffällig, in denen Finn sich auf einer anderen Welt den Lebensunterhalt durch Kämpfe verdienen muss. Hier wäre ein Konflikt zwischen Emer und Finn geeignet gewesen, die Freundin zu positionieren.

Im Laufe der Story erfährt Finn etwas über sich und seine Herkunft. Dies dient dann dazu, dass Finn mit seiner Vergangenheit gewissermaßen aufräumt. Der rote Faden ist also gegeben, wobei das Herausstellen der Motive für Finns letztendliches Handeln noch ein bisschen intensiver hätte ausfallen können. Gut gefallen haben mir die Actionsequenzen. Sie sind gut durchdacht und haben einen spannenden Aufbau. Beim Kampf gegen den Hauptgegner erfährt der Held Hilfe. Das ist zwar realistisch, aber ein wenig mehr Heldentum an der Stelle wäre nach meinem Geschmack gewesen.

Insgesamt eine tolle Fan-Fiction, die ich empfehlen kann.


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Kommentare

2 Antworten zu „Ansichten zur Fan Edition 21 Sternen-Gambit“

  1. Avatar von Michael Mühlehner
    Michael Mühlehner

    Vielen Dank für die positive Bewertung meines Romans! Habe mich sehr darüber gefreut!

    Beste Grüße
    Michael Mühlehner

    1. Avatar von Uwe Bätz

      Ich konnte in die Geschichte gut eintauchen. Schreib doch noch einen Roman! Es gibt viele weiße Flecken auf der PR-Landkarte.

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