Articles for the Month of Februar 2014

Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2740

Griff nach dem Galaktikum – von Arndt Ellmer – Handlung:

Der Onryone Penccas Khelliod wartet auf den Tag seines Lebens. Als erster Onryone soll er im Auftrag des Atopischen Tribunals eine Ordische Stele installieren. Als Standort ist Aurora gewählt worden. Der Onryone wartet nur noch auf den entsprechenden Befehl eines atopischen Richters. Bis der Funkspruch eintrifft stellt Khelliod eine beeindruckende Flotte zusammen.

Im Halo-System ahnt man noch nichts von der Gefahr. Eineinhalb Jahre nach der verlustreichen Schlacht der Ertruser ist die Lage in der Milchstraße entspannt. Es sind einige Völker zum atopischen Tribunal übergelaufen, das Galaktikum selbst entwickelt keine Aktivitäten. Der USO-Agent Zahran Ushindi ist auf Aurora stationiert. In seiner Freizeit erstellt der Terraner Holorama, die er gewinnbringend verkauft. Der Spezialist macht einen Ausflug nach Noros, dem zweiten Planeten im Halo-System. Er macht dort Aufnahmen eines Erinn. Die gefährlichen Flugwesen von Noros haben Ushindi schon immer fasziniert.

Nach seiner Rückkehr in Galakto-City bekommt Ushindi jedoch einen neuen Auftrag. Er trifft sich mit Lordadmiral Monkey, der als Springer getarnt nach Aurora gereist ist und sich mit dem Vorsitzenden des Galaktikums treffen möchte. Zusammen mit seiner Freundin Khys, der Tochter eines akonischen Diplomaten, arrangiert Ushindi ein Treffen zwischen Monkey und UFo. Der Chef der USO möchte einen Linearraumtorpedo der Onryonen erbeuten. Dazu muss man an Bord eines onryonischen Schiffes gelangen.

Unterdessen ist die Flotte der Onryonen vollzählig und Penccas Khelliod setzt sie in Marsch. An der Außenhülle seines Flaggschiffs SHOYOO ist die Ordische Stele verankert. Nach Ankunft im Halo-System bittet Khelliod um Landerlaubnis. Diese wird ihm zunächst gewährt, da er aber ankündigt, eine Ordische Stele errichten zu wollen, lehnt UFo die Landung ab. Penccas Khelliod verkündet daraufhin ein Ultimatum. Sollte innerhalb von 72 Stunden keine Landung auf Aurora genehmigt werden, würde er an Noros ein Exempel statuieren und den Planeten angreifen.

Die Sicherungsflotte des Galaktikums, hauptsächlich Posbi-Schiffe, bekommt den Auftrag, jegliche Aggression der Onryonen zu unterbinden. Zahran Ushindi versucht unterdessen, die Flugwesen von Noros zu retten, was ihm nicht gelingt. Schließlich greifen die Onryonen mit Linearraumtorpedos Noros an. Die Posbis können die Zerstörung des Planeten nicht verhindern. Die SHOYOO nähert sich Aurora. Penccas Khelliod stellt ein letztes Ultimatum. Er wird die Ordische Stele errichten, auf Aurora oder auf seinen Trümmern.

 

Rezension:

Aus Zyklus-Sicht bot der Roman nichts Neues. Eineinhalb Jahre nach der Schlacht von Ertrus scheint die Zeit in der Milchstraße und auch im Zyklus stehen geblieben zu sein. Es gab mal wieder ein Scharmützel zwischen Onryonen und Galaktikern. Letztere handeln und agieren so, als hätten sie noch nie von Linearraumtorpedos gehört. Diese Texte hat man schon ein Dutzend Mal in diesem Zyklus lesen dürfen, übrigens besser lesen dürfen, denn der Autor Arndt Ellmer schreibt doch sehr ungelenk über diese erneute Episode von Onryonen vs. dumme Galaktiker.

Dabei begann der Roman von Arndt Ellmer recht verheißungsvoll. Der Einstieg war schnörkellos. Der Leser wurde direkt über die Absicht der Onryonen informiert. Dann schwenkte der Autor zu den Galaktikern ins Halo-System. In der Folge führt uns der Autor zunächst nach Noros. Die Figur Zahran Ushindi wird vorgestellt und mit den durchaus gelungenen Beschreibungen der Flugwesen dieser Welt der Grundstein für die spätere Tragik in der Geschichte gelegt.

Dann verflachte der Roman zusehends. Der Autor bringt zunächst noch die weiteren Figuren ins Spiel, die in seiner Geschichte und im Roman der nächsten Woche eine Hauptrolle spielen. Als da wären der Cheborparner an der Spitze der Macht und Monkey, der den Plan verfolgt, einen Linearraumtorpedo in die Hände zu bekommen. Zunächst jedoch mussten sich die beiden Figuren treffen. Die Schilderungen zu den Vorbereitungen des Treffens und das Zusammenkommen selbst gerieten für Arndt Ellmer, „dem“ anerkannten Spezialisten für undurchschaubare und umständliche Handlungsfolgen zu einem neuen Höhepunkt. Hier die Kurzfassung: Monkey ist in Tarnung eines Mehandor auf Aurora gelandet. Ushindi soll ein Treffen mit UFo arrangieren. Die Freundin von Ushindi ist Tochter eines akonischen Diplomaten und dadurch offensichtlich qualifiziert, sich direkt mit UFo zu treffen. Doch es tritt ein Problem auf, die Freundin steckt nämlich in der Rush-Hour von Aurora fest. Irgendwie schafft sie es zu UFo. Sie sagt artig einen Geheimcode und UFo stimmt einem sofortigen Treffen zu. Naja, sofort in 10 Minuten. Dann begeben sich die beiden Parteien auf verschlungenen Pfaden in die Katakomben von Aurora, wo Monkey noch einen geheimnisvollen Leibwächter testet. Schließlich reden die beiden miteinander.

Der Autor hat Alltagssituationen völlig unnötig auf mehrere Seiten aufgebläht. Für die junge Akonin, die sich Arndt Ellmer für seine Handlung ausgedacht hatte, war es wohl das aufregendste Erlebnis ihres Lebens. Für den Leser hingegen war es nur tödlich langweilig. Immer dann, wenn so etwas wie Spannung aufkam, würgte der Autor dieses Element rigoros ab und lieferte ellenlange Beschreibungen, die wiederum durchbrochen wurden von eigentlich harmlosen Situationsbeschreibung, die der Autor dann allerdings dramatisch ausbaut. Da wird schon mal aus dem Aufbau eines Antigravfeldes eine planetenweite Bedrohung konstruiert. Ergänzt werden diese Textstellen durch skurrile Namensgebung für gebräuchliche Alltagstechnik des 16. Jahrhunderts NGZ. Auch Monkeys Test des Leibwächters fällt in die Kategorie unnötige Dramatik.

Die Überlegungen, die der Autor einige Figuren anstellen lässt, sind größtenteils zu naiv geraten. Beispielsweise befürchtet eine Diplomatin, dass Aurora brennen könnte. Tatsächlich könnte das geschilderte Vorgehen der Onryonen auch zu einem Angriff auf Aurora führen. Allerdings lässt Ellmer eine andere Antwort auf die Sorgen seiner Figur verlauten. Er schreibt, weil das Atopische Tribunal eine Erklärung des Weltenbrands bislang schuldig geblieben war würde ein Angriff auf Aurora diesen Nachweis nun liefern. Das ist hanebüchener Unsinn.

Andere Überlegungen sind einfach nur als unschicklich zu bezeichnen. So wird in der ersten Hälfte des Romans behauptet, dass die Onryonen und die atopischen Richter die Milchstraße als ihre Heimat betrachten würden und dass dies wohl auch den Tatsachen entsprechen würde. Merkwürdig, hier scheint der Autor mehr Informationen zu besitzen, als sie bislang in die Romane eingeflossen sind. Erst in der zweiten Romanhälfte lässt uns der Autor an einigen Gedanken des Onryonen Penccas Khelliod teilhaben. Der Onryone bezeichnet erst an dieser Stelle die Galaxis, die „heute“ Milchstraße heißt, als seine Heimat. Ergänzend sei erwähnt, dass die Informationsgewinnung seitens der handelnden Figuren bislang keine gesicherten Erkenntnisse zur Heimat der Aggressoren erbracht hat. Tatsächlich zieht sich die Informationsgewinnung in diesem Zyklus zäh wie ein Kaugummi, ein halutischer Kaugummi wohlgemerkt. Immerhin geht man im 41 Heft des Zyklus mal wieder auf die Suche nach den Erfolgsgaranten Nr. 1 der Onryonen, nämlich den Linearraumtorpedos. Das ist alles etwas zu einfach gestrickt, was das Autorenteam da momentan abliefert.

Den ungeschickten Versuch Ellmers zur Rettung der Flugwesen von Noros werde ich nicht weiter kommentieren. Auch die eingeschobenen Textpassagen über Aktivitäten der Hasproner, die lt. Arndt Ellmer Positroniken ersetzen, weil ein Betrieb von Rechenanlagen angeblich nicht mehr möglich ist, werde ich nicht kommentieren. Dazu sind die Ausführungen des Autors einfach zu wirr. Ungeordnet fallen auch die Dialoge und die Reaktionen der Politiker auf dem wichtigsten Planeten der Galaxis aus. Die erschreckend harmlosen Darstellungen von politischen Gremien sind, nicht nur in diesem Roman, ein Ärgernis. Es wäre besser, auf solche Beschreibungen zu verzichten.

Fazit: Der Autor legt die Schwerpunkte seiner Geschichte in harmlose Nebenstränge. Das eigentliche Szenario, nämlich die Absicht der Onryonen, eine Ordische Stele zu installieren, wird von Arndt Ellmer nur ungenügend behandelt.

Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2739

Die Sternenrufer – von Uwe Anton – Handlung:

Im Pethpar-System bereitet sich das Volk der Vidriten auf den ersten bemannten überlichtschnellen Raumflug vor. Auf den beiden Astronauten der PATHADD, der Vidritin Thiajin und ihrem Bordingenieur Khild, liegen die ganzen Hoffnungen des Volkes. In einer Zeremonie werden die beiden Pioniere von Regierungschef Chanpaja, dem Vhemej der Vidriten, verabschiedet. Dann bringt sie ein Shuttle in die Umlaufbahn von Celld, dem Trabanten ihrer Heimatwelt Vi. Die PATHADD wurde im Orbit von Celld zusammengebaut. Die beiden Astronauten gehen an Bord und starten die Mission. Nach einer längeren Beschleunigungsphase mit den Sublichttriebwerken soll das neue Transitionstriebwerk in Betrieb gehen und einen ersten Sprung bis auf die Bahnebene des 17. und äußersten Planten des Systems durchführen. Die Transition gelingt. Als die PATHADD materialisiert erscheint ein onryonisches Schiff und eröffnet das Feuer.

Perry Rhodan ist mit Neacue an Bord der KOLOSHO in das Pethpar-System geflogen. Die Lucbarni Osueo, dessen Sohn Voanos und Venerayke begleiten den Terraner. Rhodan hatte von den Lucbarni-Wissenschaftlern auf Jacpruna erfahren, dass die Vidriten merkwürdige Funkbotschaften versenden, die in ganz Larhatoon zu empfangen seien. Den Signalen liegt ein paramechanisches Wasserzeichen zugrunde, das Rhodan nutzen möchte, um eine geheime Nachricht einzuschmuggeln. Sollte Hilfe aus der Milchstraße eintreffen, könnte vielleicht Gucky auf diese Botschaft aufmerksam werden. Doch zunächst muss Rhodan mit seinen Begleitern hilflos die Aktion der Onryonen verfolgen. Nach der Vernichtung der PATHADD sammelt der 1600m-Raumer der Onryonen die Trümmer mit einem Traktorstrahl ein. Auch ein Überlebender wird von den Onryonen geborgen. Dann setzt das Schiff Kurs auf den vierten Planeten Vi.

Auf der Heimatwelt der Vidriten ist die Aufregung groß. Der onryonische Kommandant der OUKEVOY, Vassanar Ghesscy, nimmt Kontakt mit Chanpaja, dem Vhemej der Vidriten auf. Er bedauert den Verlust der PATHADD, den er als Unfall darstellt. Ghesscy verschweigt, dass die Vidritin Thiajin überlebt hat. Ihr Gedächtnis sollte eigentlich gelöscht werden, allerdings haben die Onryonen das nicht hinbekommen. Chanpaja ist misstrauisch, allerdings hat er keine Möglichkeiten, die Aussagen der Fremden zu überprüfen. Vassanar Ghesscy verspricht dem Volk der Vidriten einen Technologietransfer. Insbesondere sollen sie Linearantriebe erhalten. Die Entwicklung der unsicheren Transitionstriebwerke sei einzustellen. Auch die Funkbotschaften sollen eingestellt werden.

Die KOLOSHO ist unterdessen getarnt in der Nähe der Hauptstadt Thej Bego gelandet. Rhodan macht sich zusammen mit Neacue auf den Weg in die Stadt. Da die Vidriten etwas kleiner als Menschen sind und nur 1 Auge besitzen, verschafft sich Rhodan eine Tarnung. Er „kauft“ auf einem Markt einen Sichtschutz für den Kopf und Kleidung. So gerüstet will er an Bord der OUKEVOY gelangen und die Vidritin Thiajin befreien. Tatsächlich sind die Onryonen davon überzeugt, dass sie alleine im Pethpar-System sind und von den Vidriten keine Gefahr droht. Nach ihrer Landung veranstalten sie Besichtigungstouren an Bord der OUKEVOY und Rhodan kann dank Neacues Hilfe an Bord gelangen und die Vidritin Thiajin befreien. Er übergibt sie den vidritischen Behörden und kann den Vhemej der Vidriten von der Gefährlichkeit der Onryonen überzeugen. Rhodan darf mit Genehmigung von Chanpaja die Signatur SOS PR in der Funkbotschaft der Vidriten unterbringen. Chanpaja, nun über das Atopische Tribunal informiert, kann Vassanar Ghesscy überzeugen, die Sendungen der Vidriten aus religiösen Gründen weiterlaufen zu lassen.

Doch mittlerweile sind die Onryonen den Aktivitäten Rhodans auf die Spur gekommen. Sie haben auch das getarnte Lucbarnischiff entdeckt. Rhodan, der sich am Ziel seiner Mission wähnt und gerade auf dem Rückweg zur KOLOSHO ist, wird Zeuge, wie ein Kampfgleiter der Onryonen das Schiff vernichtet. Die drei Lucbarni werden herausgeschleudert. Noch bevor Rhodan begreift was passiert, wird auch der Kampfgleiter der Onryonen abgeschossen und es dringen mehrere larische Antlitzraumer in die Atmosphäre von Vi ein. Die OUKEVOY vollzieht einen Alarmstart und wird vernichtet. Die Larenschiffe tragen das Antlitz von Avestry-Pasik, dem Anführer der Proto-Hetosten. Der Rebellenführer hat den Hetork Tesser gefunden.

 

Rezension:

Nach acht Heften in Folge endet vorerst der Alleingang Perry Rhodans gegen eine ganze Galaxis und gegen das Atopische Tribunal. Wenn es dann in einigen Wochen dort weitergeht, muss Rhodan als nächstes Ziel die Proto-Hetosten auf seine Seite ziehen. Gelingt ihm das nicht, geht es eben weiter im Alleingang gegen Larhatoon, Atopisches Tribunal und zusätzlich auch noch gegen die Rebellen. Wie gut, dass Bostich mit von der Partie ist. Mit dem Haluterarm kann der Vorsitzende des Galaktikums Rhodan wirklich gut unterstützen und zusammen werden sie der Galaxis den Frieden bringen. In der zweiten Zyklushälfte, so gegen Heft 2797 kehrt das dynamische Duo in die Milchstraße zurück und bläst auch dort zum Frontalangriff. Alle Zurückgebliebenen – im räumlichen Sinne – waren natürlich in der Zwischenzeit völlig tat- und chancenlos gegen das Atopische Tribunal und haben nur auf die Rückkehr des Vernichters von Allem gewartet. Kritiker könnten nun einwenden, ich übertreibe maßlos. Schließlich ist da ja noch der selbsternannte Retter des Universums, dem durchaus zuzutrauen ist, Rhodan zu unterstützen. Neu wäre indes, dass sich die Galaktiker mal selbst etwas gegen die Aggressoren einfallen lassen würden. Doch ich bezweifle, dass sich Vandemaan und Montillon das getrauen. Die Serie heißt immer noch Perry Rhodan und der Held muss die schwierigen Dinge alleine erledigen und darf sich von ein paar Billiarden potentiellen Unterstützern nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.

Soweit der Ausblick auf die weiteren Abläufe. Was gibt es zum Roman von Uwe Anton zu sagen? Der Autor führt den Leser zügig in die Welt der Vidriten ein. Die kleinen Zyklopen sind mir richtig ans Herz gewachsen. Auch der Hauptfigur des Autors ist das Schicksal der Vidriten nicht egal. In der Folge lässt Uwe Anton unseren Helden in eine eigentlich aussichtslose Mission gehen. Perry Rhodan in der Tarnung eines Shetorners zwängt sich in einen lucbarnischen Schildkröten-Anzug, setzt sich eine Brille und einen Turban auf, entert den Onryonenraumer und befreit Thiajin. Im Anschluss kann er die Vidriten, die erstmals Außerirdischen begegnen, von seinen guten Absichten und den bösen Absichten der Onryonen überzeugen, sein Signal in der Sendeanlage hinterlassen und den Planeten zusammen mit seinen neuen Verbündeten verlassen. Ach nein, zum Schluss vereitelt das Auftauchen des Rebellenführers den erfolgreichen Abschluss von Rhodans Mission. Auch Uwe Anton ist das Vorgehen seines Helden nicht ganz geheuer. Er lässt den Leser ein ums andere Mal wissen, wie bescheuert eigentlich die Aktionen des Unsterblichen sind.

Nun ja, die Kommandoaktion des Helden kam tatsächlich etwas zu glattgeschliffen daher. Richtig mitfiebern konnte man an keiner Stelle. Etwas unausgegoren erschien auch der 5-tägige Beschleunigungsflug des Vidritenschiffs auf halbe Lichtgeschwindigkeit. Der Autor schiebt später im Roman noch eine Erklärung hinterher, bzw. lässt er Rhodan an späterer Stelle über diese Daten sinnieren. Ohne es nachzurechnen, plausibel erschien mir das nicht. Andererseits blieb dem Autor auch nicht genügend Raum für eine mathematische Beweisführung. Am Ende drängelte der Stoff und der Showdown kam, wie auch die Szenen an Bord der OUKEVOY, etwas gehetzt daher.

Trotz dieser Drängelei vermisste ich im Roman eine Rückblende auf Rhodans Erlebnisse bei der Benutzung des Atopischen Synaptors. Susan Schwartz hatte das letzte Woche sehr eindrucksvoll geschildert und dem Unsterblichen Perry Rhodan Empfindungen wie nie zuvor erleben lassen. Es ist schade und auch wenig plausibel, wenn diese Eindrücke in der im direkten Anschluss ablaufenden Handlung von Uwe Anton nicht mehr erwähnt werden. Hier wäre das Zusammenspiel der Autoren wichtig gewesen und blieb leider aus.

Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2738

Domäne des Feuervolks – von Susan Schwartz – Handlung:

Perry Rhodan und seine Begleiter sind an Bord der OVPASHIR. Der Flug geht zur Domäne der Lucbarni. Ziel ist die Flammengondel LUCVAIT, ein Habitat am Rande der Domäne. Die HOPTCHER-VOIC ist über das Ziel informiert und soll folgen, sobald es ihr möglich ist. Seit Beginn des überlichtschnellen Flugs zeigt der Knochenfinger des Vektorions immer in dieselbe Richtung. Perry Rhodan erfährt von Osueo, dem Kommandanten des Schiffes, einiges über das Volk der Lucbarni. Die friedliebenden Wesen sind Forscher und ganz erpicht auf Artefakte. Rhodan zeigt ihm das Vektorion. Auch Osueo ist von dem Artefakt angetan und verspricht Rhodan Unterstützung.

In Qhy, auf Axxallia-Annor, ist unterdessen Avestry-Pasik eingetroffen. Der Anführer des larischen Widerstands trifft sich mit dem Greiko Baudencerc. Der Direktor des Kontrafaktischen Museums vermutet zunächst Avestry-Pasik hinter dem Attentat auf den Ersten Hetran. Doch der Lare benennt Timis-Tiapha, von der er vermutet, dass sie hinter das Geheimnis der Designation gekommen ist. Denn der Erste Hetran hatte Avestry-Pasik als seinen Nachfolger bestimmt und eine Aufzeichnung dazu angefertigt. Baudencerc hat die Aufzeichnung gefunden und manipuliert, weil er befürchtete, dass die Benennung Avestry-Pasiks einer Provokation der Atopen gleichkäme und die Galaxis in einen Krieg ziehen könnte. Von Baudencerc erfährt der Lare auch, dass der Erste Hetran einem Shetorner etwas in die Hand gedrückt hat. Avestry-Pasik vermutet in dem Gegenstand das Vektorion, das ihm eigentlich zustehen würde. Denn das Vektorion verweigert sich jedem, dem es nicht zugedacht ist. Dies wurde von einem parapsychisch begabten Ur-Laren, dem Ersten Hetran überhaupt, so initialisiert. Avestry-Pasik kann das Vektorion spüren und er folgt dieser Spur.

An Bord der OVPASHIR haben Perry Rhodan und Bostich eine aufschlussreiche Begegnung mit der Flammenzunge des Schiffes. Beraterin Venerayke durchschaut die beiden Männer. Zwar weiß sie nicht wer die beiden sind, allerdings erkennt sie, dass es keine Laren und keine Shetorner sind. Sie bemerkt den langen Atem der beiden Galaktiker und berichtet, dass sie ähnliches schon einmal vor vielen Jahren auf Cautghossor erlebt hat. Auf dem Mond Jacpruna, der Cautghossor umkreist, unterhalten die Lucbarni eine Forschungsstation. Sie war dort stationiert und hat ein Objekt untersucht, das Jahrhunderte zuvor auf dem Planeten abgestürzt ist. Die Lucbarni tauften das Objekt Omega-Fragmentarium. In den Fragmenten wurde ein Artefakt gefunden, das älter sei als der Planet selbst. Venerayke zeigt den beiden Unsterblichen Aufnahmen des Artefakts. Rhodan ist wie elektrisiert. Die Aufnahme zeigt einen Atopischen Synaptor. Venerayke berichtet auch vom Nachhall eines Atems, den sie gespürt haben will, so als hätte die Ewigkeit sie berührt.

Perry Rhodan will unbedingt nach Cautghossor reisen. Von ihrem Ziel, dem Habitat LUCVAIT, gibt es eine Transmitterverbindung zu den 1625 Lichtjahren entfernten Planeten. Zunächst unterstützen ihn die Lucbarni bei dem Versuch, mittels des Vektorions die Urheimat der Laren zu bestimmen. Da der Knochenfinger immer noch eine bestimmte Richtung anzeigt, wird der Schiffscomputer mit der Berechnung betraut. Eine stellare Position lässt sich nicht feststellen, allerdings zeigt das Vektorion in die Domäne Shyoricc, wo sich der Gläserne Richter aufhalten soll. Die mehrere tausend Lichtjahre durchmessende Domäne soll angeblich komplett abgeschirmt sein.

Kurz vor dem Erreichen der Station LUCVAIT wird die OVPASHIR von einigen plötzlich auftauchenden Larenschiffen angegriffen. Eines der antlitzfähigen Raumschiffe trägt das Konterfei von Avestry-Pasik. Die Lucbarni schlagen den Angriff zurück. Danach erreicht das Schiff die Flammengondel LUCVAIT. Während der Onryone Gesspyr Hocctosser und der Lare Voruder-Paac sich mit Wissenschaftlern der Lucbarni treffen und sich Bostich die Technik des Feuervolkes erklären lässt, reist Rhodan via Transmitter nach Jacpruna. Er wird von Osueo, dessen Sohn Voanos und von Venerayke begleitet. Auch Neacue ist dabei. Obwohl die Forschungen an dem Omega-Fragmentarium eingestellt wurden, sind Lucbarni noch vor Ort, weil sie das drei Lichtjahre entfernte Intelligenzvolk der Vidriten beobachten. Die Vidriten senden merkwürde Funkbotschaften ins All. Rhodan vermutet auch hier, dass er einer wichtigen Erkenntnis auf die Spur kommt. Doch zunächst reisen die vier Personen mit einem kleinen Raumschiff zum Planeten Cautghossor.

An der Absturzstelle des Omega-Fragmentariums landet die KOLOSHO. Dann stehen alle vor dem Atopischen Synaptor. Nacheinander nehmen alle auf dem Stuhl Platz, doch scheinbar ist das Gerät defekt. Schließlich setzt sich Rhodan in das Gerät. Die folgenden Empfindungen des Unsterblichen übersteigen alles, was er je erlebt hat. Er wird von einem Gesicht beobachtet, dem sich schließlich weitere Gesichter dazugesellen. Rhodan meint, in einer Sturzflut an Gesichtern unterzugehen, die ihn beobachten. Trillionen, Trilliarden an Gesichtern. Gleichzeitig sieht Rhodan Bilder seiner Vergangenheit. Schließlich blicken 10 hoch 123 Gesichter Rhodan an und dieses Vigintilliardengesicht beobachtet nicht nur ihn sondern alles und jeden im gesamten Universum. Und sie alle sagten zu ihm: „Fürchte Dich nicht. Alles hat eben erst begonnen.

Als Rhodan das Gerät verlässt, lügt er die anderen an. Er habe nichts empfunden. Doch Venerayke hat seine Emotionen gespürt. Seine Reise bis zum Anbeginn. Die Jenzeitigen Lande. Die KOLOSHO verlässt Cautghossor und fliegt das System der Vidriten an.

 

Rezension:

Der abschließende Roman des Doppelbandes von Susan Schwartz ähnelte im Aufbau dem ersten Teil. Ähnlich wie schon in Heft 2737 vermeidet die Autorin größere Auseinandersetzungen. Das Vermeiden von Konfrontationen war der Spannung abträglich oder anders ausgedrückt, für den Leser gab es kaum Textstellen, an denen man mitfiebern konnte.

Ein immer wiederkehrendes Merkmal treibt die Autorin in ihrem Roman auf die Spitze. Perry Rhodan wird – beileibe nicht zum ersten Mal – in der vorliegenden Geschichte mit unterschiedlichen Erfahrungen und Informationen von Fremdwesen konfrontiert. Und zu jedem dieser Hinweise hat die Hauptfigur stets die eine Bemerkung. Der Held ist beharrlich einer wichtigen Erkenntnis auf der Spur. Oder er vermutet ständig in allen Hinweisen einen Zusammenhang. Jetzt könnte man einwenden, dass eine Handlung nur dann vorangetrieben werden kann, wenn die Figuren den wichtigen Erkenntnissen auf den Grund gehen. Tun sie es nämlich nicht, würde die Geschichte hier zu Ende sein. Das Problem des Doppelbandes von Susan Schwartz liegt allerdings in der Art der Bereitstellung oder wie soll ich es ausdrücken, der Findung von Informationen. Rhodan bekommt nämlich keine Auswahl. Er bekommt immer nur genau die 1 Information, die sein weiteres Handeln bestimmt. So, als würde er einer Spur Brotkrumen folgen. Kaum hat er eine Brotkrume gesichtet und aufgenommen, sieht er auch schon die nächste und so fort. Diese Art eine Handlung aufzubauen ist für die Autorin sicherlich einfach, für den Leser jedoch ermüdend. Die Hauptfigur bekommt keine Chance, sich zu irren, auch mal einer falschen Spur zu folgen, auch mal zu scheitern, selbst wenn es nur vorübergehend ist.

Die Brotkrumenspur beginnt schon lange vor dem Doppelband von Susan Schwartz. Es ist also nicht alleine ihr anzulasten aber in ihrer Geschichte ist sowohl was die Anzahl der Brotkrumen angeht als auch die ständige Wortwahl ihrer Figur Rhodan „zu Erkenntnissen und Zusammenhängen“ ein unrühmlicher Höhepunkt erreicht. Rhodan und Bostich haben sich das Lucbarnischiff ausgesucht, um das Axxallia-System zu verlassen. Die Intention der Helden für genau dieses Schiff, das nur kurz auf den Ortern auftauchte, als man Axxallia-Annor erreichte, war schon kaum nachzuvollziehen. Auch danach wird es nicht besser. Rhodan entdeckt einen Atopischen Synaptor auf Axxallia-Annor. An Bord der OVPASHIR ist eine Beraterin, die genauso ein Gerät untersucht hat. Rhodan reist dorthin. Auf wundersame Weise gibt es vom Ziel LUCVAIT genau eine Transmitterverbindung zu diesem Artefakt. Kaum ist man dort angekommen, erhält Rhodan Informationen zu den Vidriten. Er sieht Zusammenhänge. Sorry, aber hier ist zu vermuten, dass alleine die Autorin aus der Kenntnis des Exposés Zusammenhänge sieht. Aus dem Roman geht das nicht hervor.

Letzte Woche hatte ich angemerkt, dass es Susan Schwartz nicht gelungen ist, die Beziehung von Rhodan und Bostich abwechslungsreicher und farbiger zu gestalten und das es an der Zeit wäre, die unterschiedlichen Ziele, die der Arkonide und der Terraner verfolgen, auch deutlicher als bislang angeklungen von den Figuren vertreten zu lassen. Es gibt im zweiten Teil des Doppelbands einen winzigen Schritt in diese Richtung. Bostich stellt nämlich die Überlegung an, alleine in die Milchstraße zurückzukehren. Da der Herrscher ohne Reich bislang lediglich einen neuen Arm vorweisen kann, wäre die Trennung für Rhodan kein großer Verlust. Auch nicht für den Leser, denn das Gespann Rhodan/Bostich war bislang wenig inspirierend.