Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3064

Ferrol – von Christian Montillon / Susan Schwartz

Nach dem Einsatz auf Ceres, der cairanische Aktivitäten in diesem Zweig des Dyoversums offenbarte, bricht Perry Rhodan zum Treffen mit der Gelegemutter der Topsider auf. Residentin Orfea Flaccu will allerdings auf dem Flug noch einen Abstecher ins Wegasystem machen. Auf Ferrol, dem achten Planeten gibt es eine Kolonie Terras. Die Siedler nennen sich Ferraner. Der Planet hat hier im Gegensatz zum heimischen Universum kein eigenes Leben hervorgebracht. Auf der neunten Welt, Rofus genannt, unterhalten die Topsider eine Station. Dieses Arrangement wird von beiden Seiten respektiert. Doch seit einigen Tagen schweigt die Siedlung der Topsider.

Als die ORATIO ANDOLFI im Wegasystem eintrifft, erscheinen auch mehrere Schiffe der Topsider über Rofus. Die Anführerin Kechkut-Shei ist eine besonnene Topsiderin. Sie vereinbart mit den Terranern zwei Teams auf die Oberfläche zu entsenden, um dort nach dem Rechten zu sehen. Perry Rhodan wird von seiner Enkelin, Yaradua, Phylax, Mulholland und seiner Frau begleitet. Außerdem nimmt er den Paau mit. Der Topsidertrupp wird von Ksau-Khassna geführt. Die beiden Teams machen eine erschreckende Entdeckung. Alle Topsider in der Anlage sind tot. Sie scheinen innerhalb der letzten vier Tage gestorben zu sein. In der Siedlung entdeckt man etwas, das aussieht wie ein Seestern und sich an Pflanzen anheftet. Ob diese Bleichsterne, wie sie genannt werden, Pflanzen oder Tiere sind, kann nicht festgestellt werden. Noch bevor die Teams in die Nähe der Labore kommen, werden alle Teilnehmer, mit Ausnahme Rhodans, von einer Lethargie befallen. Auch der Okrill scheint nicht betroffen. Der Unsterbliche versucht alleine an die Forschungsergebnisse einer Wissenschaftlerin zu gelangen. Diese Topsiderin hatte erstaunlicherweise Kontakt zu einer Wissenschaftlerin der Ferraner.

Als die Biowerte seiner Begleiter immer schwächer werden, muss Rhodan handeln. Die geheimnisvolle Strahlung wird lebensbedrohlich. Und nicht nur Rofus scheint bedroht zu sein, sondern auch Ferrol. Während Topsider und Terraner noch uneins sind, wie sie mit der Situation umgehen, macht sich Rhodan auf die Suche nach Ferenice Mellner. Die Ferranerin ist die Wissenschaftlerin, die mit den Topsidern in Kontakt stand. Und sie ist seit vier Tagen spurlos verschwunden.

Rezension 

Immer mehr zeichnet sich ab, dass die Ereignisse in diesem Zweig des Dyoversums gesteuert werden. Die Frage, wer hinter dem Ganzen steckt, wird sicherlich erst am Ende des Zyklus aufgelöst. Der dritte Roman, den die Autoren Christian Montillon und Susan Schwartz zusammen geschrieben haben, trägt jedenfalls nichts zur Aufklärung dieser Frage bei. Die Geschichte war allerdings beileibe nicht langweilig. Der Konflikt mit den Topsidern konnte erneut ein Stück weit entschärft werden. Ich erhoffe mir zumindest zu dieser Auseinandersetzung nun allerdings im vierten Band eine Lösung und vor allem eine Auflösung, warum die Topsider speziell in Perry Rhodan einen Gegner sehen. Und natürlich lässt sich weiterhin herrlich spekulieren, ob dieses Zwillingsuniversum als gigantisches Backup dient oder als Rückzugsort. Nicht nur für Cairaner, wie seit dem letzten Heft bekannt ist. Die Unterdrückung eigenentwickelten Lebens, wie es in diesem Roman angedeutet wird, scheint dazu zu passen. Iya und die Ayees hingegen nicht. Na, mal sehen, was da noch kommt.

Der Prolog war ein starker Einstieg in den Roman. Die Ich-Erzählung der Wissenschaftlerin erzeugte starke Bilder. Umso mehr, als es sich um eine Topsiderin handelt und man als Leser danach unbedingt wissen wollte, wie es zu diesen geschilderten Ereignissen kommen konnte. Es tat danach gut, dass der Konflikt im Rahmen des gemeinsamen Einsatzes in den Hintergrund rückte. Von der einen Ausnahme abgesehen. Die Stimmung in der Festungsanlage der Topsider wurde auch gekonnt vermittelt. In der Folge konnten die beiden Autoren das Rätselhafte in der Story bis zum Ende bewahren.

Einiges in der Geschichte erschien mir allerdings nicht immer einleuchtend, bzw. wurden adäquate Handlungen offensichtlich zugunsten der Dramaturgie geopfert. Beispielsweise in der Festung der Topsider, als Rhodan sehr spät, nachdem alle dem Tode nahe sind, dann doch mal die ORATIO ANDOLFI kontaktiert und Hilfe anfordert. Dann noch die Szene, in der eine Wissenschaftlerin minutenlang einen Datenkristall bespricht, um dann genau an der Stelle abzubrechen, an der sie wichtige Informationen hatte übermitteln wollen. Aber davon abgesehen, entwickelte die Geschichte dennoch ihren Reiz.

Als reizvoll empfand ich vor allem die unterschiedlichen Ebenen, auf denen die Hauptfigur Perry Rhodan agiert. Leiter eines Einsatzteams, Diplomat, Soldat und Detektiv. Einer, der sich selbst nicht nur ans Telefon, bzw. Kom-Gerät hängt, sondern auch mal Hausbesuche macht. Wie schon erwähnt, nicht durchgehend plausibel aber dennoch sehr unterhaltsam.

 


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Kommentare

2 Antworten zu „Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3064“

  1. Avatar von Christian

    Hi,

    kann es sein, dass du dich verschrieben hast? Auf dem Cover steht Rofus, in deinem Text heißt der Planet Rufus?

    Ansonsten: Danke für die tollen Beschreibungen. Bin seit längerem stummer Leser und wollte einfach mal Danke sagen! Ich komme selten dazu die Romane zu lesen und freue mich daher immer auf deine Besprechungen. 🙂

    1. Avatar von Uwe Bätz

      Vielen Dank, dass Dir meine Seite gefällt. Und ja, stimmt. Rofus mit „o“ ist richtig. Ich war da wohl in Gedanken bei Rufus Tirac, einem Vironauten (Heft 1420). Ich habe meinen Text korrigiert.

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