Articles for the Month of Juni 2019

Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3019

Das Rätsel von Pesha – von Uwe Anton
Die Reise von Perry Rhodan und seinem Team wird fortgesetzt. Das Ziel ist Pesha. Dort residiert Todoyhu, die Shoijona. Eine von vielen Ayees anerkannte Politikerin. Um gegenüber den Cairanern nicht aufzufallen, wird die Fahrt mit einem Zug, der sogenannten Kupferkarawane, angetreten. Obwohl die SERUNS und Masken ihre wahre Identität verbergen, kommt es dennoch zu Zwischenfällen. Rhodan beschließt schließlich, doch die Flugfunktion der Anzüge zu verwenden, um schneller voranzukommen. An einem See, der dem Kaspischen Meer Terras gleicht, und in der Nähe der Cairanischen Mission von Pesha liegt, haben einige Team-Mitglieder eine seltsame Erfahrung. Sie wird als Ausleuchtung beschrieben. Rhodan verdächtigt die Cairaner, die vielleicht Parakräfte haben. Sein Verdacht scheint sich zu bestätigen, als die Gruppe beim weiteren Vorstoß nach Pesha unvermittelt von Cairanern aufgehalten wird.
Doch nicht die Cairaner haben Psi-Kräfte, sondern eine Gruppe von Ayees, die Rhodan und seinen Begleitern zu Hilfe kommen und sie letztlich nach Pesha und zu Todoyhu geleiten. Die Shoijona verlangt Aufklärung darüber, ob ihre Besucher, die Terraner, etwas mit den Teaana zu tun haben, die vor Jahrhunderten die Unsterntage auslösten.
 
Als altem Karl May-Fan sind mir natürlich sofort die Kapitelüberschriften ins Auge gefallen, die an Buchtitel dieses Schriftstellers angelehnt waren. Uwe Anton und Karl May hatten dann auch etwas gemein. Sie bereisten eine ihnen unbekannte Welt.
Aber nicht alleine in den Kapitelüberschriften erinnerte der Roman an die Reiseerzählungen Karl Mays. Der Autor verwendet auch einen ähnlichen Schreibstil und lässt Rhodan und seine Bergleiter mitunter ähnliche Abenteuer erleben, wie sie Kara Ben Nemsi in Mays Geschichten erfuhr. Wen sich Rhodan dabei ertappt, die Ayees mit „edlen Wilden“ zu vergleichen, dann spricht hier Karl May höchst persönlich. Und natürlich durfte der traditionelle Zweikampf nicht fehlen. Die Ich-Form tat ein Übriges, um ganz in den Welt der Reiseerzählungen im Stile Mays eintauchen zu können. Rhodan Ben Nemsi bereiste also mit seinen Gefährten den Planeten Iya. Dazwischen schmuggelte der Autor neben Karl May auch noch Paul Zech in seinen Text. Und die Cairaner wurden erstmals aus deren Perspektive geschildert. Sehr menschlich im Übrigen. Und der aktuelle Konsul scheint auch nicht viel zu wissen. Seine Aussagen zum Trajekt bleiben mysteriös. Allerdings zeigen diese Einblicke in das Handeln wie auch der Umgang mit dem vermeintlichen Spion von der THORA auch, dass die Cairaner nicht die Superbösewichte sind. Der Zeitpunkt ihres Erscheinens bleibt ebenfalls mysteriös. Laut Aussage Bull kamen die Cairaner sehr viel später nach dem Raptus in die Milchstraße. Bei den Ayees ist seit 500 Jahren überliefert, dass die Cairaner ihr Volk vor den Teaana (Terranern) beschützten. Und Paiahudse Spepher, der oberste Entwicklungshüter im Solsystem weiß nichts von einem Terra.
Die Hommage an Karl May war ganz vergnüglich zu lesen. Nicht superspannend und auch die Zyklusgeheimnisse wurden weiterhin gewahrt. Aber mal etwas anderes. Und das schätze ich.

Ansichten zu Perry Rhodan Mission SOL Heft 2

Die Althanos-Verschwörung – von Bernd Perplies
Nachdem Perry Rhodan sich in der SOL-Zelle 1 vorläufig den Bescheidenen Diener Senns geschlagen geben musste, hat der Terraner mit einer Handvoll Begleiter, darunter der Heilerin Mahlia Meyun, die SOL-Zelle 2 erobert und will sich nach dem Start vom Schiff aus einen Überblick verschaffen. Er sieht seinen Verdacht bestätigt. Er befindet sich auf Evolux, der Werftwelt der Kosmokraten in Tare-Scharm. Der Start des riesigen Raumschiffs ist nicht unbemerkt geblieben. Robotraumschiffe verhindern, dass das Schiff höher steigt. Rhodans Funksprüche bleiben unbeantwortet. Er landet das Schiff am Rand des Tals, aus dem er gestartet ist. Das Segment, in der das Tal liegt, scheint ohne Leben. Zudem bombardieren die Robotraumschiffe die Oberfläche mit starken Gammastrahlen. Das Tal und das Schiff werden jedoch verschont. In einiger Entfernung kann Rhodan eine Festungsanlage erkennen. Mit einem Trick erregt Rhodan die Aufmerksamkeit der Bewohner und ein Wissenschaftler namens Hemlir mu-Varall lädt ihn in die Althanos-Anlage ein.
Während Rhodan der Einladung alleine nachkommt, lässt er Mahlia Meyun eine Hypno-Schulung absolvieren. In der Festungsanlage will der Unsterbliche mehr über das Schicksal der SOL erfahren und in Kontakt zu den Verantwortlichen von Evolux kommen. Unterdessen bricht die Heilerin auf, um ihren Sohn aus den Fängen der Diener zu befreien. Sowohl Rhodan als auch Meyun stoßen auf Widerstand.
 
Die Fortsetzung, geschrieben von Bernd Perplies, führt den Helden an Bord der SZ-2 über die Oberfläche einer bekannten Welt. Der Terraner befindet sich auf Evolux. Diesen Planeten umweht kosmisches Flair. Vertreter von zehntausenden von Völkern gehen dort einer einzigartigen Beschäftigung nach. Sie bauen die besten Raumschiffe des Universums! Von diesem Flair ist im Roman nicht viel zu spüren. Der Sense of Wonder, sofern er sich zaghaft zeigte, bestand nur in den Erinnerungen Perry Rhodans. Und auch da beschränkte sich der Autor darauf zu reflektieren, wie der Unsterbliche die Regierung des Planeten stürzte. Auf die Finessen Evolux, den Werften, den kobaltblauen Walzen, den damaligen Verbesserungen an der JULES VERNE, der einzigartigen Technik und anderen Ereignissen, die den besonderen Stellenwert der Werftwelt hätten betonen können, verzichtet der Autor. Die Rückkehr geriet für meinen Geschmack zu unspektakulär. Beinahe schon anspruchslos.
Zu diesem Eindruck trugen beide Handlungsstränge bei, die Bernd Perplies verfolgt. Während derjenige mit Mahlia Meyun bodenständiger und emotionaler angelegt war, tauchte Perry Rhodan in die bizarre Welt des Kosmokratenplaneten ein. Oder auch nicht. denn der Kontrast, den ich mir an der Stelle zwischen den Handlungsebenen erhofft hatte, wollte sich nicht einstellen. Die Welt, die Perry Rhodan betrat, wirkte nicht kosmokratisch. Von High-Tech keine Spur. Stattdessen skurrile Wissenschaftler, die billige Experimente durchführten. Dieser Part war zu brav. Den verabscheuungswürdigen Experimenten der verrückten Wissenschaftler in der Festungsanlage (welcher Film war das gleich nochmal?) fehlte es an Details, um das Grauen spürbar werden zu lassen. Die Beschreibungen der Umgebung wie auch der Cyborgs waren oberflächlich. Die Emotionen der geschundenen Kreaturen kaum vorhanden. Hier mal ein gequälter Schrei, dort mal ein gepresstes Stöhnen. Rhodans Reaktionen waren verhalten. Und einmal mehr reagiert der Held nur, statt zu agieren. Die Folter von Rhodan ist gefühlt die 2000. Szene dieser Art. Und er benötigt Hilfe, die er wundersamer Weise auch bekommt. In meinem Kopfkino erschienen die Szenen in dieser Handlung in schwarz-weiß. Das Setting erinnerte mich an SF-Film-Serials der 30er Jahre, in der Art von Flash Gordon, der im Palast des Herrschers in billigen Pappmaschee-Kulissen gegen Ming den Gnadenlosen kämpft.
Tatsächlich gefiel mir der Handlungsstrang mit der Heilerin deutlich besser. Die Handlung war nicht komplex und bot auch keine Überraschungen. Dafür punktete der Part mit Mahlia Meyun mit gut geschilderten Emotionen.
Die Geschichte bot nur durchschnittliche Unterhaltung. Nach einem fulminanten Start (der SZ-2) geht der Geschichte danach etwas die Puste aus. Dem Roman fehlte es an einem Element, das ihn aus der Masse der tausenden von Rhodan-Geschichten heraushebt. Die Althanos-Verschwörung war lau. Irgendjemand hat irgendwann ein paar Daten gelöscht. Das war zu wenig. Die gegenüber dem Vorgängerroman neu hinzugekommenen Figuren konnten mich nicht überzeugen. Und wie erwähnt fehlte es an einem stärkeren Kontrast zwischen der Rhodan-Ebene und der Ebene der Heilerin.
 

Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3018

Welt der fünf Augen – von Susan Schwartz
Auf Iya ist Perry Rhodan auf die dort lebenden Ayees getroffen. Die Bewohner des Planeten sind humanoid, haben Flügel, die sie zum Flug befähigen und fünf Augen. Der Unsterbliche und sein Team haben die beiden Forscher Dunyuu und Shashay aus einer gefährlichen Lage befreit. Nun sind alle auf dem Luftschiff KYNAYASH von Kapitän Eshmaan unterwegs in die Heimat der beiden Forscher. Doch ein gewaltiger Sturm zerstört das Luftschiff. Erneut können Rhodan und seine Begleiter den beiden Ayees das Leben retten. Mit Hilfe der flugfähigen SERUNS geht die Reise zum Hafen Shabaydaa. Für Rhodan sieht die Insel wie Sizilien aus. Wie überhaupt vieles an Terra erinnert. Auf dem Weg erfahren die Besucher etwas mehr über das Volk. Und von den „Unsterntagen“ vor etwa 500 Jahren, als die Cairaner die Ayees und Iya vor einer Katastrophe retteten. Diese wurde von den Teaana ausgelöst.
Perry Rhodan würde gerne mehr erfahren. Die Ayees verwenden akustische Aufzeichnungsgeräte. Die Klangwalzen eines Archivs sollen Rhodan und seine Begleiter nähere Informationen geben. Und eine archäologische Ausgrabungsstelle birgt eine Überraschung. Denn hier erhält Zemina Paath einige Bruchstücke ihrer Erinnerung zurück. Doch die Aktivitäten der Terraner bleiben nicht unbemerkt. Die Cairaner bringen Dunyuu und Shashay in Gefahr. Perry Rhodan muss die beiden schützen und nach Pesha vorstoßen, um weitere Informationen zu bekommen.
 
Der zweite Teil des Doppelbandes von Susan Schwartz beschäftigt sich hauptsächlich mit Land und Leuten. Ergänzt wird das durch ein, zwei Bedrohungen. Diese werden ziemlich aufgebauscht. Zunächst der Sturm und später die Entführungsaktion der Cairaner. Die Autorin packt viele Beschreibungen zu den Ayees, zu ihrer Kultur, ihrer Technik und ihrer Lebensart in den Roman. Für Flugwesen werden die Ayees erstaunlich „bodenständig“ beschrieben. Und sie haben keine Schrift entwickelt, obwohl sie Symbole kennen und eine Sprache haben. Es gibt akustische Aufzeichnungen in Form von Tonwalzen. Da die Tonwalzen, sowohl was Aufnahme als auch das Abspielen angeht, erst sehr viel später in der Entwicklung der Ayees erfunden werden konnten, ist es schon merkwürdig, dass vorher keine andere Form der Aufzeichnung, außer dem Weitersagen, entwickelt wurde. Zumal die Ayees wissenschaftliche Neugierde und Forschungseifer zeigen und auch die Anatomie der Ayees nicht dagegen spricht.
Fehlende oder ungenaue Aufzeichnungen machen die Recherchen von Perry Rhodan natürlich nicht leicht. Wie eingangs erwähnt, erfahren wir viel über dieses Volk. Jedoch so gut wie nichts über das eigentlich interessante. Nämlich die Historie. Es gibt einige Puzzlestücke, die von den Protagonisten gefunden werden. Beispielsweise seit wann die Ayees die Cairaner kennen oder die Erinnerung, die Zemina Paath angesichts einer Statue erhält. Das Problem dieses Romans war es dann jedoch, dass die Figuren nichts mit den Informationen anfangen wollten. Wurden im Roman der Vorwoche noch untersucht und analysiert, Zusammenhänge hergestellt und Theorien aufgestellt, fehlt ein konkludentes Handeln der Figuren bezgl. der Informationsgewinnung diesmal völlig und wertet dadurch die Geschichte ab.
Besonders deutlich wird das angesichts der Information, dass die Cairaner die Ayees vor 500 Jahren vor einer Katastrophe retteten, die von den Teaana, Terranern (?) ausgelöst wurde. Lt. Bull sind die Cairaner noch nicht so lange in der Milchstraße. Perry Rhodan hätte dies reflektieren müssen. Aber er betrachtet diese Information und andere als Puzzlestücke. Problem: Er (die Figuren) sammeln diese und setzen sie erst später zu einem Bild zusammen, wenn sie glauben, alle Teile erhalten zu haben. Als Leser hätte ich es gerne, wenn die Figuren sich mit dem erhaltenen Wissen dann auseinandersetzen, wenn sie etwas in Erfahrung gebracht haben. Doch die Autorin denkt gar nicht daran, ihre Protagonisten auch mal dazu zu bewegen, wenige Puzzleteile daraufhin zu untersuchen, ob damit schon ein Teilbild des späteren großen Bildes zusammengesetzt werden kann. Die Geschichte punktet mit Lokalorit aber das Figurenhandeln hat mir nicht gefallen. Es scheint ein Übergangsroman zu sein, denn Perry Rhodan wird im nächsten Roman mit dem Rätsel von Pesha konfrontiert werden.