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Ansichten zu Perry Rhodan Jupiter Heft 07

pr_jupiter07MERLINS Todesspiel – von Christian Montillon/Kai Hirdt – Handlung:

Mondra Diamond und Gili Saradon erhalten von Oread Quantrill ein Angebot. Der Chef der Faktorei will die TLD-Agenten das Spiel der Spiele begehen lassen. Bestehen sie, bekommen sie eine Space-Jet und können MERLIN verlassen. Verlieren sie, werden sie festgesetzt, bis es vorüber ist. Die Sicherheitsvorkehrungen würden allerdings außer Kraft gesetzt. Wer im Parcours stirbt, stirbt auch im realen Leben. Und sie müssen gegen eine zweite Mannschaft antreten, die gleichfalls die sechs Stationen durchläuft. Auch sie gilt es zu schlagen. Eine Kamera soll das Spielgeschehen live in der Station übertragen. Mondra ist einverstanden und ruft auch Porcius Amurri und Dion Buster Matthau zu sich.

Auf MERLIN hält sich nach wie vor auch Chayton Rhodan auf. Seine Rachepläne kann er zunächst nicht verfolgen. Die TLD-Agenten kann er über seine Positronik beobachten. Sie spielen auf Leben und Tod. Die Wetteinsätze an Bord erreichen schwindelerregende Höhen. Wo Mondra Diamond ist, muss auch Perry Rhodan sein, ist seine Schlussfolgerung. Tatsächlich kann er den Unsterblichen entdecken. Er wird gerade von Oread Quantrill inhaftiert. Chayton will seinen berühmten Verwandten befreien. Doch er kommt zu spät. Der Unsterbliche hat einen anderen Helfer gefunden und die Station verlassen. Aus den Aufzeichnungen geht hervor, dass Perry Rhodan auf eine Widerstandsbewegung an Bord der Faktorei gehofft hat. Chayton macht sich auf die Suche nach diesen Leuten.

In Runde eins des Spiels befinden sich Mondra und die anderen in einem Kubus von 10 Meter Kantenlänge. In der Mitte des Raumes schwebt ein gläserner Würfel von zwei Meter Kantenlänge. Schnell finden sie heraus, dass aus dem Raum die Luft abgesaugt wird. Sie müssen einen Ausweg finden. Sie haben keine Hilfsmittel, auch die SERUNS mussten sie ablegen. Nur Gili Saradon hat eine Handtasche mit wenigen Utensilien dabei. Nachdem sie das Rätsel gelöst haben, wartet die nächste Station auf die Gruppe. Über einen Transmitter erreichen Mondra und die anderen Runde zwei.

Der Transmitter spuckt sie auf einer Plattform aus, die in einem Wald aus riesigen Pilzen liegt. Sporen dieser Pilze treiben durch die Luft. Sie entdecken einen Pfad in dem sumpfigen Gelände und folgen ihm. Unterwegs sehen sie eine gedrungene Gestalt. Möglicherweise ein Spieler der anderen Mannschaft. Sie erreichen eine Felsplattform. Buster verhält sich plötzlich sehr aggressiv und greift die anderen an. An seinem Bein hat sich ein pilzartiger Organismus festgesetzt. Auch Mondra hat an der Hand einen Fladen der Materie. Sie kann ihn entfernen, als plötzlich Perry Rhodan auftaucht.

Chayton Rhodan hat indessen Kontakt zu Tarla Phel aufgenommen, die er verdächtigt, der Widerstandsbewegung anzugehören. Er hat ein Dossier der Frau, deren Schwester Drogen verfallen ist. Tarla lehnt Drogen daher ab und bringt Chayton in einen geheimen Raum. Dort hält der Widerstand gerade ein Treffen ab. Der Anführer Gabriel Udon hat einige Tau-acht-Süchtige an seiner Seite. Mit deren Mutantenfähigkeiten will er etwas bewirken. Chayton ist zunächst erfreut und bietet Unterstützung an. Nach und nach kommt er jedoch hinter Gabriels Pläne. Der Anführer will mit einer Bombe DANAE und das Casino in die Luft sprengen. Udon und seine Mitstreiter entpuppen sich als Fanatiker, die mit einem Terroranschlag hunderte Unschuldige töten wollen. Als Chayton versucht, sie davon abzubringen, wird er gefesselt und unter der Bewachung von Tarla Phel zurückgelassen, während die Fanatiker losziehen, um ihren Plan umzusetzen. Chayton setzt seine gesamte Überredungskunst ein. Tarla Phel befreit ihn schließlich von den Fesseln.

Perry wirkt gehetzt auf Mondra. Er gibt ihr ein Vibromesser und die Information, dass ein Code auf dem Felsplateau versteckt sei, um den Transmitter umzuprogrammieren. Dann verschwindet Mondras Partner. Mit dem Vibromesser kann Mondra den Parasiten von Buster entfernen. Sie entdecken und entschlüsseln den Code, überwinden die Pilzsporen und können den Transmitter umprogrammieren.

Station drei ähnelt der Jupiteratmosphäre. Die Umgebung ist surreal. Nach und nach gewinnen die Spieler den Eindruck, dass sie auf einem gigantischen, möglicherweise künstlichen Lebewesen stehen. Mondra entdeckt in der Nebelwelt eine Kreatur, wie sie auch in Prancks Labor eingeschlossen war. Das Wesen bezeichnet sich als Schiqalaya. Sie seien von der Psionischen Arche, von der NAPHAUT DOSCHUR sagt das Wesen. Im gleichen Moment greift der riesenhafte künstliche Organismus an. Buster wird getötet. Die anderen fliehen und werden von den Schiqalaya zum Nervenzentrum des künstlichen Geschöpfes getragen. Dort können sie den dritten Level verlassen.

Oread Quantrill beobachtet den Fortgang des Spiels. Er ist sicher. Egal wie die nächste Spielrunde ausgeht, in Wirklichkeit hat Mondra Diamond längst verloren. Sie weiß es nur noch nicht.

 

Rezension:

Ich hinke der Serie etwas hinterher. Das Heft liegt seit 10 Tagen bei mir und es interessierte mich brennend wie es mit Mondra Diamond weiterging. Nach meiner Reise zum Austria-Con und anschließendem Urlaub konnte ich mich an diesem grauen Wochenende endlich dieser Geschichte widmen. Kai Hirdt greift darin auch den Erzählstrang um Chayton Rhodan wieder auf. Die anderen Teile der Geschichte stammen von Christian Montillon.

Der Einstieg in den Roman mit dem Vorschlag, sich mit Hilfe eines Spiels, eines Parcours zu retten und das schnelle Akzeptieren der Spielbedingungen durch Mondra Diamond war einzig und alleine der Dramaturgie geopfert. Sinn machte das irgendwie nicht. Andererseits hatte ich die Figur Mondra Diamond so in Erinnerung, nämlich in Situationen, die wenig Sinn ergaben. Die Figur, die einige Zeit an der Seite Perry Rhodans gestanden hat, wurde meist in solchen oder ähnlichen Geschichten geschildert. Wenn ich Band 4 noch richtig in Erinnerung habe, bluffte Diamond. Sie wollte die Labore sprengen. Und Porcius Amurri und Dion Matthau waren außer Reichweite der SteDat. Mondra gibt also nun offen zu, dass sie geblufft hat und holt die anderen TLD-Agenten zu sich, was wiederum bedeutet, dass sie die einzige Sicherheit in der Hinterhand ebenfalls aufgibt. Quantrill hätte die vier auch gleich töten können.

Viel Zeit zum Ärgern blieb nicht. Denn der Parcours, der hier beschrieben wurde, hatte tatsächlich seinen Reiz und war rätselhaft und spannend genug, um Gedanken über die Sinnhaftigkeit von Mondras Aktion zu verdrängen. Auch hielt der Autor (die Autoren) die Balance, d.h. es wurde ein Ausgleich geschaffen, indem Mondra doch das eine oder andere Mal ins Grübeln gerät und ihre Entscheidung hinterfragte.

Und auch die Erzählebene Chayton Rhodan bot Abwechslung. Allerdings kann diese Erzählebene nicht an die ersten Eindrücke dieser Figur anschließen. Der Verwandte des Titelhelden wird nicht so in Szene gesetzt, wie in seinen bisherigen Auftritten. Die Figur verharrt auf der Stelle. Weder kommt sie dem Ziel näher, sich an Pao Ghyss zu rächen, noch das eigene Schicksal in irgendeiner Weise zu ändern. Zwangläufig sucht die Figur Unterstützung. Seinen berühmten Verwandten verpasst er knapp und der Widerstand entpuppt sich als eine Gruppe von Fanatikern. Fortsetzung folgt. Der Erzählstrang um Chayton Rhodan wurde nachträglich zu Jupiter hinzugefügt. Wie erwähnt, ist der erste Eindruck sehr gut gewesen. Nun aber wird es an der Zeit, dass Chayton die Lüftungsschächte MERLINS verlässt und wieder einen stärkeren Auftritt bekommt.

Insgesamt aber ein kurzweiliges, zuweilen rasantes Lesevergnügen.

 

Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2877

pr_2877Der verheerte Planet – von Michael Marcus Thurner – Handlung:

Nachdem Perry Rhodan erfahren hat, dass Pey-Ceyans Geist mittels der Dakkar-Spanne in ihren genesenen Körper zurückgekehrt ist, macht er sich erneut auf die Suche nach den Advokaten. Der Erratische verhilft Rhodan zu einem weiteren Aufenthalt im fünften Torus. Wieder erlebt der Terraner eine Mnemo-Präsenz und nimmt dadurch an längst vergangenen Ereignissen teil. Rhodans Reise beginnt in der Hauptstadt Tonhuon. Dort hatte er die beiden Gyanli außer Gefecht gesetzt. Rhodan bewaffnet sich mit einem Traktator. Die anderen Tiuphoren lehnen es ab, die zweite Waffe an sich zu nehmen. Die Flucht der Gruppe unter der Führung des Sammlers Zimu Miacylloc wird fortgesetzt. Sie erreichen einen sicheren Zufluchtsort und Rhodans emotionale Bindung wird schwächer. Er kehrt in Attilar Leccores Nische zurück und lässt sich vom Gestaltwandler informieren. Leccore ist besorgt, er befürchtet, dass Rhodan sich im Catiuphat verlieren könnte. Doch Rhodan will unbedingt mehr über die Historie der Tiuphoren erfahren. Leccore soll unterdessen ein Beiboot bereitmachen, mit denen sie nach Orpleyd fliegen und nach Verbündeten suchen können. Die Kaperung eines Sterngewerks würde drei Personen nicht gelingen.

Attilar Leccore macht sich in der Gestalt des Orakels Paqar Taxmapu an die Arbeit. Er sucht die Unterstützung der Ccoshars an Bord der CIPPACOTNAL. Wie er selbst, sind diese Tiuphoren geschlechtslos. Sie wurden geboren, um vielleicht mal ein Orakel-Page zu werden. Doch nur wenigen ist eine solche Karriere vergönnt. Die anderen Ccoshars verdingen sich als Lehrer, Kunsttaktiker, Ausdruckstänzer oder Musiker. Mit einem ihrer Vertreter, den Tiuphoren Sandar Vocc, handelt Taxmapu ein Abkommen aus. Er will Maxal Xommot, den Caradocc der CIPPACOTNAL, dazu bringen, den Ccoshars mehr Stellenwert entgegenzubringen, ihnen gar ein eigenes Schiff zur Verfügung zu stellen. Taxmapus Plan gelingt. Ein kleiner Sternspringer der 200m-Klasse wird umgerüstet. Das Orakel sorgt jedoch dafür, dass alle Kommandocodes nur für ihn gelten.

Mit der Hilfe des Advokaten wird Perry Rhodans Mnemo-Präsenz fortgesetzt. Die Gruppe erreicht einen Ort unter dem Municipium, dem Habitat der Gyanli auf Tiu. Dort treffen sie auf Pfaunyc Tomcca und Catccor Turrox, die in den Kavernen nach Tiucui-Kristallen schürfen lassen. Die beiden Anführer der Tiuphoren wollen das Volk aus der Knechtschaft der Gyanli befreien und in das Phat führen. Die Ziele der Usurpatoren sind auch ihnen nicht bekannt. Bei den Gyanli scheint aber der Begriff Operandum wichtig zu sein. Tomcca und der Wissenschaftler Turrox suchen nach Tiuphoren mit einer starken Affinität zu Tiucui-Kristallen. Diese sollen den Weg bereiten, das Phat mit Geistkomponenten anzufüllen. Zwei Mitglieder in Rhodans Gruppe, die kleine Astirra und ihre Mutter, besitzen die Begabung. Die Erlösung ist nahe. Rhodan macht einen Zeritraffersprung und erfährt, dass nicht alle Tiuphoren ins Phat wechseln können. Es müssen Modifikationen vorgenommen werden. Rhodan erfährt von einem Raumschiff, einem Sterngewerk, das weit außerhalb des Lichtfahnensystems der Tiuphoren gebaut wird. Tonnen von Tiucui-Kristallen sind dorthin geschafft worden. Das Phat soll dem Sterngewerk voranfliegen. Rhodan ist verwirrt. Die Tiuphoren dieser Zeit sind unmöglich zu so einer technischen Meisterleistung fähig. Auch der Abtransport von Tiucui-Kristallen unter den Augen der Gyanli ist ihm ein Rätsel.

Wieder wird per Zeitraffer Rhodans Sicht auf die Erinnerungen vorangebracht. Die Modifikationen verursachen Änderungen an den tiuphorischen Bewusstseinen. Sie werden zu Egozentrikern, die die Achtung vor dem Leben anderer verlieren. Sie gehen diesen Weg, um zu einer militärischen Macht heranzuwachsen, die eines Tages den Gyanli gegenübertreten kann. Aus dem Phat wird das Cat-Tiu-Phat. Rhodan erfährt auch von einer seltsamen Maschine, die der Wissenschaftler Catccor Turrox auf Tiu entdeckt hatte. Das Gerät oder Pavvat schien eine Mischung aus Sonde, Raumschiff, Roboter und Rechner zu sein. Das Pavvat brachte Turrox auf die entscheidenden Gedanken einer Verbindung von Tiucui-Kristallen zum Phat. Die Maschine ist eines Tages verschwunden.

Rhodan kehrt zum Advokaten zurück, den er nun als den Sammler Zimu Miacylloc erkennt. Der Erratische hat nie herausgefunden, wer oder was das Pavvat ist. Perry Rhodan verlässt nun mit Pey-Ceyans Hilfe das Catiuphat und kehrt in seinen Körper zurück. Der Terraner, die Larin und der Gestaltwandler schaffen mit dem vorbereiteten Schiff die Flucht von der CIPPACOTNAL. Perry Rhodan tauft den Sternspringer auf den Namen ODYSSEUS. Ziel ist die Rückkehr in die Milchstraße. Aber zuvor will Rhodan ins Lichtfahnensystem vorstoßen, um das Pavvat zu erforschen. Eigentlich müsste Tiu längst untergegangen sein, aber vielleicht haben die subtemporalen Zäsuren, die Orpleyd beeinflussen, auch Auswirkungen auf Tiu gehabt.

 

Rezension:

Gerade haben wir uns aus den Zeitwirrungen des vergangenen Zyklus befreien können und schon drohen uns die nächsten Wirrungen. Keine Risse diesmal, sondern Brüche, subtemporale Zäsuren werden ins Spiel gebracht. Ob die Auflösung ähnlich chaotisch wie in Thez ablaufen wird?

Wenn zwei österreichische Autoren zwei Geschichten in Folge schreiben, stimmt die Abstimmung. Mit den gleichen Handlungselementen aus 2876 bestreitet auch Michael Marcus Thurner seine Geschichte und setzt das Abenteuer ohne Zäsur fort. Abseits der Erlebnisse von Perry Rhodan während seiner Mnemo-Präsenz im fünften Torus musste Michael Marcus Thurner aber die Handlung um Attilar Leccore ein gutes Stück weiter voranbringen. Leo Lukas oblag vor einer Woche die Rettung der Körper des Terraners und der Larin. Der nächste Schritt, den nun Michael Marcus Thurner beschreiben musste, war nicht ganz so einfach. Ohne Verbündete und 131 Millionen Lichtjahre von zu Hause entfernt, musste der Autor seinen Figuren eine Perspektive schaffen. Die Übernahme eines Sterngewerks wird als aussichtslos abgehakt. Also lässt der Autor seine Figur Rhodan die Strategie der kleinen Schritte machen. Ein bewährtes Rezept. Ein Beiboot stehlen, von Bord fliehen, Unterstützung suchen. Und so kommt es dann auch. Und damit Perry auch vor Ort bleibt, werden das Pavvat und das Operandum eingeführt. Nach 20 Millionen Jahren oder länger dürften die Gyanli und Tiu längst Geschichte sein. Aber da ist ja noch die erwähnte Zäsur.

Wir erfahren, wie die Tius sich aus liebenswerten Raumfahrern zu unbarmherzigen Eroberern entwickelt haben. Eine Veränderung des Bewusstseins führte zu dieser katastrophalen Evolution. Und irgendwie scheint niemand den Plan zu Ende gedacht zu haben. Flucht der Geistkomponenten ins Catiuphat, als einzige Möglichkeit, den Gyanli zu entkommen ist nachvollziehbar. Doch wie soll im nächsten Schritt damit die Macht der Gyanli gebrochen werden?

Bevor wir die Tiuphoren verlassen, wird noch ein wenig über die Ccoshars erzählt. Mit den angedachten Eigenschaften wollen sie sich nicht so recht unter die Modifikationen einsortieren lassen, die das Volk vor Urzeiten seiner Liebenswürdigkeit, seiner Freundlichkeit, seinem Solidaritätsgedanken und seinem Familiensinn beraubt hat. Das Fehlen dieser Merkmale und die nun gezeigten Charaktereigenschaften Egoismus, Härte und Selbstbezogenheit sollen Musiker hervorgebracht haben? Deren Musik möchte ich wirklich nicht hören!

Ich bin gespannt, wie Perry Rhodan den Balanceakt in der Bewertung der Tiuphoren schaffen wird. Erste Gedanken dazu hat Thurner in seinen Roman einfließen lassen. Er spricht von einer tragischen Entwicklung und vergleicht das Catiuphat mit der Büchse der Pandora. Auf die entscheidende Frage geht Thurner hingegen nicht ein:

Die Veränderung des Charakters war notwendig, um die Tiuphoren gegen die Unbilden des Catiuphat zu stählen. Doch was ist mit all den anderen Geistkomponenten, die keine Modifikation erhielten? Warum können sie im Catiuphat bestehen oder überhaupt aufgenommen werden?