Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2859

PR_2859Die ParaFrakt-Konferenz – von Uwe Anton – Handlung:

Die Tiuphoren haben Hinweise erhalten, dass die Terraner ein Mittel gegen die Indoktrinatoren entwickelt haben. Ein alter Krieger, der Tiuphore Camaxi Texolot, soll in einen letzten speziellen Einsatz gehen.

Auf Terra laufen derweil die Vorbereitungen einer Konferenz, zu der Perry Rhodan die Völker der Milchstraße eingeladen hat. Auch der Vorsitzende des Galaktikums, der Cheborparner UFo, reist an. Er muss einen diplomatischen Besuch bei den Topsidern absagen und wird den Termin auf Terra nur knapp einhalten können.

Am 20. September 1518 NGZ finden die ersten Vorbesprechungen im Solaren Haus in Terrania statt. Die Stellvertreterin von Monkey, die Cheborparnerin LiLith ist bereits anwesend. Da die USO als Terror-Organisation von den Onryonen eingestuft wird und man das Atopische Tribunal nicht brüskieren will, soll LiLith als weitere Vertreterin des Galaktikums vorgestellt werden. Hekéner Sharoun, der Mitarbeiter Cai Cheungs, wird die Konferenz eröffnen. Bei den Vorbereitungen wird eines schnell deutlich. Die Aufrüstung der Liga-Schiffe mit dem ParaFrakt-Schirm ist langwierig. Bislang konnten nur eine Handvoll Schiffe umgebaut werden, darunter die GALBRAITH DEIGHTON VI von Anna Patoman.

Neben TLD-Chef Attilar Leccore nimmt auch dessen Stellvertreter Sybrand Herzog an Gesprächen teil. Arkoniden und Blues entsenden keine Vertreter zur Konferenz, auf der Jawna Togoya für die Posbis und Apon Gochnor für die Haluter spricht. Rhodans größte Aufmerksamkeit gilt jedoch Moras Darorah von den Tefrodern und den beiden Onryonen Shekval Genneryc und Tacnan Occoly.

Wie erwartet sind es vor allem die Tefroder und die Onryonen, die harsche Kritik an der Konferenz und den Teilnehmern üben. Insbesondere Perry Rhodan wird angegriffen, waren es doch seine Aktivitäten, die zur Tiuphorengefahr führten. LiLith verteidigt den Unterblichen gegen diese Anschuldigungen. Die Zukunft, die das Tribunal angeblich so gut kennt, scheint nicht in Erz gegossen zu sein, sonst hätten die Atopen die Entwicklung vorhersehen müssen. Damit aber sind die Anschuldigungen gegen Rhodan, wegen des Weltenbrandes erst recht nicht nachvollziehbar.

In die Konferenz platzt die Nachricht, dass UFo auf dem Weg ins Solsystem von Tiuphoren angegriffen wurde. Die GALBRAITH DEIGHTON VI eilt der MERCZABA zu Hilfe. Am Ort des Geschehens ist der Angreifer verschwunden. Die MERCZABA ist nur noch ein Wrack. Einsatzkommandos entdecken Tiuphoren an Bord und töten die Invasoren. Ein alter Tiuphore, der UFo schwer verletzt hat, ist ebenfalls tot. Sein Leichnam wird geborgen und unter größten Sicherheitsbestimmungen nach Mimas gebracht. UFo wird in ein Klinikum nach Terrania transportiert.

Sybrand Herzog lässt sich auf Mimas vom Stand der Untersuchungen an dem Leichnam unterrichten. Ein kleiner Chip, der mit dem Gehirn der Leiche verbunden ist, erregt seine Aufmerksamkeit. Als er ihn berührt, setzt er eine Kette unheilvoller Ereignisse in Gang. Das Bewusstsein von Camaxi Texolot ist auf diesem Chip gespeichert und die Medo-Roboter gehorchen dessen Befehlen. Der Chip wird in Sybrand Herzog implantiert. Camaxi Texolot übernimmt den Körper des Terraners und reist nach Terrania.

Dort ist inzwischen die Konferenz erneut ins Stocken geraten, denn UFo ist seinen Verletzungen erlegen. Als Sybrand Herzog von Mimas zurückkehrt fällt Perry Rhodan ein merkwürdiges Verhalten an ihm auf.

 

Rezension:

Eigentlich müsste auf dem Titelbild von Uwe Antons Roman ein gelber Aufkleber prangen: „Jetzt neu einsteigen!“ oder „Für Neueinsteiger geeignet!“ Der Autor nutzt nämlich die ersten knapp dreißig Seiten für eine Zusammenfassung der Geschehnisse des laufenden und des vorhergehenden Zyklus. Für Neueinsteiger sicherlich willkommen, für Leser, die Woche für Woche den Geschichten folgen, eher ein Ärgernis.

Kernelement des Romans war die ParaFrakt-Konferenz, zu der die Völker der Galaxis eingeladen wurden. Tatsächlich waren es dann nur eine Handvoll Völkervertreter, die der Autor in seiner Geschichte auftreten lässt. Der an einer Romanstelle zitierte Geist des Galaktikums oder der Gavök kann so eigentlich nicht beschworen werden. Andererseits hätten noch mehr Figuren die Geschichte auch nicht besser gemacht und der Fokus auf die Onryonen und Tefroder als ungeliebte aber erforderliche Partner war sicherlich eine gute Entscheidung, um die Geschichte nicht unnötig zu überfrachten.

Uwe Anton steigt zunächst mit den Tiuphoren in seinen Roman ein, d.h. er macht die drohende Gefahr für den Leser bereits früh bekannt, ohne jedoch Details zu enthüllen. Der folgende Schwenk nach Terra brachte die Herausforderung mit sich, die einzelnen Personen, Gruppierungen und Machtblöcke vorzustellen, ohne zu viel Platz zu verschwenden. Diese Herausforderung hat Uwe Anton unterschiedlich gemeistert. Die Liga-Vertreter, die USO, Haluter und Posbis werden mit kurzen Worten eingeführt und deren Status ebenso kurz erläutert. Allerdings konnte Uwe Anton bei diesen Protagonisten kaum charakterisierende Merkmale unterbringen. Cai Cheung ist überaus attraktiv, der Ferrone blau und Jawna Togoya trägt neuerdings eine Kurzhaarfrisur. Die beiden Cheborparner UFo und LiLith wurden hingegen etwas hervorgehoben.

Der Tefroder erfüllte alle Klischees, die man von dieser Figur erwartete. Und die Einführung von Shekval Genneryc nutzte der Autor zum Rekapitulieren aller Ereignisse, in denen der Onryone seit Band 2700 involviert war. Dieses Übermaß an Wiederholungen tat der Geschichte gar nicht gut und war einfach nur langweilig. Besser wäre eine Fokussierung auf ein Ereignis gewesen, z.B. der Vernichtung der Hilfsflotte durch die Onryonen. Daran hätte der Autor einen Disput zwischen Rhodan und Genneryc aufziehen können. Stattdessen wurden nur Ereignisse in Erinnerung gerufen ohne sie mit der aktuellen Geschichte jedoch zu verknüpfen.

Immerhin benutzte Uwe Anton Tefroder und Onryonen dazu, auf den Protagonisten Perry Rhodan etwas Druck auszuüben. Es lohnt sich daher einen kurzen Blick auf die Darstellung Perry Rhodans durch Uwe Anton zu werfen. Zunächst lässt der Autor seine Hauptfigur souverän auftreten. Aus Perry Rhodans Perspektive werden die anderen Figuren eingeführt. Uwe Anton zeigt Rhodan zunächst gut informiert, als denjenigen, der die Fäden in der Hand hat. Die Figur führt ein, informiert und plant. Dann setzt Anton seine Figur Rhodan unter Druck und lässt seine Gegner auf ihn los. Rhodan zeigt sich schwach bei den vorgebrachten Anschuldigungen und überlässt seine Verteidigung anderen Personen. Verschiedentlich deutet der Autor an, dass Rhodan bestimmte Absichten und Pläne verfolgt. Dann könnte die beschriebene Zurückhaltung Teil eines Plans sein. Es ist ein wiederkehrendes Muster, dass sich der Held schwach gibt, seine Gegner scheinbar die Oberhand gewinnen, und dann doch alles nach des Helden Plan verläuft.

Für meinen Geschmack wird dieses Muster zu häufig eingesetzt. Uwe Anton hatte Perry Rhodan bereits im Neuroversum-Zyklus arg demontiert. Mit Band 2700 und einigen Aktionen, die darauf folgten, erschien der Held wieder aktiver und selbstbewusster in den Romanen. Aber er spielt zunehmend eine höchst unglückliche Rolle in diesem Zyklus. Zumindest Uwe Anton lässt den Helden auch im weiteren Verlauf seines Romans nicht gut aussehen. Der Held strahlt nur wenig Charisma aus. Er zeigt Betroffenheit, als der Tefroder ihn beschuldigt, die Tiuphorengefahr verursacht zu haben. Von weiteren Anschuldigungen ist Rhodan wie vor dem Kopf geschlagen. Der kosmische Mensch Perry Rhodan scheint Vergangenheit zu sein. In der Konferenz zeigt ein Ferrone mehr diplomatisches Geschick, eine Cheborparnerin muss für Rhodan einstehen und die Krankenhausbesuche zeigen die Bedeutungslosigkeit des Helden.

Nur zweimal darf Rhodan mehr in Erscheinung treten. Das erste Mal, als er den Befehl erteilt, der Raumschiffe zum angegriffenen Schiff des Vorsitzenden des Galaktikums beordert. Allerdings betont der Autor nur wenige Zeilen weiter, dass Rhodan keinen offiziellen Status besaß. Er hätte den Befehl also gar nicht erteilen dürfen. Am Ende ist es Rhodan, dem an Sybrand Herzog etwas Merkwürdiges auffällt.

Noch kurz etwas zum Status Rhodans. Es wäre mal an der Zeit, die Bedeutung, die der Held im Gefüge der Liga spielt, zu klären. Diese „Ich-spiele-die-erste-Geige-aber-nicht-in-allen-Situationen-Rolle“, erfordert immer eine Erläuterung. Leider fallen die Erklärungen je nach Autor unterschiedlich aus.

Insgesamt betrachtet, nimmt die Bedeutung Perry Rhodans in diesem Zyklus stetig ab. Seine Kurve zeigt nach unten. Im Vergleich zum Titelhelden spielt Atlan derzeit in einer anderen, einer höheren Liga.

 


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Kommentare

3 Antworten zu „Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2859“

  1. Avatar von Alexandra Trinley

    Er fasst das Bisherige zusammen? Das gibt mir Hoffnung!

    1. Avatar von Uwe Bätz

      Für Zusammenfassungen empfehle ich dann doch die Zeitraffer vom SFCU.

    2. Avatar von Angelika Rützel
      Angelika Rützel

      Ist aber leider recht langsatmig geschrieben. Habe die da im Prinzip nurch durchgeblättert.

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