Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3046

Die Stadt im Sturm – von Leo Lukas

Der Besatzung der RAS TSCHUBAI ist die Rettung von Perry Rhodan und Gry O’Shannon von Gattcan, dem einzigen Planeten im Huphurnsystem mit dem Abyssalen Triumphbogen gelungen. Ebenso wurde Iwán/Iwa Mulholland an Bord gebracht. Der Multimutant, beziehungsweise seine exotische Gabe der Schmerzensteleportation, bildet nun die Basis für die weiteren Aktivitäten der Terraner in Ancaisin. Denn Iwán/Iwa hat in der Zerozone, jenem entrückten hyperphysikalischen Bereich, einen Weltenschatten wahrgenommen. Die Skizzen, die er aus seiner Erinnerung erstellte, zeigen unzweifelhaft Terra. Um eine Spur zu verlorenen Erde zu finden, müssen die Terraner mehr über die Zerozone in Erfahrung bringen. Vielleicht sogar einen Zugang dorthin finden. Iwán/Iwa wird von den Wissenschaftlern genauestens untersucht und auch Versuche mit der Schmerzensteleportation durchgeführt. Jedoch ohne einen Erkenntnisgewinn zu erzielen.

Nun soll ein anderer Plan helfen. Von den Hilfsvölkern der Vecuia ist bekannt, dass sie die Hinterlassenschaften von Superintelligenzen beseitigt haben. Vielleicht besitzen die Cairaner Wissen zur Zerozone. Die Terraner wollen Ancaisin-Cairaner aufspüren und mit deren und Mulhollands Hilfe gezielt nach der Zerozone forschen. Die Terraner wissen nicht, dass der Advokat, aus dessen Gefängnis Rhodan und die anderen unlängst entflohen sind, sich mit Hilfe eines sehr mächtigen Mutanten auf die Suche nach den Entflohenen macht.

Aber zunächst haben die Terraner Glück. Sie kommen in Kontakt zu besonderen Cairanern, den so genannten Index-Bewahrern. Diese bergen in ihrem Gedächtnis einen Teil des Index der Vecuia. Genau das Wissen, das die Terraner wollen. Es müssen jedoch immer mindestens fünf Index-Bewahrer zusammenkommen, um Zugriff auf den Index zu erhalten. Die Suche führt die Terraner ins Spoornsystem und zum Planeten Basslat. Dort betreten die Terraner die Stadt im Sturm auf der Suche nach dem fehlenden Index-Bewahrer.

Rezension  

Der Zyklus nähert sich der Halbzeit. Anlass genug, sich nun verstärkt der Suche nach der verschollenen Erde zu widmen. Im Roman 3039 der Handlungsebene Ancaisin wurde mit der Entdeckung von Iwán/Iwa Mulholland ein phantastischer und vielschichtig anmutender Handlungsstrang eröffnet. Der seltsame Hermaphrodit schlägt nicht nur einen Bogen in die Milchstraße, sondern auch zu einen anderen absonderlichen Ort. Der Zerozone. Hier will der Mutant einen Schatten der Erde erkannt haben.

Und nun machen sich die Terraner daran, die Geheimnisse der Zerozone zu enträtseln. Leo Lukas Roman, der den ersten Teil eines Doppelbandes markiert, unterscheidet sich drastisch vom direkten Vorgängerroman aus der Feder von Wim Vandemaan. Während der Exposé-Autor insbesondere die Anziehungskraft dieses ungeheuerlichen Handlungsstrangs herausstellen konnte, liegen die Schwerpunkte von Leo Lukas in der Darstellung verschiedener Wesen, die mal freiwillig, mal unfreiwillig ähnliche Ziele aber mit unterschiedlichen Motiven verfolgen.

Leo Lukas rekapituliert in diesem Roman ungewohnt häufig. Vielleicht lag es auch daran, dass die Geschichte den ersten Teil eines Doppels markierte und der Platz, wenn man es positiv ausdrücken will, zur Verfügung stand, auch bekannte Dinge umfassend zu wiederholen. Kritischer ausgedrückt, kann der Autor den Roman nicht ausreichend mit neuen Beschreibungen füllen. Dabei waren die Voraussetzungen eigentlich gegeben, denn die Geschichte bot eine Fülle an neuen Figuren und Handlungsorten.

Die aus verschiedenen Perspektiven erzählte Geschichte bot allerdings genügend Abwechslung, um die glossarartigen Einsprengsel umschiffen zu können. In der zweiten Romanhälfte wurde die Geschichte auch dynamischer. Der zuweilen launige Stil tat ein Übriges, um von der Story gut unterhalten zu werden.

Da ich Leo Lukas bereits auf diversen Veranstaltungen lauschen durfte, hat sich dessen Dialekt irgendwie in meinem Gedächtnis eingenistet. Immer dann, wenn ich einen Leo Lukas-Roman lese, habe ich auch die Stimme des Autors in meinem Kopf. Das ist sehr lustig, weil insbesondere die humorigen Passagen in seinen Geschichten durch die Mundart noch besser rüberkommen. Ich habe dadurch mehr von dem Roman. Gleichsam lesen und hören zusammen.

Der Roman hat mich gut unterhalten. Eine Steigerung im nächsten Roman darf es aber gerne geben.


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