Articles for the Month of Oktober 2016

Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2880

pr_2880Tod im Aggregat – von Michelle Stern – Handlung:

Im Aggregat halten sich noch zwei Gyanli auf, die Lua Virtanen und Vogel Ziellos in ihre Gewalt gebracht haben. Mehr noch, die Despoten Orpleyds sind im Besitz von Informationen, wie man im Staubgürtel navigieren kann. Dank der tt-Progenitoren können sich die beiden ATLANC-Geborenen befreien. Einer der Gyanli wird getötet, dem zweiten gelingt die Flucht.

In einem der Labore des Aggregats forschen Wissenschaftler des Widerstands an gefangenen Gyanli. Den Besuchern von der RAS TSCHUBAI gehen diese Aktivitäten zu weit. Die Verbrechen der Gyanli rechtfertigen nicht den Einsatz einer biologischen Waffe gegen die Unterdrücker. Farye Sepheroa ist verärgert, da sie meint, dass Aichatou Zakara sich nicht deutlich von den Experimenten distanziert. Pedcos verteidigt die Aktivitäten. Er räumt auch ein, dass sie bislang kaum Fortschritte gemacht haben. Insbesondere das Fluid, in dem die Gyanli Ruhe, Erfüllung und Frieden finden, ist dem Widerstand ein Rätsel. Sie haben keine Probe dieser Flüssigkeit.

Lua und Vogel können Gucky und die anderen von dem Gyanli berichten. Auf dem Aggregat wird Alarm gegeben. Schiffe dürfen nicht starten. Eine riesige Suchaktion wird gestartet, die angesichts der Größe der Station aus tausenden von Schiffen aussichtslos erscheint. Lua hat jedoch eines der Geräte der Gyanli scannen können und gibt die Daten an den Widerstand, in der Hoffnung, eine Spur des Geflüchteten entdecken zu können.

Der Gyanli Wyhdomadr wartet unterdessen, ob sein Begleiter den beiden Niederkreaturen, wie er sie nennt, entkommen ist. Durch den Funkverkehr erfährt er, dass alle Gyanli bis auf ihn getötet wurden. Er kehrt in das Schiff zurück, mit dem er herkam. Es ist ein Schiff der Aysser, die TAYMISS. Eines der Besatzungsmitglieder hat ihn unterstützt. Da inzwischen Startverbot herrscht, tötet Wyhdomadr den Mitwisser und verlässt die TAYMISS. Er will an Bord des Schiffes gehen, mit denen Lua und die anderen gekommen sind.

Der Tote wird entdeckt. Die TAYMISS wird durchsucht, aber Wyhdomadr ist nicht an Bord. Erst nach Untersuchung aller Besatzungsmitglieder darf das Schiff der Aysser starten. Gucky will dem Gyanli eine Falle stellen. Sie geben vor, einen der Gyanli aus dem Labor an Bord der HARVEY zu bringen. Dadurch soll der Flüchtige animiert werden, dessen Platz einzunehmen, um eine Chance auf die Flucht vom Aggregat zu haben. Tatsächlich geht Wyhdomadr darauf ein. Er sorgt aber für Ablenkung und versucht seine Häscher zu täuschen. Letztlich können die Galaktiker Wyhdomadr gefangen nehmen. Doch der Gyanli ist ihnen einen Schritt voraus. Er hat die Daten für die Navigation nicht mehr. Sie ist mit einem Schläfer an Bord der TAYMISS aus dem Staubgürtel transportiert worden.

Während auf dem Aggregat die Evakuierung in Betracht gezogen wird, verlässt die HARVEY den Staubgürtel. Ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigen sich. In Orpleyd verbreitet sich die Kunde, dass die Gyanli eine Flotte zusammenziehen, um in den Staubgürtel zu fliegen. Am vereinbarten Treffpunkt fehlt die SAMY GOLDSTEIN. Eine Boje wurde zurückgelassen und verrät, dass ihr Trägerschiff wegen Gyanli seine Position verlassen musste. An den neuen Koordinaten angekommen, muss die HARVEY beobachten, wie der Schlachtkreuzer von vier Gyanli-Schiffen angegriffen wird.

 

Rezension:

Die zuletzt aufgeworfenen ethischen Fragen werden auch von Michelle Stern zum Thema gemacht. Sie lässt ihre Protagonisten angesichts der gefangenen Gyanli und den Experimenten an diesen Gefangenen Abscheu und Empörung zeigen. Als es jedoch darum ging, Informationen zu den Unterdückern zu teilen, fragt keiner der Beteiligten, wie diese Informationen erlangt wurden. Soweit geht dann doch nicht die moralische Diskussion in diesem Roman.

Der Schwerpunkt der Geschichte lag auf der Suche nach dem geflohenen Gyanli und seiner Ergreifung. Die Autorin tat einiges, um alle Figuren angemessen einzusetzen. Sie bildet zwei Gruppen, Lua und Vogel, sowie Aichatou und Farye. Dazu Gucky, der seine Fähigkeiten als Teleporter einsetzt. Zwischen Aichatou und Farye kriselt es etwas, da Farye es der Zeitwissenschaftlerin übel nimmt, wie diese auf die Experimente der Widerständler reagiert hat. Die Krise ist jedoch nicht mehr als der berühmte Sturm im Wasserglas. Die Meinungsverschiedenheit wird schnell zu den Akten gelegt.

Zwischen Lua und Vogel hingegen darf es solche Differenzen eigentlich gar nicht geben. Die beiden sind im wahrsten Sinne des Wortes, auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Hin und wieder verraten die Autoren etwas von den Schwierigkeiten, die sie meistern müssen, wenn sie eine bestimmte Figur, wie beispielsweise Gucky einsetzen müssen. Nun, der Mausbiber ist hier zumindest teilweise eingeschränkt, da seine Telepathie nicht funktioniert. Ich bin aber gespannt, was die Zukunft für Lua und Vogel bringt. Dieses Gespann wird auch für die Autoren eine Herausforderung. Die beiden Figuren müssen immer gemeinsam in einen Einsatz gehen, in dem sie stets Gefahr laufen, für länger als 62 Stunden getrennt zu werden. Sollte es zwischen ihnen kriseln, muss eine Lösung gefunden werden, da ihr Zusammenleben sonst unerträglich wird. Diese Faktoren können schnell zu einer Ermüdung beim Leser führen. Ich weiß nicht, ob sich die Autoren mit diesen beiden einen Gefallen getan haben.

Gucky bekommt von Michelle Stern einen kleinen besonderen Moment gespendet. Der Ilt leidet unter der Last der Verantwortung, seit Bully, Atlan und auch Perry abwesend sind.

Ein Teil der Geschichte wird aus der Sicht des flüchtigen Gyanli erzählt. Für einen Despoten zeigt Wyhdomadr die hinlänglich bekannten Wesenszüge. Er zeigt für ein Wesen, das so von sich überzeugt ist, allerdings auch etliche Schwächen. Unter Druck begeht er Fehler und er wirkt auch einige Male kopflos. Es gibt die Situation, in der er von Michelle Stern mit der Einstellung geschildert wird: Was geschehen ist, ist geschehen. Nur um dann im Folgekapitel doch etliche Male rückwärtsgerichtete Gedanken zu haben. Entweder sind das Fehler in der Darstellung des Gyanli oder die Unterdrücker der Galaxis sind wirklich nichts Besonderes. Außer dem immer wieder erwähnten Fluid, das so wichtig ist, kommt dieser Gyanli unspektakulär daher. Was wir bislang an Technologie zu sehen bekamen, nährt die Hoffnung, einen Gegner auf dem Technologie-Niveau der Galaktiker zu haben. Allerdings wären die eingetroffenen Tiuphoren vor Orpleyd den Gyanli nun überlegen. Und diese Tiuphoren sind zudem Egozentriker, die keine Achtung vor dem Leben anderer haben. Da kommt was auf die Völker Orpleyds zu.

 

Ansichten zu Perry Rhodan Trivid 01 – Die Klonverschwörung

pr_trivid01Trivid 01 – Kontakt – von Christian Montillon und Oliver Fröhlich – Handlung:

Perry Rhodan ist mit Lian Taupin zum Mars geflogen. Ein Erpresser hat ihn und die Trivid-Künstlerin in die Siedlung Valerysion gelockt. Mit dem Bild einer entführten Frau, die Lians Mutter sein könnte. Doch ihre Mutter starb, als Lian drei Jahre alt war. Aber es gibt noch eine weitere Merkwürdigkeit. Nach der genetischen Analyse ist Lian Taupin gerade mal 4-5 Jahre alt. Und nicht zweiundzwanzig. Rhodan und Taupin bleibt keine Zeit für eine Diskussion. Kampfroboter greifen an und sie müssen sich wehren. Die Trivid-Künstlerin übertreibt es beinahe und Rhodan muss sie retten. Allerdings fällt ihm auf, dass die Roboter keineswegs am Tod von Lian interessiert waren. Sie haben sie verschont.

Während Rhodan und die junge Frau nach Terra zurückkehren, sind zwei Beobachter des Geschehens enttäuscht. Ihr Plan, Lian Taupin in ihre Gewalt zu bringen, ist vorerst gescheitert. Zurück in Rhodans Haus in der 746 Upper West Garnaru Road entdeckt Lian weitere Ungereimtheiten in der Trivid-Nachricht des Erpressers an Rhodan. Sie haben nur noch wenig Zeit, bis das erste Ultimatum ausläuft. Lian, die sich auch in der Technik der Trivid-Sendungen gut auskennt, entwickelt ein Programm, um den Absender der Nachricht, wenn er sich ein zweites Mal meldet, zurückverfolgen zu können. Der Unsterbliche interessiert sich derweil für Lians Vergangenheit.

Nach dem Tod der Mutter kam sie in ein Heim auf dem Jupitermond Europa. Er erfährt einige Details aus ihrem Aufenthalt dort. Dann meldet sich der Erpresser ein zweites Mal. Er wendet sich direkt an Lian und behauptet, ihre Mutter in der Gewalt zu haben. in weiteren 24 Stunden muss sie sterben, wenn Rhodan und sie nicht die Aufgabe lösen, die er gestellt hat. Das Signal kommt von der Trivid-Station 7, die auf einem Lagrange-Punkt im Solsystem stationiert ist. Rhodan und Taupin fliegen hin. Der Chef der Station ist ein Siganese, der ihnen nach einigen Hin und Her Zutritt erteilt. Nur ein Insider aus dem Team der Station kann der Täter sein. Perry Rhodan und Lian Taupin können einen möglichen Verdächtigen identifizieren. Er heißt Bran Lindholm.

Bevor sie etwas unternehmen können, explodiert eine Bombe. In dem Chaos macht Lian Bekanntschaft mit einem verletzten Stationsmitglied, Dano Zherkora. Dann meldet sich der Erpresser wieder und kündigt eine zweite Bombe an, die die ganze Station zerstören würde. Es ist jedoch nur eine Ablenkung. Sie richtet geringen Schaden an und der Attentäter kann fliehen. Rhodan und Taupin sind überrascht. Es ist nicht Lindholm, wie sie vermuten, sondern Zherkora, der alle seine Spuren verwischt hat und mit einem Transmitter floh. Lindholm hatte Zherkora unterstützt, ohne zu ahnen, was der von Rhodan oder Taupin wollte. Eine Aufzeichnung eines Gesprächs zwischen Lindholm und Zherkora offenbart eine verstörende Aussage. Zherkora behauptet gegenüber Lindholm, dass er nach dem Tod seiner Mutter im Alter von drei Jahren zum Mond Europa gebracht wurde. Es sind exakt die gleichen Details, wie sie Rhodan von Lian erfahren hat. Lian ist wie er oder er wie sie.

 

Rezension:

Perry Rhodan Trivid – Die Klonverschwörung ist die erste nur in elektronischer Form publizierte Serie aus dem Perry Rhodan Universum. Alle anderen Hefte, Taschenbücher, Bücher etc. sind gedruckt worden. Hier beschreitet der Verlag also einen neuen Weg. Es gilt auszuloten, ob eine reine E-Book-Serie erfolgreich sein kann.

Optisch präsentiert sich die Serie ebenfalls neu. Es gibt für alle 6 Folgen nur ein identisches Covermotiv. Das Titelbild ist schwarz-weiß gehalten und setzt nur mit dem „V“ aus Trivid und der Nummernfolge einen auffälligen Farbakzent. Das knallige Rot suggeriert ein wenig einen reißerischen Inhalt, der den Leser hier erwarten könnte. Zumindest wirkt es auf mich so. Der bekannte Perry Rhodan-Schriftzug darf natürlich nicht fehlen. Aber er tritt durch seine Platzierung unten rechts und dazu noch um 90 Grad gedreht in den Hintergrund. Offenbar wollen die Macher der Serie die Herkunft des Produkts zwar nicht verschweigen, aber vielleicht soll dadurch auch erreicht werden, dass diese Romane auch potentielle Leser ansprechen, die bislang Perry Rhodan aus dem Weg gegangen sind. Mir gefällt die Aufmachung. Inwieweit eine elektronische Publikation auf ein bestimmtes augenfälliges Präsentationsbild angewiesen ist, kann ich nicht beurteilen. Auf einer Internetseite mit anderen Motiven sticht dieses Cover jedoch heraus. Ich fühle mich davon angesprochen und hätte auch ohne PR-Hintergrund wohl mal neugierig nachgeschlagen, um was es dabei geht.

Den Prolog gab es für alle Leser umsonst zum Download und mit Trivid 1 beginnt jetzt die Serie sozusagen richtig. Nun erscheinen in 7-tägigem Abstand die sechs Romane von Oliver Fröhlich und Christian Montillon. Ein bisschen seltsam ist, dass der Prolog nicht nochmal zu Band 1 vorangestellt wurde. So beginnt die Geschichte mit dem Durchbrechen der Roboter durch eine Wand.

Die folgende Actionsequenz ist sehr rasant und mit Taupins Kenntnissen virtueller Gefechte kann sich die Figur problemlos an der Seite des Unsterblichen behaupten. Zunächst jedenfalls, denn als Spielerin in Trivid-Shows muss sie nicht um ihr Leben kämpfen. Doch diese Situation ist ernst. Die Art und Weise, wie Taupin in der Szene agiert, wie sie gezwungen wird, das vermeintliche „Computerspiel“ aufzugeben und sich der Wirklichkeit zu stellen, das war überzeugend geschrieben.

Zurück auf Terra offenbart die Figur ein weiteres Talent. Sie kennt sich ausgezeichnet in der Trivid-Technik aus. Das kommt etwas überraschend, da sie mit ihren 22 Jahren (?) und einigen Jahren als Künstlerin kaum Zeit gehabt haben kann, sich solche Programmierkenntnisse zuzulegen. Unmöglich ist es jedoch nicht.

Bei dem Besuch auf der Station werden die Protagonisten und die Leser sehr geschickt auf eine falsche Fährte gelockt. In der Zusammenfassung oben gehe ich nur auf die wesentlichen Inhalte ein. Sehr gut gefallen, haben mir die Dialoge. Die beiden Hauptfiguren werden von den Autoren sehr lebendig geschildert. Sie setzen sich mit ihren Problemen sehr intensiv auseinander. Naheliegende Gedanken werden diskutiert. Wenn mir als Leser ein Gedanke kommt, warum manches so ist, wie es die Figuren gerade erleben, setzen sich auch die beiden Darsteller genau damit auseinander. Das Geschehen ist präsenter, dichter am Leser als so mancher Stoff der Hauptserie.

Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Ansichten zu NEO-Story 9 – Allein und verlassen

neo-story09Allein und verlassen – von Hermann Ritter – Inhalt:

Hauptfigur der Geschichte ist der Terraner Ralph Sikeron. Den Namen hat er sich selbst gegeben. Als Jugendlicher wurde bei ihm eine Abnormität diagnostiziert. Mit dem Kontakt zu Außerirdischen und den Aktivitäten Perry Rhodans erhält er für seine Besonderheit auch einen Namen. Er ist ein Mutant. Und er muss feststellen, dass es andere Menschen gibt, die solche Menschen wie ihn suchen. Er entzieht sich dieser Überwachung und taucht unter. Jahre später befindet er sich an Bord eines Raumschiffes, das havariert und größtenteils zerstört wurde und kämpft ums Überleben. Er ist allein und bei seinem Überlebenskampf muss er sich auf seine Fähigkeiten besinnen.

 

Rezension:

Die Story von Hermann Ritter beginnt übergangslos. Die Hauptfigur wird in dem Moment geschildert, als es zur Katastrophe kommt. Die Eindrücke, die auf den Protagonisten einstürmen, schildert der Autor sehr lebendig und eindringlich. Man ist sofort drin in der Geschichte. Bevor es weitergeht, erfolgt eine von mehreren Rückblenden, in der wir erfahren, wer die Person ist, die da so plötzlich in argen Schwierigkeiten steckt. Die Kapitelüberschriften „erleichtern“ die Orientierung. Tag X ist die Katastrophe. Tag minus X ein Blick in die Vergangenheit, Tag 1 plus X die Fortsetzung an Bord des Raumschiffs.

Die Geschichte bietet einen abwechslungsreichen Mix an zuweilen lakonisch beschriebenen Innenansichten des Protagonisten, seiner Wahrnehmung der Umgebung, den Prioritäten, die er sich setzt und den erhellenden Rückblenden.

Hermann Ritter schildert einen interessanten Charakter. Die Rückblenden zu Sikeron klären insbesondere die Entdeckung seiner besonderen Fähigkeit und wie er lernte, diese Gabe zu nutzen. Einerseits zur Bestreitung seines Lebensunterhalts, andererseits um damit seine Spuren zu verwischen. Denn er will nicht auffallen. Diese Gratwanderung bestimmt sein Leben. An Bord des Raumschiffs, im Angesicht der Katastrophe, wächst er über sich hinaus und findet letztlich seine Bestimmung.